- Schlacht um Ostpommern 1945
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Bedeutende Militäroperationen während des Krieges zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion (1941–1945) 1941: Białystok-Minsk – Smolensk – Kiew – Leningrader Blockade – Wjasma-Brjansk – Moskau
1942: Charkow – Operation Blau – Operation Braunschweig – Operation Edelweiß – Stalingrad – Operation Mars
1943: Woronesch-Charkiw – Operation Iskra – Nordkaukasus – Charkiw – Unternehmen Zitadelle – Smolensk – Dnepr
1944: Dnepr-Karpaten-Operation – Leningrad-Nowgorod – Krim – Wyborg–Petrosawodsk – Weißrussland – Lwiw-Sandomierz – Iaşi–Chişinău – Belgrad – Petsamo-Kirkenes – Baltikum – Karpaten – Budapest
1945: Weichsel-Oder – Ostpreußen – Westkarpaten – Ostpommern – Plattensee – Oberschlesien – Wien – Berlin – PragDie Schlacht um Ostpommern 1945 (russisch Восточно-Померанская операция) fand während des Zweiten Weltkrieges vom 10. Februar bis zum 4. April 1945 in Polen und im Deutschen Reich statt.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Infolge der erfolgreichen Weichsel-Oder-Operation hatten die sowjetischen Truppen Anfang 1945 Brückenköpfe am westlichen Ufer der Oder erobert und standen etwa 60 Kilometer vor Berlin. Das deutsche Oberkommando der Wehrmacht begann mit der Verlegung von Teilen der Heeresgruppe Weichsel unter Reichsführer-SS Heinrich Himmler nach Ostpommern. Damit sollte die rechte Flanke der 1. Weißrussischen Front gebunden und die Gefahr für Berlin abgewendet werden. Diese Gruppierung umfasste bis zu 26 Divisionen (davon vier Panzerdivisionen). Der 2. Weißrussischen Front unter Marschall der Sowjetunion Konstantin Rokossowski wurde befohlen, diese Gruppierung anzugreifen und zu zerschlagen.
Erste Etappe
Am 10. Februar begann der Angriff. In zehn Tagen erbitterter Kämpfe gelang es nur, 40 bis 60 Kilometer in die deutschen Verteidigungslinien einzudringen. Ab dem 17. Februar griffen sechs deutsche Divisionen der 11. SS-Panzerarmee die 47. Armee der 1. Weißrussischen Front an und warfen sie in vier Tagen acht bis zwölf Kilometer zurück (Operation Sonnenwende). Es wurde ersichtlich, dass die Kräfte der 2. Weißrussischen Front nicht ausreichten, um einen Erfolg der Operation, die Zerschlagung der Gruppierung in Ostpommern, zu garantieren. Das sowjetische Oberkommando STAWKA befahl daraufhin das Eingreifen der 1. Weißrussischen Front in die Kämpfe.[1].
Zweite Etappe
Am 24. Februar rückten die beiden Fronten vor: die 2. Weißrussische in Richtung Küstrin und die 1. Weißrussische in Richtung Kolberg. Bis zum 5. März wurde die Gruppierung in zwei Teile zerschnitten und die Front erreichte die Ostsee. Am 10. März kontrollierten die Truppen der 1. Weißrussischen Front die Ostseeküste von Kolberg bis zur Odermündung. Am 18. März fiel Kolberg selbst in polnische Hand. Am 28. März nahm die Rote Armee Gotenhafen (9.000 deutsche Kriegsgefangene) und am 30. März Danzig (10.000 deutsche Kriegsgefangene) ein. Die Reste der deutschen 2. Armee wurden am 4. April in der Nähe Danzigs zerschlagen. Die östlich von Danzig liegenden deutschen Verbände leisteten bis zum 9. April 1945 anhaltenden Widerstand.[2]
Folgen
Die Rote Armee stieß auf einer 460 Kilometer breiten Front 130 bis 150 Kilometer nach Westen vor und zerschlug 20 Divisionen und acht Brigaden der Wehrmacht (6 Divisionen und 3 Brigaden vollständig). 100.000 deutsche Soldaten gingen in sowjetische Kriegsgefangenschaft. 680 Panzer, 3470 Geschütze, 431 Flugzeuge und 277 Schiffe der Wehrmacht wurden alleine von der 2. Weißrussischen Front erbeutet. Die sowjetischen Verluste betrugen 226.000 Soldaten (davon 53.000 Tote und Vermisste). Die Verluste der polnischen Einheiten betrugen 8.668 Soldaten (davon 2.575 Tote und Vermisste). Zudem verlor die Rote Armee in den Kämpfen in Ostpommern 1027 Panzer, 1005 Geschütze und 1073 Flugzeuge[3].
Die Angst der deutschen Bevölkerung in den eroberten Gebieten vor russischer Besetzung und der "Rache der Eroberer" führte zu einer Massenflucht der Bevölkerung aus den umkämpften Gebieten. Diese Angst war zu Teilen durchaus berechtigt.
Anmerkungen
- ↑ David M. Glantz: When Titans clashed. Lawrence, University of Kansas Press 1995, S. 250.
- ↑ David M. Glantz: When Titans clashed. Lawrence, University of Kansas Press 1995, S. 250.
- ↑ David M. Glantz: When Titans clashed. Lawrence, University of Kansas Press 1995, S. 300.
Weblinks
- Vereinigtes Internationales Biographisches Zentrum: Soldat XX weka. Schlacht um Ostpommern 1945 (russisch)
- G. F. Krivošeev (Hg.): Rossija i SSSR v vojnach XX veka. Poteri vooružennych sil. Statističeskoe issledovanie. Reihe Archiv. Olma-Press, Moskau 2001, ISBN 5-224-01515-4 (russisch)
- A. N. Schimanski in Große Sowjetische Enzyklopädie, s.v. Wostotschno-Pomeranskaja operazija 1945 (russisch)
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