Hermeskeil

Hermeskeil
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Hermeskeil
Hermeskeil
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hermeskeil hervorgehoben
49.6572222222226.9488888888889540
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Hermeskeil
Höhe: 540 m ü. NN
Fläche: 30,85 km²
Einwohner:

5.623 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km²
Postleitzahl: 54411
Vorwahl: 06503
Kfz-Kennzeichen: TR
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 045
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Langer Markt 17
54411 Hermeskeil
Webpräsenz: www.hermeskeil.de
Stadtbürgermeister: Udo Moser (BfB)
Lage der Stadt Hermeskeil im Landkreis Trier-Saarburg
Bescheid (Hunsrück) Beuren (Hochwald) Damflos Geisfeld Grimburg Gusenburg Hermeskeil Hinzert-Pölert Naurath (Wald) Neuhütten (Hochwald) Rascheid Reinsfeld Züsch Baldringen Greimerath (bei Trier) Heddert Hentern Kell am See Lampaden Mandern Paschel Schillingen Schömerich Vierherrenborn Waldweiler Zerf Kanzem Konz Nittel Oberbillig Onsdorf Pellingen Tawern Temmels Wasserliesch Wawern (Saar) Wellen (Mosel) Wiltingen Bonerath Farschweiler Gusterath Gutweiler Herl Hinzenburg Holzerath Kasel (bei Trier) Korlingen Lorscheid Mertesdorf Morscheid Ollmuth Osburg Pluwig Riveris (Gemeinde) Schöndorf (an der Ruwer) Sommerau (an der Ruwer) Thomm Waldrach Ayl Fisch (Saargau) Freudenburg Irsch (bei Saarburg) Kastel-Staadt Kirf Mannebach (bei Saarburg) Merzkirchen Ockfen Palzem Saarburg Schoden Serrig Taben-Rodt Trassem Wincheringen Bekond Detzem Ensch Fell (Mosel) Föhren Kenn Klüsserath Köwerich Leiwen Longen Longuich Mehring (Mosel) Naurath (Eifel) Pölich Riol Schleich Schweich Thörnich Aach (bei Trier) Franzenheim Hockweiler Igel (Mosel) Kordel (Eifel) Langsur Newel Ralingen Trierweiler Welschbillig Zemmer Trier Saarland Luxemburg Landkreis Birkenfeld Landkreis Bernkastel-Wittlich Eifelkreis Bitburg-PrümKarte
Über dieses Bild
Hermeskeil
Fußgängerzone und römisch-katholische Kirche

Hermeskeil ist eine Stadt im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz (Deutschland). Sie ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt im Schwarzwälder Hochwald im Südwesten des Hunsrücks. Die Gemarkung erstreckt sich in 500 bis 600 Metern Höhe in einer Mulde des Hochwalds, die den geographischen Mittelpunkt des Naturparks Saar-Hunsrück bildet.

Stadtteile sind Abtei, Höfchen und Lascheiderhof.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 1079 mm. Die Niederschläge sind hoch. Sie liegen im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 88 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,6 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren stark. An 69 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Archäologische Funde in der Gegend von Hermeskeil verweisen auf vorchristliche Siedlungen, wie keltische Gräberfelder, keltische Wege und römische Straßen, an denen Gutshöfe lagen. Eine erste schriftliche Erwähnung des Ortes könnte in dem 634 entstandenen Testament des Adalgisel Grimo vorliegen,[2] in dem ein Ort Callido genannt wird, wobei allerdings unsicher bleibt, ob damit Kell, Niederkell oder Hermeskeil gemeint ist.[3] Die erste zweifelsfreie Nennung von Hermeskeil entstammt dem Jahr 1220, wo der Name als Hermannis Kellede überliefert ist.[3]

