- Sint-Truiden
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Sint-Truiden Staat Belgien Region Flandern Provinz Limburg Bezirk Hasselt Koordinaten 50° 49′ N, 5° 11′ O50.8155555555565.1866666666667Koordinaten: 50° 49′ N, 5° 11′ O Fläche 106,90 km² Einwohner (Stand) 39.309 Einw. (1. Jan. 2010) Bevölkerungsdichte 368 Einw./km² Postleitzahl 3800 bis 3806 Vorwahl 0032 - 11/12 Bürgermeister Ludwig Vandenhove Adresse der
StadtverwaltungKazernestraat 13
3800 Sint-TruidenWebseite www.sint-truiden.be Sint-Truiden (Limburgisch: Sintruin, Französisch Saint-Trond) ist eine Stadt im Süden der belgischen Provinz Limburg. Sie liegt rund 15 Kilometer südwestlich von Hasselt in der fruchtbaren Landschaft Haspengau und hat 38.828 Einwohner (Stand: 1. Januar 2008).
Inhaltsverzeichnis
Stadtgliederung
Gliederung des Stadtgebiets: Aalst, Brustem, Duras, Engelmanshoven, Gelinden, Gorsem, Groot-Gelmen, Halmaal, Kerkom-bij-Sint-Truiden, Ordingen, Runkelen, Velm, Wilderen, Zepperen
Geschichte
Um die Mitte des 7. Jahrhunderts gründete der Heilige Trudo auf einer kleinen Anhöhe inmitten der heutigen Stadt ein Kloster. Schon bald entstand eine Siedlung um das Kloster, das durch die vielen Pilger, die zum Grab des Heiligen Trudo strömten, großen Reichtum anhäufte. Abt Adelardus ließ im 11. Jahrhundert eine große Abteikirche und mehrere kleinere Kirchen erbauen, den Ort von einer hölzernen Palisade umgeben und die Tore verstärken. 1129 ersetzte eine Steinmauer die Palisade. Das Heranwachsen zur Stadt verdankte Sint-Truiden dem einträglichen Tuchhandel. Reiche Kaufleute knüpften Handelsbeziehungen in viele Städte des Heiligen Römischen Reiches, Englands und Nordfrankreichs. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Angelegenheiten regelten die 13 Zünfte der Stadt, die später auch Mitbestimmungsrechte an der Stadtverwaltung erwirkten. Sint-Truiden gehörte zunächst zum Bistum Metz, ab 1227 zum Fürstbistum Lüttich.
Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts stagnierte die wirtschaftliche Entwicklung Sint-Truidens, ein Zustand, der bis ins späte 19. Jahrhundert anhielt. 1794 besetzten französische Truppen das Bistum Lüttich. Sint-Truiden ging damit in französischen Besitz über. Drei Jahre später wurde das Kloster aufgelöst. 1815 fiel Sint-Truiden an die Vereinigten Niederlande. Seit 1830 gehört es, mit Unterbrechung durch die deutsche Besatzung in den beiden Weltkriegen, zu Belgien.
Vor einigen Jahren schaffte es Sint-Truiden sogar in die Kuriositäten-Meldungen der deutschen Presse: Entlang der Straße N3 (Sint-Truiden - Lüttich), die der Volksmund „Chaussee d'Amour“ nennt, stellen Prostituierte in Schaufenstern ihre Reize aus. Autofahrer behindern so in der „Liebeschaussee“ regelmäßig den Verkehr. Die Polizei zählt dort doppelt so viele Unfälle mit Verletzten und Blechschäden wie anderswo. Die christdemokratische Opposition im Gemeinderat hat den Bau gesonderter Fahrspuren für die Bordellbesucher gefordert.
Sehenswürdigkeiten
- Der Beginenhof Sint Agnes geht auf das Jahr 1258 zurück. Die vorhandenen Häuser stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und werden ergänzt durch eine gotische Kirche, in deren Innerem eine historische Orgel und Wandmalereien zu sehen sind. Die Anlage gehört seit 1998 zum UNESCO-Welterbe „Flämische Beginenhöfe”.
- Das Rathaus mit dem Belfried am historischen Marktplatz stammt vom Anfang des 17. Jahrhunderts, die unteren Teile schon aus dem 13. Jahrhundert. Das Gebäude gehört seit 1999 zum UNESCO-Welterbe „Belfriede in Belgien und Frankreich”.
- Die spätgotische Liebfrauenkirche (Lievenvrouwenkerk) hat einen neogotischen Kirchturm (1847–1852).
- Der Grote Markt von Sint-Truiden ist einer der größten Marktplätze des Landes.
- Der mächtige Kirchturm der Abdij-Abtei aus dem 7. Jahrhundert steht am Nordende des Marktes. Gegründet wurde die Benediktinerabtei vom heiligen Trudo.
- Westlich des Marktplatzes steht der 1550 errichtete Turm der Sint-Maartenkerk. Die Kirche stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist ein Kleinod der Frührenaissance.
- Die 1731 erbaute Minderbroederskerk steht an der Südseite des Marktes und schließt an die einstigen Klosteranlagen der Ursulinen an. Die Kirch ist 100 m lang, 16 m breit und 26 m hoch. Besonders bemerkenswert ist die Rokoko-Ausstattung im Inneren.
Söhne und Töchter
- Deodaat Delmonte (1582–1644), flämischer Architekt, Ingenieur, Astronom und Maler
- Artus Quellinus II. (1625–1700), flämischer Bildhauer aus der Künstlerfamilie Quellinus
- Barthélémy de Theux de Meylandt (1794–1874), belgischer Politiker, zweimal Premierminister
- Kamiel Festraets (1904-1974), belgischer Uhrmacher
- Ivo Belet (* 1959), belgischer Politiker, MdEP
- Danny Boffin (* 1965), ehemaliger belgischer Fußballnationalspieler
- Davy Schollen (* 1978), belgischer Fußballtorhüter
- Timothy Stevens (* 1989), belgischer Radrennfahrer
Weblinks
Commons: Sint-Truiden – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Sint-Truiden in der Topographia Westphaliae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte- Offizielle Webpräsenz der Stadt Sint-Truiden (niederländisch)
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