- Stars and Bars
-
Nationalflaggen der Konföderierten Staaten (Übersicht)
siehe auch: Flaggen der Sezessionsstaaten
In den ersten 24 Tagen ihrer Existenz besaßen die Konföderierten Staaten keine offiziell anerkannte Nationalflagge. Als Jefferson Davis am 18. Februar 1861 als Präsident der provisorischen Regierung vereidigt wurde, wehte über dem Regierungsgebäude in Montgomery die Staatsflagge von Alabama. Die Soldaten der Parade für die Amtseinsetzung wurden von einer Kompanie der Infanterie angeführt, die wiederum die Staatsflagge von Georgia präsentierten.
Erst am 4. März 1861 einigte man sich auf eine einheitliche (s.u.) Nationalflagge.
Flagge von Alabama 1861 Flagge von Alabama 1861 Flagge von Georgia 1861 Die ersten Nationalflaggen der Konföderierten Staaten „Stars and Bars“ wurden mit einer ganz unterschiedlichen Anzahl von Sternen hergestellt. Da es eigentlich keine genauen Regelungen gab und sich die Zahl der Mitglieder ständig änderte, zeigte man z.T. zum gleichen Zeitpunkt verschiedene Flaggen. Nach dem Bürgerkrieg erhaltene Flaggen zeigten Versionen mit 8, 9, 10, 12, 14 und 15 Sternen im Eck. Die vorletzte Nationalflagge wurde als „Stainless Banner“ bezeichnet, die die Kriegsflagge im linken oberen Eck enthielt. Um Verwechslungen mit der gänzlich weißen „Kapitulationsflagge“ auszuschließen, wurde das „Stainless Banner“ im Jahr 1865 durch einen roten, senkrechten Balken ergänzt. Es sei erwähnt, dass Nationalflaggen, die in der Fahnenfabrik von Mobile, Alabama, hergestellt wurden, grundsätzlich den 13. Stern vermissen ließen. Die Gründe dafür sind unbekannt.
4. März 1861–21. Mai 1861 21. Mai 1861–2. Juli 1861 2. Juli 1861–28. November 1861 28. November 1861–1. Mai 1863 1. Mai 1863–4. März 1865 4. März 1865–26. Mai 1865 Vorgeschlagene Nationalflaggen 1861
Der Provisorische Kongress der Konföderierten Staaten bestellte zum Vorsitzenden des Ausschusses, welcher die Flagge und das Siegel des Staates festlegen sollte, den Abgeordneten William Porcher Miles aus South Carolina. Aus allen Teilen des Landes wurden hunderte von Vorschlägen für die Nationalflagge eingereicht. Selbst Einwohner von Staaten, die im März 1861 noch Teil der Vereinigten Staaten von Amerika waren, schickten Zeichnungen. Als ungeschriebene letzte Frist für die Annahme der Flagge galt der 4. März 1861, da an diesem Tag Abraham Lincoln zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt werden sollte. Eine eigenständige Nationalflagge sollte die Unabhängigkeit zu diesem Zeitpunkt bekräftigen. Als sich der Stichtag näherte, war immer noch keine Einigung in Sicht. Die eingereichten Vorschläge konnten im Wesentlichen in zwei Kategorien eingeteilt werden: Solche, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Flagge der Vereinigten Staaten hatten und solche von sehr komplexem bzw. kompliziertem Design. Insbesondere der Vorsitzende W. Porcher Miles wies alle Vorschläge zurück, die die Flagge der USA zu sehr imitierten. Trotzdem ließen sich gewisse Elemente dieser Flagge auf Grund emotionaler Gefühle in der Bevölkerung nicht ganz vernachlässigen. Nachdem der Ausschuss sich nicht in der Lage fühlte, eine endgültige Entscheidung zu treffen, wählte man vier Muster, die man dem Kongress zur Abstimmung vorlegen wollte. Am Morgen des 4. März 1861 ließ man große Modelle der vorgeschlagenen Flaggen an die Wände des Abgeordnetenhauses hängen. Das erste dieser Modelle bestand aus einem blauen, weiß eingefassten Schrägkreuz, das sich auf