RegioTram

RegioTram
Regiotram im Mai 2005 im Kasseler Hauptbahnhof
Beschilderung an der Haltestelle Rudolf-Schwander-Straße
RegioTram im Hauptbahnhof

Die RegioTram ist ein Stadtbahnsystem in Kassel und Umgebung. Das Tram-Train-System nach dem Karlsruher Modell ist im Jahr 2007 in Betrieb genommen worden. Mit besonderen Regiotram-Fahrzeugen werden durchgehende Fahrten zwischen dem Schienennetz der Deutschen Bahn und dem innerstädtischen Straßenbahnnetz angeboten, wodurch ein Umstieg vom Zug in die Straßenbahn entfallen kann. Das Projekt wird unter anderem vom Nordhessischen Verkehrsverbund, der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft, deren Tochterunternehmen Regionalbahn Kassel (RBK) und der Deutschen Bahn betrieben. Als Betreibergesellschaft wurde per Ausschreibung ein Joint-Venture namens RTB von RBK und DB Regio ermittelt.

Inhaltsverzeichnis

Konzept

Zur Umsetzung des Projektes RegioTram im Öffentlichen Personennahverkehr in Kassel gehören verschiedene, ineinander greifende Maßnahmen. Ziel ist die Verknüpfung des Straßenbahnnetzes in Kassel mit dem Eisenbahnnetz, so dass Zweisystemfahrzeuge vom Straßenbahnnetz auf Eisenbahnschienen ins Umland fahren können. Kernbestandteil des Kasseler Projekts ist eine neu geschaffene Verknüpfung zwischen beiden Systemen am Hauptbahnhof Kassel.

Geschichte

RegioTram zwischen Kassel und Warburg

Seit 10. Juni 2001 fand auf der Strecke Warburg–Kassel Hbf ein Vorlaufbetrieb mit zunächst sechs von der Saarbahn ausgeliehenen Triebwagen statt. Dadurch wurde der vorherige Regionalbahn-Fahrplan von Stadtbahnfahrzeugen bedient. Zugleich wurde der für den RegioTram-Betrieb vorgesehene 30-Minuten-Takt realisiert. Die seit Juli 2004 ausgelieferten Fahrzeuge vom Typ RegioCitadis, die von Alstom LHB, Salzgitter hergestellt werden, haben diesen Vorlaufbetrieb ab 8. Mai 2005 übernommen, die geliehenen Saarbahn-Fahrzeuge wurden daraufhin zurückgegeben.

Ab 29. Januar 2006 verkehrten erste RegioTrams im Kasseler Straßenbahnnetz. Die Hybrid-Fahrzeuge verbanden in den Hauptverkehrszeiten die Kasseler Innenstadt über die Lossetalbahn mit Hessisch Lichtenau, dem Endpunkt der Straßenbahnlinie. Die dieselelektrischen Fahrzeuge benutzten zwischen Ober- und Niederkaufungen eine Direktverbindung über die Waldkappeler Bahn, die nicht elektrifiziert ist. Dies bedeutete im Gegensatz zur Straßenbahn – die alle Haltestellen bedient – eine Verkürzung der Fahrzeit. Im August 2007 wurde der Einsatz von RegioTram-Fahrzeugen auf dieser Linie durch einen durchgehenden Einsatz herkömmlicher Kasseler Straßenbahnwagen ersetzt. Die ehemaligen Fahrten über die nichtelektrifizierte Waldkappeler Bahn wurden durch Straßenbahn-Expressfahrten, die nicht alle Haltestellen entlang der Strecke bedienen, ersetzt.

