- Bahnstrecke Bad Wörishofen–Türkheim
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Türkheim–Bad Wörishofen Kursbuchstrecke (DB): 987, ex 406h (1938) Streckennummer: 5361 Streckenlänge: 5,206 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: bis 1939: 550 Volt = Legendenach Buchloe Staudenbahn nach Gessertshausen 0,000 Türkheim (Bay) Bahnhof nach Memmingen 5,206 Bad Wörishofen (ehem. Bf) Die Bahnstrecke Türkheim–Bad Wörishofen – ehemals Lokalbahn Türkheim–Wörishofen – ist eine Nebenbahn in Bayern. Sie verbindet als Stichbahn den Kurort Bad Wörishofen mit dem Eisenbahnknotenpunkt Türkheim an der Bahnstrecke Buchloe–Memmingen.
Geschichte
Die 5,206 Kilometer lange Stichstrecke wurde am 15. August 1896 eröffnet, sie wurde ursprünglich von der privaten Localbahn Actiengesellschaft Wörishofen erbaut und betrieben. Initiator und Förderer der Bahn war der bekannte Priester und Hydrotherapeut Sebastian Kneipp, er erhoffte sich von der Bahn einen Aufschwung für den Kurort Wörishofen (seit 1920 Bad Wörishofen). Die Strecke war seinerzeit eine der ersten elektrifizierten Eisenbahnen in Deutschland und wurde mit 550 Volt Gleichstrom betrieben. 1905 wurde die Gesellschaft aufgelöst, die Bahn kam zur Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) aus München. Mit der Verstaatlichung der finanziell angeschlagenen LAG wurde schließlich auch die Bad Wörishofener Strecke zum 1. August 1938 Teil der Deutschen Reichsbahn. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs musste der elektrische Betrieb 1939 wegen des benachbarten Flughafens eingestellt werden. Die drei damals vorhandenen elektrischen Triebwagen ET 186 01, ET 186 02 und ET 194 11 wurden anschließend zur Lokalbahn Bad Aibling–Feilnbach umgesetzt. Es wurden fortan Dampfzüge eingesetzt, diese wurden später dann durch diesellokbespannte Züge bzw. Dieseltriebwagen abgelöst. Ferner waren zeitweise auch in Augsburg beheimatete Akkutriebwagen der Baureihe ETA 150 auf der Bad Wörishofener Strecke im Einsatz. Ein weitere Spezialität waren die früher eingesetzten Kurswagen, welche umsteigefreie Verbindungen in zahlreiche Großstädte in Deutschland boten.
Heute wird die Strecke von der Deutschen Bahn AG mit Regionalzügen betrieben, es verkehren abwechselnd RegionalExpress-Züge und RegionalBahnen. Von Bad Wörishofen aus bestehen Direktverbindungen zum ICE-Halt Augsburg Hauptbahnhof, auf dem Weg nach Augsburg bedienen die Züge auch den Bahnhof Buchloe, von wo aus direkte Anschlüsse nach München und Zürich bestehen. Güterverkehr ist seit 1994 nicht mehr möglich, 1995 wurden in Bad Wörishofen alle Nebengleise entfernt, es gibt keine Umsetzmöglichkeit mehr, nur ein Anschlussgleis zum BayWa-Lagerhaus blieb erhalten.
Seit Dezember 2007 wird die Kursbuchstrecke 987 (Augsburg–Bad Wörishofen) von der Deutschen Bahn AG als Kneipp-Lechfeld-Bahn vermarktet.
Literatur
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen – Band 7: Bayern, EK-Verlag, Freiburg 2002, ISBN 3-88255-666-8 (Seite 263–269)
- Marcus Hehl: Im Elektrotriebwagen zur Kur... Die Geschichte der ersten elektrischen Eisenbahnlinie Bayerns. In: Eisenbahn-Kurier, Nr. 196, 1, 1989, ISSN 0170-5288, S. 38–41.
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