einem roten Tuch befand. Auf dem Schrägkreuz befanden sich 7 fünfzackige Sterne für die sieben Mitglieder des Staatenbundes. Diese Flagge wurde von Miles selber entworfen, jedoch rasch abgelehnt. Einer der Abgeordneten verglich das Design mit Hosenträgern. Vermutlich war jedoch mit maßgeblich, dass die sieben Sterne nicht in eine symmetrische Anordnung zu bringen waren. Die zweite abgelehnte Flagge ähnelte in gewisser Weise der Flagge der USA, jedoch wurden die Farben der Streifen in blau und rot geändert. Die dritte nicht angenommene Variante bestand aus einem völlig anderen Muster: Ein blauer Kreis auf einem roten Feld, der möglicherweise die Solidarität der Südstaaten symbolisieren sollte. Die Flagge, die schließlich den Segen des Kongresses bekam und als „Stars and Bars“ in die Geschichte einging, wurde vermutlich von Nicola Marschall, einem preußischen Künstler, der in Montgomery, Alabama, lebte, entworfen. Noch am selben Tag wurde kurzfristig ein erstes Exemplar der neuen Nationalflagge hergestellt und über dem Capitol-Gebäude in Montgomery gehisst. Auf Grund der gebotenen Eile unterließ es der Kongress, ein formelles Flaggengesetz zu verabschieden, so dass die „Stars and Bars“ über zwei Jahre lang im Prinzip nur einen inoffiziellen Charakter hatte.
Vorgeschlagene Nationalflagge 1862
William Porcher Miles war nicht der Meinung, dass die „Stars and Bars“ – Flagge ein angemessenes Staatssymbol darstellte. Er teilte keineswegs die Emotionen, die ein Großteil der Bevölkerung noch für die alte US-Flagge empfand und war über die abgelehnten Vorschläge von 1861 sehr unglücklich. Mit Fortdauer des Krieges änderte sich jedoch auch die Stimmung in der Bevölkerung und die „Stars and Stripes“ der USA wurde mehr und mehr zum Symbol für Unterdrückung und imperialistische Aggression. Als im Jahre 1862 der erstmals gewählte Senat der Konföderierten Staaten zusammentrat, wurde unmittelbar eine Kommission eingesetzt, die sich über eine neue Nationalflagge Gedanken machen sollte. Am 19. April 1862 unterbreitete die Kommission den Parlamentsabgeordneten einen Vorschlag, nach dem die neue Nationalflagge wie folgt aussehen sollte:
- Die Flagge besteht aus einem roten Feld, auf dem ein weißes Schrägkreuz aufgebracht ist. Im Zentrum soll eine Sonne auf blauem Grund mit 13 Strahlen stehen. Diese entsprechen der Anzahl der Konföderationsmitglieder.
In einem weiteren Kommentar zu dieser Flagge legte die Kommission fest, dass der blaue Grund in der Form eines Schildes dargestellt werden solle. Während der Senat dem Vorschlag wohlwollend gegenüber stand, begann im Abgeordnetenhaus eine unverzügliche Debatte über die Resolution. Während einige Abgeordnete, darunter W. Porcher Miles, mit dem Vorschlag sehr zufrieden waren und eine unverzügliche Einführung forderten, lehnten andere diese ab. Der Abgeordnete Charles Conrad war der Auffassung, dass eine Flagge, die kein „canton“, also eine kleine Flaggendarstellung am mastseitigen Obereck hatte, nicht auf See verwendet werden konnte. Auch Miles’ Einwand, dass die meisten seefahrenden Nationen keine solche Flaggen führten, beeindruckte C. Conrad nicht. Auf Grund dieses Dissenses waren viele Abgeordnete der Meinung, die Entscheidung zu verschieben. Viele waren zudem der Auffassung, die neue Nationalflagge solle mehr der neu eingeführten Kriegsflagge der Armee von Virginia ähneln. Schließlich wurde mit einem Mehrheitsvotum von 39 zu 21 eine Aufschiebung der Entscheidung beschlossen.
