- Bahnstrecke Schifferstadt-Wörth
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Speyerer Linie Kursbuchstrecke (DB): 677 Streckennummer: 3400 (einschl. Bienwaldbahn) Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h LegendeStrecke von Ludwigshafen (Rhein) S 1S 2S 3S 4 0,0 Schifferstadt Strecke nach Neustadt (Weinstraße) S 1S 2 2,3 Schifferstadt Süd 2,7 Awanst Schifferstadt Gemeinde 7,8 Speyer Nord-West ehem. Strecke von Heidelberg (bis 1938, heute Industriegleis) 9,1 Speyer Hbf Speyer Süd geplant ehem. Strecke von Heidelberg (1938–45) 12,8 Berghausen (Pfalz) 14,2 Heiligenstein (Pfalz) 19,2 Lingenfeld Strecke von Landau (Pfalz) 22,5 Germersheim Endpunkt S 3S 4 Industriegleis zum Hafen Germersheim Ost geplant Strecke nach Graben-Neudorf Germersheim Süd geplant 25,4 Awanst Luftwaffendepot 27,5 Sondernheim Industriegleis zum ehem. amerik. Treibstofflager 33,0 Bellheim 36,5 Rülzheim Rülzheim Süd geplant 41,0 Rheinzabern Rheinzabern Mitte geplant Rheinzabern Süd geplant 44,2 Jockgrim Wörth (Rhein) Nord geplant Strecke von Winden S5 nach Wörth Badepark 49,9 Wörth (Rhein) Strecke nach Karlsruhe Strecke nach Lauterbourg Die Speyerer Linie, bzw. Bahnstrecke Schifferstadt-Wörth ist eine durchgehend zweigleisige Hauptbahn in Rheinland-Pfalz. Zwischen Schifferstadt und Germersheim ist sie elektrifiziert und Teil des Liniennetzes der S-Bahn RheinNeckar. Der erste Streckenabschnitt zwischen Schifferstadt und Speyer wurde 1847 eröffnet, 1864 die Verlängerung bis Germersheim, die Eröffnung des letzten Abschnittes nach Wörth am Rhein folgte 1876.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Streckenverlauf
Die rund 50 km lange Eisenbahnstrecke beginnt in Schifferstadt, wo sie (von Ludwigshafen aus gesehen) links von der Pfälzischen Ludwigsbahn abzweigt. Sie verläuft zunächst gradlinig südöstlich am Stadtrand von Schifferstadt entlang und durch den Wald zwischen Schifferstadt und Speyer. Daraufhin erreicht sie das Stadtgebiet von Speyer, in dem sie zunächst nach einigen hundert Metern einen Knick nach Süden macht, indem die dort noch als Industriebahn genutzte Bahnstrecke Heidelberg–Speyer in sie einmündet.
Noch im Stadtgebiet von Speyer macht sie einen erneuten Knick nach Südwesten, um fast gradlinig an der Gemeinde Römerberg vorbeizuführen, deren Bebauungsgebiet sie westlich begrenzt. Kurz vor Lingenfeld macht sie eine Linkskürve und verläuft dann in südlicher Richtung zwischen der Bebauung von Lingenfeld und dem Lingenfelder Altrhein. Auf diesem Weg gesellt sich von rechts in Gegenrichtung kommend die stillgelegte Untere Queichtalbahn zu ihr, die bis zum Erreichen von Germersheim linksseitig parallel zu ihr verläuft.
In Germersheim selbst ist ihr Verlauf ungewöhnlich: Hinter der Ausfahrt des Bahnhofes macht sie eine S-förmige Doppelkurve und verläuft östlich um die Altstadt herum, statt das Stadtgebiet von Germersheim direkt in südlicher Richtung zu durchschneiden (die Altstadt liegt weit genug östlich, sodass dies historisch betrachtet möglich gewesen wäre). Etwa bei der Hälfte des Weges nach Süden zweigt die bis dahin parallel verlaufende Bruhrainbahn links von ihr in Richtung Rhein ab. Die Speyerer Linie macht eine erneute S-Kurve und lässt so Germersheim hinter sich.
