Sojus TM-13

Sojus TM-13
Missionsdaten
Mission: Sojus TM-13
NSSDC ID: 1991-069A
Raumschiff: Sojus 7K-ST (GRAU-Index 11F732)
Seriennummer 63
Masse: 7150 kg
Trägerrakete: Sojus U2 (GRAU-Index 11A511U2)
Rufzeichen: Donbas
Besatzung: 3
Start: 2. Oktober 1991, 05:59 UTC
Startplatz: Baikonur LC1
Raumstation: Mir
Angekoppelt an Mir: 4. Oktober 1991, 07:42
Abgekoppelt von Mir: 25. März 1992, 05:26
Landung: 25. März 1992, 08:52
Landeplatz: 85 km nordöstlich von Arkalyk
Flugdauer: 175d 2h 53m
Umlaufzeit: 92,4 min
Bahnneigung: 51,7°
Apogäum: 232 km
Perigäum: 195 km
Navigation
Vorherige
Mission:
Sojus TM-12
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Mission:
Sojus TM-14

Sojus TM-13 ist die Missionsbezeichnung für den Flug eines sowjetischen Sojus-Raumschiffs zur sowjetischen Raumstation Mir. Es war der 13. Besuch eines Sojus-Raumschiffs bei der Raumstation Mir und der 89. Flug im sowjetischen Sojusprogramm. Besatzungsmitglied Franz Viehböck war dabei der erste und bisher einzige Österreicher im Weltall.

Inhaltsverzeichnis

Besatzung

Startbesatzung

Ersatzmannschaft

Rückkehrmannschaft

Missionsverlauf

Zunächst wurde das umfangreiche österreichische Forschungsprogramm absolviert, für das bereits vorher viele Ausrüstungsgegenstände zur Raumstation Mir gebracht worden waren. Es umfasste medizinische Untersuchungen zur Blutdruck- und Blutkreislaufregulation sowie zur Verteilung der Blutströme in der Schwerelosigkeit (Experiment Pulstrans), zur Ermittlung des Einflusses der Schwerelosigkeit auf Mikrovibrationen am Arm mittels einer speziell entwickelten Sensorjacke (nichtinvasiv) und zu Erkenntnissen über die Funktionsweise der Arm- und Beinmuskulatur. Dabei sollten die gewonnenen Erkenntnisse das Wissen über grundsätzliche Funktionsweisen des menschlichen Körpers verbessern und waren nicht auf kosmische Anwendungen ausgerichtet. Dazu trugen auch die Experimente Audimir zur Erforschung des Orientierungsvermögens über Klänge und Untersuchungen zur Blutzusammensetzung und Lungenfunktion bei. Viel Beachtung fand auch das physikalische Experiment Logion, bei dem die Funktionsfähigkeit von Flüssigmetall-Feldionenmittern unter Weltraumbedingungen studiert wurde. Solche Feldionenmitter sollen Spannungsüberschläge verhindern, die bisher häufig zu Ausfällen in der Energieversorgung von Raumfahrzeugen geführt hatten. An den dafür entwickelten technischen Geräten (Massenspektrometer, Bordcomputer, Ionenmikroskop) sind sowohl die ESA als auch die NASA interessiert. Weitere Experimente im Rahmen des Programmes Austromir betrafen die Fernerkundung mit einer Spezialkamera und einem Mehrkanal-Spektrometer (Reflexionseigenschaften verschiedener Boden- und Vegetationsflächen), die Datenerfassung, -speicherung und -übertragung über eine spezielle Kommunikationseinheit (Datamir) sowie Videokonferenzen und Amateurfunkkontakte mit Schulen in Österreich und der Sowjetunion. Einige der Experimente wurden durch die Stammbesatzung (Wolkow, Krikaljow) fortgeführt.

Außerdem widmeten sich die beiden Langzeitkosmonauten materialwissenschaftlichen, biologischen und astronomischen Untersuchungen (Untersuchungen von Röntgenstrahlungsquellen, z. B. Cygnus X-1 und SN Cassiopeia A). So wurden mit der Schmelzanlage SPLAW hochreine Monokristalle hergestellt. Ebenso wurden mit Hilfe der Anlage TAWRIJA hochreine, biologisch aktive Substanzen gewonnen, die bei der Produktion von Medikamenten sowie in der Lebensmittelindustrie und der genetischen Forschung zum Einsatz kommen sollen. Erfolgreich getestet wurde auch eine halbindustrielle Anlage zur Züchtung neuer Futterantibiotika (Experiment ROBOT). Bei einem Außenbordeinsatz am 20. Februar (7 Stunden Dauer) montierte Krikaljow verschiedene Geräte und Hilfsstrukturen am 14 Meter langen SOFORA-Mast. Außerdem demontierte er einige Objektive, mehrere Segmente von einer Solarzellenfläche sowie vier Platten, mit denen neue temperaturbeständige Beschichtungen getestet worden waren. Aufgrund von Überhitzungsproblemen an Wolkows Raumanzug musste dieser vorzeitig in die Station zurückkehren.

Nachschub an Versorgungs- und Forschungsmaterial erhielt die zehnte Stammbesatzung der Raumstation Mir über die Transportraumschiffe Progress M-10 und M-11. Progress M-10 verfügte über einen Landeapparat, mit dem 350 kg Forschungsmaterial zur Erde transportiert wurden. Die Landung des Raumschiffs Sojus TM-13 erfolgte am 25. März mit der Besatzung Wolkow / Krikaljow / Flade (5. Deutscher im All).

Siehe auch

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