Vorgeschlagene Nationalflaggen 1863
Am 22. April 1863 unternahm die Regierungskommission einen erneuten Anlauf zur Änderung der Nationalflagge. Die dahinter stehende Idee war, die Ähnlichkeiten der „Stars and Stripes“ mit der „Stars and Bars“ durch Umkehrung der Farben abzuschaffen: Anstelle einer Flagge mit einem blauen „canton“ und rot-weiß-roten Streifen sollte diese ein im Wesentlichen roter „canton“ mit weiß-blau-weißen Streifen ersetzen. Die Kriegsflagge der Armee von Virginia sollte ein wichtiger Bestandteil im Obereck werden. Während der Senat der Konföderierten Staaten die Flagge ohne größere Debatte billigte, kam es im Abgeordnetenhaus wiederum zu heftigeren Auseinandersetzungen. Dort verlangte man eine noch weitergehende Veränderung, um jegliche Ähnlichkeit mit der US-Flagge auszuschließen. Am 1. Mai 1863 wurde die Debatte eröffnet und alsbald verschiedene Vorschläge einer Modifikation gemacht. Einer dieser Vorschläge wollte die Streifen vollständig abschaffen und stattdessen einen roten Rand um ein weißes Feld führen. Ein Abgeordneter aus Mississippi schlug sogar vor, die Sterne in der Flagge ganz wegzulassen, um den „Charakter der Südstaaten noch mehr von dem der Nordstaaten zu trennen“. Dies wurde jedoch rasch abgelehnt. Der Abgeordnete William G. Swan aus Tennessee schlug dagegen vor, die Kriegsflagge der Armee von Virginia in einer rechteckigen Form auch als Nationalflagge zu führen. Diese Flagge wurde in einer 7-Sterne-Version bereits im Jahre 1861 von William Porcher Miles entworfen und damals abgelehnt. Nachdem jedoch in den vergangenen zwei Jahren die Fahne durch das vergossenene Blut der eigenen Armee „geweiht“ worden war, sollte ein erneuter Versuch gemacht werden, diese als Nationalflagge einzuführen. Schließlich war es wiederum William Porcher Miles, der die Initiative übernahm, und einen Kompromissvorschlag vorlegte. Danach solle man die Kriegsflagge auf einem „völlig reinen Feld“ führen. Weder ein blauer Streifen noch die „Monstrosität“ einer Umrandung solle das weiße Feld stören. Obwohl ein Abgeordneter die erneute Aufschiebung der „Flaggenfrage“ forderte, entschied man sich letztendlich doch zur Annahme dieses Vorschlags. Noch am selben Tag stimmte der Senat zu und am Nachmittag unterzeichnete Präsident Davis das Gesetz zur Schaffung einer neuen Nationalflagge, die fortan als „Stainless Banner“ bezeichnet wurde.
Das „Stainless Banner“
Das wegen seines rein weißen Feldes so bezeichnete „Stainless Banner“ (übersetzt: „Fleckenloses Banner“) sollte auch ein Symbol für die „Reinheit“ der Motivation der Südstaaten darstellen. Bedauerlicherweise wurde der erste Gebrauch der neuen Nationalflagge durch den Tod von General Thomas J. Jackson („Stonewall“) überschattet. Am 2. Mai 1863 wurde General Jackson in der Schlacht von Chancellorsville durch eigenes Truppenfeuer schwer verwundet. Am 10. Mai 1863 erlag er schließlich seinen schweren Verletzungen. Auf Anweisung von Präsident Davis wurde sein Sarg mit der ersten neu hergestellten Nationalflagge bedeckt. Dieses erste „Stainless Banner“ befindet sich noch heute im Konföderationsmuseum von Richmond, Virginia und wurde wegen ihrer speziellen Verwendung häufig auch als „Jackson flag“ bezeichnet. Diese besondere Identifikation von Thomas J. Jackson mit dem „Stainless banner“ kam auch später bei der Ausgabe von Geldscheinen zum Ausdruck. In den Jahren 1864 und 1865 wurden Dollarnoten mit dem Porträt von Jackson gemeinsam mit einer Darstellung der Nationalflagge herausgegeben.
Im Gegensatz zur „Stars and Bars“-Flagge wurden im Gesetzestext zum „Stainless Banner“ sehr genaue Spezifikationen aller Größen festgelegt. Während des Krieges legte man bei der Herstellung jedoch offenbar keinen besonderen Wert auf die Einhaltung aller Maße. Weder die Länge der Flagge noch die Größe der Sterne wurde mit großer Sorgfalt beachtet, wie nach dem Krieg erhalten gebliebene Exemplare zeigten.
