UEFA

UEFA
Union of European Football
Associations
Das Logo der UEFA

Der europäische Kontinentalverband UEFA

Gegründet 15. Juni 1954
Verbandssitz Nyon, Schweiz
Präsident FrankreichFrankreich Michel Platini
Generalsekretär SchottlandSchottland David Taylor
Mitglieder 53 Nationalverbände
Homepage uefa.com

Die Union of European Football Associations (UEFA), offiziell auf französisch Union des Associations Européennes de Football[1] (dt.: Vereinigung Europäischer Fußballverbände) genannt, ist der europäische Fußballverband. Er ist einer der sechs Kontinental-Konföderationen des Weltfußballverbandes FIFA und umfasst insgesamt 53 nationale Verbände einzelner Länder und Gebiete, welche nicht alle innerhalb der geografischen Grenzen Europas liegen. Die UEFA ist ein im Handelsregister eingetragener Verein im Sinne von Art. 60 ff. des schweizerischen Zivilgesetzbuches.

Die UEFA wurde am 15. Juni 1954 in Basel im Anschluss an Gespräche der Verbände aus Frankreich, Belgien und Italien gegründet. Laut Gründungsprotokoll[2] waren von 31 Verbänden aus Europa, die der FIFA angehörten, 25 anwesend und zwei weitere (Wales und Rumänien) ließen sich vertreten. Bis zum 1. Kongress der UEFA im März 1955 waren die übrigen ebenfalls beigetreten, zusätzlich sollte dort die Türkei aufgenommen werden. Sitz der UEFA war in Paris, bis sie 1959 nach Bern umzog. Seit 1995 befindet sich der Verwaltungssitz in Nyon, Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Präsident

Der Präsident des Fußballverbandes ist automatisch auch Vizepräsident des Weltfußballverbandes FIFA. Am 26. Januar 2007 wurde der ehemalige französische Fußballspieler Michel Platini mit 27 zu 23 Stimmen (bei zwei ungültigen) zum neuen UEFA-Präsidenten gewählt. Der DFB wollte Franz Beckenbauer als Kandidaten aufstellen, falls Lennart Johansson nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren würde. Am 11. Juli 2006 teilte Johansson jedoch mit, sich bei der nächsten Wahl zum UEFA-Präsidenten wieder als Kandidat aufzustellen. Franz Beckenbauer hatte eine erneute Kandidatur Johannsons unterstützt. Johansson ist der erste Präsident, der abgewählt wurde.

Bisherige Präsidenten der UEFA
Name Nationalität von bis
Ebbe Schwartz Dänemark 22. Juni 1954 17. April 1962
Gustav Wiederkehr Schweiz 17. April 1962 7. Juli 1972†
Sándor Barcs* Ungarn 7. Juli 1972 15. März 1973
Artemio Franchi Italien 15. März 1973 12. August 1983†
Jacques Georges* Frankreich 12. August 1983 26. Juni 1984
Jacques Georges Frankreich 26. Juni 1984 19. April 1990
Lennart Johansson** Schweden 19. April 1990 26. Januar 2007
Michel Platini Frankreich 26. Januar 2007
* Im genannten Zeitraum als Interims-Präsident
** Ehrenpräsident seit 26. Januar 2007

Generalsekretär

Der Generalsekretär (auch als CEO bezeichnet, von 1999 bis 2007 war die Bezeichnung Generaldirektor) der UEFA ist für die Erledigung des Tagesgeschäfts zuständig. Der Generalsekretär und der Präsident der UEFA werden in ihrer Arbeit durch das Büro des Generalsekretärs unterstützt.