Seit 1. Juni 2006 verkehrten RegioTram-Züge zwischen Kassel Hauptbahnhof und Melsungen über Baunatal, Guxhagen und Körle. Die RegioTram-Linie 5 verkehrt dabei abwechselnd einmal und zweimal stündlich. Die RT-Triebwagen wurden durch Regionalexpresse (stündlich; Kassel–Fulda) und Regionalbahnen (Kassel–Bebra (–Fulda)) der Deutschen Bahn ergänzt. Seit dem 10. Dezember 2006 erfolgt auf Grund eines Betreiberwechsels die Ergänzung der RegioTram durch Züge der Cantus Verkehrsgesellschaft (stündlich; Kassel–Bebra–Bad Hersfeld–Fulda bzw. Kassel–Bebra–Bad Hersfeld).

Der Vorlaufbetrieb zwischen Kassel und Wolfhagen (RT4) über Ahnatal und Zierenberg begann am 10. Dezember 2006.

Zwischen 16. September 2007 und dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 verkehrte die RT9 im Vorlaufbetrieb von Kassel Hbf nach Treysa.

Der Vorlaufbetrieb für die RT4 endete am 19. August 2007, seitdem verkehrt diese weiter bis in die Innenstadt (Innenstadtring). Die Linien RT3 und RT5 folgten am 16. September 2007 und fahren seitdem durch die Innenstadt bis in die Leipziger Straße. Seit Dezember 2007 ist der Vorlaufbetrieb auf der RT9 beendet, seitdem fährt diese Linie durch die Innenstadt bis zur Leipziger Straße. Die RT3 verkehrt zum Auestadion, sowie zeitweise auch die RT5. Der vollständige Ausbau der Infrastruktur mit einem 30-Minuten-Takt auf allen Linien wird frühestens im Jahr 2010 realisiert sein.

Liniennetz

Linie Verlauf Fahrzeit Inbetriebnahme
RT2 Hessisch LichtenauKaufungenKassel, Am SternMattenberg 83 Min. 2006
RT3 (Warburg –) Hümme-HofgeismarImmenhausenKassel Hauptbahnhof – Kassel, Auestadion (66 Min.)/49 Min. 2005
RT4 WolfhagenZierenbergVellmarKassel Hauptbahnhof – Kassel, Am Stern 52 Min. 2006
RT5 MelsungenGuxhagenWilhelmshöheKassel Hauptbahnhof – Kassel, Leipziger Straße 56 Min. 2006
RT9 TreysaBorkenWilhelmshöheKassel Hauptbahnhof – Kassel, Leipziger Straße 81 Min. 2007

Folgendes ist zum Liniennetz zu sagen:

  • Die Linienendpunkte in Kassel ändern sich teilweise in der HVZ
  • Der Abschnitt Hofgeismar-Hümme–Warburg wird nur in der HVZ von RegioTrams befahren, ansonsten ist Hofgeismar-Hümme der Endpunkt von RT-Linie 3
  • Die Linie 2 ist ebenfalls die Straßenbahnlinie 4

Infrastruktur

Haltestelle Scheidemannplatz (Aufnahme 8. Mai 2005)

Zur Realisierung der RegioTram gehört auch die Ausdehnung des Straßenbahnnetzes, z. B. die Verlängerung über Bettenhausen hinaus nach Kaufungen und über Helsa nach Hessisch Lichtenau, sowie der Neu- und Umbau von Haltestellen und der Ausbau von Eisenbahninfrastruktur. Da die RegioCitadis-Fahrzeuge über stärkere Beschleunigungs- und Bremsfähigkeiten als die bisherigen Regionalzüge der DB verfügen, konnten im Kasseler Umland neue Stationen eingerichtet werden. Des Weiteren wurden in der Stadt Kassel neue Infrastrukturen aufgebaut. Die größten Maßnahmen waren durch die breiteren und längeren RT-Fahrzeuge (2,65 m / 37 m gegenüber 2,3–2,4 m / 30 m der bisherigen Tramfahrzeuge) nötig geworden. Darüber hinaus wurde eine neue Innenstadtstrecke (Rudolf-Schwander-Straße, mit Haltestelle Scheidemannplatz), die Abzweigung an der Lutherkirche und die Verlegung der dortigen Station Lutherplatz bis Ende 2004 umgesetzt. Die Neubaustrecke wird seit dem 19. August 2007 auch von den Straßenbahn-Linien (SL) 7 und 9 genutzt, da die bisherige Tunnelstation am Hauptbahnhof (eröffnet 1968) geschlossen wurde. Zur Verzweigung der RegioTram-Linie am Scheidemannplatz im Anschluss an die Rampe wurde dort im Frühjahr 2005 ein Gleisdreieck eingebaut.

