Schweizerischer Fussballverband

Schweizerischer Fussballverband
Schweizerischer Fussballverband
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Gründung 1895
FIFA-Beitritt 1904
UEFA-Beitritt 1954
Präsident Peter Gilliéron
Generalsekretär Alex Miescher
Nationalmannschaften Herren, Frauen
Vereine (ca.) 1'500
Mitglieder (ca.) 280'000
Homepage www.football.ch

Der Schweizerische Fussballverband (SFV) (französisch Association Suisse de Football (ASF), italienisch Associazione Svizzera di Football (ASF), rätoromanisch Associaziun svizra da ballape (ASB)[1]) ist die Dachorganisation der Schweizer Fussballvereine. Er wurde 1895 gegründet. Der SFV ist eine der bedeutendsten Sportorganisationen des Landes und zählt 1'500 Vereine, 11'200 Mannschaften sowie 280'000 Aktivspieler. Sitz des Verbandes ist das Haus des Schweizer Fussballs in Muri bei Bern. Zentralpräsident ist seit dem 13. Juni 2009 der frühere Generalsekretär Peter Gilliéron, seine Vorgänger Marcel Mathier und Ralph Zloczower sind Ehrenpräsidenten.

Der SFV gliedert sich in 13 Regionalverbände.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

FC St. Gallen im Jahre 1881

1860 wurde von englischen Studenten der Lausanne Football and Cricket Club gegründet. Es dürfte sich somit um den ersten Klub Kontinentaleuropas handeln. Rund um 1869 sind die Klubs La Châtelaine Genève und Le Château de Lancy dokumentiert. Der älteste noch bestehende Klub, der FC St. Gallen entstand 1879. Ihm folgte Grasshopper-Club Zürich 1886.

Der SFV selbst wurde 1895 gegründet, deren Gründungsmitglieder waren Lausanne Football and Cricket Club, FC La Villa Ouchy, FC Neuchâtel Rovers, FC Yverdon, FC Exelsior Zürich, FC St. Gallen, Grasshopper-Club Zürich, FC Basel, Anglo-American Club Zürich, FC Châtelaine Genève sowie Villa Longchamp Lausanne.

Der SFV gehörte zu den sieben Landesverbänden, welche 1904 den Weltfussballverband FIFA ins Leben riefen.

Die Nationalmannschaften

Die Männer-Nationalmannschaft

Die Nationalmannschaft des SFV bestritt am 12. Februar 1905 gegen Frankreich ihr erstes offizielles Länderspiel und unterlag mit 0:1. Der erste grosse Erfolg der Nati war der Einzug ins Final des Olympischen Turniers in Paris 1924, wo sie 0:3 gegen Uruguay verlor. Ein weiterer Meilenstein war der Viertelfinaleinzug an der WM 1954 in der Schweiz. Die letzten WM-Teilnahmen der Schweiz waren 1962, 1966, 1994 sowie 2006. 1994 und 2006 erreichten sie jeweils das Achtelfinale.

Bei den Europameisterschaften war die Mannschaft dreimal vertreten: 1996, 2004 und 2008. Als Gastgeberin der EM 2008 war sie zusammen mit Österreich direkt qualifiziert und schied wie bei den vorherigen Teilnahmen direkt in Vorrunde aus.

Seit dem 1. Juli 2008 ist Ottmar Hitzfeld der Trainer der Schweizer A-Nationalmannschaft, nachdem sich Vorgänger Jakob Kuhn nach sieben erfolgreichen Jahren in den Ruhestand zurückgezogen hat.

Teilnahmen an Weltmeisterschaften

  • 02. WM 1934 in Italien (Viertelfinale)
  • 03. WM 1938 in Frankreich (Viertelfinale)
  • 04. WM 1950 in Brasilien (Vorrunde)
  • 05. WM 1954 in der Schweiz (Viertelfinale)
  • 07. WM 1962 in Chile (Vorrunde)
  • 08. WM 1966 in England (Vorrunde)
  • 15. WM 1994 in den USA (Achtelfinale)
  • 18. WM 2006 in Deutschland (Achtelfinale)
  • 19. WM 2010 in Südafrika (Vorrunde)

Teilnahmen an Europameisterschaften

  • 10. EM 1996 in England (Vorrunde)
  • 12. EM 2004 in Portugal (Vorrunde)
  • 13. EM 2008 in der Schweiz und in Österreich (Vorrunde)

Die Frauen-Nationalmannschaft

Die Frauen-Nationalmannschaft bestritt ihr erstes offizielles Länderspiel 1972 in Basel gegen Frankreich. Bisher konnte sie sich noch für keine Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft qualifizieren.

