- Niederlausitzer Eisenbahn
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Niederlausitzer Eisenbahn
Falkenberg/Elster–Lübben–BeeskowEröffnungsfahrt des Elbe-Elster-Express am 30. Juni 2006
anlässlich des Schliebener Moienmarktes (in Herzberg)Kursbuchstrecke (DB): 213 Streckennummer (DB): 6826 (Falkenberg/Elster–Beeskow) Streckenlänge: 113,3 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 14 ‰ Minimaler Radius: 350 m Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Legendevon Riesa 0,0 Falkenberg/Elster (86 m) nach Dessau 1,5 Falkenberg-Kiebitz (früher: Falkenberg (Elster) Nord) Neugraben 6,6 Klein Rössen Abzw zur Bahnstrecke Jüterbog–Riesa 12,3 Herzberg (Elster) Stadt (81 m) Schwarze Elster B 101 13,1 Alt Herzberg 13,7 Anst Futtermittelwerk DEUKA AG Polzen 18,5 Kolochau (früher: Colochau) B 87 23,7 Schlieben (89 m) 27,2 Anst Bundeswehrdepot (abgebaut) 31,5 Hohenbucko-Lebusa (früher: Hohenbucko) (112 m) 36,5 Rochau West (früher: Rochau) (128 m) 38,8 Rochau Forst (143 m) Abzw Tanklager Sowjetarmee (abgebaut) 39,8 Rochauer Heide (früher: Rochau Ost) (147 m) 42,8 Wüstermarke-Höllberghof (früher: Wüstermarke) (124 m) B 87 Berlin–Dresden 46,3 Langengrassau (85 m) Abzw zur Bahnstrecke Berlin–Dresden 49,4 Luckau-Uckro (Süd) (früher: Uckro Ost) (78 m) B 102 53,3 Luckau-Zöllmersdorf (früher: Zöllmersdorf) B 87, B 96 57,5 Luckau Zentrum (früher: Luckau) (65 m) Berste nach Finsterwalde 64,2 Anst Industriegebiet Alteno[1] 64,8 Duben (Niederlausitz) A 13 69,1 Lübben-Neuendorf (früher: Neuendorf (Niederlausitz)) 72,5 Lübben Süd B 87 Berste Abzw Lübben HBF zur Bahnstrecke Berlin–Görlitz 73,2 Lübben Hp (früher: Lübben Nord) (50 m) Bahnstrecke Berlin–Görlitz B 115 77,2 Hartmannsdorf (Niederlausitz) (48 m) Spree 80,8 Anst Industriepark Spreewerk Lübben GmbH 81,4 Börnichen-Schlepzig (53 m) 86,8 Anst Krugau Lager - Bundeswehr 87,2 Krugau (56 m) B 179 90,4 Groß Leuthen-Gröditsch (50 m) 93,0 Bückchen (47 m) 95,1 Wittmannsdorf (Niederlausitz) (51 m) Spree 101,0 Briescht (46 m) 105,4 Tauche (44 m) 108,6 Kohlsdorf (58 m) B 246 nach Grunow 113,3 Beeskow NLE (früher: Beeskow West) (45 m) Die Niederlausitzer Eisenbahn (NLE) ist eine 113 km lange eingleisige Nebenbahn, die im südöstlichen Brandenburg vom Bahnknotenpunkt Falkenberg/Elster nach Beeskow verläuft. Dort trifft sie auf die Bahnstrecke Königs Wusterhausen–Grunow, die weiter nach Frankfurt (Oder) führt. Sie durchquert die Landkreise Elbe-Elster, Dahme-Spreewald und Oder-Spree.
