- Sachsen-Anhaltinischer Dialekt
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In Sachsen-Anhalt wird heutzutage ein regional eingefärbtes Hochdeutsch gesprochen, das in den südlichen Landesteilen vom thüringisch-obersächsischer Dialekt geprägt ist, aber auch eine Vielzahl spezifischer Wendungen aus dem Mark-Brandenburgischen aufweist. Zuweilen wird dieser Regiolekt als Anhaltisch bezeichnet. Nach Norden nehmen das Niederdeutsche Substrat bzw. die Wendungen aus dem Mark-Brandenburgischen zu. Sehr selten trifft man noch bei älteren Leuten diejenigen Dialekte an, die anstelle des Anhaltischen ursprünglich in den Regionen gesprochen wurden. Was diese Dialekte betrifft, liegt das Bundesland in einer Übergangszone:
Im Norden des Landes rund um Magdeburg und in der Altmark wurde ursprünglich (und wird selten noch) die Niederdeutsche Sprache gesprochen. Im Einzelnen handelt es sich dabei in der westlichen Magdeburger Börde einschließlich der Stadt Magdeburg um den Ostfälischen Dialekt der Niedersächsischen Sprache, östlich der Elbe und in der Altmark um den Märkisch-Brandenburgischen Dialekt der Ostniederdeutschen Sprache, zuweilen auch als Altmärkisch bezeichnet.
Etwa entlang der Städte Wernigerode - Aschersleben - Schönebeck - Roßlau existierte eine gedachte Trennlinie. Diese Linie wird im Volksmund auch "Ik-Ich-Linie" oder "Appel-Apfel-Linie" genannt. Die ik-ich- und die Appel-Apfel-Linie fallen allerdings nicht zusammen. Die letztere liegt deutlich weiter südlich. Ein Dessauer Mundartsprecher sagt zwar "ich", aber nicht "Apfel", sondern "Appel". Südlich der "Ik-Ich-Linie" werden Mitteldeutsche Dialekte verwendet. Westlich der Saale handelt es sich dabei um Thüringisch, östlich davon um Obersächsisch.
Das Mansfeldische ist ein Dialekt, welcher sich nur auf die Region Hettstedt-Mansfeld und Eisleben bezieht. In den so genannten Grunddörfen (zwischen Eisleben und Helbra gelegen) ist dieser Dialekt in seiner Urform zum Teil noch heute sehr ausgeprägt.
Auffällig ist eine stark differenzierte Aussprache des G-Lautes in der Region: Man sagt, die Magdeburger sprechen das G auf 5 verschiedene Arten, aber G ist nicht dabei!
Diese 5 Arten kommen zum Beispiel vor in der Wortgruppe "Vogelgesang in Magdeburg".
(Sprich: Voreljesank in Machteburch. Das r steht hier nicht für einen "gerollten" Laut sondern für einen Frikativ, wie das Niederländische g), das erste ch ist am weichen Gaumen, das zweite "vorn" (am harten Gaumen) zu sprechen: [ˈfoɣəljɛˌzaŋk ɪn ˈmaxtəˌbɔɐ̯ç])Insgesamt basiert das Dialektkontinuum im Land Sachsen-Anhalt also auf einem vierteiligen Sprachensubstrat: Im Norden (Altmark) Nordmärkisch, südlich davon (Börde) Ostfälisch, weiter südlich (Anhalt) Anhaltisch und in der Region Halle Obersächsisch.
Der Wortschatz der Dialekte des Norteils des Bundeslandes ist erfasst und beschrieben im Mittelelbischen Wörterbuch.
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