Das „Stainless Banner“ als Truppenfahne der westlichen Armeen
Man kann sagen, dass die zweite Nationalflagge der Konföderierten Staaten von Amerika westlich des Appalachengebirges nur eine sehr begrenzte Verwendung fand. Es gab jedoch zwei bemerkenswerte Ausnahmen:
Im November 1863 wurde ein Offizier von General Randall L. Gibson’s Brigade der Konföderierten Armee von Tennessee damit beauftragt, nach Mobile, Alabama zu reisen und neue Flaggen zu besorgen. Seine Instruktionen beinhalteten, dass er „neue Konföderationsflaggen“ beschaffen sollte, die mit „Ehrenbezeugungen“ vergangener Schlachten und dem Symbol der „gekreuzten Kanonenrohre“ versehen werden mussten, das auf das Erbeuten feindlicher Artillerie hinwies. Der Leutnant war erfolgreich und kehrte mit je einer Flagge für jedes Regiment, sowie einer für die 5. Kompanie der „Washington Artillerie“ zurück. Die Flaggen waren aus Baumwolle gefertigt und trugen wie alle in Mobile hergestellten Exemplare nur zwölf weiße Sterne. Im weißen Feld wurden sie, wie verlangt, mit den Angaben zu Schlachten, Verwendungen der Einheit sowie den gekreuzten Kanonenrohren geschmückt.
Nach der Schlacht von Bakers’s Creek im Mai 1863 entkam die Division von Generalmajor Loring der Belagerung von Vicksburg. Während ihres Winterquartiers 1863/1864 wurden vermutlich Regimentsschneider damit beauftragt neue Flaggen herzustellen. Die so produzierten Flaggen waren Varianten des „Stainless banner“ und von recht unterschiedlicher Größe. Ein auffallender Unterschied zum „Standardmodell“ bestand darin, dass das rote Eckfeld ein blaues Schrägkreuz enthielt, das keinerlei weiße Einfassung besaß. Auch endete dieses häufig bereits deutlich vor dem Fahnenrand. Meist wurde der zentral angebrachte Stern deutlich größer als die übrigen Sterne dargestellt. Sofern Fransendekorationsmaterial zur Verfügung stand, wurde dieses in der Regel an den drei äußeren Seiten angebracht. Diese Fransen waren – je nach Vorrat – ganz unterschiedlich gefärbt und konnten weiß, gelb, rot oder auch dunkelblau sein. Keine dieser Flaggen wurde mit irgendwelchen zusätzlichen Kennzeichen, wie Abkürzungen der Einheit, versehen.
Third national flag
Das Flaggengesetz von 1863 löste zwar das Problem einer eindeutigen nationalen Identität durch vollständige vexillologische Abgrenzung von den USA, die neue Flagge verursachte jedoch andere Schwierigkeiten. Während der Flaggendebatte 1863 wies der Abgeordnete Miles noch darauf hin, dass eine Verwechslung mit der Kapitulationsflagge nicht auftreten konnte, da das „Stainless Banner“ der alten „Bourbonen-Flagge“ nachempfunden worden sei. In der Praxis zeigte sich jedoch, dass insbesondere bei Windstille auf Schiffen kaum ein Unterschied zur Kapitulationsflagge festzustellen war. Aus diesem Grunde ging man auch bald dazu über, das weiße Feld zu kürzen, um eine prägnantere Flagge zu erzeugen. Am 13. Dezember 1864 wurde von Senator Thomas J. Semmes aus Louisiana eine Gesetzesvorlage eingereicht, die eine erneute Veränderung der Nationalflagge vorsah. Er wies insbesondere auf Einwände der Marine-Offiziere hin und schlug vor, die Flagge insgesamt zu verkürzen und einen roten, senkrechten Streifen am „fliegenden Ende“ hinzuzufügen. Von anderen Mitgliedern des Senats wurde jedoch verlangt, auch die Meinung von Offizieren des Heeres einzuholen und so wurde der Vorschlag zunächst an einen Militärausschuss verwiesen. Nach zeitraubender Zustimmung auch aller weiteren Institutionen unterzeichnete Präsident Davis am 4. März 1865 die Gesetzesvorlage und die Konföderierten Staaten von Amerika nahmen ihre dritte und letzte Nationalflagge an. Wie beim „Stainless Banner“ auch gab es exakte Spezifikationen für die Gestaltung der Flagge. Da das Ende des Krieges kurz bevor stand, kam es letztendlich nur zu einer geringen Produktion dieser Flaggen. Im Gegensatz zu den anderen Nationalflaggen-Varianten konnten nach dem Krieg nur wenige erhaltene Exemplare gesichert werden. Aus Zeitgründen wurde meist darauf verzichtet, Fahnen nach den gesetzlichen Vorgaben herzustellen; vielmehr wurde in der Regel das „Stainless Banner“ gekürzt und ein roter Streifen aufgenäht. Die Kriegsflagge im Eck blieb dadurch in einer quadratischen Form bestehen, was den Richtlinien eigentlich nicht entsprach.
