- Bad Kohlgrub
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Wappen Deutschlandkarte 47.66666666666711.05828Koordinaten: 47° 40′ N, 11° 3′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Garmisch-Partenkirchen Höhe: 828 m ü. NN Fläche: 32,66 km² Einwohner: 2.531 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km² Postleitzahl: 82433 Vorwahl: 08845 Kfz-Kennzeichen: GAP Gemeindeschlüssel: 09 1 80 112 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstr. 29
82433 Bad KohlgrubWebpräsenz: Bürgermeister: Gerald Tretter (Für Bad Kohlgrub / Neue Liste) Lage der Gemeinde Bad Kohlgrub im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Bad Kohlgrub ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Der Ort ist das höchstgelegene Moorheilbad Deutschlands (als Heilbad beurkundet seit 1948).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Bad Kohlgrub liegt in der Region Oberland auf 800–900 m Höhe am Fuße des zu den Ammergauer Alpen gehörenden Hörnle. Etwa 8 km östlich des Ortes liegt der Staffelsee und das Murnauer Moos. Zum Ort gehören zahlreiche Weiler.
Geschichte
Bad Kohlgrub gehörte bis 1803 zeitweise zum Kloster Ettal und zeitweise zum Kloster Rottenbuch, bildete aber eigentlich eine eigene Hofmark Kohlgrub. Ettal übte in der Hofmark auch die Hochgerichtsbarkeit aus. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Der Ortsname wird ursprünglich auf die Köhlertätigkeit zurückgeführt, das heißt, dort wurde Holzkohle in Meilern gebrannt[2]. Als "Bad" tritt der Ort erstmals 1871 in die Geschichte ein, als im Ortsteil Gagers eine solche Einrichtung rund um die dortigen Stahlquellen errichtet und genehmigt worden war. Zum Moorheilbad wurde der Ort erst, nachdem diese versiegt waren. Die Heilkraft des umliegenden Hochmoores gegen Gicht, Ischias, Frauenleiden und ähnliches war Einheimischen jedoch schon seit langem bekannt. Seit 1948 darf der Ort den Titel "Bad" im Ortsnamen führen.
1663 überlebten nur zwei Familien die Pest. Hieraus entstand das Gelübde dieser Familien, bei Überleben dieses Schicksalsschlages eine Kirche zu erbauen. Davon zeugt die Rochuskirche, die nördlich des Ortes auf einer Anhöhe steht, allerdings in einem neuer Form. Aus ähnlichem Grunde entstanden z. B. auch die Oberammergauer Passionsspiele.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden im Jahre 1970 1.975, 1987 dann 1.987 und 2000 schließlich 2.261 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Gerald Tretter (Für Bad Kohlgrub/Neue Liste). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Rudolf Schedler (Fremdenverkehr).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1,06 Millionen Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 74.000 Euro.
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: Über blauem Schildfuß, darin eine von zwei silbernen Wellenleisten beseitete goldene Holzbadewanne, gespalten von Gold und Silber; vorne am Spalt ein halber, rot bewehrter schwarzer Adler, hinten eine bewurzelte, siebenblättrige rote Buche.
Das Wappen stammt aus dem Jahr 1968.
Links oben steht der halbe Reichsadler als Symbol für das von Kaiser Ludwig dem Bayern gegründete Kloster Ettal. Die rechts oben abgebildete siebenblättrige rote Buche ist der Hinweis auf das Stift Rottenbuch. Die im unteren Teil des Wappens abgebildete Badewanne und die Wellen kennzeichnen das „BAD“.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Bad Kohlgrub
Das Musikerehepaar Hertha und Wilhelm Keilmann trat seit 1952 regelmäßig mit Violinkonzerten und Streichquartetten auf.
Wirtschaft und Infrastruktur
Touristik sowie Fremdenverkehr
Bad Kohlgrub verfügt über ca 2500 Gästebetten, davon in etwa die Hälfte in Ferienwohnungen. Im Jahr 2009 wurden 205523 Übernachtungen gezählt.[3] Die gewerblichen Fremdenverkehrsbetriebe ( Hotels, Pension, Rehaklinken, Sanatorien) stellen knapp 80% der Arbeitsplätze.
Die Grundlage für den Fremdenverkehr ist das Gesundheitswesen. Bad Kohlgrub ist bekannt für Hochmoor Bergkiefern Anwendungen und das zur Balneologie bereitgestellte Moor / Torf gehört zu den bestuntersuchten Torfen.
Von Bad Kohlgrub aus führt die Hörnlebahn, eine Zweier-Sesselbahn auf das Hörnle.[4]
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 87 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 419 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 663. Im verarbeitenden Gewerbe gab es sechs Betriebe, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe.
Zudem bestanden im Jahr 1999 69 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1254 ha.
Verkehr
Bad Kohlgrub liegt an der im Stundentakt bedienten Ammergaubahn Murnau–Oberammergau.
Mit dem Auto ist der Ort über die Staatsstraße 2062 Saulgrub–Murnau erreichbar.
Bildung
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 47 Kindern
- eine Volksschule mit 17 Lehrern und 266 Schülern
- ein Waldkindergarten mit durchschnittlich 12 Kindern
Persönlichkeiten
- Eugen Schilling (1861–1941), Chemiker
- Heinrich Bulle (1867–1945), Archäologe
- Wilhelm Keilmann (1908–1989), Pianist und Komponist
- Gisela Schlüter (1919–1995), Kabarettistin und Schauspielerin
- Hans Hubberten (1929–1988), Drehbuchautor
- Martin Lindauer (1918–2008), Verhaltensforscher
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ AmmerWiki zu Bad Kohlgrub
- ↑ http://www.gemeinde-bad-kohlgrub.de/buergerinfos/Buergerinfo2010_2.pdf Bad Kohlgruber Gemeindeblatt 02-2010, abgerufen am 25. Juni 2010
- ↑ Website der Hörnlebahn
Weblinks
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Gemeindefreies Gebiet: Ettaler Forst
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