- Squalene
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Strukturformel Allgemeines Name Squalen Andere Namen - 2,6,10,15,19,23-Hexamethyl-
2,6,10,14,18,22-tetracosahexaen - Spinacen
- Supraen
Summenformel C30H50 CAS-Nummer 111-02-4 PubChem 638072 Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit Eigenschaften Molare Masse 410,71 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 0,86 g·cm−3 [1]
Schmelzpunkt Siedepunkt 275 °C [1]
Löslichkeit - gut löslich in Benzin und Alkohol
- wenig löslich in Wasser (<1 g·l–1 bei 19 °C)
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: keine S-Sätze LD50 WGK 2 (wassergefährdend) [1] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Squalen (mit Betonung auf der letzten Silbe), Summenformel: C30H50, ist eine organische, ungesättigte Verbindung aus der Gruppe der Triterpene, das von allen höheren Organismen produziert wird. Der Stoff spielt auch im menschlichen Stoffwechsel eine Rolle.[4]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Squalen wurde 1906 von Mitsumaru Tsujimoto entdeckt und als Molekül isoliert. Er benannte es nach Squalus, lateinisch für Haifisch. Squalen wurde in hohen Konzentrationen in Extrakten des Haifischleberöls entdeckt. Die systematische medizinische Forschung wurde erst 1930 durch Keijiro Kogami von der Tokyo Imperial University angestoßen.
1936 beschrieb der Nobelpreisträger Paul Karrer zum ersten Mal die biochemische Struktur des Squalens.
Natürliches Vorkommen
Squalen ist in der Natur weit verbreitet und auch in verschiedenen Lebensmitteln zu finden. Im Menschen ist es eine der Zwischenstufen in der Cholesterin-Biosynthese.
Squalen ist in hohen Konzentrationen in der Leber von einigen Haifischarten, wie in der Leber verschiedener Haie (40–90 %) sowie vielen anderen Fischölen (bis zu 30 %) zu finden.[5] Es ist auch im Olivenöl (0,1–0,7 %) und auch in anderen pflanzlichen Ölen, wie Weizenkeimöl oder Reisöl (unter 0,03 %) zu finden.
Eigenschaften
Squalen ist eine farblose, ölige Flüssigkeit, die aufgrund ihres ungesättigten Charakters aus der Luft Sauerstoff aufnimmt und leicht polymerisiert. Es ist nahezu unlöslich in Wasser, aber gut löslich in Ether, Petrolether, Aceton und anderen unpolaren Lösungsmitteln.[6] Squalen ist ein Antioxidans, und gehört zu den Isoprenoiden. Ungleich anderen Antioxidantien kann Squalen in höheren Konzentrationen im Körper gespeichert werden. So können beispielsweise Lycopene und Ubichinon nicht auf hohem Niveau im menschlichen Körper gespeichert werden. Sie wirken toxisch bei Konzentrationen von mehr als 10 µMol pro Liter. Squalen wirkt auch bei 100 µM/l nicht toxisch. Es wird vom Körper natürlich ausgeschieden.
Verwendung
Haifischleberöl wird in der Alternativmedizin gegen Krebserkrankungen und gegen das atopische Ekzem angewendet. Experimentelle Studien haben gezeigt, dass Squalen zu einer verbesserten Leistung des Immunsystems führen könnte.[7] Squalen wird industriell zu Squalan hydriert, das als Schmiermittel, Transformatorenöl und Salbengrundlage Verwendung findet.[6]
Biosynthese
Squalen wird ausgehend von Isopentenylpyrophosphat durch eine Reihe von Kondensationssreaktionen synthetisiert. Dabei entsteht zunächst Geranylpyrophosphat, dieses kondensiert dann mit Isopentenylpyrophosphat zu Farnesylpyrophosphat. Alle Kondensationen katalysiert die Geranyltransferase. Zwei Moleküle Farnsylpyrophosphat werden schließlich unter NADPH-Verbrauch zu Squalen verknüpft, was durch die Squalensynthase im endoplasmatischen Retikulum katalysiert wird.
Funktion
Squalen wird für die Synthese aller zyklischen Triterpene und Steroide als Zwischenstufe gebildet,[6] etwa in der Cholesterinsynthese. Dabei wird Squalen zunächst durch eine Monooxygenase unter NADPH-Verbrauch aktiviert, es entsteht Squalenepoxid (2,3-Oxidosqualen). Dieses wird schließlich durch die Oxidosqualen-Zyklase in Lanosterin zyklisiert. Durch eine Reihe nachfolgender Reaktionen entsteht schließlich Cholesterin.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Sicherheitsdatenblatt (Merck)
- ↑ J. Ernst, J.-H. Fuhrhop: Die Kristallstruktur des Squalens, Liebigs Ann. 1979, 11, 1635–1642, Abstract
- ↑ a b Japanese Journal of Cancer Research. Vol. 76, Pg. 1021, 1985.
- ↑ Berg/Tymoczko/Stryer: Biochemie, 5. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag GmbH Heidelberg 2003, ISBN 3827413036
- ↑ Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu Squalen im Lexikon der Ernährung
- ↑ a b c Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu Squalen im Lexikon der Biologie
- ↑ Szostak WB, Szostak-Wegierek D: Health properties of shark oil, in: Przegl Lek. 2006;63(4):223–226; PMID 17083160.
- 2,6,10,15,19,23-Hexamethyl-
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