Inhaltsverzeichnis
Streckenverlauf
Ausgehend vom unteren Teil des Bahnhofs Falkenberg/Elster verläuft die NLE zunächst auf der östlichen Seite des Bahnbetriebswerkes und der Bahnstrecke Jüterbog–Riesa etwa einen Kilometer in nördliche Richtung, um dann bis Herzberg (Elster) den Abstand auf zwei Kilometer zu vergrößern. Von Herzberg verläuft die Strecke bis Beeskow im Wesentlichen in Richtung Nordosten. Am östlichen Stadtrand von Herzberg wird mit einer größeren Brücke die Schwarze Elster überquert. Bis Schlieben verläuft die Strecke in einer vom Ackerbau geprägten Niederung. In Schlieben befindet sich seit kurzem der neu ausgebaute Lokschuppen für den Elbe-Elster-Express. Weiter östlich beginnt ein längerer Anstieg zur Überquerung des Niederlausitzer Landrückens, der durch ein ausgedehntes Waldgebiet (Rochau-Kolpiener Heide) entlang der Bundesstraße 87 führt. Am östlichen Waldrand folgt ein längerer Gefälleabschnitt, in dessen Verlauf bis Uckro ein Höhenunterschied von 70 Metern überwunden wird. Nach Überquerung der Bahnstrecke Berlin–Dresden richtet sich die Strecke in einer 130 Grad-Kurve nach Nordwesten aus, um über Langengrassau in Uckro wieder die Dresdener Bahn zu erreichen. Von dort verläuft die Strecke Richtung Osten durch eine vom Ackerbau geprägte Beckenlandschaft die ehemalige Kreisstadt Luckau zu erreichen, Luckau liegt etwa im Mittelpunkt der Strecke und beherbergte früher das Bahnbetriebswerk der NLE.
Von Luckau ausgehend nimmt die Strecke wieder einen nordöstlichen Verlauf, wobei zwischen der Berste- und Spree-Niederung eine kleine Hochfläche überquert wird. In der Kreisstadt Lübben wird die Bahnstrecke Berlin–Görlitz mit einer nordwestwärts gerichteten Kurve erreicht. Beide Strecken verlaufen bis zum Bahnhof Lübben parallel, wobei die NLE einen eigenen Haltepunkt in 400 Metern Entfernung hat. Von dort geht es in einer 90 Grad-Kurve über die Hauptbahn Richtung Nordosten. Zunächst wird das Biosphärenreservat Spreewald durchquert, wobei der namensgebende Fluss bei Hartmannsdorf (Niederlausitz) überbrückt wird. Anschließend folgt eine waldreiche und dünn besiedelte Landschaft, bis die Spree bei Briescht zum zweiten Mal überbrückt wird. Die nun wieder landwirtschaftlich geprägte Gegend erstreckt sich bis Beeskow. Etwa 1 km vor der Stadt nähert sich von Westen die Bahnstrecke Königs Wusterhausen–Grunow. Beide Strecken führen dann parallel bis Beeskow, wobei die NLE früher in einem eigenen Bahnhof Beeskow West endete.
Geschichte
Besitzverhältnisse:[2]
- 1898: Niederlausitzer Eisenbahn A.G.
- 1948: Landesverkehrsamt Brandenburg
- 1949: Deutsche Reichsbahn
- 1994: Deutsche Bahn AG
- 1998: Deutsche Regionaleisenbahn GmbH
Niederlausitzer Eisenbahn A.G.(NLE AG)
Siehe Hauptartikel Niederlausitzer Eisenbahn-Gesellschaft
Als erster Abschnitt der Niederlausitzer Eisenbahn wurde am 20. Dezember 1897 die Teilstrecke Uckro Süd–Luckau eröffnet. Bereits am 15. März 1898 war der Streckenabschnitt Falkenberg/Elster–Lübben Haltepunkt durchgehend hergestellt, sodass die Betriebsaufnahme durch die Niederlausitzer Eisenbahn A.G am 1. April 1898 erfolgen konnte. Der restliche Abschnitt bis Beeskow West folgte am 24. November 1901. Die NLE AG, die sich mehrheitlich im Besitz der Landkreise Schweinitz, Luckau und Lübben befand, hatte von Anfang an mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Erst durch den Zweiten Weltkrieg erfuhr die Bahnstrecke einen Aufschwung im Güterverkehr durch die an ihr gelegenen Munitionsfabriken in Rochau, Spreewerk Lübben und Krugau sowie den Anschluss zum Flugplatz Alteno. Nach Kriegsende mussten diese Anschlussgleise als Reparationsleistung an die UdSSR abgebaut werden.[3]
Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde am 25. April 1945 die Spreebrücke bei Briescht gesprengt, sodass der Zugverkehr eingestellt werden musste. 1948 konnte der Zugverkehr wieder zwischen Lübben und Spreebrücke Briescht sowie von der östlichen Spreeseite bis Beeskow West aufgenommen werden, wobei die Spreebrücke noch gesperrt war und die Reisenden etwa 400 Meter zu Fuß zurücklegen mussten. Die Brücke war dann 1951 wieder hergerichtet, sodass ein durchgehender Verkehr Lübben–Beeskow West möglich wurde.[4]
Deutsche Reichsbahn (DR)
Es gab auf der NLE fast keine durchgehenden Züge; in der Regel verkehrten die Züge nach der Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn von Falkenberg/Elster nach Luckau oder Lübben Hbf und von Luckau oder Lübben Süd nach Beeskow. Das Zugangebot war auf den Streckenabschnitten zwischen Falkenberg/Elster und Herzberg (Elster) Stadt sowie zwischen Uckro und Lübben für eine Nebenstrecke im ländlichen Raum relativ hoch.