Danach erreicht sie den Germersheimer Stadtteil Sondernheim, an dessen südlichem Ende sie einen Knick nach Westen nach Bellheim macht. Dort ändert sie erneut ihre Fahrtrichtung nach Süden und läuft auf Rülzheim zu. Am nordwestlichen Ende des Dorfgebiets macht sie eine langgezogene S-Kurve und verläuft danach weiter südlich, durchschneidet Rheinzabern und Jockgrim und mündet in Wörth am Rhein in die Pfälzische Maximiliansbahn ein. Sie nimmt mit der Bienwaldbahn ihre Fortsetzung.
Bahnhöfe und Haltepunkte
Die Strecke beginnt im Bahnhof Schifferstadt, der auch ihr erster Halt ist. Am südlichen Rande des Stadtgebiets befindet sich der zusätzliche Haltepunkt Schifferstadt Süd. In Speyer hat sie mit dem Haltepunkt Speyer Nord/West kurz hinter dem Eintritt ins Ortsgebiet sowie Speyer Hauptbahnhof zwei Halte. Im Süden der Stadt sollte außerdem bis 2008 der zusätzliche Haltepunkt Speyer Süd entstehen. Dies wird voraussichtlich jedoch in den Jahren 2009 und 2010 umgesetzt werden.
In der Gemeinde Römerberg hat sie mit Heiligenstein (Pfalz) und Berghausen (Pfalz) ebenfalls zwei Haltepunkte. Auch Lingenfeld besitzt einen mittlerweile zum Haltepunkt zurückgebauten Bahnhof an der Strecke. Aus historischen Gründen (das Dorf wuchs sehr stark, seit die Bahn eröffnet worden war) liegt dieser jedoch sehr dezentral am äußersten nordöstlichen Ende des Ortsgebiets. Die ebenfalls durch Lingenfeld verlaufende Untere Queichtalbahn hatte nie einen Bahnhalt in diesem Dorf, obwohl sie es zentral durchquerte.
In Germersheim liegt der Bahnhof Germersheim, ein ehemalig doppelter, heute aber nur noch einfacher Trennungsbahnhof, ebenfalls am äußersten Ende der Stadt im Norden. Er stellt das südliche Ende des elektrifiziertem Teiles der Strecke dar und sorgt auch für einige Zäsuren im Betrieb. In der Stadt sollen im Zuge der Verlängerung der Stadtbahn Karlsruhe bis Germersheim zwei weitere Haltepunkte entstehen: Germersheim Ost im Osten als näherer Zugang zur Innenstadt, der auch von der Bruhrainbahn bedient werden soll und Germersheim Süd im Südosten, der wohl vor allem ein einfacher Zugang zum Hauptproduktionsstandort der Nolte Gruppe im Südosten der Stadt darstellen soll.
Der nächste Haltepunkt auf der Strecke ist Sondernheim im gleichnamigen Stadtteil von Germersheim. Dieser liegt recht zentral im Ortsgebiet. In Bellheim hat die Strecke einen Bahnhof. Dieser diente früher als Trennungsbahnhof, in dem ein Zugangsgleis zum ehemaligen amerikanischen Treibstofflager abzweigte. Dieses ist zwar noch vorhanden, die hinführende Weiche aber ausgebaut. Eine Doppelweiche zur Verbindung der beiden Gleise ist jedoch noch vorhanden.
Die Gemeinde Rülzheim besitzt einen Haltepunkt in der Mitte der S-Kurve im Norden des Dorfes (vgl. oben). Weiter südlich in der Nähe des Erlebnisbades „Moby Dick“ soll zudem der neue Haltepunkt Rülzheim Süd entstehen. Der nächste folgende Haltepunkt ist Rheinzabern. Dort sollen außerdem die beiden neuen Haltepunkte Rheinzabern Mitte und Rheinzabern Süd entstehen. In Jockgrim befindet sich ebenfalls ein Haltepunkt.
Im Norden des Stadtgebietes von Wörth am Rhein soll auch der neue Haltepunkt Wörth (Rhein) Nord angelegt werden. Der letzte Bahnhalt der Strecke ist ihr Endpunkt, der Bahnhof Wörth (Rhein).
Betrieb
Die Strecke wird heute größtenteils als Personenverkehrsstrecke betrieben. Güterverkehr findet ausschließlich durch private Eisenbahnverkehrsunternehmen statt. Hierbei werden vor allem die Häfen von Speyer, Germersheim und Wörth bedient; weiterhin verkehren Durchgangszüge, hauptsächlich zur Mineralölraffinerie Oberrhein in Karlsruhe und zur BASF.