Durch die Einführung dieses neuen Verkehrsmittels wurde die Anpassung der Takte aller anschließenden Verkehrsmittel erforderlich. Da zwei RT-Linien mit jeweils 30-Minuten-Takt in die Leipziger Straße fahren sollen, bilden diese mit der SL 4 einen 7,5-Minuten-Takt, so dass die SL 8 verkürzt werden kann. Durch den in der Hauptverkehrszeit dichten Straßenbahntakt der anderen Linien ist eine spezielle Anpassung nur in der Schwachverkehrszeit erforderlich, um die Anschlüsse zu gewährleisten.

Der Integrale Taktfahrplan 2006 für Nordhessen sieht eine bessere Verknüpfung von Regional- und Fernverkehr vor, da die Regionalbahnen des konventionellen SPNV nicht mehr alle Halte im nahen Kasseler Umland abzudecken brauchen und so den regionalen Schienennahverkehr erheblich beschleunigen.

Benutzte DB-Strecken

Die Regio-Tram befahren folgende Bahnstrecken:

Kassel–Hessisch Lichtenau (RT2)

Die Züge der RegioTram-Linie 2 befahren im Abschnitt Kaufungen, Papierfabrik–Hessisch Lichtenau, Im Tal die Lossetalbahn (auch Kassel-Waldkappeler Bahn genannt). Auf der Lossetalbahn verkehren momentan keine RegioTram-Triebwagen, sondern nur Wagen der Straßenbahnlinie 4.

Kassel–Warburg (RT3)

Die Züge der RegioTram-Linie 3 befahren im Abschnitt Warburg–Kassel Hauptbahnhof die Bahnstrecke Warburg–Kassel. Auf dieser Bahnstrecke verkehren neben den RegioTrams auch Regionalzüge und InterCitys der Deutschen Bahn.

Kassel–Wolfhagen (RT4)

Die Züge der RegioTram-Linie 4 befahren im Abschnitt Wolfhagen–Vellmar-Obervellmar die Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar. Diese Strecke ist nicht elektrifiziert. Auf dieser Bahnstrecke verkehren neben den RegioTrams auch Regionalzüge in Richtung Korbach. Ab Vellmar-Obervellmar bis Kassel Hauptbahnhof befahren die RegioTrams die Bahnstrecke Warburg–Kassel.

Kassel–Melsungen (RT5)

Die Züge der RegioTram-Linie 5 befahren im Abschnitt Melsungen–Kassel Hauptbahnhof die Bahnstrecke Bebra–Kassel. Auf dieser Bahnstrecke verkehren neben den RegioTrams auch Regionalzüge in Richtung Fulda und InterCitys in Richtung Eisenach.

Kassel–Treysa (RT9)

Die Züge der RegioTram-Linie 9 befahren im Abschnitt Treysa–Kassel Hauptbahnhof die Main-Weser-Bahn. Auf dieser Bahnstrecke verkehren neben den RegioTrams auch Regionalzüge in Richtung Gießen und InterCitys in Richtung Frankfurt am Main.

