- Saint Omer
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Saint-Omer Region Nord-Pas-de-Calais Département Pas-de-Calais Arrondissement Saint-Omer Kanton Hauptort von 3 Kantonen Koordinaten 50° 45′ N, 2° 16′ O50.7488888888892.26166666666676Koordinaten: 50° 45′ N, 2° 16′ O Höhe 0 bis 27 m Fläche 16,40 km² Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte(2006)
15.004 Einwohner
915 Einw./km²Postleitzahl 62500 INSEE-Code 62765 Website www.ville-saint-omer.fr Saint Omer (niederländisch Sint-Omaars), auch kurz St-Omer bezeichnet, ist eine französische Gemeinde im Département Pas-de-Calais und der Region Nord-Pas-de-Calais. Sie liegt auf der Strecke von Lille nach Boulogne-sur-Mer, südlich von Dünkirchen und südöstlich von Calais. Seine Einwohner werden Audomarois genannt.
Saint Omer ist - vom Krieg weitgehend unberührt - die am besten erhaltene Stadt der Region. Sie wird von der Französischen Aa durchflossen.
Inhaltsverzeichnis
Wirtschaft
Das Wirtschaftsleben von Saint Omer und seiner Umgebung ist landwirtschaftlich geprägt. Die Urbarmachung des marais audomarois erlaubte die Viehzucht und den Gemüseanbau, darüber hinaus ist der Landstrich zu einer touristischen Attraktion geworden. Schließlich ist Saint Omer ein wichtiger Sitz von Verwaltungen und Jurisdiktion.
Persönlichkeiten
- Audomar (* 600, † 670) war Bischof von Thérouanne und wurde unter dem Namen Saint Omer heilig gesprochen.
- Gottfried von Saint-Omer war ein Gründungsmitglied des Templerordens im Jahr 1118.
- Lazare Hippolyte Carnot (* 6. April 1801 in Saint-Omer; † 16. März 1888 in Paris) war ein französischer Politiker.
- Alexandre Ribot (* 7. Februar 1842 in Saint-Omer; † 13. Januar 1923 in Paris) war ein französischer Politiker, Staatsrat und Ministerpräsident.
Sehenswürdigkeiten
- Die Kathedrale Notre-Dame, ursprünglich eine kleinere Kapelle aus dem 7. Jahrhundert, erhielt durch einen Erweiterungsbau aus dem 13. bis 16. Jahrhundert ihre heutige Größe; sie wurde 1561, nachdem Karl V. Thérouanne hatte zerstören lassen, zur Kathedrale erhoben. Sie beherbergt den Kenotaph Audomars und ein Gemälde von Rubens, das die Kreuzabnahme zeigt.
- Die gotische Kirche Saint-Denis (Dionysius von Paris) aus dem 13. Jahrhundert enthält mehrere Grabmäler, darunter das von Guillaume Fillastre, Bischof von Tournai, Kanzler des Ordens vom Goldenen Vlies, † 1473.
- Die Kirche Saint-Sépulcre (Heiliges Grab) wurde in Erinnerung an drei regionale Barone errichtet, die an den Kreuzzügen teilnahmen.
- Die Abtei Saint-Bertin wurde errichtet zwischen 1250 und 1520 und durch die Gemeinde 1830 abgerissen, so dass heute nur noch Ruinen zu sehen sind.
- Die Kapelle des ehemaligen Jesuitenkollegs im Stil des italienischen Renaissance wurde errichtet zwischen 1615 und 1640.
- Das ehemalige bischöfliche Seminar im flämischen Stil wurde erbaut zwischen 1605 und 1625.
- Der heutige Justiz- und frühere Bischofspalast, erbaut zwischen 1680 und 1684, erhielt 1795 während der Französischen Revolution seine neue Bestimmung.
- Das ehemalige Hospital, 1702 wurde im Auftrag von Louis-Alphonse de Valbelle, einem von Ludwig XIV. ernannten Bischof von Saint Omer, nach Plänen von Bernard Joseph de Neufville errichtet.
- Das Museum Hôtel Sandelin ist untergebracht in einem der ortstypischen eleganten Bürgerhäuser des 17./18. Jahrhunderts.
- Die Bibliothèque Municipale enthält seltene Handschriften aus der ehemaligen Abtei St-Bertin.
- Der Jardin public des Architekten Guinoiseau (20. Jahrhundert) wurde in den Gräben der von Vauban errichteten Festung angelegt.
- Das Quartier du Haut-pont ist ein altes bäuerliches, von der kanalisierten Aa durchflossenes Viertel mit zeittypischen Fassaden.
Unweit Saint Omer:
- Das Marais (Sumpfgebiet) kann mit bacôves (flachen Booten zur Arbeit im Gemüseanbau) besucht werden.
- Die Réserve Naturelle Volontaire du Romelaëre ist ein Naturschutzgebiet.
- Das Schiffshebewerk von Fontinettes ist ein interessantes technisches Denkmal; es ist heute stillgelegt.
- Das Museum La Coupole mit Ausstellungen und Informationen über den Zweiten Weltkrieg ist untergebracht in einer ehemaligen unterirdischen Abschussanlage für die V2-Rakete. Die Anlage wurde erst 1943 gebaut und war gegen Bomben durch eine riesige Betonkuppel geschützt.
Städtepartnerschaften
Saint-Omer pflegt Partnerschaften zu folgenden europäischen Städten:
- Ypern/Ypres/Ieper in Flandern (Belgien)
- Deal in der englischen Grafschaft Kent
- Detmold in Nordrhein-Westfalen (Deutschland) seit 1969
Weblinks
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