Das letzte DR-Fahrplanjahr 1993/94 sah einen relativ dichten Verkehr auf der NLE an allen Wochentagen vor. Zwischen Falkenberg/Elster und Luckau (Kursbuchstrecke 213) verkehrten fünf Zugpaare, die zwischen Falkenberg/Elster und Herzberg sogar auf zehn Zugpaare verdichtet wurden. Genauso viele Zugpaare verkehrten zwischen Uckro und Luckau. In der Kursbuchtabelle 208 wurden zwischen Luckau und Beeskow drei tägliche Zugpaare aufgeführt, die zwischen Lübben Süd und Beeskow um ein weiteres Zugpaar ergänzt wurden. Entsprechend der Bedeutung der Stadt und der Funktion als Betriebsmittelpunkt war Luckau an Lübben Hbf mit neun täglichen Fahrtenpaaren angebunden. In diesem Fahrplanjahr gab es ein durchgehendes Zugpaar zwischen Falkenberg und Beeskow, für das eine Fahrzeit zwischen drei und dreieinhalb Stunden vorgesehen war.[5]
Einzelne Züge hatten auch Ziele außerhalb der NLE: Beispielsweise gab es im Fahrplan 1986/87 Verbindungen von Lübben über Uckro nach Elsterwerda. Bei Störungen auf der Dresdner Bahn oder auf dem Berliner Außenring kam es vor, dass Fernzüge in der Relation Dresden–Berlin über den NLE-Streckenabschnitt Uckro-Lübben umgeleitet wurden. Dabei kamen als Triebfahrzeuge neben der Baureihe 132 auch die auf der NLE verkehrenden Baureihen 110 und 112 zum Einsatz.[6]
Deutsche Bahn AG (DB)
Die Deutsche Bahn AG betrieb die Strecke zwischen 1994 und 1998. Diese Zeit war gekennzeichnet durch die abschnittsweise Einstellung des Schienenpersonenverkehrs auf der gesamten NLE. Zuletzt benötigte der Personenzug für die vier Kilometer zwischen Uckro und Zöllmersdorf 17 Minuten. Aufgrund des moorigen Untergrunds und des schlechten Zustands der Holzschwellen wurde dieser Abschnitt im Februar 1996 betrieblich gesperrt. Obwohl die Vorbereitungen für die Streckensanierung bereits begonnen hatten, wurde der Schienenpersonennahverkehr zwischen Herzberg und Beeskow vom Land Brandenburg abbestellt.[7] Der Güterverkehr wurde bedarfsweise von Lübben ausgehend in Richtung Krugau (Bundeswehr) und Luckau (Zement) weiterhin aufrechterhalten. Die Strecke zwischen Krugau und Beeskow wurde betrieblich gesperrt.