Bisherige Generalsekretäre/-direktoren der UEFA
Name Nationalität von bis
Henri Delaunay Frankreich 22. Juni 1954 9. November 1955†
Pierre Delaunay Frankreich 8. Juni 1956 31. Dezember 1959
Hans Bangerter Schweiz 1. Januar 1960 31. Dezember 1988
Gerhard Aigner Deutschland 1. Januar 1989 31. Dezember 2003
Lars-Christer Olsson Schweden 1. Januar 2004 31. Januar 2007
Gianni Infantino* Italien 1. Februar 2007 31. Mai 2007
David Taylor Schottland 1. Juni 2007
* Interims-Generaldirektor

Exekutivkomitee

Das Exekutivkomitee ist das Aufsichtsgremium der UEFA. Es besteht aus 16 Mitgliedern, dem Präsidenten und 15 weiteren Mitgliedern, von denen jeweils die Hälfte alle zwei Jahre gewählt wird. Die Amtszeit eines Mitglieds beträgt somit vier Jahre. Aus dem Exekutivkomitee werden vier Vizepräsidenten und ein Schatzmeister gewählt. Seit März 2009 setzt es sich wie folgt zusammen:

Präsident
Vizepräsidenten
Mitglieder
  • Giancarlo Abete (Italien)
  • Allan Hansen (Dänemark)
  • František Laurinec (Slowakei)
  • Abraham Luzon (Israel)
  • Gilberto Madaíl (Portugal)
  • Mircea Sandu (Rumänien)
  • Hryhorij Surkis (Ukraine)
  • Liutauras Varanavicius (Litauen)
  • Michael van Praag (Niederlande)
  • Theo Zwanziger (Deutschland)

Ehrenpräsident ist seit dem 26. Januar 2007 Lennart Johansson (Schweden), Generalsekretär ist Gianni Infantino (Italien).

Weitere Gremien

  • Strategischer Beirat für Berufsfussball: Vorsitzender Michel Platini (Frankreich)
  • Kontroll- und Disziplinarkammer: Vorsitzender Thomas Partl (Österreich)
  • Berufungsrat: Vorsitzender Michel Wuilleret (Schweiz)
  • Disziplinarinspektoren: Chefinspektor Gerhard Kapl (Österreich)
  • Finanzkontrollausschuss für Klubs: Vorsitzender Jean-Luc Dehaene (Belgien)
  • Finanzkommission: Vorsitzender Marios N. Lefkaritis (Zypern)
  • Kommission für Landesverbände: Vorsitzender Geoffrey Thompson (England)
  • Schiedsrichterkommission: Vorsitzender Angel María Villar Llona (Spanien)
  • Kommission für Nationalmannschaftswettbewerbe: Vorsitzender Gilberto Madaíl (Portugal)
  • Kommission für Klubwettbewerbe: Vorsitzender Michael van Praag (Niederlande)
  • Kommission für Junioren- und Amateurfussball: Vorsitzender Hryhorij Surkis (Ukraine)
  • Kommission für Frauenfussball: Vorsitzender Mircea Sandu (Rumänien)
  • Kommission für Futsal und Beach Soccer: Vorsitzender Giancarlo Abete (Italien)
  • HatTrick-Kommission: Vorsitzender Allan Hansen (Dänemark)
  • Kommission für Entwicklung und technische Unterstützung: Vorsitzender Witali Leontjewitsch Mutko (Russland)
  • Klublizenzierungskommission: Vorsitzender Senes Erzik (Türkei)
  • Kommission für Stadien und Sicherheit: Vorsitzender Joseph Mifsud (Malta)
  • Medizinische Kommission: Vorsitzender Michel D’Hooghe (Belgien)
  • Kommission für den Status und Transfer von Spielern sowie für Spieler- und Spielvermittler: Vorsitzender Avraham Luzon (Israel)
  • Kommission für Rechtsfragen: Vorsitzender Theo Zwanziger (Deutschland)
  • Beratungskommission für Marketingfragen: Vorsitzender František Laurinec (Slowakei)
  • Medienkommission: Vorsitzender Liutauras Varanavičius (Litauen)
  • Kommission für Fairplay und soziale Verantwortung: Vorsitzender Senes Erzik
  • Fussballkommission: Vorsitzender Franz Beckenbauer (Deutschland)
  • Europäische Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees: Vizepräsidenten: Michel Platini (Frankreich), Angel María Villar Llona (Spanien), Geoffrey Thompson (England); Mitglieder: Michel D’Hooghe (Belgien), Senes Erzik (Türkei), Witali Mutko (Russland), Franz Beckenbauer (Deutschland), Marios N. Lefkaritis (Zypern)
  • UEFA-Ehrenmitglieder: Gerhard Aigner (Deutschland), Hans Bangerter (Schweiz), Egidius Braun (Deutschland), Des Casey (Irland), Jean Fournet-Fayard (Frankreich), Wjatscheslaw Koloskow (Russland), Gerhard Mayer-Vorfelder (Deutschland), Per Ravn Omdal (Norwegen), Giangiorgio Spiess (Schweiz)

