Bahnstrecke Jüterbog–Röderau

Bahnstrecke Jüterbog–Röderau
Jüterbog–Abzw Zeithain Bogendreieck
Kursbuchstrecke (DB): 204 Jüterbog–Falkenberg (Elster)
213 Falkenberg (Elster)–Riesa
Streckennummer: 6133
Streckenlänge: 80 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: CM4[1]
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Berlin
Bahnhof, Station
62,8 Jüterbog (Berlin Anhalter Bahnhof - km 0,0)
Brücke (mittel)
Bundesstraße 102
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Potsdam
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Lutherstadt Wittenberg
Bahnhof, Station
70,8 Oehna
   
75,8 Zellendorf 1995 aufgelassen
   
Landesgrenze BrandenburgSachsen-Anhalt
Haltepunkt, Haltestelle
79,0 Linda (Elster)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Anst Fliegerhorst Schönewalde/Holzdorf
Bahnhof, Station
84,0 Holzdorf (Elster)
Brücke über Wasserlauf (klein)
Schwarze Elster
   
Landesgrenze Sachsen-Anhalt-Brandenburg
Bahnhof, Station
101,1 Herzberg (Elster)
Straßenbrücke
Bundesstraße 87
   
Verbindungskurven Ri. Uckro
   
Verbindungskurve Ri. Dessau
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Dessau
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Uckro
Turmbahnhof – unten
111,9 Falkenberg (Elster) Halle–Cottbus
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Ruhland
   
121,7 Saxdorf 1995 aufgelassen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Mühlberg
Bahnhof ohne Personenverkehr
125,7 Neuburxdorf (Personenverkehr bis 2004)
   
Landesgrenze Brandenburg–Sachsen
   
135,7 Jacobsthal 2004 aufgelassen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Anst Truppenübungsplatz Zeithain
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Strategische Bahn von Oschatz (Anst Kieswerk)
Bahnhof ohne Personenverkehr
140,9 Röderau (Personenverkehr bis 2004)
   
von Leipzig
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
142,04 Abzw Zeithain Bogendreieck
Strecke – geradeaus
nach Dresden und nach Elsterwerda

Die Bahnstrecke Jüterbog–Röderau ist eine elektrifizierte Hauptbahn in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Sie verläuft von Jüterbog über Falkenberg (Elster) nach Röderau. Dort verzweigt sie sich in einem Bogendreieck und mündet in die Hauptbahn Leipzig–Dresden in Richtung Riesa beziehungsweise Dresden. Im Abschnitt Jüterbog–Falkenberg ist die Strecke eingleisig, im Abschnitt Falkenberg–Riesa zweigleisig.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte und Bau

Die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft war im 19. Jahrhundert für mehr als vier Jahrzehnte eines der bedeutendsten Eisenbahnunternehmen Deutschlands. Ein besonderes Anliegen war für sie die Verbindung Berlin–Dresden. Nach einigen Verzögerungen wurde die Strecke in zwei Etappen 1848 eingeweiht. Sie verbindet Jüterbog an der 1841 eröffneten Stammstrecke der Anhalter Bahn, der heutigen Bahnstrecke Berlin–Halle, mit Röderau bei Riesa, wo die Strecke an die Leipzig-Dresdner Eisenbahn angebunden wurde.

Seit 1871 kreuzt die Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn in Falkenberg die Strecke Jüterbog-Röderau. Ein Eisenbahnknoten mit einem großen Turmbahnhof entstand.

Betrieb

Die Strecke diente vor allem dem Verkehr von Berlin nach Dresden. 1875 bekam sie Konkurrenz durch die direkte Bahnstrecke Berlin–Dresden der Berlin-Dresdner Eisenbahn, die beide Städte auf der zwölf Kilometer kürzeren Strecke über Elsterwerda verband. Bis Ende des Zweiten Weltkrieges teilten sich beide Strecken den Fernverkehr. Die meisten über Falkenberg fahrenden Züge wurden in Röderau geteilt, ein Abschnitt fuhr weiter nach Chemnitz, der andere nach Dresden.

Mit der Teilung Berlins fuhr der Fernverkehr nach Berlin nicht mehr zum Anhalter Bahnhof, sondern über den Berliner Außenring in den Ostteil Berlins. Damit war die Führung über die Anhalter Bahn für die Dresdener Züge ein Umweg, es ging dorthin fortan ausschließlich über Elsterwerda. Über Falkenberg verblieben einige Schnellzüge nach Chemnitz (ab 1953 Karl-Marx-Stadt). Nach dem Ausbau der Bahnstrecke Riesa–Elsterwerda verschwanden Anfang der 1970er auch diese Züge von der Strecke über Falkenberg. Sie diente nur noch dem Güter- und Regionalverkehr. Einziger höherwertiger Zug war ein Eilzug Dresden–Falkenberg–Dessau (später Köthen) und zurück an Freitagen und Sonntagen.

Nach der Wende verbesserte sich für den Nordabschnitt Jüterbog–Falkenberg die Anbindung an Berlin. Die Züge wurden vertaktet und direkt nach Berlin durchgebunden. Die Nachfrage auf dem Südabschnitt über die Landesgrenze nach Riesa nahm dagegen mehr und mehr ab. Zum Dezember 2004 wurde der Personenverkehr auf diesem Abschnitt durch den Verkehrsverbund Oberelbe abbestellt. Ein Jahr später gab es noch einmal kurzzeitig Personenfernverkehr auf diesem Abschnitt. Wegen Bauarbeiten an der Strecke Berlin–Elsterwerda wurde im Winterfahrplan 2005/2006 die InterRegio-Linie 14 (die letzte deutsche InterRegio-Linie) zwischen Berlin und Chemnitz via Falkenberg umgeleitet. Die Züge verkehrten zwischen Riesa und Berlin-Schönefeld Flughafen ohne Halt.

Bedingt durch Bauarbeiten wurden bis September 2006 weitere Fernzüge über die Strecke Röderau–Falkenberg–Jüterbog umgeleitet, darunter viele EuroCity-Züge der Linie Berlin–Dresden–Prag. Besonders im südlichen Abschnitt wirkten sich verschiedene Langsamfahrstellen negativ auf die Pünktlichkeit der Züge aus, beispielsweise konnte der Bahnhof Neuburxdorf nur mit 20 km/h durchfahren werden.

Der Abschnitt Jüterbog–Falkenberg wird im Jahr 2011 alle zwei Stunden mit den Regionalexpresszügen der Linie RE5 mit Berlin verbunden. Auf dem Südabschnitt gibt es heutzutage keinen planmäßigen Personenverkehr mehr, nur noch Güterzüge. Seit 2010 wird die Strecke im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke Berlin–Dresden regelmäßig zur Umleitung von einzelnen Zügen der IC/EC-Linie 27 (Berlin–Dresden–Prag) genutzt. Zusätzliche Verkehrshalte gibt es dabei keine. Die planmäßigen Fahrzeiten zwischen Berlin und Dresden werden trotz des knapp 16 km längeren Fahrwegs gehalten.

Bei der Regionalkonferenz Havelland 2010 des VBB wurde bekannt, dass der 1995 aufgelassene Haltepunkt Zellendorf neu errichtet werden soll.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. STREDA-Streckendatenverzeichnis der DBAG; Stand 2004.
  2. Regionalkonferenz des VBB im Februar 2010, Seite 6 PDF-Dokument, abgerufen am 23. Juni 2010.

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