- Bahnhof Witten-Annen Nord
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Witten-Annen Nord Bahnhof Witten-Annen Nord Daten Kategorie 6 Abkürzung EWIA Lage Ort Witten Land Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 51° 26′ 52,1″ N, 7° 22′ 31,3″ O51.4478055555567.3753611111111Koordinaten: 51° 26′ 52,1″ N, 7° 22′ 31,3″ O Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen Der Bahnhof Witten-Annen Nord liegt im urbanen Zentrum des Wittener Stadtteiles Annen. Er ist seit Mai 2006 nach der Entfernung der letzten Weichen aus betrieblicher Sicht ein Haltepunkt mit zwei Gleisen, die über einen Mittelbahnsteig erreicht werden, und entspricht heute der Bahnhofskategorie 6[1].
Das Betriebsstellenkürzel lautet EWIA (ehemalige Bundesbahndirektion Essen, Bahnhof Witten-Annen Nord), die internationale Bahnhofsnummer lautet 8006510.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der „Bahnhof Annen“ wurde am 9. März 1849 von der Bergisch Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft an ihrer Stammstrecke Elberfeld-Dortmund eröffnet und diente dem Personen- und Güterverkehr.
Nach der Eröffnung des „Bahnhofes Annen Süd“ an der Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (daher auch „Rheinischer Esel“ genannt) am 15. Dezember 1880 wurde er in „Bahnhof Annen Nord“ umbenannt.
In den 1980er Jahre wurde das alte BME-Empfangsgebäude durch den heutigen Zweckbau ersetzt, die Güterannahmerampe verschwand in den 90er Jahren. Zu dieser Zeit wurde auch das Verladegleis zurückgebaut, das Gleis 1 – daran erinnert bis heute die Tatsache, dass die zwei Gleise am Haltepunkt die Nummern 2 und 3 tragen. Im Rahmen von MORA C verschwanden die letzten Güterzüge von diesem Bahnhof.
Verkehrliche Bedeutung
Der Bahnhof ist neben dem Wittener Hauptbahnhof der einzige S-Bahn-Halt in der Stadt Witten, seit 1994 hält hier die von der DB Regio NRW GmbH betriebene Linie 5 der S-Bahn Rhein-Ruhr zunächst 20/40-Minutentakt, seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 im durchgehenden Halbstundentakt. Seitdem gibt es allerdings nur noch einmal die Stunde eine Verbindung über den Wittener Hauptbahnhof hinaus nach Hagen, Wuppertal, Düsseldorf und Mönchengladbach.
Weiterhin besteht auch ein Busknotenpunkt, die Linien 320 und 375 der Bogestra und 373 der VER verbinden diesen zentralen Punkt Annens mit der Wittener Innenstadt, Rüdinghausen, Herbede, Sprockhövel, Durchholz, Heven, Stockum, dem Kemnader See, dem Lottental und der Ruhr-Universität Bochum.
Bahnhofsgebäude
Das derzeitige Bahnhofsgebäude ist ein Zweckbau, der in den 80er Jahren von der Deutschen Bundesbahn erbaut wurde. Hier befinden sich Mitte 2011 neben dem Bahnsteigzugang ein Drogeriemarkt und ein Kleidungsgeschäft. Der Bahnsteigzugang ist nicht behindertengerecht, so dass Rollstuhlfahrer die S5 nicht ohne fremde Hilfe erreichen können. Es gibt auf dem Dach des Bahnhofsgebäudes einen Parkplatz, der von Pendlern zum Park-and-ride genutzt wird. In Bahnhofsnähe gibt es auch Fahrradboxen, um Bike-and-ride für Pendler zu ermöglichen.
Stellwerk
Das Stellwerk Waf (Witten-Annen Nord, Fahrdienstleiter) vom Typ Sp Dr S 60 wurde 1970 in Betrieb genommen. Zum Schluss wurde hier im Regelbetrieb nur noch der Bahnübergang Stockumer Straße gesteuert. Es wurde im Mai 2006 außer Betrieb gestellt, als der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut wurde. Sämtliche Weichen wurden entfernt. Allerdings ist der Bahnübergang weiterhin durch ein Blocksignal gedeckt (s. Bild), welcher inzwischen aus dem Stellwerk am Wittener Hauptbahnhof gesteuert wird.
Zukunft
Pläne, die S5 zu ertüchtigen, wurden von der Integrierten Gesamtverkehrsplanung des Landes Nordrhein-Westfalen abgelehnt, eine Wiedervorlage ist ab 2015 möglich. Bereits seit Jahrzehnten gibt es Pläne, den Bahnübergang kreuzungsfrei zu gestalten, welche allerdings bislang an einer zu aufwendigen Konstruktion gescheitert sind. Zuletzt war dieses Thema zu Beginn der 90er Jahre aktuell, als die alte Linie N33 der Deutschen Bundesbahn durch die S5 ersetzt wurde.
Außerdem gibt es eine Planung der Stadt Witten und der Bogestra, die 1985 stillgelegte Straßenbahnstrecke zwischen der Wittener Innenstadt und dem Haltepunkt Witten-Annen Nord zu reaktivieren, was eine Neuordnung des Annener Busnetzes, insbesondere der Buslinie 320 zur Folge hätte. Diese Reaktivierung wurde allerdings ebenfalls durch die IGVP abgelehnt, auch hier ist ab 2015 eine Wiedervorlage möglich. Realistischerweise ist daher heute nicht davon auszugehen, dass sich am Status Quo auf absehbare Zeit etwas ändern wird. Auch ein Zwanzigminutentakt auf der S5 ist nicht geplant.
Sonstiges
Im Volksmund ist der Bahnhof unter dem Namen Wie-A-No bekannt und der Bahnübergang trägt den Namen Glück-Auf-Schranke. Das stammt aus der Zeit vor der Eröffnung der parallelen Neubaustrecke zwischen Dortmund und Witten im Jahr 1988, als die Strecke wesentlich stärker befahren wurde, von Zügen des Nah- und Fernverkehrs und auch von sehr vielen Güterzügen. Seinerzeit hatte man Glück, wenn die Schranke auf war.
Einzelnachweise
Weblinks
- Beschreibung der Betriebsstelle im NRWbahnarchiv von André Joost
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- Bauwerk in Witten
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