Siegfried I. (Spanheim)

Siegfried I. (Spanheim)

Siegfried I. (* um 1010; † 7. Februar 1065) gilt als Ahnherr des Adelsgeschlechtes der Spanheimer und all ihrer Seitenzweige, der Grafen von Lebenau und der Grafen von Ortenburg. Ursprünglich kam er aus Rheinfranken, wo er auf der Burg Sponheim geboren wurde. Über seine Eltern ist wenig bekannt. Es wird aber angenommen, dass sein Vater Eberhard I. von Spanheim († 1044) war und er somit Brüder namens Friedrich von Spanheim (1022-1058) und Eberhard II. von Spanheim hatte. Ebenso hatte Siegfried wohl ein Vettern-Verwandtschaftsverhältnis ungeklärten Grades mit dem Mitte des 11. Jahrhunderts nachweisbaren Grafen Stefan von Spanheim, welcher als Ahnherr der in der rheinischen Heimat gebliebenen Spanheimer gilt, welche in den heutigen Fürsten von Sayn und Wittgenstein weiterleben.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Im Jahre 1035 zog Kaiser Konrad II. gegen Herzog Adalbero von Eppenstein nach Kärnten. In Konrads Gefolge war Siegfried I. als dessen Vertrauter. So gelangte er aus dem Rheinland in den Südosten des damaligen Reiches. Durch Heirat von Richgard, der Erbtochter des Grafen Engelbert IV. im Pustertal aus dem Geschlecht der Sieghardinger und der Liutgard, erlangte er große Besitzungen in Tirol und Kärnten.

Im Jahre 1044 trat er als regierender Graf zu Sponheim auf. 1045 wurde Siegfried von Kaiser Heinrich III. mit der Markgrafschaft Ungarnmark im östlichen Niederösterreich belehnt. Diese behielt und verwaltete er bis zu seinem Lebensende. Danach fiel diese an die Babenberger.
1048 tritt er als Gaugraf im Pustertal und Graf im Lavanttal auf, Siegfried musste also bereits zuvor seinem verstorbenen Schwiegervater Engelbert IV. als Erbe dieser Besitzungen gefolgt sein. Ebenso übernahm er die Besitzungen seines Schwiegervaters in Oberbayern. Des Weiteren wurde er bald Vogt der Hochstifte Brixen und Salzburg. Siegfried erwarb ebenso Besitzungen in Unterkärnten und im östlichen Oberbayern.

Im Jahre 1064 nahm Siegfried I. an der Pilgerfahrt des Erzbischofs Siegfried von Mainz nach Jerusalem teil. Auf der Rückreise, ein Jahr später, verstarb er in Bulgarien. Dort wurde er auch begraben, ehe seine Witwe Richgard den Leichnam auslöste und ihn in der von ihm geplanten und errichteten Kirche St. Paul im Lavanttal beerdigen ließ.

Im Jahr 1909 wurde in Wien Floridsdorf (21. Bezirk) die Siegfriedgasse nach ihm benannt.

Nachkommen

Literatur

  • Walter Fuchs: Schloss Ortenburg, Ortenburger Baudenkmäler und die Geschichte der Reichsgrafschaft Ortenburg, Ortenburg / 2000
  • Friedrich Hausmann: Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien, erschienen in: Ostbairische Grenzmarken - Passauer Jahrbuch für Geschichte Kunst und Volkskunde, Nr. 36, Passau / 1994
  • Heinz Pellender: Tambach - vom Langheimer Klosteramt zur Ortenburg'schen Grafschaft - Historie des Gräflichen Hauses Ortenburg, des Klosteramtes und Schlosses Tambach, 2. Auflage Coburg / 1990
  • Dr. Eberhard Graf zu Ortenburg-Tambach: Geschichte des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg - Teil 1: Das herzogliche Haus in Kärnten., Vilshofen / 1932

Weblinks

Vorgänger Amt Nachfolger
Luitpold Markgraf der Ungarnmark
1045-1065
Ernst der Streitbare
Eberhard I. Graf von Sponheim
1044-1065
Engelbert I.
Engelbert IV. Graf im Pustertal und Lavanttal
1045-1065

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