„De facto“-Gebrauch der Dritten Nationalflagge
Die wenigen erhalten gebliebenen Flaggen wurden in der Fahnenfabrik von Richmond, Virginia (Richmond Clothing Depot) hergestellt. Diese zeichneten sich dadurch aus, dass die Kriegsflagge im Eck quadratisch blieb. Ferner wurde die weiße Einfassung des blauen Schrägkreuzes auch über die vier Ecken weitergeführt.
Letzter Gebrauch der Nationalflagge
Die letzte militärische Einheit, die sich den Nordstaaten-Truppen ergab, war die von General Stand Watie am 23. Juni 1865, die in den westlichen Indianerterritorien operierte. Schon einige Wochen zuvor waren die wichtigsten Südstaaten-Zentren im Besitz der Truppen der Vereinigten Staaten und die Nationalflagge der Konföderation hörte auf zu existieren. Die einzige Ausnahme war das Kriegsschiff „CSS Shenandoah“, die im Nord-Pazifik den Auftrag hatte, feindliche Handelsschiffe zu zerstören. Erst am 2. August 1865 erhielt der Schiffskapitän Waddell Informationen darüber, dass die Regierung der Konföderierten Staaten nicht mehr existierte. Fest entschlossen, sich nicht den US-Streitkräften zu ergeben, nahm er Kurs auf Großbritannien. Am 6. November 1865 traf das Schiff in Liverpool ein, wo die Nationalflagge der Konföderation zum allerletzten mal eingeholt wurde.
Die Kriegsflagge der Konföderation
Hauptartikel: Kriegsflaggen der Konföderierten Staaten von Amerika
Als die Konföderierten Staaten von Amerika im Februar 1861 ihre erste provisorische Regierung geformt hatten, war eine ihrer ersten Aufgaben, eine neue Nationalflagge zu schaffen. Aus zahlreichen Vorschlägen wurde schließlich am 4. März 1861 durch den Kongress die so genannte „Stars and Bars“-Flagge angenommen.
Viele militärische Einheiten – sowohl in Regiments- als auch in Kompaniestärke - verwendeten diese Flagge sofort als Kriegsflagge. Die ersten größeren Schlachten des Krieges wurden unter der „Stars and Bars“-Flagge geschlagen.
Zahlreiche Truppenteile der Konföderierten Armee benutzten zudem ihre eigenen besonderen Kompaniefahnen. Da die Schlachtfelder meist durch den Pulverdampf der Kanonen stark „vernebelt“ waren, fiel eine Unterscheidung zwischen Freund und Feind oft nicht leicht. In einigen Fällen ähnelte die „Stars and Bars“-Flagge der „Stars and Stripes“-Flagge der Nordstaaten-Armeen so sehr, dass eigene Einheiten beschossen wurden. Durch dieses „friendly fire“ kam es nicht selten zu tragischen Todesfällen. Daher begannen Stabsoffiziere der Südstaaten über eine Kriegsflagge nachzudenken, die sich völlig von derjenigen der Unionsarmee unterscheiden sollte. Zudem bestand das Ziel, möglichst alle Truppenteile mit der gleichen Flagge auszustatten. Die bekannteste wurde im September 1861 in Virginia geschaffen.
