- Ruthenisch-katholische Kirche
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Die Ruthenische griechisch-katholische Kirche oder Ruthenische Kirche ist eine der griechisch-katholischen Kirchen. Sie ist daher mit der Römisch-Katholischen Kirche uniert und erkennt den Papst als ihr geistliches Oberhaupt an. Ihren Hauptsitz hat sie in Uschhorod (Ukraine). Die Sprache der Liturgie ist eine slawische.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ihren Ursprung hatte sie in den Ostkarpaten, genauer in der Karpatoukraine, Ostslowakei und heutigem Nordostungarn, wo am 24. April 1646 65 orthodoxe Priester in Uschhorod mit der katholischen Kirche unierten. Ihr Wirken war so enorm, dass es fast 100 Jahre später keine orthodoxen Gläubigen mehr in diesem Gebiet gab.
In den folgenden Jahrhunderten hatten die ruthenischen Katholiken quasi keine eigene Struktur, galten doch die ruthenischen Priester als Kaplane der lateinischen Pfarrer und ihr Bischof in Mukatschewe nur als Ritual-Vikar des lateinischen Bischofs von Eger. Erst die Bitte der Kaiserin Maria Theresia brachte Papst Clemens XIV. 1771 dazu, dass die Ruthenische Kirche in Mukatschewe ihre eigene Eparchie erhielt. Sieben Jahre später erhielten sie in Uschhorod ihr eigenes Priesterseminar.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Ruthenen von den Machthabern der Sowjetunion systematisch verfolgt, das Priesterseminar 1946 geschlossen und die Kirche 1949 mit der Russisch-Orthodoxen Kirche zwangsuniert. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war ein neues Aufblühen der Gemeinden zu verzeichnen, so dass die Eparchie Mukatschewe 1997 nicht weniger als 264 Gemeinden mit 141 Priestern zählte. Auch ein neues Priesterseminar konnte 1995 in Uschhorod eingerichtet werden.
Die Ruthenisch-Katholische Kirche hat es nicht leicht neben ihrer größeren Schwester, der Ukrainisch-Katholischen Kirche, zu bestehen, wehrt sich aber gegen eine Vereinnahmung durch diese. Zudem haben die Jahre des Untergrundes zu Entfremdungen und Trennungen geführt, so dass ihr Exarchat in Prešov seit 1996 der Sitz einer neuen, der Slowakischen griechisch-katholischen Kirche ist.
Charakteristik
Von den heute 663.000 Gläubigen leben die meisten in den USA, aber auch in der Ukraine und Tschechien. Sie sind unterteilt in 4 Metropolien.
- Ruthenian Byzantine Catholic Metropolitanate in the United States (140.000 Gläubige): Hier gibt es 4 Diözesen mit 243 Gemeinden und rund 170.000 Gläubigen. Der Metropolit hat seinen Sitz in Pittsburgh. Die Gläubigen feiern ihren Gottesdienst hier vornehmlich auf Englisch und den Priestern ist es seit 1999 auch ausdrücklich gestattet, verheiratet zu sein.
- Eparchie Mukatschewe (320.000 Gläubige, Sitz des Bischofs in Uschhorod): Der Apostolische Exarch von Mukatschewe, dessen Gebiet in der Ukraine liegt, untersteht direkt dem Heiligen Stuhl und besitzt keine Suffragane. Gegenüber den anderen beiden Metropoliten genießt er einen Ehrenvorrang, hat jedoch keinen praktischen Einfluss auf diese.
- Apostolisches Exarchat Tschechien (200.000 Gläubige; Sitz Prag): wurde 1996 errichtet, vorher gehörten die tschechischen Gläubigen unter die Eparchie von Prešov in der Slowakei
- Apostolisches Exarchat Miskolc: Das Exarchat wurde am 4. Juni 1924 für die 21 Gemeinden der Ruthenen in Ungarn begründet und seit dieser Zeit durch den Eparchen der Ungarischen griechisch-katholischen Kirche in Hajdúdorog verwaltet.
Wichtige Personen
- Michael Joseph Dudick (1916-2007), Bischof des Eparchie Passaic 1968 bis 1995
Weblinks
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