- Schloss Jægerspris
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Schloss Jægerspris ist ein altes Jagdschloss in der Stadt Jægerspris auf der dänischen Insel Seeland, das zur Residenz des dänischen Königs Frederik VII. von Dänemark und seiner morganatischen Gemahlin Demoiselle Louise Rasmussen, später Gräfin Danner wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Unter dem Namen Abrahamstrup war das Gut seit dem Mittelalter im Besitz der Dänischen Krone gewesen und ist als Wohnsitz von König Erik Menved überliefert. Nachfolgende Generation haben Abrahamstrup zumindest als Jagdsitz genutzt. Der nördliche Mittelbau des Schlosses von heute fünf Achsen und drei Vollgeschossen geht in der Bausubstanz auf das alte Abrahamstrup zurück. Der Südflügel ist Ergebnis der Bautätigkeit von König Christian IV. Der siebeneckige Treppenturm stammt aus der gleichen Zeit. Um 1677 war das Schloss für die kurze Zeit von sechs Jahren Privatbesitz des Hofjägermeisters Vincent Hahn, der ihm den heutigen Namen auf das Lob des Jägers gab. Prinz Carl von Dänemark (1680-1729) stockte den Südflügel auf und fügte die Frontespicie an. 1730 kam durch König Christian VI. der Ostflügel als Verbindungsbau hinzu. König Friedrich V. erhielt Jægerspris noch als Kronprinz von seinem Vater zur Hochzeit mit seiner ersten Frau Louise von Großbritannien 1743. Das Schloss wurde um den Nordflügel ergänzt. Die Bauarbeiten leitete 1745 der Baumeister Johann Adam Soherr, der auch die Eisenspitzen auf die drei Türme aufsetzte.
König Frederik VII erwarb Schloss Jægerspris am 21. April 1845, Louises Geburtstag, aus dem dänischen Krongut zu Privateigentum und schenkte es gleich anschließend Louise. Der dänische Hofmaler Johan Vilhelm Gertner hielt diese Szene als Porträt der beiden fest. Fredrick VII. machte das alte Jagdschloss der oldenburgischen Könige damit zur Privatresidenz. Später wurde es Witwensitz der Gräfin Danner. 1866, drei Jahre nach dem Tod Frederiks, machte die Gräfin Teile des Schlosses der Öffentlichkeit zugänglich. Testamentarisch verfügte sie auf ihren Tod (1867) die Einrichtung einer wohltätigen Stiftung, die mit einem Geldvermögen, aber auch 2.000 Hektar Wald und 1.600 Hektar Ackerland ausgestattet war.
Sehenswert sind im Schloss der Audienzsaal, das königliche Arbeitszimmer mit der Pfeifensammlung des Monarchen, das Turmzimmer, die Waffenkammer sowie das Kabinett der Gräfin zu sehen. Die Einrichtung des Schlosses trägt ihre Handschrift und stellt ein Dokument des elegenten Geschmacks um 1850 dar.
Laut FAZ vom 14. August 2008 sei das Schloss Ort der Ménage à trois von König Frederik, seinem Jugendfreund Carl Berling und Louise gewesen.
Frühgeschichte der Umgebung
In der Umgebung ging die königliche Familie mit Friedrich dem V. (1745) und auch Prinz Friedrich von Dänemark (1753–1805) (1776) archäologischen Interessen nach. Beide gruben in der unmittelbaren Umgebung je ein Ganggrab der Steinzeit aus. Eines wurde im Stil der französischen Parks zu einem Grabmal mit Gedenksäulen für nordische Könige des Altertums umgebaut. Auf das Grab kam ein aus Norwegen stammender Runenstein. Über dem Eingang errichtete Prinz Friedrich den Juliane-Hügel mit einer Gedenkstätte für seine Mutter Juliane von Braunschweig.
Park
Im Park verfolgte Prinz Friedrich seine Idee, ein Pantheon ähnlich wie in Fredensborg zu errichten. Er ließ für den Høegh-Guldbergs nationalhistoriske anlæg 54 Gedenkstein aufstellen, die von dem Bildhauer Johannes Wiedewelt bearbeitet und bedeutenden Persönlichkeiten Dänemarks gewidmet wurden. Am Roskildefjord errichtete sich Prinz Friedrich auch eine Schweizer Hütte, eine von drei Bauwerken dieser Art in Dänemark.
Die Skulptur eines Hirschs im Großen Hof stammt von der Thorvaldsen-Schülerin Adelgunde Vogt (1811-1892).
Literatur
- Signe Prytz: Jægerspris Schloss und Stiftung. Jægerspris 1961.
Weblink
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