Simson Spatz

Simson Spatz
Simson Spatz, SR4-1 SK

Der „Spatz“ war als Nachfolgemodell des Mopeds SR2E das kleinste Kleinkraftrad aus der sogenannten „Vogelserie“ des früheren Thüringer Zweiradherstellers VEB Simson aus Suhl.

Die Typbezeichnung des Einsitzers lautete „SR 4-1“ mit zusätzlichen Buchstaben zur weiteren Unterscheidung. Es gab ihn in drei verschiedenen Versionen:. Eine als Moped mit Tretkurbel und Pedalen (Typ „P“ für „Pedale“) sowie zwei als Mokick mit Kickstarter (Typ „K“ für „Kickstarter“ bzw. „SK“ für „Simsonmotor + Kickstarter“). Der Spatz wurde im Zeitraum von 1964 bis 1971 (dem Fertigungsbeginn des Simson-Mofas SL1) in einer Gesamtzahl von 152.000 Stück produziert. Er besaß einen fahrtwindgekühlten 50-cm³-Zweitaktmotor (letzte Bezeichnung M52) mit Graugusszylinder und erreichte mit seinem handgeschalteten Zweiganggetriebe eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 50 km/h. Viele Bauteile, Baugruppen und Ersatzteile des „Spatz“ entstammten einem Baukastensystem und wurden gleichermaßen auch in den anderen Fahrzeugen der „Vogelserie“ verbaut.

Die recht einfache Fahrzeugelektrik war auf 6 Volt ausgelegt. Die Farbgebung des „Spatz“ entsprach weitgehend der des „Star“ (weinrot/grau-grün, in etwa RAL 3003 u. 6019). Er wurde im ersten Produktionsjahr in geringer Stückzahl auch in braun (maron) oder blau lackiert. Der Ladenpreis (EVP) für den Spatz betrug in der DDR stets 1050,- Mark. Der „Spatz“ wurde aber auch vom Versandhaus Neckermann nach Westdeutschland importiert und dort zum Neupreis von 598,- DM verkauft. Diese Fahrzeuge besaßen dann aufgrund der westdeutschen Vorschriften (StVZO) für geschwindigkeitsbegrenzte Kleinkrafträder weder Batterie noch Hupe, sondern eine Fahrradklingel sowie 15 Watt Dauerabblendlicht und eine geänderte Rücklichteinheit. Außerdem waren sie auf eine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h gedrosselt.

Technische Daten

Kenngröße Spatz SR 4-1P Spatz SR 4-1K Spatz SR 4-1SK
Motor Rheinmetall-Zweitakt Simson-Zweitakt
Starter Pedalkickstarter Kickstarter
Kühlung Fahrtwind
Bohrung (mm) 38 40
Hub (mm) 42 39,5
Hubraum (ccm) 47,6 49,6
Verdichtung bei Sö 4-1 Motor: 7,5:1, M 52 KH-Motor: 8,5:1
Leistung (PS/min) 2/5200 2,3/5250
Getriebe 2-Gang, Handschaltung
Vergaser BVF NKJ 134-1 BVF NKJ 134-3
Tankinhalt (l) 8,5
Rahmen Zentralrohr-Schalenrahmen
Bereifung 20 × 2,75
Bremse vorn/hinten Innenbacken/Vollnaben
Radführung vorn Kurzschwinge auf Schraubenfedern
Radführung hinten Langschwinge mit Federbeinen
Eigengewicht (kg) 65 68
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 50 (Werksangabe)
Bauzeit 1964–1967 1964–1966 1967–1970
Stückzahl 30 000 122 000
Zylinder 1
Kraftstoff Normalbenzin 1:33
Verbrauch je 100 km (l) 2,3
Sitzplätze 1

Literatur

  • Erhard Werner: „Simson-Vogelserie“ – Ein Ratgeber für Spatz, Star, Sperber und Habicht. MZA-Verlag, 2005. ISBN 3980948110
  • Schrader-Typen-Chronik: “Simson Schwalbe & Co 1955–1991”; Motorbuch Verlag; ISBN 978-3-613-02813-5

Weblinks


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