Sleepers

Sleepers
Filmdaten
Deutscher Titel Sleepers
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1996
Länge 150 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Barry Levinson
Drehbuch Barry Levinson,
Lorenzo Carcaterra
Produktion Steve Golin,
Barry Levinson
Musik John Williams
Kamera Michael Ballhaus
Schnitt Stu Linder
Besetzung

Sleepers ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1996, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Lorenzo Carcaterra. Der Begriff Sleepers, so wird es an einer Stelle im Film selbst erklärt, steht im Gossenjargon für Personen, die in einer Jugendstrafanstalt waren.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Shakes, Tommy, Michael und John wachsen in den 1960er Jahren in Hell’s Kitchen auf, dem überwiegend von italienischen und irischen Einwanderern bevölkerten Stadtteil in Manhattan. Die vier Jungen arbeiten zugleich als Messdiener für den örtlichen Pfarrer und für King Benny, den Anführer der Mafia in dieser Gegend. Sie stammen überwiegend aus zerrütteten Familien und haben praktisch nur sich selbst. Eines Tages wollen sie dem Hot Dog-Verkäufer einen Streich spielen. Durch ihren Leichtsinn wird jedoch ein Passant lebensgefährlich verletzt. Trotz der Fürsprache von Pater Bobby werden die Jungen in das Wilkinson-Heim für jugendliche Straftäter geschickt. Sean Nokes, einer der Aufseher, hat es schnell auf sie abgesehen und schikaniert die Jungs mit anderen Kollegen. Immer wieder holen sie die Jungs in der Nacht und missbrauchen sie sexuell. Die Jungs werden allesamt von den Aufsehern schikaniert und wollen es ihnen heimzahlen. So planen sie ein Footballspiel gegen die Wächter. Nach einem harten und unfairen Spiel gewinnen die Jugendlichen. Doch den Sieg muss ihr bester Mann, Rizzo, büßen. Die Wächter verprügeln ihn so schwer, dass er kurz darauf stirbt. Shakes, Tommy, Michael und John kommen in Einzelhaft und verlieren dadurch jegliches Zeitgefühl und verzweifeln. An ihrem letzten Abend werden sie noch einmal von Nokes und seinen Kollegen vergewaltigt.

Der zweite Teil des Films beginnt 13 Jahre später (1981). Tommy und John sind Anführer der Verbrecherbande in Hell's Kitchen und haben schon einiges auf dem Kerbholz. Zufälligerweise treffen sie eines Abends auf Sean Nokes. Sie erschießen ihn ohne zu zögern. Daraufhin werden sie vor Gericht gestellt. Michael, der mittlerweile für die Staatsanwaltschaft arbeitet, übernimmt ihren Fall. Er will den Fall verlieren. Er arbeitet also insgeheim für die Gegenseite. Hilfe bekommt er von Shakes, der mittlerweile für die New York Times schreibt. Sie tauschen regelmäßig Informationen aus. Auch Carol, eine Freundin aus Kindestagen, hilft mit ihren Kontakten und Kenntnissen, die sie als Sozialarbeiterin hat. Sie war früher mit Michael zusammen, später dann mit John. Als klar wird, dass Michael einen Kronzeugen braucht, erzählt Shakes Carol und Pater Bobby, was vor über 13 Jahren geschehen ist. Nach langem Zögern bietet Pater Bobby seine Hilfe an. Er zeigt dem Gericht drei Tickets, die belegen, dass er den Abend mit Tommy und John verbracht hat. Durch seine Aussage werden die beiden Angeklagten freigesprochen.

Einen Monat später treffen sich die fünf Freunde John, Tommy, Michael, Shakes und Carol ein letztes Mal und feiern ihren Erfolg. Jonny stirbt nur ein paar Wochen danach am Konsum von schwarzgebranntem Schnaps, und Tommy wird zwei Jahre später erschossen. Michael arbeitet nicht weiter als Staatsanwalt und wird Teilzeit-Tischler in England, Shakes arbeitet weiter bei der New York Times. Carol bekommt ein Kind (John Tommy Michael Martinez, sie nennt ihn Shakes) und bleibt Sozialarbeiterin.

Hintergrund

Bereits am Anfang des Films wird betont, dass es sich um eine wahre Geschichte handeln soll, dies ist auch der Einleitung von Lorenzo Carcaterras Roman zu entnehmen. Im Abspann des Films wird jedoch darauf hingewiesen, dass die New Yorker Strafverfolgungsbehörden ausdrücklich betonen, dass es diesen Fall nie gegeben habe. Auch waren nie weitere Belege aufzufinden.

Der Film will einerseits auf die Zustände in manchen Jugendgefängnissen aufmerksam machen, wirft jedoch auch die Frage auf, ob ein Mord in gewissen Fällen straffrei ausgehen kann und sollte (wenn die Handelnden auch eine andere Strategie wählen).

Kritiken

Barry Levinson drehte ein beeindruckend gespieltes und inszeniertes Drama, das auf wahren Begebenheiten beruht. Besonders gut: die Gastauftritte von De Niro als Priester, Hoffman als versoffener Anwalt und Gassman als Mafioso. “

prisma

„Der unausgewogene Film verrennt sich nach einer anfänglich stimmigen Milieubeschreibung in eine schwerhändige Elegie auf die verlorene Unschuld und verspielt bei der absurd konstruierten Racheaktion im Gerichtssaal jede Glaubwürdigkeit. Auch stilistisch denkbar uneinheitlich.“

Lexikon des Internationalen Films

Auszeichnung

Der Film wurde für einen Academy Award (Oscar) in der Kategorie Beste Filmmusik (John Williams) nominiert. Außerdem wurden sowohl Brad Renfro als auch Joseph Perrino für jeweils einen Young Artist Award (Kategorie: Bester Jungdarsteller in einem Drama) nominiert.

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