Man einigte sich unter Federführung von General P.G.T. Beauregard auf eine quadratische, rote Flagge, mit einem dunkelblauen „St. Andrews-Kreuz“, auf dem 12 weiße Sterne platziert wurden. Aus heraldischen Gründen wurde das Kreuz noch weiß eingefasst. Geplant war eine Herstellung in drei Größen: 48 Zoll Seitenlänge für die Infanterie, 36 Zoll für die Artillerie, sowie 30 Zoll für die Kavallerie. Im Laufe des Krieges hielt man sich jedoch nicht immer an diese Vorgaben. Erhaltene Nachkriegsflaggen zeigten sogar, dass anscheinend keinerlei 36-Zoll-Flaggen hergestellt worden waren.
Vom November 1861 an wurden die ersten Exemplare der neuen Kriegsflagge an Einheiten in Centreville ausgeliefert.
Kriegsflaggen mit 13 Sternen wurden erstmals im Mai 1862 produziert, obwohl Kentucky bereits im Dezember 1861 als dreizehnter Staat der Konföderation beigetreten war.
Die erste Nationalflagge „Stars and Bars“ behielt bis zum Ende des Krieges ihre Bedeutung als Flagge im Feld und wurde nie vollständig durch die neue Version ersetzt.
Flaggen der Marine
- Hoheitsflagge zur See
Die Hoheitsflagge („ensign“) zur See entsprach in allem der allgemeinen Nationalflagge, die im entsprechenden Zeitraum gebraucht wurde. Am 26. Mai 1863 wurde jedoch eine Änderung der Flaggenproportionen angeordnet: So hatte das „Stainless Banner“ zur See von diesem Zeitpunkt an ein Größenverhältnis von 2:3 aufzuweisen, im Gegensatz zur Nationalflagge an Land, die mit einem Verhältnis von 1:2 verwendet wurde.
- Der Gösch
Der Gösch der Kriegsmarine - auch als „Southern Cross“ bezeichnet - ist eine rechteckige Version der Kriegsflagge. Ein weiterer Unterschied besteht in dem deutlich helleren Blauton („navy blue“) des „St. Andrews“-Kreuzes.
Ursprünglich war eine ähnliche Version dieser Flagge als erste Nationalflagge der Konföderation geplant. Da jedoch das Kreuz nach Meinung der Regierungskommission zu stark an „Hosenträger“ erinnerte, wurde der Vorschlag abgelehnt. Die Flagge wurde erst am 26. Mai 1863 eingeführt und bis zum Ende des Krieges benutzt. Zuvor (seit dem 4. März 1861) bestand der Gösch aus einer blauen Flagge, auf dem weiße Sterne - in der Anzahl der Konföderationsmitglieder - kreisförmig angeordnet waren.
Neben der Kriegsmarine benutzte die Armee von Tennessee ab 1864 eine Kriegsflagge, die dem Gösch sehr ähnlich war.
Heutzutage ist das Modell das allgemein anerkannte Symbol des „Südens“, wo es den Namen „Rebellen“- bzw. „Dixie“-Flagge trägt. Fälschlicherweise wird sie auch als „Konföderierten-Flagge“ bezeichnet.
- Die „Zollflagge“
Der so genannte „Confederate States Revenue Service“ war eine Art Zollbehörde auf See, die die Aufgabe hatte, die Küsten gegen Schmuggler zu verteidigen. Eines der Privilegien dieser Behörde bestand in dem Recht, eine eigene Flagge führen zu dürfen. Bei der Wahl der neuen Flagge hielt man sich z.T. an die Version der „Nordstaaten“, die senkrechte Farbbalken aufwies. Im Gesamteindruck entstand eine Flagge, die sehr an die französische Trikolore erinnerte. Die Flagge wurde am 10. April 1861 eingeführt.
