Seulbach

Seulbach
Seulbach
Gewässerkennzahl DE: 24886
Lage Hessen, Deutschland
Flusssystem RheinVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Erlenbach → Nidda → Main → Rhein → Nordsee
Quelle im Seulberger Wald
50° 15′ 21,1″ N, 8° 37′ 36,5″ O50.2558611111118.6268055555556256
Quellhöhe ca. 256 m ü. NN[1]
Mündung im „Lohwald“ (Bad Homburg) in den Erlenbach
50.2307666666678.6678333333333152

50° 13′ 51″ N, 8° 40′ 4″ O50.2307666666678.6678333333333152
Mündungshöhe ca. 152 m ü. NN[1]
Höhenunterschied ca. 104 m
Länge 4,7 km[2]dep1Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 12,662 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
AbflussmengeVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen MQ: 69,8 l/sdep1Vorlage:Infobox Fluss/BILD_fehlt

Der Seulbach ist ein Bach im Land Hessen, Deutschland. Er fließt, abgesehen von 600 Metern auf Bad Homburger Gemarkung, nur auf dem Gebiet der Stadt Friedrichsdorf, vorrangig Seulberg. Seine Quelle liegt am Taunushang westlich des Ortsteils Dillingen. Er mündet nach 4,7 km in den Erlenbach.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name stammt von Seulberg selbst, das sich wiederum von Säulenburg bzw. „Suleburc“ ableitet und von Resten der Villa rustica, einem römischen Gutshaus, bezieht. Ob der Namensteil Seul von Seuel=ahle, pfrieme, mittelhochdeutsch siuwele kommt, ist nicht bewiesen.[3]

Verlauf

Die Quelle

Das Fließgebiet des Seulbachs ist geprägt durch landwirtschaftliche Flächen, deren Düngung im Frühling häufig zur Algenblüte führt. Der Bach durchfließt dabei das „Bottigtal“ (vermutlich von Bottich = Behälter), das eine wichtige Frischluftschneise für Seulberg darstellt.

Die Quelle liegt im Seulberger Wald. Das Wasser dort hat einen recht hohen Eisenanteil. Nach nur wenigen Metern wird der Bach durch einen sommertrockenen Zufluss gespeist. Es handelt sich dabei um mehrere Bäche, die im Wald nördlich Friedrichsdorfs entspringen, vor allem um den Rehlingsbach, dessen Wasser als Hochwasserschutz nur in geringer Menge in den ursprünglichen Verlauf durch Friedrichsdorf geleitet wird. Einige Meter weiter am Seulbach liegt ein kleiner Fischteich. Im Sommer verlässt den Teich kein Wasser, so dass der untere Teil des Baches trocken fällt. Nun folgt die Unterquerung der ehemaligen B 455. Der Rohrquerschnitt wurde absichtlich gering gewählt, so dass Hochwasser oberhalb der als Staudamm fungierenden Straße zurückgehalten wird.

Eine Drainageeinleitung mit ehem. Anfang einer Verrohrung

Hinter der Straße, vorbei an ehemaligen Staubauwerken, wird in den jetzt durch Wiesen verlaufenden Bach Drainagewasser aus den Wiesen geleitet. Im Sommer ist der Bach oft erst ab hier wieder mit Wasser gefüllt. Die im weiteren Verlauf am Bach stehenden Bäume haben dazu geführt, dass hier mehrere tiefere Stellen entstanden sind. Dort folgt eine weitere Drainageeinleitung. Hinter dem als „Wäldchen“ bekannten, bewaldeten kleinen Stück, mündet aus dem Hardtwald kommend ein weiterer Bach. Ab hier fließt der Seulbach nun in einer Betonrinne. Diese wurde angelegt, um die landwirtschaftlichen Flächen vor der natürlichen Erosion zu schützen. Direkt hinter dem Pumpwerk, dessen Entnahme für das Trinkwasser das Grundwasser absenkt, fließt der Bach wieder in einem natürlichen Bett. Weiter Richtung Seulberg, an der Mündung eines weiteren Baches, muss der Bach erneut in einer Betonrinne fließen.

Der Bach im „Wäldchen“

Noch vor der Unterquerung der Bahnlinie verläuft auf einer Art Damm die Berliner Straße. Das Rohr wurde hier ebenfalls sehr klein gewählt, Außerdem wurde an der Straße ein Einlaufbauwerk angelegt. Dadurch verwandelt ein Hochwasser das kleine Tal immer in einen See, damit der Ortsteil Seulberg nicht überschwemmt wird. Hinter der Bahn, bis zum alten Ortskern, an dessen Rand eine größere Betonrinne beginnt, verläuft der Seulbach in Rohren.

Durch eine umgekippte Weide hat sich der Bach am Ende der Betonrinne selbst renaturiert. Einige hundert Meter bachabwärts mündet ein weiterer Bach. Dieser ist ein Zusammenfluss aus dem Rehlingsbach und dem Schnepfenbach, der aus Friedrichsdorf kommt. Nun auf Bad Homburger Gebiet, nach der Unterquerung der A 5, fließt er im „Lohwald“ in den Erlenbach.

Besonderheiten

Auffällig am Seulbach ist das Bottigtal bei Seulberg, in dem sich immer das Hochwasser staut. In einer solchen Situation verwandelt sich der Seulbach, der im Sommer mehr ein Rinnsal ist, in eine reißende Flut.

Die Betonrinnen sind ein negativer Aspekt des Baches. Den Resten von Rohren und Staubauwerken nach zu urteilen, floss der Bach früher vermutlich sogar künstlich am Rand des Tals. Weiter unten fließt der Bach dafür heute auf einer Höhe über dem (im Querschnitt gesehenen) tiefsten Punkt des Tals.

Fauna

Bemerkenswert für den Bach ist die Population von Stichlingen an mehreren Abschnitten. Die Fische leben in tieferen Stellen, die im Sommer nicht austrocknen. Sie unterscheiden sich von den zum Beispiel im Erlenbach vorkommenden Tieren durch ihre Farbe: Die Männchen sind in der Balz nicht Rot gefärbt mit dunkelblauen Augen, sondern fast orange mit hellblauen Augen. Die Grundfarbe ist auch nicht silbrig mit grün-grauen Flecken, sondern eher mittelgrauen Flecken. Nahrung finden die Fische zahlreich in Form von Mückenlarven oder Bachflohkrebsen.

Siehe auch

Liste der Fließgewässer im Flusssystem Nidda

Einzelnachweise

  1. a b Google Earth
  2. Kartenservice zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen
  3. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm

Weblinks


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