Deutsche Regionaleisenbahn GmbH (DRE)
Personenverkehr
Nach fast dreijährigen Verhandlungen hat die Privatbahn Deutsche Regionaleisenbahn GmbH (DRE) – die damalige Bezeichnung war Deutsche Regionalbahn (DR) GmbH – im Auftrag des Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV) am 31. Dezember 1998 die Strecke von Herzberg (Elster) nach Beeskow von der DB übernommen und damit von der vorgesehenen Stilllegung gerettet.[8] Dabei war es ein wesentliches Ziel, zu zeigen, dass auch ohne größere staatliche Subventionen der Schienenverkehr im dünn besiedelten ländlichen Raum aufrechterhalten werden kann. Dies soll durch eine Kombination von Güter- und Personenverkehr ermöglicht werden. Der Güterverkehr soll intensiviert werden. Im Personenverkehr wird ein Gesamtangebot in Abstimmung mit den DB-Zügen an den tangierten Hauptstrecken und mit dem regionalen Busverkehr angestrebt.
Hierzu bot sich die Landesgartenschau 2000 in Luckau an, zu der ein Sonderverkehr zwischen Lübben und Luckau eingerichtet wurde.[9] Die beantragte Bestellung des Verkehrs wurde jedoch zur Vermeidung eines Präsedenzfalles vom Land Brandenburg abgelehnt. Auch wurde die NLE nicht in ein Bahn/Bus-Kombiticket aufgenommen, da der Landkreis Dahme-Spreewald als Eigentümer der Regionalen Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald mbH (RVS) dies ablehnte. Die Konsequenz war eine relativ geringe Auslastung der DRE-Züge.[10] Im Jahresfahrplan 2000 waren im Zeitraum vom 28. Mai bis 15. Oktober an Wochenenden drei Fahrtenpaare zwischen Luckau-Uckro und Lübben vorgesehen, wobei je ein Zugpaar nach Herzberg (Elster) Stadt und Falkenberg/Elster verlängert waren. Jedoch hat der Landesbevollmächtigte für Bahnaufsicht (LfB) des Landes Brandenburg dem eingesetzten MAN-Schienenbus wegen der für dieses Bundesland fehlenden Zulassung bereits nach drei Tagen den Betrieb untersagt. Da der Triebwagen jedoch die Zulassung für Deutschland besaß, konnte dieser den Betrieb im Dezember wieder aufnehmen[11].
Ein weiteres großes Ereignis war der 6. Brandenburg-Tag in Luckau am 1. und 2. September 2001. Hierzu wurde ein Stunden-Taktverkehr zwischen Lübben und Luckau-Uckro mit zwei Zügen eingerichtet, die jeweils in Luckau wendeten. Einzelne Fahrten wurden nach Groß-Leuthen-Gröditsch beziehungsweise Falkenberg/Elster verlängert. Ansonsten sah der Saisonfahrplan vom 10. Juni bis 31. August 2001 an Wochenenden und Feiertagen wieder Personenverkehr zwischen Falkenberg und Groß Leuthen-Gröditsch vor.
Der Fahrplan vom 16. Juni bis 3. November 2002 sah vier Zugpaare zwischen Lübben Süd und Groß Leuthen-Gröditisch am Wochenende vor. Dabei begann wurde jeweils ein Zugpaar nach Alt Herzberg und Luckau-Uckro verlängert.
Im Jahr 2003 (18. April bis 2. November) sollten nur noch drei Zugpaare zwischen Lübben Süd und Groß Leuthen-Gröditisch am Wochenende verkehren, wobei zwei bereits in Luckau-Uckro begannen bzw. endeten. Am 14. September 2003 wurde der erst kürzlich hauptuntersuchte Uerdinger Schienenbus VT 798.01 vom LfB mit Amtshilfe der Polizei wegen angeblich technischer Mängel stillgelegt. Daraufhin wurde ein kurzfristig angemieteter Schienenbus der Hochwaldbahn am folgenden Wochenende eingesetzt. Da jedoch die geringe Nachfrage die Mietkosten nicht deckten, wurde am 26. September 2003 der Betrieb auf der NLE vorzeitig eingestellt.[12]
2004 musste der Saisonstart wegen Gleisarbeiten im Raum Berga auf den 1. Mai verschoben werden. Der Jahresfahrplan endete am 3. Oktober. In Abweichung zum Vorjahr wird einmal Alt-Herzberg mit dem neu eingesetzten Uerdinger Schienenbus an Sonn- und Feiertagen angesteuert. An insgesamt fünf Wochenenden gab es verdichteten Sonderverkehr zwischen Alt Herzberg und Schlieben.
