SMS Wespe II

SMS Wespe II
Wespe-Klasse
Geschichte Flagge
Typ Panzer-Kanonenboot
Namensgeber
Einheiten
  • SMS Wespe (1876)
  • SMS Viper (1876)
  • SMS Biene (1876)
  • SMS Mücke (1877)
  • SMS Scorpion (1877)
  • SMS Camaeleon (1878)
  • SMS Basilisk (1878)
  • SMS Crocodil (1879)
  • SMS Natter (1880)
  • SMS Salamander (1880)
  • SMS Hummel (1881)
Bauwerft

AG Weser

Bestellung 1875
Kiellegung 1875 - 1879
Stapellauf 1876 - 1881
Indienststellung 1876 - 1881
Außerdienststellung 1909 - 1911
Verbleib Abbruch oder Verkauf als Prahm
(außer Viper und Hummel)
Technische Daten
Verdrängung

Konstruktion: 1098 t
Maximal: 1163 t

Länge

KWL: 45,5 m
über alles: 46,4 m

Breite

10,6 m

Tiefgang

3,2 - 3,4 m

Antrieb
Geschwindigkeit

9 - 11,2 kn

Reichweite

450 sm bei 10 kn
700 sm bei 7 kn

Bewaffnung

Die Wespe-Klasse war eine Klasse von elf Panzerkanonenbooten der deutschen Kaiserlichen Marine, konzipiert zur Verteidigung der deutschen Wattgebiete und Flussmündungen. Das Panzerkanonenboot SMS Wespe von 1876 war das Typschiff dieser Klasse. Gebaut wurden sie zwischen 1875 und 1881 bei der AG Weser in Bremen für die Kaiserliche Marine. Alle Boote waren baugleich.[1]

Inhaltsverzeichnis

Technische Einzelheiten

Baubeginn des Typschiffes war 1875, der Stapellauf erfolgte am 6. Juli 1876.[2] Ausgeliefert wurde die Wespe noch im selben Jahr.

Die 44 Meter langen, 11 Meter breiten und 3,3 Meter tiefgehenden, aus Eisen gebauten Boote verdrängten je 1109 Tonnen und verfügten über je vier Zylinderkessel mit rückkehrender Flamme, die den Dampf für zwei geneigt liegende Zweifach-Expansionsmaschinen lieferten. Auf die beiden Schraubenwellen wirkten je 700 PS und sorgten für eine Höchstgeschwindigkeit von 12 Knoten. Bei einer Marschfahrt von 10 Knoten reichte der Kohlenvorrat von 43 Tonnen für etwa 70 Einsatzstunden, was einer Reichweite von 700 Seemeilen entspricht. Wegen ihrer speziellen Konstruktion mit einem flachen Boden waren die Schiffe in der Lage, bei Ebbe trocken zu fallen und so als vorgeschobene Küstenbatterie zu dienen. Andererseits waren sie dadurch nicht besonders seetüchtig und leisteten deshalb nur untergeordneten Dienst, meistens in Häfen.

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung bestand aus einer 30,50 cm L/22 Ringkanone, die in einer Barbette, einem oben offenen, halbrunden Brustwehrturm, auf dem Vorschiff aufgestellt war. Dazu kamen zwei 8,70 cm L/24 Ringkanonen auf beiden Seiten des Hecks und zwei 3,7-cm-Revolverkanonen. Zwei 35 cm Torpedorohre wurden 1883 unterhalb der Wasserlinie, aber noch oberhalb des Rammsporns, nebeneinander im Bug eingebaut.

Panzerung

Der Gürtelpanzer erstreckte sich über die ganze Schiffslänge und reichte von etwa 75 cm unterhalb der Wasserlinie bis zum Oberdeck und war 203 mm stark. Darüber betrug die Stärke 50 mm. Ebenfalls mit einer 203 mm Panzerung war der hufeisenförmige Brustwehrturm der Hauptartillerie geschützt. Als Panzermaterial wurde noch Walzeisen verbaut, das Ende der 1870er im Kriegsschiffbau aber bereits durch die widerstandsfähigere Compoundpanzerung aus Eisen und Stahl abgelöst wurde. Das Panzermaterial für die ersten beiden Boote musste noch in England beschafft werden. Erst für das dritte Boot Biene waren die Dillinger Hüttenwerke in der Lage, das Panzermaterial herzustellen.