Offizielle Sprachen

Die UEFA arbeitet seit ihrer Gründung mit drei offiziellen Sprachen: Englisch, Französisch und Deutsch. [3]

Mitgliedsverbände

Aktuelle Mitgliedsverbände

Zur UEFA zählen 53 Mitgliedsländer mit ihrem jeweiligen Fußballverband. Das jüngste Mitglied ist Montenegro, dessen Verband seit 21. Januar 2007 als Vollmitglied anerkannt ist. Nur Länder mit ordentlicher Mitgliedschaft können auch an den von der UEFA ausgerichteten Wettbewerben (siehe unten) teilnehmen. Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland darf aus historischen Gründen vier Verbände stellen. Hier folgt die Liste der Länder mit der Bezeichnung des Verbandes und dessen Abkürzung:

Land Verband Beitritt
AlbanienAlbanien Albanien Federata Shqiptare e Futbollit (FSHF) 1954
AndorraAndorra Andorra Federació Andorrana de Futbol (FAF) 1996
ArmenienArmenien Armenien Football Federation of Armenia [Anmerkung 1] 1992
AserbaidschanAserbaidschan Aserbaidschan Azərbaycan Futbol Federasiyaları Assosiasiyası (AFFA) [Anmerkung 1] 1994
BelgienBelgien Belgien Koninklijke Belgische Voetbalbond (K.B.V.B.) /
Union royale belge des sociétés de football association (URBSFA)
1954
Bosnien und HerzegowinaBosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina Nogometni/Fudbalski Savez Bosne i Hercegovine (NFSBIH) 1998
BulgarienBulgarien Bulgarien Bulgarski futbolen Sojus 1954
DanemarkDänemark Dänemark Dansk Boldspil Union (DBU) 1954
DeutschlandDeutschland Deutschland Deutscher Fußball-Bund (DFB) 1954
EnglandEngland England The Football Association (FA) 1954
EstlandEstland Estland Eesti Jalgpalli Liit 1992
FaroerFäröer Färöer Fótbóltssamband Føroya (FSF) 1990
FinnlandFinnland Finnland Suomen Palloliitto 1954
FrankreichFrankreich Frankreich Fédération Française de Football (FFF) 1954
GeorgienGeorgien Georgien Georgian Football Association (GFF) [Anmerkung 1] 1992
GriechenlandGriechenland Griechenland Elliniki Podosferiki Omospondia (EPO) 1954
IrlandIrland Irland Football Association of Ireland (FAI), Cumann Peile na hÉireann 1954
IslandIsland Island Knattspyrnusamband Íslands (KSI) 1954
IsraelIsrael Israel Israel Football Association (IFA) [Anmerkung 1] 1994
ItalienItalien Italien Federazione Italiana Giuoco Calcio (FIGC) 1954
KasachstanKasachstan Kasachstan Football Union of Kazakhstan [Anmerkung 1] 2002
KroatienKroatien Kroatien Hrvatski nogometni savez (HNS) 1993
LettlandLettland Lettland Latvijas Futbola federācija (LFF) 1992
LiechtensteinLiechtenstein Liechtenstein Liechtensteiner Fussballverband (LFV) 1974
LitauenLitauen Litauen Lietuvos Futbolo Federacija (LFF) 1992
LuxemburgLuxemburg Luxemburg Fédération Luxembourgeoise de Football (FLF) 1954
MaltaMalta Malta Malta Football Association (MFA) 1960
MazedonienMazedonien Mazedonien Fudbalska Federacija na Makedonija (FFM) 1994
MoldawienMoldawien Moldawien Federația Moldovenească de Fotbal (FMF) 1993
MontenegroMontenegro Montenegro Fudbalski Savez Crne Gore (FSCG) 2007
NiederlandeNiederlande Niederlande Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond (KNVB) 1954
NordirlandNordirland Nordirland Irish Football Association (IFA) 1954
NorwegenNorwegen Norwegen Norges Fotballforbund (NFF) 1954
OsterreichÖsterreich Österreich Österreichischer Fußball-Bund (ÖFB) 1954
PolenPolen Polen Polski Związek Piłki Nożnej (PZPN) 1955
PortugalPortugal Portugal Federação Portuguesa de Futebol (FPF) 1954
RumänienRumänien Rumänien Federația Română de Fotbal (FRF) 1954
RusslandRussland Russland Rossijski Futbolny Sojus (RFS) [Anmerkung 1] 1992
San MarinoSan Marino San Marino Federazione Sammarinese Giuoco Calcio (FSGC) 1988
SchottlandSchottland Schottland Scottish Football Association (SFA) 1954
SchwedenSchweden Schweden Svenska Fotbollförbundet (SFF) 1954
SchweizSchweiz Schweiz Schweizerischer Fussballverband (SFV), Association Suisse de Football (ASF), Associazione Svizzera di Football (ASF) 1954
SerbienSerbien Serbien Fudbalski Savez Srbije (FSS) 1954 (als Jugoslawien)
SlowakeiSlowakei Slowakei Slovenský futbalový zväz (SFZ) 1993
SlowenienSlowenien Slowenien Nogometna zveza Slovenije (NZS) 1994
SpanienSpanien Spanien Real Federación Española de Fútbol (RFEF) [Anmerkung 1] 1954
TschechienTschechien Tschechien Českomoravský Fotbalový Svaz (ČMFS) 1954 (als ČSR)
TurkeiTürkei Türkei Türkiye Futbol Federasyonu (TFF) [Anmerkung 1] 1962
UkraineUkraine Ukraine Federazija Futbolu Ukrajiny (FFU) 1992
UngarnUngarn Ungarn Magyar Labdarúgó Szövetség (MLSZ) 1954
WalesWales Wales Football Association of Wales (FAW), Cymdeithas Pêl-droed Cymru (CPC) 1954
WeissrusslandWeißrussland Weißrussland Belaruskaja Federazyja Futbola (BFF) 1993
Zypern RepublikRepublik Zypern Zypern Cyprus Football Association (CFA) [Anmerkung 1] 1962