Verknüpfungspunkte Eisenbahn-Straßenbahn

Kassel Hauptbahnhof

Tiefbahnsteige der Regiotram im Hauptbahnhof
Eine Regiotram verlässt den Tunnel unter dem Bahnhofsgebäude stadteinwärts

Zur Verbindung des Eisenbahn- mit dem Straßenbahnnetzes im Kasseler Hauptbahnhof (ein Kopfbahnhof) wurden verschiedene Möglichkeiten geprüft: Die Variante mit den umfangreichsten Umbauten sah die Durchbindung durch das Bahnhofsgebäude auf gleichem Niveau vor, wurde jedoch aus Gründen des Denkmalschutzes nicht weiter verfolgt. Eine anderer Vorschlag führte die Trasse niveaugleich um den Südflügel (ehemalige Postumschlaghalle) zu den derzeitigen Bussteigen des Regionalverkehrs am Bahnhofsvorplatz.

Beim letztlich umgesetzten Plan wird der Hauptbahnhof unterfahren: Im Gleisvorfeld (westlich des Bahnhofs) wurde eine Rampe mit der RegioTram-Haltestelle auf Untergeschossebene umgebaut und ein Tunnel unter dem Bahnhofsgebäude zur bestehenden Straßenbahnrampe in der Kurfürstenstraße (östlich des Gebäudes) vorgetrieben. Die Bauarbeiten hierfür wurden am 12. August 2005 begonnen, der Tunnel wird seit dem 19. August 2007 regulär durchfahren.

Ursprünglich war es geplant, die RegioTram-Haltestelle in der Lage der heutigen Gleise 3–5 zu bauen. Hierfür wäre aber ein Umbau der Leit- und Sicherungstechnik des Bahnhofes nötig, um den übrigen Verkehr nicht zu stark einzuschränken. Da die DB Netz AG diesen Stellwerksumbau aber nicht rechtzeitig bewältigen konnte, wurden die beiden vorgesehenen RT-Bahnsteige in die Mitte des Bahnhofs (Gleise 4–6) gelegt. Dies hat nicht nur Nachteile; z. B. wird das Gesamtensemble harmonischer und die Technikräume, die unterhalb der Gleise 1–4 liegen, brauchen nicht verlegt zu werden.

Die Baukosten für den Umbau betrugen etwa 25,6 Mio. Euro.

Außer der Verbindung am Kasseler Hauptbahnhof existieren in der Region Kassel zwei weitere Übergänge zwischen Eisenbahn- und Straßenbahnnetz:

Straßenbahnnetz

Im Straßenbahnnetz sind zur Zeit nur wenige Strecken von den RegioTram-Fahrzeugen befahrbar, da die größere Fahrzeugbreite Begegnungen der Fahrzeuge unmöglich macht. Nur der Innenstadtring und die Strecke nach Hess. Lichtenau sind im Moment befahrbar. Als nächstes ist die Strecke zur Holländischen Straße vorgesehen. Die Frankfurter Straße Richtung Mattenberg ist bis zur Haltestelle „Auestadion“ befahrbar.

Das Netz umfasst 122 km Strecke, davon 6 km Neubaustrecke.

Aktuelle Ausbaumaßnahmen

Auf den Strecken der RT3 und RT4 wurden am 13. Dezember 2008 die neuen Haltestellen Kassel-Jungfernkopf und Vellmar-Osterberg/EKZ in Betrieb genommen. Für April 2009 ist die Eröffnung der Haltestelle Kassel-Kirchditmold im selben Streckenabschnitt geplant. Des Weiteren soll noch im Laufe des Jahres 2009 eine neue Haltestelle Ahnatal-Casselbreite auf der Strecke der RT4 Richtung Wolfhagen eingerichtet werden.

Planungen

Die folgende Darstellung beruht teilweise nicht auf offiziellen Angaben. Auf folgenden Strecken könnten weitere RegioTramlinien eingerichtet werden:

Anschluss Flughafen Kassel-Calden

Fürstenwald–Calden
Streckenlänge: ~5 km
Legende
Strecke – geradeaus
zur Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar
Haltepunkt, Haltestelle
0,0 Fürstenwald
zur Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar
~1,8 Ehrsten
Datei:BSicon exBHF.svg
~4,0 Flughafen Kassel-Calden
~5,2 Calden

Es handelt sich hierbei um eine langfristig geplante Zweigstrecke, die im Zusammenhang mit dem Ausbau des Flughafens Kassel-Calden steht. Die Streckenführung ist nur grob festgelegt. Es ist geplant in Calden-Fürstenwald von der von Kassel kommenden Bahnstrecke abzuzweigen. Es gibt jedoch auch Planungen eine Flughafenstrecke von Immenhausen oder Espenau-Mönchehof zu errichten, jedoch ist dies unwahrscheinlicher als die Strecke von Fürstenwald.