Junioren-Nationalmannschaften

2009 gelang es der U-17-Junioren-Nationalmannschaft als erster Schweizer Mannschaft, einen Weltmeistertitel zu erringen. Im Finale am 15. November wurde Gastgeber und Titelverteidiger Nigeria mit 1:0 bezwungen. Bereits 2002 sorgte eine U-17-Auswahl mit dem Europameistertitel für Aufsehen.

In der Altersstufe der U-21-Männer war die Halbfinalqualifikation an der Europameisterschaft 2002 im eigenen Land das bisher beste Ergebnis.

Bei der Europameisterschaft 2011 in Dänemark gelang der U-21-Mannschaft der Finaleinzug. In diesem Spiel unterlagen die Schweizer mit 2:0, wurden Vize-Europameister und qualifizierten sich damit für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London.

Die Ligen

Die höchste Spielklasse in der nationalen Liga ist die Axpo Super League, in der zehn Mannschaften um den Meistertitel kämpfen.

Alle Männer-Ligen im Überblick

Swiss Football League

Seit einigen Jahren verwendet der Schweizerische Fussballverband diesen Namen für die Vermarktung ihres professionellen Ligabetriebs.

  • Super League: 10 Teams kämpfen um den Meistertitel und um Europacup-Plätze. Die letztplatzierte Mannschaft steigt direkt in die Challenge League ab, die zweitletzte spielt ein Entscheidungsspiel (so genannte Barrage) gegen den zweitplatzierten der Challenge League.
  • Challenge League: Seit der Saison 2009/10 fasst die Challenge League 16 Teams, wird jedoch zur Saison 2012/13 auf 10 Teams verkleinert. [2] Das Konzept der Liga bezweckt, dass einige wenige Spitzenteams um Plätze in der Super League kämpfen, während die anderen sich der Ausbildung junger Sportler widmen. Am Ende der Saison 2011/12 steigen sechs Mannschaften in die neue 1. Liga Promotion ab.
  • 1. Liga Promotion: Ab der Saison 2012/13 wird die 1. Liga Promotion die neue dritte Spielklasse der Schweiz bilden. 16 Vereine (6 Absteiger aus der Challenge League, 6 Aufsteiger aus der 1. Liga und die 4 besten U21-Teams der 1. Liga) werden dannzumal die erste Saison der 1. Liga Promotion in Angfriff nehmen. Der Erstplatzierte steigt am Ende in die Challenge League auf, die zwei Teams am Tabellenende steigen in die (alte) 1. Liga ab.

Interregionale Amateurligen

  • 1. Liga: Die so genannte 1. Liga ist genau genommen keine Amateur- sondern eine Halbprofiliga. In dieser Liga spielen die regionalen Spitzentams. Es gibt drei Gruppen mit je 16 Mannschaften. Die sechs besten Teams der Saison 2011/12 steigen gemeinsam mit den vier besten U21-Mannschaften in die neue 1. Liga Promotion auf, je zwei Teams pro Gruppe müssen den Gang in die 2. Liga interregional antreten.
  • 2. Liga interregional (gewöhnlich als 2. Liga inter bezeichnet): In jener Liga spielen (sportlich) sehr gute regionale Amateurteams aus verschiedenen Regionen. Gespielt wird in 6 Gruppen zu je 14 Teams.

Regionalligen

  • Die 2. Liga ist die höchste Liga welche von den regionalen Verbänden ausgetragen wird. In den grössten Verbänden existieren zwei Gruppen.
  • 3. Liga: In der zweithöchsten Regionalliga gibt es pro Verband eine verschiedene Anzahl von Gruppen. In grösseren Verbänden existierten lange Zeit eine 1. und 2. Stärkeklasse, wobei es sich bei der 2. Stärkeklasse genau genommen um eine 4. Liga handelte. Die 2. Stärkeklassen wurden jedoch zur Saison 2010/11 hin abgeschafft.
  • 4. Liga: Die zweitunterste Liga.
  • Die 5. Liga ist in der ganzen Schweiz die unterste Spielklasse.