Anmerkungen:

  1. a b c d e f g h i Das Mitgliedsland liegt vollständig oder teilweise außerhalb des europäischen Kontinents.

Suspendierte Mitgliedschaft

Derzeit ist kein Mitgliedsverband der UEFA suspendiert.

Am 1. April 2011 wurde die Mitgliedschaft des Bosnischen Fußballverbandes in beiden Organisationen suspendiert, da er die Voraussetzungen als Mitgliedsverband nicht erfüllte. Somit waren die Nationalmannschaft Bosniens sowie alle Mitgliedsvereine des bosnischen Verbandes bis auf Weiteres von allen internationalen Wettbewerben der UEFA und der FIFA ausgeschlossen.[4] Am 28. Mai 2011 (UEFA) bzw. am 30. Mai 2011 (FIFA) wurde die Suspendierung mit sofortiger Wirkung aufgehoben.[5]

1992 wurde der jugoslawische Verband Fudbalski savez Jugoslavije infolge der Jugoslawienkriege und der deshalb verhängten Sanktionen der UN von der Teilnahme an Wettbewerben der UEFA ausgeschlossen. Folge war, dass die sportlich qualifizierte Mannschaft Jugoslawiens nicht an der EM-Endrunde 1992 teilnehmen konnte. Für sie rückte die Fußball-Nationalmannschaft Dänemarks nach, die die Europameisterschaft gewinnen konnte. In der Saison 1995/96 nahm erstmals wieder eine Vereinsmannschaft aus Jugoslawien am UEFA-Pokal teil, die A-Nationalmannschaft Jugoslawiens startete erstmals wieder ab 1996 in der Qualifikationsrunde zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998.