Es ist allerdings noch unklar, ob der Flughafen jemals ein ausreichendes Passagieraufkommen erreichen wird. Es ist auch noch unklar, ob die Strecke als Eisenbahn oder Straßenbahn gebaut wird und ob diese elektrifiziert wird.

Baunatal–Naumburg

Die gesamte Stecke Baunatal–Naumburg wird an wenigen Tagen im Jahr von Museumszügen des Hessencourriers befahren, ansonsten ruht auf dem Abschnitt Baunatal-Großenritte–Naumburg der Verkehr. In Großenritte befindet sich die Endstation der Tramlinien 5 und 7. Neben Abstellmöglichkeiten für Straßenbahnen gibt es auch eine Wagenhalle für Eisenbahnfahrzeuge der KNE, die die Strecke Wabern–Bad Wildungen befahren. In Altenbauna befindet sich das VW-Werk, so dass der Streckenabschnitt Altenbauna–Kassel-Wilhelmshöhe von Güterzügen befahren wird, die das Werk bedienen. Aktuell steht eine RegioTram für diese Strecke nicht zur Debatte, allerdings könnte Schauenburg ähnlich wie Kaufungen an das Netz angeschlossen werden.

Anschluss von Gudensberg

Edermünde–Gudensberg
Streckenlänge: ~7 km
Legende
Strecke – geradeaus
zur Main-Weser-Bahn
Haltepunkt, Haltestelle
0,0 Edermünde-Grifte
zur Main-Weser-Bahn
Datei:BSicon exBHF.svg
~2,5 Edermünde-Haldorf
~4,1 Gudensberg-Dissen
~7,3 Gudensberg

Die Strecke der ehemaligen Grifte–Gudensberger Kleinbahn wurde 1980 abgebaut. Konkrete Planungen zum Wiederaufbau der Strecke liegen nicht vor.

Strecke nach Bad Wildungen

Die Strecke Wabern–Bad Wildungen zweigt in Wabern von der Main-Weser-Bahn ab. So könnte die RegioTram-Linie 9 abwechselnd Treysa und Bad Wildungen anfahren oder es müsste eine komplett neue Linie erstellt werden.

Abzweig Homberg (Efze)

Homberg (Efze) ist die einzige Kreisstadt im NVV, die keine Anbindung an das Schienennetz hat. Homberg liegt jedoch an dem Abschnitt Malsfeld (bei Melsungen) und Schwalmstadt-Treysa der Kanonenbahn. Daher wird überlegt, die Melsunger Linie über die Kanonenbahn nach Homberg zu verlängern. Dazu wäre ein kompletter Neubau der abgebauten Strecke notwendig.

Fuldatalbahn Kassel–Göttingen

Strecke siehe Bahnstrecke Bebra–Göttingen und Halle-Kasseler Eisenbahn

Die Strecke ist durchgehend zweigleisig und mit 15 kV ~ elektrifiziert. Mit einer Integration dieser Strecke in das RegioTram-Netz ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Die Gleise des Tunnels in die Innenstadt sind von dieser Strecke aus nicht zu erreichen.

Ehemalige Planungen

Abzweig Lohfelden

Diese Strecke soll einmal von der Straßenbahnstrecke in der Leipziger Straße nach der Haltestelle Lindenberg abzweigen. Die Trasse führt dann in eine Seitenstraße, bis sie die alte Söhrebahn erreicht. Dieser Strecke folgend würde die Bahn bis ins Zentrum Lohfeldens fahren. Die Strecke ist als Straßenbahnstrecke geplant, allerdings soll es in Lohfelden keine Wendeschleife geben, so dass die Strecke mit Zweirichtungsfahrzeugen befahren werden würde. Die Strecke ist fertig geplant, der Bau wurde von der Gemeinde Lohfelden abgelehnt.

