- Badetorf
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Ein Moorheilbad ist ein Kurort, dem das Prädikat „Heilbad“ verliehen wurde und in dem ein Moorbad mit Torf als Kurmittel eingesetzt wird.
Wirkungsprinzip
In der Regel wird der Badetorf auf Temperaturen zwischen 38 °C und 40 °C erwärmt. Die Wirkung eines Moorbreivollbades wird üblicherweise auf die Erwärmung des Körperkernes und die damit verbundene Anregung endokriner und vegetativer Regelkreise zurückgeführt. Bei Moorpackungen, die nur mit umschriebenen Hautarealen in Verbindung kommen, sollen Huminsäuren das wirksame Agens darstellen.
Geschichte
Schon Paracelsus hat "Moor" als Heilmittel bei verschiedenen Erkrankungen empfohlen. In der Neuzeit sollen Soldaten Napoleons für die Einrichtung der ersten deutschen Moorbäder gesorgt haben, nachdem sie diese in Ägypten kennen gelernt hatten. Napoleons Bruder Jérôme Bonaparte ließ nach der Völkerschlacht bei Leipzig für die Truppen das erste Kurbad mit Mooranwendungen in Bad Nenndorf einrichten. Allerdings soll es schon 1802 ein Moorbad in Bad Pyrmont gegeben haben. Im 19. Jahrhundert entstanden Moorbäder in zahlreichen europäischen Kurorten, auch in Marienbad (1813), Franzensbad (1827) und Karlsbad (1836).
Seit der Aufnahme des Kurbetriebes im Ludwigsbad in Bad Aibling (1845) wurde insbesondere in Süddeutschland eine größere Anzahl an Moorheilbädern eröffnet.
Bekannte Moorheilbäder
- Deutschland
- Bad Aibling, Bayern
- Bad Bayersoien, Bayern
- Bad Buchau, Baden-Württemberg
- Bad Elster, Sachsen
- Bad Faulenbach, Bayern
- Bad Gögging, Bayern
- Bad Holzhausen, Nordrhein-Westfalen
- Bad Kohlgrub, Bayern
- Bad Feilnbach, Bayern
- Horn-Bad Meinberg, Nordrhein-Westfalen
- Bad Sassendorf, Nordrhein-Westfalen
- Bad Schussenried, Baden-Württemberg
- Bad Waldsee, Baden-Württemberg
- Bad Wilsnack, Brandenburg
- Bad Wurzach,Baden-Württemberg
- Österreich
- Moorbad Gmös, Oberösterreich
- Moorbad Harbach, Niederösterreich
- Moorbad Neydharting, Oberösterreich
- Moorbad Hochmoos, Salzburger Land
- Schwanberg, Steiermark
- Tschechische Republik
- Deutschland
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