Im Jahr 2005 fand trotz des veröffentlichten Jahresfahrplans außer den Fahrten zum Schliebener Moienmarkt kein Schienenpersonenverkehr auf der NLE statt. Dies war wegen Bauarbeiten an verschiedenen Stellen (Streckensanierung östlich von Luckau-Uckro, Sanierung der Brücken über die Schwarze Elster in Herzberg und über die Dresdener Bahn bei Langengrassau, Neuerrichtung von Bahnsteigen und Erneuerung der Bahnübergangssicherung an der B 87) sowie zum Strecken-Wiederaufbau zwischen Groß Leuthen-Gröditsch und Beeskow erforderlich.[13] Letzteres konnte allerdings bis heute nicht umgesetzt werden.
Nach Abschluss der im Vorjahr begonnenen Bauarbeiten und der Modernisierung des Schienenbusses 798.01 erfolgte am 30. Juni 2006 die Jubiläumsfahrt des Bürgerbahnprojektes Elbe-Elster-Express zwischen Falkenberg/Elster und Schlieben. Dabei wurde in der Leader+-Region Wald- und Heideland im Elbe-Elster-Kreis die Idee des Deutschen Bahnkunden-Verbandes, durch Eigeninitiative den Schienenpersonennahverkehr im ländlich geprägten Raum aufrechtzuerhalten beziehungsweise wieder einzurichten, umgesetzt. Die Idee der Bürgerbahn basiert auf den zahlreichen Bürgerbus-Projekten, in den ehrenamtliche Fahrer mit Kleinbussen den öffentlichen Personenverkehr im ländlichen Raum ermöglichen. Das Projekt wird vom DBV-Förderverein Elbe-Elster-Express e.V. betreut, der auch den Schienenbus von der DRE übernommen hat. Die Projektkosten von rund 350.000 Euro wurden zu 80 Prozent durch LEADER+ und zu 20 Prozent vom Förderverein getragen.[14]
Der Jahresfahrplan 2006 sah an Samstagen, Sonn- und Feiertagen vom ab 8. Juli bis 9. Dezember vier Fahrtenpaare des Elbe-Elster-Express zwischen Falkenberg/Elster und Schlieben vor, wobei zwei Zugpaare bis Luckau-Uckro verlängert waren.
Im Jahresfahrplan 2007 an Samstagen, Sonn- und Feiertagen vom 29. Juni bis 7. Oktober 2007 gab es Fahrten des Elbe-Elster-Express auf dem Streckenabschnitt zwischen Mühlberg/Elbe und Hohenbucko-Lebusa. Dabei wurde Mühlberg/Elbe nach 46 Jahren erstmals wieder auf der Schiene an Samstagen (bis 29. August 2007) angebunden. Allerdings konnte das Stammfahrzeug VT 798.01 wegen einer Reparatur erst ab 26. Juli eingesetzt werden. Davor wurden Dieseltriebwagen von drei verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen angemietet bzw. aus wirtschaftlichen Gründen Schienenersatzverkehr eingerichtet.[15]
Sonderverkehre mit bis zu zehn Zugpaaren verkehrten im Jahr 2007 u.a. anlässlich des Schliebener Moienmarktes, zur Rochauer Waldweihnacht und zum Jubiläums 777 Jahre Mühlberg auf verschiedenen Streckenabschnitten zwischen Mühlberg/Elbe und Luckau-Uckro.