Verwendung von Konföderationsflaggen nach dem Sezessionskrieg
In den ersten Jahren nach Kriegsende war der Gebrauch aller Flaggen der ehemaligen Konföderierten Staaten verboten. Nach Beendigung der sogenannten “Reconstruction”, also der Wiedereingliederung der ehemaligen Südstaaten in den Staatenverbund der USA, wurde jedoch die Verwendung aller Symbole wieder freizügig gehandhabt. Im Jahre 1894 entschied sich der Bundesstaat Mississippi zur Annahme einer Staatsflagge, die die ehemalige Kriegsflagge der Konföderation enthielt. Durch ein Versäumnis wurde in neuen Gesetzestexten des Jahres 1906 die Flagge nicht offiziell bestätigt. So war diese bis zur Entdeckung des Fehlers im Jahre 1993 ein strenggenommen nur inoffizielles Symbol des Staates, bis der amtierende Gouverneur von Mississippi im Jahre 2000 die Staatsflagge offiziell in ein Gesetz fasste. Erst durch einen abschließenden Volksentscheid am 17. April 2001 wurde in einer kontroversen Diskussion entschieden, die bestehende Flagge einschließlich der enthaltenen Kriegsflagge der Konföderation, beizubehalten.
Ein weiterer Bundesstaat, der sich in der Symbolik stark an die Flaggen der Südstaaten anlehnt, ist Georgia. Im Jahre 1956 wurde ebenfalls die Kriegsflagge der Konföderation in die neue Staatsflagge eingebunden. Dies führte im Laufe der kommenden Jahre zum Teil zu heftigen Kontroversen in den vor allem auch “schwarzen” Bevölkerungsteilen, die eine Verbindung zu den Südstaaten ablehnten. Der Streit mündete im Jahre 2001 in einer Neugestaltung der Flagge, in der die Konföderationsflaggen als “Einige von Mehreren” in einem geschichtlichen Zusammenhang dargestellt wurden. Auf Grund anhaltender Dissensen und einer Veränderung in den politischen Strömungen wurde die Staatsflagge im Jahre 2003 nochmals abgeändert, indem man sich nun stark an der ersten Nationalflagge der Konföderation “Stars and Bars” orientierte.
Die Frage, ob die Flagge der Konföderation überhaupt öffentlich oder offiziell gehisst werden sollte, führt bis heute regelmäßig zu teils heftigen Auseinandersetzungen in der amerikanischen Politik und Medienöffentlichkeit, insbesondere zu Wahlzeiten. So griff der Republikaner Fred Thompson das Thema in seinem Wahlkampf um die Nominierung für die amerikanische Präsidentschaftswahl im November 2007 auf und gab zu bedenken, dass die Flagge für viele Amerikaner ein „Symbol des Rassismus“ darstelle und er daher einen offiziellen Gebrauch etwa auf Bundesstaatsebene ablehne. Eine gegensätzliche Position nahm Thompsons Konkurrent Mike Huckabee in einer Wahlkampfrede anlässlich der Primaries in South Carolina im Januar 2008 ein. Unter Berufung auf die in der politischen Tradition dieses Bundesstaats von jeher vehement eingeforderten states' rights griff er in scharfen Worten „Außenseiter“ an, die nach South Carolina kämen und den Gebrauch der Flagge kritisierten.[1] Huckabees Äußerungen wurden etwa von dem Kolumnisten Christopher Hitchens als „eindeutig demagogisch und rassistisch“ bezeichnet.[2]
Literatur
- Devereaux D. Cannon, Jr.: The Flags of the Confederacy, St. Lukes Press, Memphis (USA), 1988, ISBN 0-918518-62-8
- Robert E. Bonner: Colors and Blood: Flag Passions of the Confederate South. Princeton University Press 2002, ISBN 0691091587
Siehe auch
- Liste der US-amerikanischen Flaggen
- Konföderierte Staaten von Amerika
- Flaggen der Sezessionsstaaten
- Kriegsflaggen der Konföderierten Staaten von Amerika
- Sezessionskrieg
- Flagge; Wappen; Siegel
Die CSA in den Wikimedia Commons
Weblinks
- www.flaggenlexikon.de
- Die CSA-Flaggen in den Flags of the World (engl.)
- Confederate Flags: Son of the South
Einzelnachweise
- ↑ Michael Cooper: Confederate Flag Takes Center Stage Once Again. In: New York Times vom 18. Januar 2008.
- ↑ Christopher Hitchens: Huck's Free Pass: Why are the media ignoring Mike Huckabee's remarks about the Confederate flag?. In: Slate, 21. Januar 2008.
Wikimedia Foundation.