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Scheidemannplatz
Neuer WilhelmsplatzPlatz in Kassel Blick auf den Scheidemannplatz Basisdaten Ort Kassel Ortsteil Mitte Angelegt nach 1833 Neugestaltet 2005 Einmündende Straßen Schomburgstraße, Rudolf-Schwander-Straße, Kölnische Straße, Treppenstraße, Theaterstraße, Ständeplatz Bauwerke EAM-Hochhaus Nutzung Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV Scheidemannplatz (früher Neuer Wilhelmsplatz) ist der Name eines Platzes in der nordhessischen Stadt Kassel.
Der Scheidemannplatz ist ein wichtiger Bestandteil der Verbindung vom Kasseler Hauptbahnhof in die tiefer gelegene Innenstadt mit der Einkaufsstraße Königsstraße. Dabei markiert ein zehngeschossiges Hochhaus den Beginn der Treppenstraße und damit den Weg zur Königsstraße und zum Friedrichsplatz.
Der Platz dient dem Autoverkehr als Teil des Kasseler Innenstadtringes. Die gleichnamige Haltestelle wird durch mehrere Bus-, Straßenbahn- und RegioTramlinien bedient. Für den Fußgängerverkehr existieren seit einem im Jahr 2005 abgeschlossenem Umbau wieder größere zusammenhängende Flächen mit Aufenthaltsqualität.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der heutige Scheidemannplatz geht zurück auf eine Stadterweiterung aus dem Jahre 1833. Die projektierte Friedrich-Wilhelm-Stadt, die durch den Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen-Kassel ihren Namen erhielt, sollte mit der Friedrich-Wilhelm-Straße (heute Ständeplatz) und dem „Neuen Wilhelmsplatz“ (Friedrich-Wilhelms-Platz“ später (heute Scheidemannplatz) ihren Mittelpunkt erhalten. Die ursprünglichen Planungen sahen im Zentrum des neuen Wilhelmplatzes das 1834–36 errichtete Ständehaus vor. Durch drei den Platz querende Radialstraßen wäre hier eine Anlage von gleicher Bedeutung wie der des Königsplatzes entstanden.
Die historische Bebauung wurde durch die Bombenangriffe auf Kassel in der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1943 stark beschädigt.
Seine heutige Gestalt erhielt der Platz in der Zeit des Wiederaufbaus unter dem Einfluss der Moderne von 1950–1954. 1955 wurden die beiden wichtigsten Gebäude am Scheidemannplatz fertiggestellt.[1] Dabei handelte es sich um den Sitz der EAM und der Handwerkskammer Kassel. Das letzte erhaltene historische Gebäude ist das heute vom Landeswohlfahrtsverband Hessen als Bürogebäude genutzt ehemalige Grandhotel Schirmer.
Der Platz diente zum einen als Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt und zum anderen als Verkehrsknotenpunkt für den Straßenverkehr und die Straßenbahn. Für den Fußgängerverkehr wurden unterirdische Passagen gebaut. Diese wurden entlang des Innenstadtringes an mehreren Stellen errichtet, in der am Scheidemannplatz gab es jedoch auch Geschäfte.
Im Sommer des Jahres 2003 wurde ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Platzes durchgeführt.[2] Unter den 7 Teilnehmern setzte sich das Büro mann landschaftsarchitekten durch. Nach den darauffolgenden Umbaumaßnahmen konnte der Platz am 23. September 2005[3] eingeweiht werden.
Im Rahmen der Umgestaltung kam es, wie an anderen Stellen in der Stadt auch, zum Rückbau der Fußgängerunterführungen.
Seinen heutigen Namen erhielt der Platz nach dem Kasseler Oberbürgermeister (1919–1925) Philipp Scheidemann, zuvor erster Reichsministerpräsident der ersten deutschen Republik.
Verkehr
Am Scheidemannplatz kreuzen sich die beiden Landesstraßen L3237 und L3420. Die auf den Platz zuführenden Straßen (Rudolf-Schwander-Straße sowie Ständeplatz) sind Bestandteil des sogenannten Innenstadtrings. Dieser dient zur Erschließung der Innenstadt für den Autoverkehr.
Die ÖPNV-Haltestelle Scheidemannplatz wird von den Straßenbahn- bzw. RegioTram-Linien 5E, 7, N5, RT3, RT4, RT5, RT9 sowie mehreren Buslinien bedient.[4] Bei Großveranstaltungen in der Königsstraße wird sie als Ausweichstrecke genutzt. Seit Sommer 2007 wird in Höhe des Scheidemannplatzes die neue RegioTram durch den unter dem Hauptbahnhof hindurch gebauten Tunnel in das Netz der Kasseler Tram geführt.[5]
Umgebende Bebauung
Bedeutendstes räumliches Element ist das EAM-Hochhaus am östlichen Platzrand, das gleichzeitig den Beginn der Treppenstraße markiert. Es beherbergt heute Teile des Regierungspräsidiums Kassel und war früher Sitz des Energiekonzerns Energie-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland. Am Südrand des Platzes befindet sich das Gebäude der Handwerkskammer Kassel, auf der gegenüberliegenden Seite die Hauptstelle der Kasseler Bank.
Gestaltung
Die 2005 beendete Neugestaltung des Platzes ist ein Zitat der 1950er Jahre. Dies drückt sich in erster Linie in der Gestaltung des Bodenbelages aus. Dieser wurde in Form eines Schachbrettmusters mit schwarzen und weißen Feldern ausgestattet, welches sich über die gesamte Platzfläche inklusive der Verkehrsinseln erstreckt. Davon ausgeschlossen sind lediglich die Straßen sowie die Straßenbahnhaltestellen.
Die bereits auf dem Platz vorhandenen Bäume wurden, zum Teil zusammengefasst, in größere Tröge eingefasst, deren Inneres mit Gras bepflanzt wurde. Der Rand dient dabei sowohl als Einfassung als auch als Sitzgelegenheit.
Bei Dunkelheit werden die Tröge durch in den Einfassungen auf Fußhöhe angebrachte Leuchtstoffröhren inszeniert. Auf der Platzfläche sind außerdem mehrere Leuchtstelen verteilt, die für eine flächige Beleuchtung sorgen.
Weiterführende Informationen
Literatur
- Berthold Hinz, Andreas Tacke: Architekturführer Kassel. Dietrich Reimer, Berlin 2002, ISBN 3-496-01249-8.
Weblinks
Commons: Scheidemannplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Bilder vom Scheidemannplatz auf tram-kassel.de
Einzelnachweise
- ↑ Kassel chronologisch „Chronik der Jahre 1945–1989“. stadt-kassel.de, Stand: 8. September 2011
- ↑ Wettbewerbsbeschreibung „Neugestaltung des Scheidemannplatzes, Kassel (D)“. competitionline.de, Stand: 1. Juni 2007
- ↑ Kassel chronologisch „Chronik der Jahre 2004–2005“. stadt-kassel.de, Stand: 8. September 2011
- ↑ Haltestellenübersichtsplan Scheidemannplatz Kasseler Verkehrs-Gesellschaft, Stand: 8. September 2011]
- ↑ Projektbeschreibung Die Innenstadt hat ein neues Gesicht. Nordhessischer Verkehrsverbund, Stand: 8. September 2011
51.31649.4927Koordinaten: 51° 18′ 59″ N, 9° 29′ 34″ OKategorie:- Platz in Kassel
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