Scheden

Scheden
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Scheden
Scheden
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Scheden hervorgehoben
51.4547222222229.7336111111111222
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Göttingen
Samtgemeinde: Dransfeld
Höhe: 222 m ü. NN
Fläche: 26,69 km²
Einwohner:

2.007 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km²
Postleitzahl: 37127
Vorwahl: 05546
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 03 1 52 023
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile[2]
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstr. 2-4
37127 Scheden
Webpräsenz: www.scheden.de
Bürgermeister: Ingrid Rüngeling
Lage der Gemeinde Scheden im Landkreis Göttingen
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Über dieses Bild
Blick vom Gaußturm nach Scheden

Scheden ist eine Gemeinde im Landkreis Göttingen in Niedersachsen (Deutschland).

Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Dransfeld an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Dransfeld hat. Der Ort Scheden entstand aus den Orten Nieder- und Oberscheden.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Scheden liegt im Naturpark Münden am Südwestfuß des Hohen Hagens und wird vom östlichen Weser-Zufluss Schede durchflossen. Im Südostteil der Gemeinde befindet sich Meensen und das Quellgebiet des westlichen Leine-Zuflusses Dramme. Bei Meensen erhebt sich der Brackenberg, auf dem sich die Reste der Burgruine Brackenburg befinden.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Scheden besteht aus den Ortsteilen Scheden, Dankelshausen und Meensen.[2]

Geschichte

Der Ort wurde erstmals in einer Schenkungsurkunde König Heinrichs III. an das Kloster Hilwartshausen aus dem Jahr 1046 urkundlich als villa, quae dicitur Schitvn erwähnt.[3] Der älteste Teil der Siedlung lag im Bereich von Oberscheden und war ein Drubbel mit etwa neun Hofstellen, der wahrscheinlich erst im 14. Jahrhundert nach dem Wüstfallen mehrerer umgebender Dörfer deutlich erweitert wurde.[4] Seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts lautet die Namensform Sceden, Scheden oder Scheiden. Eine Unterscheidung von Oberscheden und Niederscheden ist seit dem 14. Jahrhundert überliefert: 1317 wird Nederen Scheden, 1322 Superiori Scheden schriftlich erwähnt, 1397 auch in der niederdeutschen Form Oueren Scheden.[5]

Auf der Karte der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1785 sind für Niederscheden 79 Feuerstellen, für Oberscheden 85 Feuerstellen verzeichnet. Die Struktur eines rein agrarisch ausgerichteten Ortes änderte sich erst 1852 mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Göttingen nach Hann. Münden, eines Teils der Hannöverschen Südbahn, die die Ansiedlung von Industriebetrieben ermöglichte.[4]

Politik

Bürgermeister

Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Ingrid Rüngeling wurde am 9. September 2001 gewählt.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Scheden aus dem Jahr 1973 ist im Wesentlichen viergeteilt. Es zeigt Elemente aus den Wappen der Ortsteile. Oben links, in schwarz auf goldenem Grund, ist ein mit Kleestengeln belegtes Kreuz zu sehen. Dieses Symbol ist dem Ortswappen von Dankelshausen entlehnt. Das Kreuz hält die kirchliche Bedeutung des Ortes als Parochiezentrum fest, die Kleestengel versinnbildlichen die zur Parochie gehörenden Nachbargemeinden. Unten rechts, ebenfalls in schwarz auf goldenem Grund, ist eine Geweih, das alte Cheruskerzeichen, mit Sternenspitzen, ein seltenes Symbol in der Heraldik, aus dem Siegel des Dietrich von Meensen von 1352 zu sehen. Unten links und oben rechts ist auf blauem Hintergrund ein silberner Wellenbalken dargestellt. Dieser versinnbildlicht die Schede, ein Bach der den Ortsteil Scheden durchfließt, die blauen Bereiche stehen für die ehemaligen Ortsteile Ober- und Niederscheden die sich 1964 unter dem Namen Scheden zusammengeschlossen haben. Im Vordergrund liegt verbindend über den vier Bereichen ein kleineres Wappen. Dies zeigt auf blauem Hintergrund ein goldenes Dreieck, welches oben mit einem Kreuz gekrönt ist. Diese goldene Hausmarke stand einst im Siegel des Henning von Scheden, Schultheiß zu Münden. Der Wellenbalken und die Hausmarke waren auf blauem Hintergrund in dem alten Ortswappen von Scheden zu sehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wüstung

Rund 1,5 km östlich des Ortes liegt die Wüstung Wetenborn (51° 27′ 51,4″ N, 9° 45′ 30,8″ O51.4642777777789.7585555555555).

Museen

  • Quantz-Ausstellung in der St. Markuskirche.
  • Mariannes Heimatmuseum[6]

Sport

Der Weser-Harz-Heide-Radfernweg sowie der Durchgangswanderweg Studentenpfad berühren den Ort.

Wirtschaft und Infrastruktur

VT 085 als FDt „Roland“ 1953 durchfährt Oberscheden

Es existiert eine Arztpraxis für Allgemeinmedizin, Betriebsmedizin, Kinderheilkunde und Rettungsmedizin.

Verkehr

Scheden liegt direkt an der Bundesstraße 3, die von Hann. Münden nach Göttingen führt. Der nächste Anschluss zur A 7 ist Hann. Münden/Hedemünden in ca. 10 km Entfernung.

Von 1876 bis 1980 war Scheden an die schon 1856 eröffnete Hannöversche Südbahn angebunden, einst zweigleisige Hauptstrecke, danach wurde der Personenverkehr auf dem Dransfelder Abschnitt eingestellt. Die bis Dransfeld schon abgebaute Strecke wurde bis 1995 als Güteranschlussgleis für einen ansässigen Futtermittelhersteller genutzt.

Persönlichkeiten

Johann Joachim Quantz-Denkmal in Scheden
  • Johann Joachim Quantz wurde 1697 in Scheden geboren und war Musiker, Komponist sowie Flötenlehrer Friedrichs des Großen.
  • Der Göttinger Senator Justus Christoph Grünewald wurde 1764 in Niederscheden geboren. Auf seine Initiative hin wurde am 22. Juni 1801 die „Spar- und Leih-Casse“ in Göttingen als erste kommunale Sparkasse Deutschlands gegründet.
  • Otto Feick baute im Niederschedener Zieh- und Stanzwerk in den Jahren 1925 bis 1926 das erste Rhönrad der Welt.
  • Theodor Krohne wurde 1846 in Dankelshausen geboren. Er wurde Stadtverordnetenvorsteher und Ehrenbürger von Königsberg i. Pr.

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. a b Hauptsatzung der Gemeinde Scheden (PDF). Abgerufen am 23. März 2011.
  3. Monumenta Germaniae Historica, H. Bresslau und P. Kehr (Hrsg.): Die Urkunden Heinrichs II.. In: Die Urkunden der Deutschen Könige und Kaiser, Band 5, Berlin 1930. Urkunde Nr. 163, S. 205
  4. a b Peter Ferdinand Lufen: Landkreis Göttingen, Teil 1. Altkreis Münden mit den Gemeinden Adelebsen, Bovenden und Rosdorf. In: Christiane Segers-Glocke (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. 5.2, CW Niemeyer, Hameln 1993, ISBN 3-87585-251-6, S. 245ff.
  5. Kirstin Casemir, Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Göttingen. In: Jürgen Udolph (Hrsg.): Niedersächsisches Ortsnamensbuch (NOB). Teil IV, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3-89534-494-X, S. 356ff.
  6. wiki-goettingen.de: Mariannes Heimatmuseum

Weblinks

 Commons: Scheden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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