Tabellarische Übersicht

Stand: 2010/2011

Stärkeklasse Bezeichnung Gruppen Mannschaften Zugehörigkeit
1. Super League 1 10 Swiss Football League
2. Challenge League 1 16 Swiss Football League
3. 1. Liga 3 48 1. Liga
4. 2. Liga interregional 6 84 Amateur Liga
5. 2. Liga 17 218 Regionalverbände
6. 3. Liga 46 557 Regionalverbände
7. 4. Liga 74 848 Regionalverbände
8. 5. Liga 75 774 Regionalverbände
Total 223 2555

Entwicklung des Schweizer Fussball-Ligasystems

Klasse 1897 - 1922 1922 - 1924 1924 - 1927 1927 - 1928 1928 - 1930 1930 - 1931
1. Serie A 1. Liga
2. Serie B Serie Promotion 2. Liga
3. Serie C Serie B
Serie A Regional
Serie B 3. Liga
4. Serie B Regional Serie C 4. Liga
5. Serie C Regional I. Division Serie D I. Division
6. II. Division I. Division II. Division
7. III. Division II. Division III. Division
8. III. Division
Klasse 1931 - 1944 1944 - 1984 1984 - 1989 1989 - 2001 2001 - 2003 2003 - 2012 ab 2012
1. Nationalliga Nationalliga A Axpo Super League
2. 1. Liga Nationalliga B Challenge League
3. 2. Liga 1. Liga 1. Liga Promotion
4. 3. Liga 2. Liga 2. Liga interregional 1. Liga Classic
5. 4. Liga 3. Liga 3. Liga Elite 3. Liga 2. Liga 2. Liga interregional
6. I. Division 4. Liga 3. Liga 4. Liga 3. Liga 2. Liga
7. II. Division 4. Liga 5. Liga 4. Liga 3. Liga
8. 5. Liga 4. Liga
9. 5. Liga

Alle Frauen-Ligen im Überblick

Spitzenfussball

  • Nationalliga A: Die höchste Spielklasse im Frauenfussball in der Schweiz. 8 Teams kämpfen um den Meistertitel und um Europacup-Plätze. Die letztplatzierte Mannschaft steigt direkt in die Nationalliga B ab
  • Nationalliga B: Die zweithöchste Spielklasse im Frauenfussball in der Schweiz. 12 Teams kämpfen um den Aufstieg in die Nationalliga A. Die drei letztplatzierten Mannschaften steigen direkt in die 1. Liga ab.
  • U-18: Die Spielklasse für den Nachwuchs der Nationalliga A-Teams

Amateurfussball

  • 1. Liga: 3 Gruppen zu 10 Teams
  • 2. Liga: Gruppen zu 10 Teams
  • 3. Liga: Die zweitunterste Spielklasse. Gruppen zu 10 Teams
  • 4. Liga: Die unterste Spielklasse. Gruppen zu 10 Teams

Gliederung

Der SFV gliedert sich in 13 Regionalverbände. Die Mannschaften des Fürstentum Liechtenstein spielen im Ostschweizer Fussballverband. Der einzige deutsche Klub im Schweizerischen Fussballverband, der FC Büsingen, spielt im Fussballverband Region Zürich.

  • Aargauischer Fussballverband
  • Fussballverband Bern/Jura
  • Innerschweizer Fussballverband
  • Fussballverband Nordwestschweiz
  • Ostschweizer Fussballverband
  • Solothurner Kantonal-Fussballverband
  • Fussballverband Region Zürich
  • Federazione Ticinese di Calcio
  • Association Fribourgeoise de Football
  • Association Cantonale Genevoise de Football
  • Association Neuchâteloise de Football
  • Association Valaisanne de Football
  • Association Vaudoise de Football

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rätoromanische Übersetzung im Pledari Grond
  2. Swiss Football League: «Challenge League wird reduziert», Medienmitteilung vom 21. Mai 2011

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