- Buchloe
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Wappen Deutschlandkarte 48.037510.725627Koordinaten: 48° 2′ N, 10° 44′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Landkreis: Ostallgäu Verwaltungs-
gemeinschaft:Buchloe Höhe: 627 m ü. NN Fläche: 36,16 km² Einwohner: 12.104 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 335 Einwohner je km² Postleitzahl: 86807 Vorwahl: 08241 Kfz-Kennzeichen: OAL Gemeindeschlüssel: 09 7 77 121 Adresse der
Stadtverwaltung:Rathausplatz 1
86807 BuchloeWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Schweinberger Lage der Stadt Buchloe im Landkreis Ostallgäu Buchloe [ˈbuːxloːə] ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Ostallgäu. Es bildet mit den benachbarten Gemeinden Jengen, Lamerdingen und Waal die Verwaltungsgemeinschaft Buchloe.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Buchloe liegt im Gennachtal in der Planungsregion Allgäu in Mittelschwaben. Daher wird Buchloe auch als Tor zum Allgäu bezeichnet.
Ausdehnung des Stadtgebietes
Zur Gemeinde Buchloe gehören unter anderem die Orte Buchloe, Hausen, Honsolgen und Lindenberg.
Geschichte
Buchloe, an einem einst bewaldeten Höhenzug gelegen, der sanft zum Gennachtal abfällt, hat eine bewegte Entstehungsgeschichte. Entstanden in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts durch Rodung eines Großgrundherrn mit ursprünglich etwa Reutgenossen am Ortsrand der Urmark Wiedergeltingen, wird der Ort erstmals 1150 urkundlich erwähnt.
Die Erhebung des Ortes zur Stadt erfolgte wohl auf Bitten Volkmars des Weisen von Kemnat durch König Rudolf von Habsburg zwischen 1273 und 1283. Eine entscheidende Wende in der Geschichte Buchloes war der Tausch des Marktes und von Patronatsrechten in Buchloe und Dillishausen durch das Kloster Stams mit dem Hochstift Augsburg gegen Güter und Rechte desselben in Seeg und Mieming in Tirol im Jahre 1311. Buchloe blieb von da an bis zur Säkularisation (1802) im Besitz des Hochstifts. Im Verlauf des 15. Jahrhunderts verlor Buchloe den Rang einer Stadt, wohl weil die Bürger Buchloes diesen nicht gegen den Augsburger Bischof behaupten konnten.[2]
1771 war Matthias Klostermayr, genannt der bayerische Hiasl, nach seiner Verhaftung für kurze Zeit im Buchloer Zucht- und Arbeitshaus (1722-1725 erbaut, bis 1955 als Gefängnis genutzt und 1962 abgebrochen) inhaftiert.
Oft wurde Buchloe von schweren Brandunglücken heimgesucht. Im deutschen Bauernkrieg standen die Buchloer auf der Seite der Aufständischen, angeführt von dem Buchloer Sebastian Bader. Herzog Ludwig von Baiern, der einen Angriff der Buchloer Haufen auf seine Stadt Landsberg erwartete, ließ am 20. April 1525 als vorbeugende Maßnahme den Markt Buchloe plündern und in Asche legen. Bereits 1533, also acht Jahre nach dem Bauernkrieg, wütete wieder eine Feuersbrunst in Buchloe, die nochmals den halben Ort einäscherte und auch die Pfarrkirche Zu unserer lieben Frau zerstörte. 1546 kam während des Schmalkaldischen Krieges Schertlin von Burtenbach nach Buchloe, ließ den Ort ausplündern und Feuer legen. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte hat sich Buchloe von der 20 Höfe umfassenden welfischen Ansiedlung am Berg über der Gennach zu der heutigen Größe und Bedeutung entwickelt. Der Ort zählte 1820 717 und 1920 rund 2.500 Einwohner.
Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945) verdoppelte sich durch den Zuzug von Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten die Bevölkerungszahl in Buchloe auf 5.250. Dieser Bevölkerungszuwachs und die Bedeutung als Eisenbahnknotenpunkt waren letztlich ausschlaggebend dafür, dass Buchloe am 20. April 1954 vom Freistaat Bayern die Bezeichnung „Stadt“ mit den Farben Rot und Weiß als Stadtwappen − einst ein spätgotisches Spitzenschild des Hochstifts Augsburg − wieder verliehen bekam. Heute wohnen mehr als 12.000 Menschen in der Stadt..
Eingemeindungen
1971 und 1972 wurden im Rahmen der Gebietsreform die Gemeinden Lindenberg und Honsolgen mit Hausen eingemeindet.
Wappen
Das Wappen ist „gespalten von rot und weiß“. Das seit etwa 1500 geführte Wappen änderte sich im Laufe der Zeit. 1643 zeigt es eine Damaszierung der rechten Schildhälfte. Von 1834 bis 1950 zeigte das Wappen sich „gespalten von Gold und Silber mit Buchenblättern“. Rot und Silber waren die Farben des Hochstifts Augsburg.
Patenschaft
- 1960 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Gemeinde Saubsdorf im Kreis Freiwaldau im Altvatergebirge übernommen.
- Partnerstadt ist Cesson (Frankreich) nahe Paris.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Heimatmuseum
1997 wurde das Heimatmuseum Buchloe im ehemaligen Gebäude der Raiffeisenbank Buchloe eröffnet. Es zeigt mehrere alte Kirchturmuhren, liturgische Gegenstände, Gemälde des Barockmalers Joseph Schwarz (1709-1766), die Alt-Buchloer Tracht, einheimische und exotische Schmetterlinge, Modelle des 1968 abgebrochenen alten Bahnhofsgebäudes und des Zucht- und Arbeitshauses sowie Gemälde von Eduard Bechteler (1890-1983). Ein eigenes Kabinett ist Erwin Neher, dem Nobelpreisträger für Medizin und Physik 1991, der in Buchloe aufwuchs, gewidmet.
Bauwerke
- Südlich von Buchloe befindet sich die Volkssternwarte Buchloe, in der regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen stattfinden.
- Schwabenhalle: Ein landwirtschaftlicher Mittelpunkt in der schwäbischen Region für Viehauktionen
- Stadtpfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt mit einer Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert.
- Haus der Begegnung: Katholisches Pfarrheim im Westteil der Stadt mit auffälliger Architektur in Form einer Welle
- Schloss Rio: 1901-1903 im historisierenden Stil erbaut, im Südwesten Buchloes (Richtung Lindenberg) gelegen
- Lindenberg: Die katholische Pfarrkirche St. Georg und Wendelin mit barocker Ausstattung liegt auf einem Berg und ist von Weitem sichtbar.
- Wasserturm an der Ortsausfahrt in Richtung Lindenberg
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Buchloe liegt direkt an der Bundesautobahn 96 (München – Buchloe – Memmingen – Lindau) mit Anschlussstelle zur Bundesstraße 12 (Lindau über München und Passau nach Philippsreut) und bezeichnet sich selbst als Tor zum Allgäu. Die Staatsstraße 2035 führt ebenfalls durch Buchloe.
Der Bahnhof Buchloe ist der Knotenpunkt der drei Eisenbahnlinien München – Kempten (Allgäu) – Lindau (Allgäubahn), Augsburg – Buchloe und Buchloe – Memmingen – Lindau mit IC-Anschluss sowie EC-Direktverbindungen in die Schweiz.
Ansässige Unternehmen
Bekannte Unternehmen der Stadt sind der Automobilhersteller Alpina Burkard Bovensiepen GmbH und Co. und die Karwendel-Werke Huber.
Weiterhin haben die Moksel-Gruppe, die Fristo Getränkemarkt GmbH und die Rudolf Hörmann GmbH & Co KG ihren Hauptsitz in Buchloe, ebenso die Bauunternehmensgruppe Xaver Riebel.