Betreiblich teilt sich die Strecke in den Abschnitt Schifferstadt–Germersheim und den Abschnitt Germersheim–Wörth: Auf letzterem verkehren ausschließlich Dieseltriebwagen der Baureihe 628 als RegionalBahn im Stundentakt. An Werktagen fahren jedoch noch zusätzliche RegionalBahn-Züge (ebenfalls VT 628) ohne näheren Takt auf der gesamten Strecke.
Ab Germersheim hat der Traktionswechsel zur S-Bahn RheinNeckar mit Elektrotriebwagen der Baureihe 425.2 den RegionalBahn-Betrieb fast vollständig abgelöst. Die Linien S 3 Germersheim–Ludwigshafen–Heidelberg–Bruchsal–Karlsruhe Hbf und S 4 Germersheim–Ludwigshafen–Heidelberg(–Bruchsal) bilden gemeinsam einen annähernden Halbstundentakt (jede ist für sich stündlich getaktet). Die Erstgenannte dient als direkter Anschluss der oben genannten RB-Züge von Wörth, die andere für ebensolche aus Bruchsal (über die Bruhrainbahn).
Weiterhin verläuft ein Teil der RegionalExpress-Linie 4 von Mainz Hauptbahnhof nach Karlsruhe Hauptbahnhof über die Speyerer Linie. Hierbei verkehren Züge der Baureihe 612 zweistündlich von Schifferstadt bis Germersheim, wo sie auf die Bruhrainbahn nach Graben-Neudorf überwechseln. Hierbei werden lediglich die Bahnhöfe Schifferstadt, Speyer Hbf und Germersheim bedient.
Zukunftsplanungen
Im Zuge der geplanten Verlängerung der Stadtbahn von Karlsruhe nach Germersheim und der damit bevorstehenden Elektrifizierung wird auch die Trassenführung im Bereich zwischen Wörth Bahnhof Westausfahrt und dem geplanten Haltepunkt Wörth Nord verändert: mit der bevorstehenden Beseitigung der Bahnübergänge einhergehend wird die Bahntrasse nach dem Unterqueren der neuen Eisenbahnbrücke noch einige Meter parallel zur Pfälzischen Maximiliansbahn Richtung Kandel geführt, um dann in einem kleineren Radius als bisher in Höhe des Wörther Friedhofs wieder in die ursprüngliche Trasse einzuschwenken. Die nächste Baumaßnahme ist die Elektrifizierung der Strecke für den Stadtbahnbetrieb, der zum Fahrplanwechsel Ende 2010 aufgenommen werden soll. Baubeginn soll Mitte 2009 sein. [1]
Für den Stadtbahn-Betrieb stehen zwei Modelle zur Auswahl, wobei der Halbstundentakt auf Grund des besseren Kosten-/Nutzenverhälnisses von 1,4 bei der standardisierten Bewertung den Vorzug erhalten würde. Dabei ist jeweils stündlich vorgesehen:
- S4 (Heilbronn -) Karlsruhe Marktplatz - Karlsruhe Albtalbahnhof - Maxaubahn - Wörth Bhf - Germersheim
- S5 (Pforzheim -) Karlsruhe Marktplatz - Knielingen - Wörth Bhf - Germersheim
Im Zuge der Kürzung der Regionalisierungsmittel wird allerdings auch die Option eine stündlichen Anbindung ausschließlich über die S4 und nur drei Fahrten der S5 pro Tag wieder in Erwägung gezogen.
Die Bahnsteige werden gegenüber sonstigen Stadtbahn-Bahnsteigen im Bereich des KVV eine Länge von 160m aufweisen, die den dort verkehrenden Pendlerzügen zur BASF geschuldet ist. Die übliche Bahnsteiglänge für eine Dreifach-Traktion beträgt 120m.
Während der Sommerferien 2007 wurden im kompletten Streckenabschnitt Germersheim-Wörth beide Richtungsgleise vollständig inkl. aller Schwellen ausgetauscht. Auf Grund von Munitionsfunden aus dem Zweiten Weltkrieg im Gleisbett in Höhe von Jockgrim verlängerten sich die Bauarbeiten um eine Woche.
Anmerkungen
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