Der Jahresfahrplan 2008 (1. Mai bis 5. Oktober) sah an Sonn- und Feiertagen das neue Produkt Elbe-Spreewald-Kurier vor, das die erstmalige Anbindung von Riesa über Falkenberg/Elster an den Unterspreewald vorsah. Mit diesem räumlich erweiterten Angebot wurde eine stärkere touristische Nachfrage erwartet. Dabei war zunächst Lübben der Endpunkt und erst ab 15. Juni konnte wegen Problemen bei der Streckenbefahrbarkeit das geplante Ziel Groß Leuthen-Gröditsch erreicht werden. Ab 10. August mussten die Züge aufgrund von Gleisverwerfungen erneut in Lübben enden.[16] Die Standzeit des Schienenbusses bis zur Rückfahrt nach Riesa wird für eine Fahrt nach Luckau-Uckro genutzt (Unterspreewald-Kurier). Die eigentlich geplante Anbindung von Riesa mit einem zweiten sonntäglichen Zugpaar durch den Elbe-Elster-Express musste aus Kostengründen entfallen. Auch 2008 gab es wieder Sondderfahrten wie z.B. zum Herzberger Tierparkfest, zum Bahnhofsfest Luckau, zum Jubiläum 110 Jahre NLE, zur Rochauer Waldweihnacht und zum Schliebener Moienmarkt.
Hinsichtlich des Fahrgastaufkommens lässt sich grundsätzlich feststellen, dass die regelmäßigen Fahrten (Elbe-Elster-Express, Elbe-Spreewald-Kurier) eher schlecht ausgelastet sind, während die Sonderfahrten zu den Festen (vor allem Schliebener Moienmarkt, Rochauer Waldweihnacht) sehr gut angenommen werden. Dabei kommt es regelmäßig zur Überfüllung einzelner Fahrten oder sogar zum Zurücklassen von Fahrgästen. Dies liegt aber auch daran, dass aufgrund von Fahrzeugausfällen oder hoher Kosten meist zu kleine Fahrzeuge eingesetzt werden.
So vermeldet auch die DRE, dass am Wochenende 4. bis 6. Juli 2008 die fast 70 Fahrten von Herzberg (Elster) Stadt zum Schliebener Moienmarkt mit knapp 1.500 Fahrgästen sehr gut genutzt wurden, während die gleichzeitig durchgeführten acht Fahrten von Herzberg (Elster) Stadt über Falkenberg/Elster nach Mühlberg/Elbe zum dortigen Heimatfest kaum genutzt wurden.[17] Da diese geringe Nachfrage keinen kostendeckenden Betrieb ermöglichte und durch die betroffenen Kommunen und Regionen keine finanzielle Unterstützung gewährt wurde, hat die DRE entschieden, die samstäglichen Fahrten des Elbe-Elster-Express ab 12. Juli 2008 einzustellen. An den zehn Fahrtagen seit dem 1. Mai hatten nur acht Fahrgäste die Fahrten zwischen Mühlberg/Elbe und Luckau-Uckro benutzt.[18] Dagegen konnten zur Rochauer Waldweihnacht am 14. Dezember 2008 wieder mehr als 2.000 Fahrgäste mit nur zwei Triebwagen und zehn Fahrtenpaaren transportiert werden.[19]
Seitdem fand auf der NLE kein planmäßiger Personenverkehr mehr statt. Anfang Mai 2010 wurde der Streckenabschnitt Luckau-Uckro–Lübben–Groß Leuthen-Gröditsch gesperrt, da bei Paserin eine Moorstelle und die Brücke über die ebenfalls gesperrte Görlitzer Bahn saniert werden sollte. Die Sanierungsarbeiten an der Moorstelle begannen Anfang 2011[20] und sollen bis Anfang Juli 2011 beendet sein. Einer vom Deutschen Bahnkunden-Verband vorgeschlagenen Anbindung von Lübben über die NLE nach Luckau-Uckro während der einjährigen Sperrung der Strecke Königs Wusterhausen–Lübbenau[21] erteilte die DB eine Absage.[22] Außerdem ist die Wiederanbindung an die Dresdner Bahn in Luckau-Uckro vorgesehen.[20]
