Scherfede

Scherfede
Scherfede
Stadt Warburg
Koordinaten: 51° 32′ N, 9° 2′ O51.5305555555569.0305555555556Koordinaten: 51° 31′ 50″ N, 9° 1′ 50″ O
Fläche: 30,59 km²
Einwohner: 3.046
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 34414
Vorwahl: 05642
Karte

Lage von Scherfede in Warburg

Scherfede ist eine Ortschaft am Unterlauf der Diemel an der Südspitze des Eggegebirges und seit 1975 ein Stadtteil von Warburg im nordrhein-westfälischen Kreis Höxter. Für den heutigen Ortsnamen Scherfede gibt es folgende historische Bezeichnungen: Scherve, Schervede, Sherwede.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstes Zeugnis ist ein 1906 im „Weißen Holz“ bei Rimbeck gefundenes Steinkistengrab aus der Zeit um 2200 vor Chr. Es handelt sich um ein 13,5×2 m großes Megalithgrab für rund 200 Menschen.

Erste urkundliche Erwähnung fand Scherfede um 825 als scerua im Güterregister des Klosters Corvey. Ein sächsischer Höriger namens Heio ist der erste namentlich bekannte Einwohner der Ortschaft. Um 830 wurde die erste Kirche errichtet.

Die Burg Blankenrode wurde um 1190 errichtet und 1395 eingeäschert. Etwa 1,5 Kilometer westlich davon entstand die Ortschaft Blankenrode, die heute ein Stadtteil von Lichtenau ist und nordwestlich von Scherfede liegt.

1802 fiel Scherfede dem Königreich Preußen zu. 1807 ging es in den Besitz des Königreichs Westfalen über. 1813 gehörte es wieder zu Preußen.

Im Jahr 1872 fuhr die erste Lokomotive der Bahnstrecke Hagen–Warburg–Kassel im Bahnhof Scherfede, der sich im benachbarten Warburger Ortsteil Rimbeck befindet. Vier Jahre später, 1876, wurde die Bahnstrecke Holzminden–Scherfede eröffnet. 1887 wurde das Scherfeder Krankenhaus eingeweiht.

Am 1. Januar 1975 wurde Scherfede aufgrund des Sauerland/Paderborn-Gesetzes ein Teil der neuen Stadt Warburg.[1]

Der Bahnhof wurde 1983 abgerissen.

Die Ortschaft hat nach Angaben der Stadt Warburg circa 3.046 Einwohner.[2]

Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Scherfede liegt an der A 44, die nächste Anschlussstelle sind die Ausfahrten Diemelstadt und Marsberg. 1926 richtet man eine Busverbindung zwischen Scherfede und Paderborn ein. 1939 hat Scherfede 2095 Einwohner und im Jahre 1961 hat der Ort 2729 Einwohner.

Der Bahnhof in Scherfede

Bis in die 1970er Jahre fuhr noch der Eilzug Braunschweig-Mönchengladbach mit Kurswagen aus Kassel oder Bebra, die in Scherfede umrangiert wurden. Heute ist die Bahnstrecke Holzminden–Scherfede stillgelegt; die in Scherfede abzweigende obere Ruhrtalbahn Hagen-Bestwig-Brilon Wald-Warburg-Kassel ist aber nach wie vor in Betrieb. Das Betriebswerk Scherfede bestand aus einem Halbrundschuppen mit 16 Ständen, 2 Kohlenbansen und Behandlungsanlagen. Die Länge der Nebengleise betrug im Jahr 1932 5101 Meter, wobei das Gleis 21 im südl Bereich 651 Meter lang war.

Vereine

  • Musikverein Scherfede 1921 e.V.
  • Heimatschutzverein Scherfede
  • Sportverein SV Westfalia 03 Scherfede/R.
  • Gesangsverein Cäcilia
  • Tennisclub Scherfede
  • Imkerverein
  • Angelverein

Ansässige Unternehmen

  • Bremer Pharma GmbH, Hersteller von Pharmaka für die Veterinärmedizin, seit 1982
  • Lödige Industries
  • Berost Tabakwaren Großhandels GmbH

Bekannte Personen

Literatur

  • Klur, Wilhelm (1992): Dorffest in Scherfede. Mit d. Festansprache d. Herrn Regierungspräsidenten Walter Stich. In: Jahrbuch Kreis Höxter, S. 67-72.
  • Leifeld, Josef (1986): Scherfede. In: Mürmann, Franz (Hrsg.): Die Stadt Warburg 1036-1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. Band 2. Warburg: Hermes, S. 429-431. ISBN 3-922032-07-9.
  • Schmidt, Konrad (2000): 1175 Jahre Scherfede. Ein Dorf an der Grenze. In: Die Warte Ausg. 108, S. 14-17.
  • Schwarze, Wilhelm (1956): Chronik der Gemeinde Scherfede. Bilder aus Scherfedes vergangenen Tagen. Warburg: Hermes.
  • Strümper, Walter (1983): Zur Geschichte der Thurn und Taxisschen Post in Scherfede. In: Jahrbuch Kreis Höxter., S. 207-214.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. Stadt Warburg: Die Warburger Stadtteile (Zugriff: 9. März 2011)

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