Saladin Schmitt

Saladin Schmitt

Saladin Schmitt (* 18. September 1883 in Bingen; † 14. März 1951 in Bochum, eigentlich Joseph Anton Schmitt, auch unter dem Pseudonym Harald Hoffmann tätig) war Regisseur und Theaterintendant.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schmitt stammte aus einer seit mehreren Generationen an der oberen Nahe ansässigen Familie von Weinhändlern und Mühlenbesitzern, in der jeweils der älteste Sohn Saladin genannt wurde, da nach einer Familienlegende ein Vorfahr an den Kreuzzügen teilgenommen hatte. Als sein älterer Bruder Saladin starb, nahm er dessen Vornamen an.[1]

Nach dem Abitur in Darmstadt 1901 studierte er in Bonn und Berlin Germanistik. 1905 promovierte er bei dem Bonner Theaterwissenschaftler Berthold Litzmann mit einer Arbeit über Friedrich Hebbel. Neben dem Studium nahm er unter dem Pseudonym Harald Hoffmann an der Schauspielschule Köln bei Max Martersteig Unterricht als Schauspieler und Regisseur.

In der Spielzeit 1906/1907 war Schmitt als Dramaturg am Stadttheater Elberfeld tätig, danach schrieb er hauptsächlich für das Feuilleton des Kölner Tageblatts. Von 1913 bis 1915 war er Spielleiter am Stadttheater Freiburg, während des Ersten Weltkriegs leitete er das Deutsche Theater in Brüssel.

Von 1919 bis 1949 war Saladin Schmitt der Intendant des Schauspielhauses Bochum und von 1921 bis 1935 zugleich der Duisburger Oper.

In Bochum begründete er mit Stücken von Friedrich von Schiller, William Shakespeare und anderen klassischen Autoren, aber auch mit Werken der jüngeren Generation, wie z.B. Heinrich Eduard Jacob, dessen Schauspiel Beaumarchais und Sonnenfels er am 6. Dezember 1919 erfolgreich inszenierte, den Ruf des Theaters.

Saladin Schmitt wurde als Intendant 1949 abgelöst, als er versucht hatte, seinen früheren Chefdramaturgen Walter Thomas wieder einzustellen, der wegen einer nationalsozialistischen Vergangenheit als umstritten galt; die Absetzung wurde sogar von einer Demonstration vor dem Bochumer Rathaus verlangt.

Saladin Schmitt war ein Vetter von Stefan George und Vorsitzender der Shakespeare-Gesellschaft.

Die Saladin-Schmitt-Straße in Bochum trägt seinen Namen.

Quellen

  1. S. Schmitt: Die so gegangen sind. S. 71

Literatur

  • Stadt Bochum (Hrsg.): Saladin Schmitt. Blätter der Erinnerung., Bochum 1964
  • Saladin Schmitt: Die so gegangen sind. Seine Gedichte und sein Verhältnis zu Stefan George. Hrsg. von Robert Boehringer, Düsseldorf, München 1964
  • Saladin Schmitt - Der Theatergründer von Hermann Beil (Buch zu einer Ausstellung im Schauspielhaus Bochum 1983/1984)
  • Jessica Pesch: Festspiele für ein neues Deutschland? Saladin Schmitts Klassikerwochen am Schauspielhaus Bochum im Dritten Reich, Herne 1999

Weblinks


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