Güterverkehr
Der Schienengüterverkehr ist für den Weiterbetrieb der NLE von entscheidender Bedeutung. Dies konnte bereits kurz nach der Streckenübernahme durch die Inbetriebnahme des Anschlussgleises in das Gewerbegebiet Duben-Alteno am 12. Juni 1999 dokumentiert werden. Dort gibt es ein Anschlussgleis zu einer Biogasanlage und ein Freiladegleis, das vor allem zur Holzverladung genutzt wird. Der Güterverkehr wurde zunächst noch von DB Cargo AG durchgeführt. Im Rahmen des Sanierungsprogramms MORA C wurde am 1. Januar 2002 die Bedienung der sechs NLE-Gütertarifpunkte Lübben-Süd, Duben-Alteno, Luckau, Schlieben, Börnichen-Schlepzig und Krugau (Lager) sowie von Lübben Hbf durch die DRE übernommen.[23] Diese führte den Einzelwagenverkehr (vor allem Holz) bis 2003 mit ihrem Schlepptriebwagen VT 11 durch. Der seitdem fast ausschließlich betriebene Ganzzugverkehr (Holz) wird überwiegend von privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen durchgeführt. In der zweiten Märzhälfte 2009 wurden mit Ganzzügen werktäglich 18 Meter lange Stahlrohre der Europipe GmbH in das Freiladegleis Alteno angeliefert. Sie werden nach dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens für die Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung (OPAL) im Süden Brandenburgs verlegt.[24]
Strecken- und Verkehrsdaten
Streckenabschnitt[25] Länge
(km)Strecken-
eröffnungEinstellung SPV[26] Übernahme DRE Aufnahme SPV Falkenberg/Elster–Herzberg (Elster) Stadt 12,3 15.03.1898 18.04.1998 03.2006 12.2000 Herzberg (Elster) Stadt–Uckro Süd 37,1 15.03.1898 27.05.1995 31.12.1998 12.2000 Uckro Süd–Luckau 8,1 20.12.1897 28.02.1995 31.12.1998 12.2000 Luckau–Lübben Hp 15,7 03.03.1898 01.06.1996 31.12.1998 05.2000 Lübben Hp–Beeskow West[27] 40,1 24.11.1901 27.05.1995 31.12.1998 10.06.2001[28] Gesamtlänge 113,3 Literatur
- Deutscher Bahnkunden-Verband, Regionalverband Niederlausitz: Niederlausitzer Bahnkunden-Report. Ausgabe September 2001
- Erich Preuß: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern. transpress Verlag, Berlin 1994, ISBN 3-344-70906-2
Weblinks
- Günter Grondke: Lokschuppen Herzberg Elster Stadt Zahlreiche Fotos und historische Dokumente von Fahrzeugen, Personal und Strecke
- Axel Mauruszat: Niederlausitzer Eisenbahn Strecken- und Verkehrsdaten
Einzelnachweise
- ↑ Siehe Landkreis Dahme-Spree, Industriegebiet Alteno-Luckau. Abgerufen am 6. November 2008.
- ↑ Niederlausitzer Eisenbahn (NLE) (Siehe Hinweise unter der Titelzeile)
- ↑ Vgl. Jens Endler: Die Geschichte der Niederlausitzer Eisenbahn. In: Deutscher Bahnkunden-Verband, Regionalverband Niederlausitz: Niederlausitzer Bahnkunden-Report. Ausgabe September 2001, S. 7
- ↑ Niederlausitzer Eisenbahn (NLE) (Siehe Hinweis zur Spreebrücke Briescht)
- ↑ Vgl. Deutsche Bundesbahn, Zentrale; Deutsche Reichsbahn, Zentrale Hauptverwaltung (Hrsg.): Kursbuch 93/94. 23. Mai 1993 bis 28. Mai 1994
- ↑ Bericht im "Forum Modellbahn in TT" von HOROMA und Birger 23. März 2008
- ↑ Vgl. Eine Reise auf der Niederlausitzer Eisenbahn. In: Deutscher Bahnkunden-Verband, Regionalverband Niederlausitz: Niederlausitzer Bahnkunden-Report. Ausgabe September 2001, S. 4f.