Ehemalige Mitgliedsverbände

Das Saarland war bis 1956 eigenständiges Mitglied und kehrte dann in den DFB zurück (der 1. FC Saarbrücken nahm 1955/56 für das Saarland am ersten Europapokal teil).

Der Fußballverband der Deutschen Demokratischen Republik war von 1954 bis zu seiner Auflösung am 20. November 1990 Mitglied der UEFA. Noch vor der Wiedervereinigung zog sich die DDR-Nationalmannschaft aus sämtlichen UEFA- und FIFA-Veranstaltungen zurück. Das letzte Spiel einer DDR-Nationalmannschaft fand am 12. September 1990 in Brüssel statt. Gastgeber Belgien verlor mit 0:2. Letztmalig qualifizierten sich 1991/1992 Vereine über Startplätze der DDR zum UEFA-Cup, gemäß der Fünfjahreswertung von 1989/1990.

Da die Tschechoslowakei sich im Zuge der Reformen des Ostblocks zum Jahreswechsel 1992/93 in Tschechien und Slowakei aufgespaltet hatte, existiert auch keine gemeinsame Nationalmannschaft mehr. Die beiden neuen Staaten besitzen seit 1994 eigene Verbände. Die Mannschaft der Tschechoslowakei begann 1992 noch die Qualifikationsrunde zur WM'94, die letzten Spiele der erfolglosen Qualifikation wurden 1993 als Auswahl der Tschechen und Slowaken bestritten.

Ab 1954 war für die Sowjetunion die Federacija Futbola SSSR Mitglied der UEFA.[6] Die sowjetische Nationalmannschaft gewann die Fußball-Europameisterschaft 1960 und wurde zweimal Olympiasieger (1956 und 1988). Mit der Auflösung der Sowjetunion Ende 1991 endete auch die Mitgliedschaft der Federacija Futbola SSSR in UEFA und FIFA; an ihrer Stelle traten die meisten Mitgliedsverbände der Nachfolgestaaten der Sowjetunion der UEFA bei (keine Mitglieder der UEFA, sondern der asiatischen Konföderation AFC sind die Verbände Kirgisistans, Tadschikistans, Turkmenistans und Usbekistans; der Verband Kasachstans war zunächst Mitglied der AFC und wechselte 2002 zur UEFA). An der Endrunde der Fußball-Europameisterschaft 1992 nahm die ehemalige sowjetische Nationalmannschaft als GUS teil.

Ebenfalls ab 1954 war für Jugoslawien der Verband Fudbalski savez Jugoslavije Mitglied der UEFA. Dieser Verband ist aber eigentlich kein ehemaliges Mitglied, da der heutige Fußballverband Serbiens, Fudbalski Savez Srbije, bei der UEFA als unmittelbarer Nachfolger geführt und die vom jugoslawischen Verband bzw. dessen Vereinen errungenen Erfolge dem serbischen Verband zugerechnet werden (anders als beispielsweise bei der Sowjetunion und Russland).[7] 1992 bis 1995 war der jugoslawische Verband in Folge des Zerfallsprozesses Jugoslawiens, der Jugoslawienkriege und der deshalb verhängten Sanktionen der UN von der Teilnahme an Wettbewerben der UEFA ausgeschlossen. Ab 2003 hieß der Verband (analog zur Entwicklung des Staates) Fudbalski Savez Srbije i Crne Gore (Fußballverband von Serbien und Montenegro). Nach dem Austritt Montenegros aus dem Staatenbund Serbien und Montenegro 2006 und der Gründung des montenegrinischen Fußballverbandes Fudbalski Savez Crne Gore umfasst der Verband nur noch Serbien und heißt entsprechend Fudbalski Savez Srbije.

Mögliche Beitrittskandidaten

Gibraltar hat nach wie vor Interesse an einer Aufnahme in die UEFA. Ebenso versucht Grönland, Mitglied der UEFA zu werden (siehe Hauptartikel: Grönländische Fußballnationalmannschaft). Bis dato scheiterten Bewerbungen daran, dass auf Grönland kein Naturrasenplatz existiert. Allerdings wurde 2006 der Passus gestrichen, der die Existenz eines Naturrasenplatzes erfordert.