Öffentliche Einrichtungen
Buchloe hat eine eigene Polizeiinspektion, ein Krankenhaus und eine Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes. Außerdem gibt es eine Ortsgruppe der Wasserwacht, vier Kindergärten, zwei Alten- und Pflegeheime, Betreutes Wohnen sowie eine Sozialstation. Die Freiwillige Feuerwehr Buchloe besteht (mit Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg)seit 1871.[3]
Bildung
In Buchloe gibt es die Meinrad-Spieß[4]- und die Comenius-Grundschule[5], eine Mittelschule[6], eine Realschule, eine Volkshochschule[7] und eine Berufsfachschule für Krankenpflege, die mittlerweile mit der Kaufbeurer Krankenpflegeschule zusammengelegt wurde. Seit 17. Juni 2009 ist bestätigt, dass die Stadt Buchloe ein staatliches Gymnasium bekommt.[8] Im Schuljahr 2011/12 wird es in den Räumen der Comenius-Grundschule vier Vorläuferklassen der Jahrgangsstufe 5 geben, die von Lehrern des Kaufbeurer Jakob-Brucker-Gymnasiums unterrichtet werden.[9]
Freizeit- und Sportanlagen
Im Südosten von Buchloe befinden ein Tennisplatz, eine Squashhalle, eine Eissporthalle, ein Hallenbad und ein Freibad. Diese Einrichtungen liegen direkt an den Schulen bzw. in deren unmittelbarer Umgebung. Des Weiteren besitzt Buchloe ein Fußballstadion, mehrere Bolzplätze, zwei Fitnessstudios, eine Schießstätte, ein Jugendzentrum und eine Bücherei.
Politik
In Buchloe gibt es jeweils einen Ortsverband des Bündnis 90/Die Grünen, der CSU[10], der FDP und der SPD. Daneben existiert noch die Unabhängige Bürger-Initiative für Buchloe, Lindenberg und Honsolgen (kurz UBI Buchloe)[11].
Liste der Ersten Bürgermeister von Buchloe
Name Amtszeit Anton Zech 1886–1912 Johann Bosch 1912–1919 Adolf Popfinger 1919-1920 Johann Strauß 1920-1938 Albert Eser 1938-1945 Johann Mayer 1945-1947. Josef Uebele 1948-1962 Jakob Förg 1962-1966 Franz Motzer 1966-1973 Gert Daisenberger 1974-1991 Franz Greif 1991-2003 Josef Schweinberger 2003-heute Zweiter und dritter Bürgermeister sind zur Zeit (2011) Irmgard Ablasser (CSU) und Manfred Beck (SPD).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ria Endres (* 1946), Schriftstellerin
- Bertram Meier (* 1960), katholischer Geistlicher und Theologe
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Erwin Neher (* 1944 in Landsberg am Lech, aufgewachsen in Buchloe) − Physiker, Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie (1991)
- Werner Hartmann, Leichtathlet, Deutscher Meister im Diskuswurf 1979, Mitglied der für die Olympischen Sommerspiele 1980 vorgesehenen Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland, war Mitglied des VfL Buchloe.
Ehrenbürger
- Alexander Moksel (1918–2010)
- Antonie Moksel
- Erwin Neher
Weblinks
Commons: Buchloe – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Heimatverein Buchloe und Umgebung e.V. (Hrsg.): Buchloe - Band 1, Druck und Verlag Hans Obermayer, Buchloe 1996, ISBN 3-927781-10-X, S. 12-13
- ↑ Chronik der Feuerwehr Buchloe, abgerufen am 28. Oktober 2011
- ↑ Webseite der Meinrad-Spieß-Grundschule Buchloe, abgerufen am 28. Oktober 2011
- ↑ Webseite der Comenius-Grundschule Buchloe, abgerufen am 28. Oktober 2011
- ↑ Webseite der Mittelschule Buchloe, abgerufen am 28. Oktober 2011
- ↑ Webseite der Volkshochschule Buchloe, abgerufen am 28. Oktober 2011
- ↑ Augsburger Allgemeine: "Seehofer gibt grünes Licht" (17. Juni 2009), abgerufen am 28. Oktober 2011
- ↑ Webseite des Gymnasiums Buchloe, abgerufen am 28. Oktober 2011
- ↑ Webseite des CSU-Ortsverbands Buchloe, abgerufen am 28. Oktober 2011
- ↑ Webseite der Unabhängigen Bürger-Initiative Buchloe, abgerufen am 28. Oktober 2011
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