Besatzung

Die Besatzung bestand aus drei Seeoffizieren, vier Decksoffizieren und 81 Unteroffizieren und Mannschaften. Bei eingeschifftem Divisionsstab waren zusätzlich drei Offiziere und fünf bis acht weitere Seeleute an Bord.

Verbleib

Zwischen 1909 und 1911 wurden alle Einheiten der Wespe-Klasse aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und zum großen Teil unmittelbar danach abgebrochen. Einige Schiffe wurden an private Eigner verkauft und für andere Zwecke umgebaut. Die Salamander sollte für einen Kaufpreis von 52.000 Mark nach Düsseldorf überführt werden. Im November 1910 strandete sie jedoch westlich von Castricum und musste aufgegeben werden. Die Aufbauten wurde 1936 verschrottet. Der Rest des Wracks versandete. Die Hummel kam als Depotschiff nach Swinemünde, wo sie am 4. Mai 1945 als 194. Flakschiff von Fliegerbomben versenkt wurde. Die Viper, das letzte Schiff dieser Klasse, war noch 1962 als Kranschiff im Dienst.

Schiffe der Wespe-Klasse

Die folgende Darstellung folgt weitgehend Hildebrand/Röhr/Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe:

  • SMS Wespe: Stapellauf am 6. Juli 1876. Am 28. Juni 1909 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, nach Düsseldorf verkauft und dort als Prahm aufgebraucht.
  • SMS Viper: Stapellauf am 21. September 1876. Am 28. Juni 1909 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, zum Kranschiff umgebaut. Maßgebend an der Bergung des 1918 aufgelaufenen Linienschiffs SMS Rheinland beteiligt und mindestens bis 1962 vor Helgoland und in Wilhelmshaven verwendet.
  • SMS Biene: Stapellauf am 2. Dezember 1876. Am 27. September 1910 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, als Werkstattschiff verwendet und 1921 in Wewelsfleth abgewrackt.
  • SMS Mücke: Stapellauf am 5. Mai 1877. Am 18. März 1911 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und zum Heizschiff umgebaut. 1921 verkauft und in Wewelsfleth abgewrackt.
  • SMS Scorpion: Stapellauf am 19. Mai 1877. Am 18. März 1911 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, bis 1918 bei der Torpedowerkstatt in Flensburg verwendet. 1919 verkauft, als Abwrackwerkstatt verwendet und 1924 abgewrackt.
  • SMS Camaeleon: Stapellauf am 21. Dezember 1878. Am 28. Juni 1909 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, 1910 verkauft und als Prahm aufgebraucht.
  • SMS Basilisk: Stapellauf am 14. September 1878. Am 27. September 1910 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, dem Leckversuchskommando zugeordnet, 1919 verkauft und 1920 in Hamburg abgewrackt.
  • SMS Crocodil: Stapellauf am 13. September 1879. Am 18. März 1911 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, als Zielschiff und ab 1913 als schwimmende Werkstatt verwendet und 1918 abgewrackt.
  • SMS Natter: Stapellauf am 29. September 1880. Am 18. März 1911 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Unter der Bezeichnung Stromquelle I bis 1924 als schwimmendes Kraftwerk in Wilhelmshafen, dann bis mindestens 1928 in Kiel verwendet.
  • SMS Salamander: Stapellauf am 6. Januar 1880. Am 28. Juni 1909 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, 1910 zum Abwracken nach Düsseldorf verkauft. Auf der Überführung dorthin vor Egmond gestrandet.
  • SMS Hummel: Stapellauf am 12. Februar 1881. Am 27. September 1910 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges als Werkstattschiff, 1923 bis 1945 als Depotschiff verwendet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Baugleiche Boote [1]
  2. Schiffbauliste der AG Weser [2]

Quellen:

  • B. Weyer (Hrsg.): Taschenbuch der Deutschen Kriegsflotte. Verlag J. F. Lehmann, München 1900, S. 23.
  • Erich Gröner, Dieter Jung und Martin Maass, Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945 Band 1. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8.
  • Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg.

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