Nach dem Feuerbuch des Amtes Grimburg aus dem Jahr 1563 war der Trierer geistliche Kurfürst Hauptgrundeigentümer und Gerichtsherr. Verwaltungsmäßig gehörte Hermeskeil zum Hochgericht Reinsfeld. 1625 bestanden in Hermeskeil 35 Haushaltungen (Herdstellen). Bedingt durch den Dreißigjährigen Krieg kam es zu Brandschatzungen und Plünderungen, sodass 1651 nur noch vier Hausstellen bestanden. Ab dem 18. Jahrhundert entwickelte sich Hermeskeil erneut und war 1787 mit 471 Personen der größte Ort im Amt Grimburg.[3]

In der Napoleonischen Zeit war Hermeskeil eine Mairie und gehörte zum Arrondissement Birkenfeld. Nach kurzfristiger österreichisch-bayerischer Herrschaft 1814 und preußischer Besitznahme 1816 wurde Hermeskeil in den Landkreis Trier eingegliedert.[3] Bereits um 1855 war Hermeskeil Sitz einer Bürgermeisterei, die etwa die Ausdehnung der heutigen Verbandsgemeinde hatte. 1858 erhielt Hermeskeil Marktrechte. 1931 wurden die Ortsteile Abtei und Höfchen eingemeindet. Seit 1934 gehörten auch die Orte Bescheid, Beuren und Prosterath aus der ehemaligen Bürgermeisterei Beuren zu Hermeskeil.[3]

In Hermeskeil bestand seit den Zuzügen im 19. Jahrhundert neben der katholischen Pfarrei eine kleine evangelische Gemeinde mit einer 1852–1853 erbauten Kirche und eine jüdische Gemeinde. Die Synagoge wurde während der Novemberpogrome 1938 geschändet und 1945 zerstört.[3]

Am 4. Juli 1970 wurde Hermeskeil zur Stadt erhoben.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1815 – 679
  • 1835 – 1.829
  • 1871 – 1.892
  • 1905 – 2.518
  • 1939 – 4.219
  • 1950 – 3.711
  • 1961 – 4.535
  • 1965 – 5.705
  • 1970 – 5.730
  • 1975 – 5.610
  • 1980 – 5.452
  • 1985 – 5.401
  • 1987 – 5.486
  • 1990 – 5.592
  • 1995 – 5.979
  • 2000 – 5.903
  • 2005 – 5.735
  • 2010 – 5.623

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Religion

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Hermeskeil besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[5]

SPD CDU LINKE BfB FWG Gesamt
2009 5 8 2 4 3 22 Sitze
2004 6 9 - 4 3 22 Sitze

Bürgermeister

Bei der Stichwahl am 21. Juni 2009 setzte sich Udo Moser (54,5 Prozent) (BfB) gegen Bernd Mende (45,5 Prozent) (CDU) durch.[6] Er folgt damit Ilona König (CDU), die für 15 Jahre Stadtbürgermeisterin von Hermeskeil war, im Amt nach.

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: Unter silbernem Schildhaupt mit rotem Balkenkreuz gespalten. Vorn in Silber ein blauer Keil, darin ein gestürztes silbernes Schwert mit goldenem Griff und Parierstange. Hinten in Silber mit blauem Bord eine rote Lilie mit blauem Bund.

Das rote Kreuz entstammt dem Wappen von Kurtrier dem ehemaligen Landesherren. Das Schwert erinnert an St. Martin, den Patron der Pfarrkirche. Der Keil verweist redend auf den Ortsnamen und die Lilie erinnert an die Abtei Tholey, die Kollator der Pfarrkirche war.

Städtepartnerschaften

Hermeskeil pflegt seit 1975 eine Partnerschaft mit Saint-Fargeau im französischen Burgund und seit 2002 mit Hel in Polen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rheinland-Pfälzisches Feuerwehrmuseum Hermeskeil

Bauwerke

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Hermeskeil

Museen

Freizeit

Freizeithallenbad, Freibad, Turn- und Sporthallen, Sportplätze, Squash- und Tennishalle, Tennisplätze, Fitnesszentren in Hermeskeil und Höfchen, Hotels, Ferienwohnungen, Jugendherberge, Pfadfinderhütte, Musikverein.

