- Bahnstrecke Pöchlarn–Kienberg-Gaming
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Pöchlarn–Kienberg-Gaming Kursbuchstrecke (ÖBB): 120 Streckennummer: 155 01 Streckenlänge: 37,784 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 14 ‰ Minimaler Radius: 141 m Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h LegendeBahnstrecke Wien–Salzburg von Wien 0,000 Pöchlarn 214 m ü. A. 1,119 Bahnstrecke Wien–Salzburg nach Salzburg 4,370 Erlauf 223 m ü. A. Erlauf 8,852 Anschlussgleis Fa. Wopfinger 9,783 Petzenkirchen 242 m ü. A. 10,514 Anschlussgleis Wibeba Holz GmbH von Ober-Grafendorf 11,506 Wieselburg an der Erlauf 252 m ü. A. nach Gresten 13,965 Mühling 275 m ü. A. 14,872 Mühling-Plaika 15,709 Mühling-Hart (03.09.1989 aufgelassen) 17,807 Schauboden 20,117 Purgstall 22,500 Sölling 22,900 Merkenstetten aufgelassen 24,835 Saffen 26,928 Scheibbs 331 m ü. A. 28,758 Neustift 30,661 Neubruck 31,697 Fürteben aufgelassen 33,960 Peutenburg 36,358 Anschlussgleis Fa. Worthington 37,495 Kienberg-Gaming 391 m ü. A. Übergang zur Ybbstalbahn Die Bahnstrecke Pöchlarn–Kienberg-Gaming (Erlauftalbahn) ist eine Nebenbahn in Österreich. Sie ist eine Nebenlinie der Bahnstrecke Wien–Salzburg (Österreichische Westbahn) und ist das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel im Erlauftal. Eigentümer und Betreiber sind die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).
Von Wieselburg zweigt eine Bahnstrecke nach Gresten, bei der es sich ursprünglich um einen Abschnitt der schmalspurigen Lokalbahn Ober-Grafendorf–Gresten, einer Zweigstrecke der Mariazellerbahn handelte. Sie wurde 1998 aus regionalwirtschaftlichen Gründen von Schmalspur auf Normalspur umgebaut und wird ausschließlich im Güterverkehr bedient.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Entstehung der Bahn reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, einer Zeitwende, da man in Österreich die volkswirtschaftliche Bedeutung der Eisenbahn erkannt hatte.
Der Bau der Linie durch das Erlaftal – wie das Erlauftal ursprünglich genannt wurde – war hauptsächlich durch die dort hoch entwickelte Kleineisenindustrie bedingt, und alle während der Gründungsperiode propagierten Projekte sind auf die industrielle und verkehrspolitische Bedeutung dieses Gebietes zurückzuführen. So war schon das ursprüngliche Trassenprojekt der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn auf eine Verbindung von St. Pölten, Schauboden im Erlaftal und Amstetten abgestellt. Auch für eine strategische Bahn Zwettl–Pöchlarn–Kienberg–Hieflau als direkte Verbindung der „Eisenwurzen“ mit Südböhmen trat man damals ein. Als aber die Trasse der Westbahn dann über Melk geführt wurde und die übrigen Projekte nicht verwirklicht wurden, trachteten die „Hammerherren“ wenigstens den Anschluss des engeren Eisenindustriegebietes, der so genannten „Eisenwurzen“, an die Westbahn und damit die Verbindung mit der Donau zu erwirken.
Großes Verdienst um die Ausführung dieses Projektes erwarben sich vor allem der in der Geschichte des Eisenwurzengebietes als Erfinder der Blechwalze bekannte Andreas Töpper, dessen Nachfolger Adolf Horst in Neubruck, Josef Reiser in Kienberg, Anton Fanta in Neustift und insbesondere der damalige Bürgermeister von Scheibbs, Ignaz Höfinger.
Nach mehreren Rückschlägen erfolgte unter Anton von Banhans als Handelsminister am 3. November 1874 die Erteilung der Konzession sowie deren Verlautbarung am 6. März 1875[1]. Als Konzessionäre wurden genannt: Victor Graf Wimpffen im Vereine mit Adolph Horst, Leopold Hutterstraßer, Alexander Curti sowie August Köstlin.[2]
Am 19. Oktober 1876 konstituierte sich die K. k. priv. niederösterreichische Südwestbahn in der Anwesenheit von 17 Aktionären, welche mehr als neun Zehntel des Actien-Kapitals repräsentierten.[3]
Der an die Unternehmung Franz Kraus, Johann Prokop und Georg Schlechter vergebene Bau der Erlauftalbahn wurde 1877 unter Oberingenieur Büchler als Bauleiter vollendet. Die technisch-polizeiliche Probefahrt wurde am 21. Oktober 1877 für beendet erklärt und die Eröffnung der Bahn für den folgenden Tag, den 22., bewilligt[4]. Die eigentliche Eröffnungsfeier fand im Rahmen eines Festes unter der Leitung des damaligen Vizebürgermeisters Ignaz Höfinger in Scheibbs statt.
