- Sieboldshausen
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Sieboldshausen Gemeinde RosdorfKoordinaten: 51° 28′ N, 9° 53′ O51.4705555555569.8891666666667Koordinaten: 51° 28′ 14″ N, 9° 53′ 21″ O Einwohner: 855 (30. Juni 2010) Eingemeindung: 1973 Postleitzahl: 37124 Vorwahl: 05509 Sieboldshausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Rosdorf im Landkreis Göttingen, Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Sieboldshausen liegt etwa 9 km südsüdwestlich von Göttingen am Jägerberg (252 m ü. NN). In der näheren Umgebung befindet sich der Wartberg (197 m ü. NN) und die Krücke in Volkerode (307 m ü. NN).
Geschichte
Der Ort wurde in schriftlichen Quellen erstmals um 981 als Siwaldeshusun genannt,[1] ist jedoch sicher deutlich älter. Archäologische Forschungsergebnisse zeigen, dass die besiedelte Fläche im Früh- und Hochmittelalter deutlich größer war als das heutige bebaute Ortsgebiet. Es hat sich also wahrscheinlich um eine lockere Ansiedlung in der Art einer Streusiedlung gehandelt, nicht um eines der regional typischen Haufendörfer. Ortsmittelpunkt war sicher bereits im 9. Jahrhundert die Martinskirche, die als mainzische Mutterkirche im Archidiakonat Nörten Sitz eines Erzpriesters war und der somit weit über die Dorfgrenzen hinaus große Bedeutung zukam.[2] Die heutige Kirche St. Martini wurde 1775/76 unter Einbeziehung des romanischen Vorgängerbaus errichtet[2], was unter anderem noch an der Umgebung des barocken Portals erkennbar ist, die mit ihrer in der Ansicht nahezu quadratischen vorspringenden Fläche entfernt an das Portal der nahegelegenen Klosterkirche in Reinhausen erinnert. Sieboldshausen zählte spätestens im 14. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet des Erzbistums Mainz, da für das Jahr 1315 belegt ist, dass ein Ritter aus dem Geschlecht derer von Rosdorf auf sein Mainzer Lehen über die Vogteien in Sieboldshausen und Scheden verzichtet. Herzog Otto erkannte 1324 die mainzische Vogtei an, während der Erzbischof ihm jene in Scheden als Pfand zugestand.[3] 1345 verpfändete Mainz die Hälfte des Dorfes an die Herren von Uslar, während 1422 die Stadt Göttingen mit einem Viertel des Ortes, mitsamt Zubehör in Holz, Feld, Wiesen und Weiden, Gericht und Untergericht, Vogteien und Mannschaft, Pflicht, Dienst, Bede, Zins und allen Gefällen belehnt wurde, während dieser Zeit gingen Schatzungen an die Herzöge aus Braunschweig. Dieses Viertel bildete einen Teil der Hälfte, die zuvor die Herren von Uslar besaßen. In ihren späteren Lehnbriefen findet sich sodann lediglich nur noch die Angabe, dass sie nur noch über ein Viertel des Dorfes verfügten. Göttingen trug sein Viertel im 16. Jahrhundert an das Geschlecht derer von Bodenhausen auf. Besaßen nun die Bodenhäusener und die Herren von Uslar zusammen die eine Hälfte von Sieboldshausen, war der andere Teil in den Händen des Klosters Hilwartshausen, Mariengarten. Reinhausen, St. Blasien-Klosters Northeim und des Amtes Friedland.
Politik
Der Ortsrat von Sieboldshausen hat fünf Mitglieder, von denen drei der SPD und zwei der CDU angehören. Ortsbürgermeister ist Kurt Asch (SPD).[4]
Literatur
- Wolfgang Petke: Die inkorporierte Pfarrei und das Benefizialrecht. Hilwartshausen und Sieboldshausen 1315-1540, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 75 (2003), S. 1-34
- Erwin Steinmetz: Die Kirche in Sieboldshausen. ein Beitrag zur südniedersächsischen Kirchengeschichte, in: Göttinger Jahrbuch 29 (1981), S. 69-90
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kirstin Casemir, Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Göttingen. In: Jürgen Udolph: Niedersächsisches Ortsnamenbuch (NOB), Teil IV. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISSN 0436-1229, ISBN 3-89534-494-X, S. 374f
- ↑ a b Peter Ferdinand Lufen: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen, Bd. 5.2: Landkreis Göttingen, Teil 1. Altkreis Münden mit den Gemeinden Adelebsen, Bovenden und Rosdorf. Herausgegeben vom Niedersächsischen Landesverwaltungsamt - Institut für Denkmalpflege -. CW Niemeyer, Hameln 1993, ISBN 3-87585-251-6, S. 242ff
- ↑ Gertrud Wolters: Das Amt Friedland und das Gericht Leineberg. Beiträge zur Geschichte der Lokalverwaltung und des welfischen Territorialstaates in Südhannover. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1927, S. 31f.
- ↑ rosdorf.de
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