Der kurdische nationale Fußballverband hat sein Interesse an einem UEFA-Beitritt bekundet, aber wenig Aussichten auf Erfolg: Zum einen ist die Autonome Region Kurdistan bisher nicht als Nation durch die UNO anerkannt, zum zweiten liegt das Staatsgebiet nicht in Europa. Damit sind beide Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft nach Artikel 5 Abs. 1 der UEFA-Statuten nicht erfüllt.

Allerdings sehen die Statuten Ausnahmemöglichkeiten ausdrücklich vor. Artikel 5 Abs. 2 erlaubt es einem von der UNO anerkannten Staat außerhalb Europas, der UEFA beizutreten, wenn er nicht schon Mitglied eines anderen Kontinentalverbandes ist. Auf diesem Weg hat Israel seine Aufnahme in die UEFA erreicht, auch asiatische Nachfolgestaaten der Sowjetunion gehören so der UEFA an. Für die Verbände von Schottland, England, Nordirland, Wales und die Färöer wurde Artikel 5 außer Kraft gesetzt. (Artikel 69 Abs. 1). Der UEFA-Kongress hat die Möglichkeit, weitere Ausnahmen zuzulassen, falls ein entsprechender Antrag von mindestens 2/3 der Mitgliedsverbänden unterstützt wird.

Die Vatikanstadt hat zwar eine eigene Fußball-Liga und es existiert sogar eine Fußballauswahl der Vatikanstadt, sieht aber von einem Beitritt zu FIFA und UEFA ab, da es kaum genügend Spieler mit vatikanischer Nationalität gibt, um regelmäßig an Turnieren teilnehmen zu können. Außerdem gibt es im gesamten Staatsgebiet keinen einzigen Fußballplatz.

Der Kosovo, dem bisher aber auch die UNO-Anerkennung fehlt, stellte einen Antrag auf eine Aufnahme in den Fußballverband. Verhandlungen über den Beitritt in die UEFA und der FIFA wurden geführt, führten jedoch zu keinem Ergebnis und der Antrag wurde abgelehnt.[8]

Wettbewerbe

Die UEFA ist Ausrichter zahlreicher Wettbewerbe, an denen die Nationalmannschaften oder Vereinsmannschaften ihrer Mitgliedsverbände teilnehmen. Zusätzlich organisiert die UEFA die Qualifikationsrunde der Europa-Zone für die Fußball-Weltmeisterschaft. Die Wettbewerbe im Einzelnen:

Für Nationalmannschaften

Für Vereinsmannschaften

Eingestellte Wettbewerbe:

  • Europapokal der Pokalsieger (wurde letztmals 1998/99 ausgetragen; seither erhalten die nationalen Pokalsieger die Startberechtigung für die Europa League)
  • UEFA Intertoto Cup (wurde 2008 zum letzten Mal ausgetragen und ging danach in der Qualifikation zur Europa League auf)

Benefizspiele

Die UEFA veranstaltet im Rahmen der World XI in unregelmäßigen Abständen Benefizspiele mit der Europäischen Fußballauswahl, gegen die bereits öfter die Fußballweltauswahl angetreten ist, zuletzt 2005 und 2007.[10]

Fußnoten

  1. Gemäß UEFA-Statuten: UEFA bedeutet «Union des Associations Européennes de Football» (UEFA).
  2. In: 25 Jahre UEFA (1979)
  3. http://www.uefa.com/uefa/workingwithus.html
  4. Bosnisch-herzegowinische Fußballverband suspendiert, Website der UEFA, 1. April 2011. Abgerufen am 9. April 2011.
  5. uefa.org: Bosnia and Herzegovina FA suspension lifted
  6. vgl. Artikel zum russischen Fußballverband
  7. Titel des serbischen Verbandes auf uefa.org
  8. de.rian.ru: Internationale Sportverbände verweigern Kosovo die Mitgliedschaft
  9. Aktuell dient dieser Wettbewerb zusätzlich als Qualifikation für das Olympische Fußball-Turnier.
  10. Offizielle Homepage der World XI

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: UEFA – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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