Wirtschaft und Infrastruktur

Metallverarbeitende Industrie (Werk der Siegenia-AUBI KG, Hersteller von Fensterbeschlägen). Hermeskeil ist Geschäftsstelle der Volksbank Hochwald-Saarburg eG.[7]

Verkehr

Westlich von Hermeskeil verläuft die Bundesautobahn 1.

Der Bahnhof Hermeskeil liegt an den eingleisigen Nebenbahnen

  • Hochwaldbahn: Trier–Hermeskeil–Türkismühle (Trier–Hermeskeil auch Ruwertalbahn genannt; Trier–Hermeskeil abgebaut; Abschnitt Nonnweiler–Türkismühle von 1911-1945 zweigleisig)
  • Hunsrückbahn: Langenlonsheim–Simmern–Morbach–Hermeskeil (sie wird heute zur Unterscheidung von der Strecke Boppard–Emmelshausen (–Simmern) teilweise als Hunsrückquerbahn bezeichnet).

Ebenfalls zu den Eisenbahnen im Hochwald zählt die Strecke Nonnweiler–Wadern (–Wemmetsweiler), welche ursprünglich als Fortsetzung der Strecke Trier–Hermeskeil genehmigt worden war. Es wurde dann aber die Strecke Trier–Türkismühle durchgehend kilometriert. Der Abschnitt Nonnweiler–Wadern wurde schon 1968 stillgelegt und der Abschnitt Mariahütte–Wadern zurückgebaut. Ebenfalls zurückgebaut wurde die Verbindungskurve Mariahütte–Otzenhausen.

Von Hermeskeil verkehren stündlich (am Wochenende 2-stündlich) Busse der Linie R200 nach Trier und nach Türkismühle.

Örtliche Einrichtungen

Rathaus der Verbandsgemeinde, u. a. mit Standesamt, Stadtbücherei, KFZ-Zulassungsstelle und Tourist-Information, TÜV-Niederlassung, Amtsgericht Hermeskeil, Notariat, Polizeiinspektion, Agentur für Arbeit, Forstamt mit forsttechnischem Stützpunkt, Holz-Markt-Service der Forstdirektion Trier, Informationszentrum des Naturparks Saar-Hunsrück Rheinland-Pfalz e. V. und Straßenmeisterei.

Soziale Versorgung und Sicherheit

St. Josef-Krankenhaus, Hochwald-Altenzentrum St. Klara, DRK-Sozialstation, Freiwillige Feuerwehr, AWO-Sozialzentrum, ambulante Dienste und Technisches Hilfswerk.

Bildung

Die Rektor-Bach-Hauptschule und die Erich Kästner Realschule bilden seit dem Schuljahr 2010/11 die Integrierte Gesamtschule Hermeskeil.[8]

Weitere Einrichtungen sind Kindergarten Rosa Flesch, KiGa Adolf-Kolping, KiGa Villa Kunterbunt, Grundschule, Gymnasium, Geschwister-Scholl-Schule - Berufsbildende Schule, Erwachsenenbildungseinrichtungen, Kreismusikschule.

Persönlichkeiten

in Hermeskeil geboren

mit Hermeskeil verbunden

Literatur

  • Anton Backes, Günther Barthel, Georg Marx: Hermeskeil: Stadt im Hochwald. 1970
  • Kurt Bach, Edmund Schömer: Hermeskeil: Aufstieg zum zentralen Ort. Horb am Neckar 1993, ISBN 3-89264-781-X

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Das Grimo-Testament, LHA Koblenz.
  3. a b c d e f Herzlich willkommen in der Region Trier, Ortsgeschichte von Hermeskeil.
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 204 (PDF)
  5. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Stadtrat
  6. http://hermeskeil.de
  7. http://www.volksfreund.de/totallokal/saarburg/aktuell/Heute-in-der-Saarburger-Zeitung-Saarburg-Hermeskeil-Konz-Volksbank-Saarburg-Volksbank-Hochwald-Fusion;art803,2083393
  8. IGS Hermeskeil

Weblinks

 Commons: Hermeskeil – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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