- ↑ Vgl. Deutschen Bahnkundenverband: Niederlausitzer Eisenbahn (NLE) unter neuer Regie. In: Signal. Heft 1/1999, S. 12, GVE-Verlag Berlin, ISSN 0723-7499
- ↑ Peter Neumann: Niederlausitzer Eisenbahn wird wieder belebt. Triebwagen pendelt ab April. Berliner Zeitung vom 22. März 2000
- ↑ Vgl. Deutschen Bahnkundenverband: Aus Angst vor Fahrgästen. Keine Bestellung auf der NLE. In: Signal. Heft 4–5/2000, S. 25f., GVE-Verlag Berlin, ISSN 0723-7499
- ↑ Vgl. Peter Neumann: Privatbahn fährt am Wochenende nach Luckau. Rechtsstreit beigelegt. In: Berliner Zeitung. 9. Dezember 2000
- ↑ DRE: Fahrbetrieb auf der Niederlausitzer Eisenbahn auf EBA-Anordnung eingestellt - Ausfall von Sonderfahrten. 6. Oktober 2003, auf railfan.de
- ↑ 2005 kein Personenverkehr auf der Niederlausitzer Eisenbahn.
- ↑ Siehe: Deutsche Vernetzungsstelle LEADER+ in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (Hrsg.): LEADER+ in Deutschland - Ausgewählte Projekte. Bonn 2006, S. 82f.: Ehrenamtliches Engagement sichert Mobilität im ländlichen Raum und stärkt den Tourismus, Bürgerbahnprojekt „Elbe-Elster-Express“ (PDF)
- ↑ Vgl. Strecke Neuburxdorf–Mühlberg. In: Interessengemeinschaft Schienenverkehr e.V. (Herausgeber): Bahn-Report. Heft 5/2007, S. 52
- ↑ Deutsche Regionaleisenbahn. Elbe-Spreewald-Kurier endet in Lübben. In: Der Tagesspiegel. Online-Ausgabe, 8. August 2008
- ↑ Vgl. Regionalverkehr. Brandenburg. Knapp 1500 Besucher des Moienmarkt nutzen Elbe-Elster-Express Pressemeldung des DBV vom 9. Juli 2008, ursprünglich in www.lok-report.de, Verkehr vom 9. Juli 2008
- ↑ Vgl. Regionalverkehr. Brandenburg. Zukünftig kein Samstagverkehr des Elbe-Elster-Express mehr. Pressemeldung des DBV vom 12. Juli 2008, ursprünglich in www.lok-report.de, Verkehr vom 12. Juli 2008
- ↑ Vgl. DRE befördert mehr als 2000 Fahrgäste zur Rochauer Waldweihnacht. Pressemeldung des DBV vom 16. Dezember 2008, wiedergegeben in www.lok-report.de, Museum vom 16. Dezember 2008
- ↑ a b Neue Schienen und Schwellen. In: Lausitzer Rundschau. 11. Januar 2011, abgerufen am 4. März 2011.
- ↑ Frank Böhnke: Einjähriger Schienenersatzverkehr wegen der Streckensperrung zwischen Königs Wusterhausen und Lübbenau. In: Lübbener Stadtanzeiger. 23. Januar 2010, abgerufen am 4. März 2011 (PDF).
- ↑ Peggy Kompalla: Entspannung im Bahnstreit. In: Lausitzer Rundschau. 25. Februar 2010, abgerufen am 4. März 2011.
- ↑ Vgl. MORA C-Kooperationen zwischen DB Cargo und Privatbahnen. auf railfan.de
- ↑ Vgl. OPAL, Projektphasen: „Angesichts der hohen Nachfrage nach Stahl auf den internationalen Märkten haben sich die Projektbeteiligten entschlossen, die ersten Pipelinerohre zu ordern und an der Trasse bereitzustellen.“ Abgerufen am 17. April 2009
- ↑ Axel Mauruszat: Niederlausitzer Eisenbahn, Strecken- und Verkehrsdaten
- ↑ Schienenpersonenverkehr
- ↑ Ab den 1960er Jahren nach Beeskow (Staatsbahnhof)
- ↑ Bis Groß Leuthen-Gröditsch
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