Unmittelbar nach der erwähnten Konstituierung der Gesellschaft k.k. privilegierte N.Ö. Südwestbahnen wurde von dem Konzessionär Horst deren Verstaatlichung angeregt, um einen regelmäßigen Betrieb auf dieser Linie auch für die Zukunft unabhängig von der finanziellen Lage der Gesellschaft zu sichern.
Trotz mehrfacher staatlicher Unterstützung[5][6][7] sah sich die Aktiengesellschaft k. k. priv. niederösterreichische Südwestbahnen[8], die den Bahnbau begonnen hatte, unlösbaren Finanzierungsproblemen gegenüber, sodass der Staat die Restfinanzierung und schließlich 1878 die gesamte Bahnanlage[9] unter der Bezeichnung k. k. niederösterreichische Staatsbahnen übernahm[8]. Die Erlauftalbahn wurde somit fast gleichzeitig mit ihrer Eröffnung auch Staatsbahn. — Mit 28. Juni 1878 beschloss die Generalversammlung der niederösterreichischen Südwestbahnen die Liquidation der Gesellschaft[10].
Der neue Schienenweg erfüllte die in ihn wegen seiner wirtschaftlichen Vorteile gesetzten Erwartungen, indem die Eisenwerke im Erlaftal erfolgreich in den Wettbewerb größerer Produktionsbereiche eintreten konnten. Die Eisenbahn erschloss weiters das Gebiet für den aufkeimenden Fremdenverkehr. Die Eisenindustrie jedoch konnte sich – unter Einwirkung der Erfindung des Bessemerstahles – in ihrer ursprünglichen Gestalt nicht halten. Nach dem Niedergang der Zerrennhämmer wurde es notwendig, auf neue Produktionszweige auszuweichen, die in der Eisenwurzen jedoch keinen Einzug mehr hielten.
Die Verlängerung in Richtung Ybbstal wurde 1898 in Form der schmalspurigen Ybbstalbahn eröffnet.
Mit Fahrplanwechsel im Dezember 2010 stellen die Österreichischen Bundesbahnen den öffentlichen Personenverkehr (nicht jedoch den Güterverkehr) zwischen Scheibbs und Kienberg-Gaming zugunsten einer Busverbindung ein, wodurch die zur Ybbstalbahn gehörende Museumsbahn ihren Bahnanschluss verliert.
Literatur
- Hans Sternhart, Friedrich Slezak: Niederösterreichische Südwestbahnen. Leobersdorf, Hainfeld, St. Pölten, Traisen, Kernhof/Türnitz, Wittmannsdorf, Piesting, Gutenstein, Pöchlarn, Scheibbs, Kienberg-Gaming, Verlag Slezak, Wien 1977, ISBN 3-900134-35-9
Einzelnachweise
- ↑ RGBl 1875/10
- ↑ Die Konzession galt für mehrere Strecken: Leobersdorf–St. Pölten mit der Zweigbahn Scheibmühl–Schrambach (eventuell Freiland), ferner Leobersdorf–Gutenstein sowie Pöchlarn–Gaming.
- ↑ Niederösterreichische Südwestbahn.. In: Neue Freie Presse, 22. Oktober 1876, S. 9 (Online bei ANNO)
- ↑ Die Niederösterreichische Südwestbahn.. In: Die Presse (1848–1896), 22. Oktober 1877, S. 1 (Online bei ANNO)
- ↑ RGBl 1875/11
- ↑ RGBl 1876/68
- ↑ RGBl 1876/69
- ↑ a b RGBl 1878/104
- ↑ RGBl 1878/88
- ↑ K. k. priv. nied. österr. Südwestbahnen in Wien in Liquidation.. In: Wiener Zeitung, 15. November 1878, S. 10 (Online bei ANNO)
Weblinks
Commons: Bahnstrecke Pöchlarn–Kienberg-Gaming – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Spurweite 1435 mm
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