Abzweig Vellmar West

Im Gegensatz zu früheren Publikationen findet die Strecke heute keine Erwähnung mehr in den Ausbauplanungen. Es war geplant, zwischen Kassel-Harleshausen und Vellmar-Obervellmar die als „Harleshäuser Kurve“ bezeichnete Eisenbahnstrecke zu verlassen und als Straßenbahn ca. vier weitere Stationen nach Westen zu fahren. Es sollte auch eine Verbindung zur dann nur wenige hundert Meter entfernten Straßenbahnlinie nach Vellmar Nord entstehen, mit Fahrtmöglichkeit von Vellmar Nord nach Vellmar West.

Fahrzeuge

Für das Projekt RegioTram wurden durch die Regionalbahn Kassel GmbH (RBK) 28 Fahrzeuge vom Typ ALSTOM RegioCitadis (Dreiteiliger, achtachsiger Niederflur-Gelenktriebwagen) beschafft.

Die Fahrzeuge wurden ab 2004 in zwei verschiedenen Ausführungen geliefert. Beide Versionen können im Kasseler Straßenbahnnetz (Gleichstrom, 600 V) eingesetzt werden. 18 Fahrzeuge (Wagen 701−718) können als so genannte E/E-Wagen zusätzlich im elektrifizierten Eisenbahnnetz (Wechselstrom, 15 kV / 16,7 Hz) verkehren, die übrigen zehn Fahrzeuge (Wagen 719−728) besitzen als so genannte E/D-Wagen hingegen ein Dieselaggregat für den Einsatz auf nicht elektrifizierten Strecken.

Letztgenannte sind die ersten in zweistelliger Stückzahl hergestellten Dieselhybrid-Straßenbahnfahrzeuge. Der Einsatz im Kasseler Projekt bedeutet zudem die erstmalige Verwendung eines derartigen Fahrzeugs im Normalspurnetz.

Der „roll-out“ des ersten RegioCitadis’ fand am 6. Juli 2004 statt. Die Fahrzeuge sind nach Märchenfiguren benannt, um Nordhessen und Kassel als geografischen Mittelpunkt der Grimmschen Märchenwelt bekannter zu machen.

Die E/E-Wagen fahren auf den Linien RT3, RT5 und RT9. Die E/D-Wagen fahren auf der RT4 Kassel–Wolfhagen.

Es können bis zu vier Wagen zusammen gekuppelt werden und in Mehrfachtraktion gefahren werden. Im Eisenbahnverkehr sollen in den morgendlichen Spitzen Dreifachtraktionen gefahren werden, wobei die dritte Einheit im Hauptbahnhof abgekuppelt wird. Im Innenstadtverkehr ist zu diesen Zeiten eine Doppeltraktion vorgesehen. Aufgrund der Breite der Fahrzeuge können die Wagen bisher im Stadtgebiet nur in der Innenstadt (bis Auestadion) und auf der Strecke nach Hess. Lichtenau eingesetzt werden, die restlichen Strecken des Straßenbahnnetzes verfügen nicht über einen ausreichend großen Gleisabstand. Diese Strecken dürfen aber ohne Gegenverkehr passiert werden.

Im Baureihenschema der DB finden sich die Fahrzeuge als DBAG-Baureihe 452 (E/E) und 689 (E/D).

Während des Vorlaufbetriebes kamen von der Saarbahn in Saarbrücken ausgeliehene Bombardier Fahrzeuge zum Einsatz. Diese Fahrzeuge waren Zweisystemfahrzeuge, kamen aber nur unter Bahnstrom zum Einsatz.


Siehe auch

Weblinks



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