- Bahnstrecke Boppard–Emmelshausen
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Hunsrückbahn
Simmern–BoppardWendezuggarnitur auf dem Viadukt zwischen Boppard und BuchholzKursbuchstrecke (DB): 479 Streckennummer: 3020 Streckenlänge: 52,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 63 ‰ Zahnstangensystem: Abt (bis 1931) Legendevon Langenlonsheim von Gemünden 0,0 Simmern nach Hermeskeil 1,8 Schmiedel-Tunnel (81 m) 3,5 Keidelheim 5,4 Külz 9,6 Alterkülz 13,1 Bell (Hunsrück) 15,1 Kastellaun 18,7 Hollnich 20,9 Ebschied 23,7 Dudenroth 25,7 Lingerhahn 29,0 Pfalzfeld 33,3 Leiningen (Hunsrück) 38,1 Emmelshausen 40,8 Ehr 43,6 Boppard-Fleckertshöhe 46,5 Boppard-Buchholz 48,0 Hinterburden-1-Tunnel (64 m) 48,3 Hinterburden-2-Tunnel (65 m) 49,7 Rauerberg-Tunnel (124 m) 50,2 Talberg-Tunnel (144 m) 51,1 Kalmut-Tunnel (124 m) von Köln 52,8 Boppard Hbf nach Mainz Die Hunsrückbahn ist eine Nebenbahn von Boppard nach Simmern, die von der Linken Rheinstrecke abzweigt. Der 38 Kilometer lange Abschnitt Emmelshausen–Simmern wurde jedoch zurückgebaut. Heute befindet sich auf dieser Strecke der Schinderhannes-Radweg. In Simmern traf sie auf die heute teilweise so genannte Hunsrückquerbahn Langenlonsheim–Hermeskeil.
Auf dem 15 Kilometer langen Teilstück Boppard–Emmelshausen gibt es regulären ÖPNV durch die Deutsche Bahn. Zu Schulzeiten sind viele Fahrschüler aus Emmelshausen und Boppard-Buchholz auf diesen Zug angewiesen. Aus diesem Grund bedient dieser zu bestimmten Uhrzeiten noch den Haltepunkt Boppard-Süd, in dessen Nähe zwei Schulen liegen.Den Namen Hunsrückbahn erhielt diese Strecke erst nach Einstellung des Personenverkehrs auf der ursprünglich als Hunsrückbahn bezeichneten Strecke Langenlonsheim–Simmern–Hermeskeil. Diese eigentliche Hunsrückbahn wird heute zur Unterscheidung teilweise auch Hunsrückquerbahn genannt. Im Zusammenhang mit der Reaktivierung der Bahnstrecke zur Erschließung des Flughafen Hahn ist in der Presse von der ursprünglich als „Hunsrückbahn“ bekannten Strecke Langenlonsheim–Simmern–Hermeskeil die Rede. (siehe: Hunsrückquerbahn)
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bahn wurde im August 1908 eröffnet. Drei Jahre wurde an dem letzten Teilstück zwischen Boppard und Kastellaun gearbeitet. Es war ein schweres Stück Arbeit. Nicht nur auf der Steilstrecke zwischen Boppard und Buchholz. Auch die Trassenführung durch den Vorderhunsrück erforderte hohe Ansprüche an Technik und menschliche Arbeitskraft. Es gab sogar Todesfälle beim Bau der Hunsrückbahn. Das schwerste Unglück ereignete am 4. Januar 1907. Zwischen Leiningen und Lamscheid stand ein felsiger Bergrücken der Bahntrasse im Wege. Mühsam gingen die Bohrungsarbeiten voran. Als der Durchbruch fast geschafft war, rutschte der Berg und begrub einen italienischen Arbeiter unter sich. Während Kollegen und Helfer nach ihm suchten, ereignete sich erneut ein Bergrutsch. Er forderte 12 weitere Todesopfer. Ein Gedenkstein an der Unglücksstelle erinnert an die 13 Toten.
Auf der Steilstrecke Boppard–Buchholz (ab 1907), über zwei Viadukte und fünf Tunnels, gab es bis 1931 Zahnradbahn-Betrieb. Danach folgte Adhäsiv-Betrieb mit Dampfloks, Triebwagen (Uerdinger Schienenbus) und heute mit Dieselloks der Baureihe 218 mit zwei Personenwagen.
Der Betrieb mit den schweren Dieselloks ist nicht ohne Probleme. Ende 2005 musste der Betrieb für einige Wochen eingestellt werden, weil sich Schäden an den Gleisen und den Radsätzen zeigten. Das ist möglicherweise eine Folge des Einsatzes dieser 80 t schweren und 2800 PS starken Lokomotive auf den engen Kurven dieser steilen Strecke.
Der Personenverkehr Simmern-Pfalzfeld wurde am 29. Mai 1983 eingestellt. Der Güterverkehr ging zwischen Kastellaun und Pfalzfeld noch bis zum 31. Dezember 1994 und zwischen Simmern und Kastellaun bis zum 1. Juni 1995. Am 1. März 1996 wurde der Abschnitt Simmern–Pfalzfeld stillgelegt.
Im Jahr 2008 wurde die Strecke saniert. Die DB Netz AG hat 9,3 Millionen Euro in diese Strecke investiert, um die alten Gleise und Schwellen komplett auszutauschen. Nach der Sanierung stellten sich aber Abnutzungserscheinungen an den Radsätzen fest, so dass der Verkehr mehrere Monate bis zum 16. Februar 2009 eingestellt wurde, um die Ursache zu erforschen. Nach Schmierung der Kurven war eine Inbetriebnahme wieder möglich.
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 wird Rhenus Veniro den Personenverkehr auf dieser Strecke übernehmen. Der Zweckverband SPNV Nord in Koblenz erteilte hierzu im Februar 2008 den Zuschlag. Der Verkehrsvertrag wird für die Dauer von 20 Jahren geschlossen. Rhenus Veniro wird Fahrzeuge des Typs Regio-Shuttle RS1 von Stadler einsetzen.[1]
Besonderheit
Die Hunsrückbahn gilt im Abschnitt von Boppard nach Emmelshausen als steilste Adhäsionsbahn Westdeutschlands. Sie überwindet auf der sechs Kilometer langen Strecke Boppard–Buchholz einen Höhenunterschied von 336 Metern. Der Steigungsgrad ist 6% oder 1:17.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ RHENUS VENIRO unterzeichnet Verkehrsvertrag für den Betrieb der Hunsrückbahn, Nachricht auf der Webseite des Unternehmens.
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