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Stolec
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Westpommern Landkreis: Police Gmina: Dobra Geographische Lage: 53° 33′ N, 14° 19′ O53.557514.314444444444Koordinaten: 53° 33′ 27″ N, 14° 18′ 52″ O Höhe: 15 m n.p.m Einwohner: 210
Postleitzahl: 72-003 Dobra Telefonvorwahl: (+48) 91 Kfz-Kennzeichen: ZPL Wirtschaft und Verkehr Straße: Lubieszyn ↔ Dobieszczyn - Nowe Warpno Schienenweg: (kein Bahnanschluss) Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów Stolec (deutsch Stolzenburg) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es liegt 22 Kilometer nordwestlich von Stettin an der Grenze zu Deutschland. Es ist ein Teil der Landgemeinde Dobra in dem Powiat Policki.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Dorf gehörte bis 1939 zum Landkreis Randow. Bei der Auflösung des Kreises Randow im Jahre 1939 kam es zum Landkreis Ueckermünde. Hier gab es oft Verwechselungen, denn im Landkreis Ueckermünde gab es damals bereits einen Ort namens Stolzenburg nordwestlich von Pasewalk, der seit 1962 in die Gemeinde Schönwalde eingemeindet ist. 1939 betrug die Einwohnerzahl des Dorfes 287.
Bis 1945 war Stolzenburg Haltepunkt an der Bahnstrecke Stöven–Daber–Hintersee–Neuwarp der Randower Bahn.
Das Dorf gehört zu den Teilen Pommerns, die nach dem Zweiten Weltkrieg an Polen kamen. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben und durch polnische Bürger ersetzt. Lediglich die früher bedeutungsvolle Stolzenburger Glashütte blieb bei Deutschland. Sie bildete bis 1999 die selbständige Ortschaft Glashütte und ist heute Teil der Gemeinde Rothenklempenow.
Nach 1945 errichteten die Polnischen Grenztruppen (WOP) in Stolec einen Wachturm. Bis 1992 gab es hier einen staatlichen Landwirtschaftsbetrieb (PGR).
Kirche
Dorfkirche
Das Kirchengebäude, eine Backsteinkirche mit einem Fachwerkturm, wurde von 1731 bis 1735 dank der Initiative von Jürgen Bernd von Ramin errichtet. Der barocke Altar wurde 1735 von Erhard Löffler geschaffen, der auch die Altäre in der Nachbarkirche in Böck und in der Jakobi-Kirche in Stettin schuf.
Über 200 Jahre war die Kirche evangelisches Gotteshaus. 1945 wurde sie entschädigungslos zugunsten der polnischen katholischen Kirche enteignet.
Evangelische Kirchengemeinde
Stolzenburg war ein eigenständiges Kirchspiel, in das die Filialkirche Blankensee und die Orte Eichfeuer, der Ausbau von Entepöl, Pampow und die Stolzenburger Glashütte eingepfarrt waren. Auf Wunsch und Arrangement des damaligen Randower Landrats Jürgen Berndt von Ramin wurde im Jahre 1732 der Pfarrsitz von Stolzenburg nach Blankensee verlegt. Er ließ in Blankensee auf eigene Kosten ein Pfarrhaus bauen. Bis 1937 behielt die Pfarrei den Namen Kirchspiel Stolzenburg, erst danach erhielt es die Bezeichnung Stolzenburg-Blankensee. Pfarrsitz blieb Blankensee, das zum Kirchenkreis Pasewalk im Westsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Im Jahre 1940 zählte das Kirchspiel 1826 Gemeindeglieder. Das Kirchenpatronat hatte zuletzt Rittergutsbesitzer Franz Stock inne, der auch im Nachbarkirchspiel Böck ein Mitspracherecht hatte.
Heute werden die evangelischen Kirchenmitglieder vom Pfarramt der St. Trinitatiskirche in Stettin (ehemals St. Gertrudenkirche) in der Diözese Breslau der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut.
Evangelische Pfarrer
Bis 1732 war Stolzenburg Pfarrsitz, danach wechselte er nach Blankensee:
- Jürgen Bähr, 1618
- Franciskus Maaß, bis 1656
- Philipp Reimarus, 1657–1693
- Johann Friedrich Kanzow, 1695–1731
- Johann Jakob Schaukirch, 1732–1738
- Jakob Wittke, 1738–1741
- Georg Amtsberg, 1742–1758
- Johann Christoph Schütze, 1758–1801
- Christoph Leonhard Ludwig Spangenberg, 1802–1843
- Wilhelm Jordan, 1843–1853
- Gustav Hermann Dittmar, 1854–1872
- Franz Emil Julius Kapp, 1873–1890
- Wilhelm August Louis Hökel, 1892–1916
- Max Lesko, 1916–1926
- Christreich Reck, 1927–1936
- Günther Knaak, 1937–1945
Römisch-katholische Kirchengemeinde
Die seit 1945 in dem Dorf angesiedelten polnischen Bürger sind überwiegend römisch-katholischer Konfession. Die Dorfkirche wurde Filialkirche der katholischen Pfarrei Dobra (Daber), ebenso wie die Kirche in Rzędziny (Nassenheide). Die Pfarrei Dobra gehört zum Dekanat Szczecin-Pogodno im Erzbistum Stettin-Cammin.
Weblinks
Literatur
- Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-439-X, S. 364
- Hans Moderow: Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, Teil I: Der Regierungsbezirk Stettin. Stettin 1903.
Schulzenämter: Bezrzecze (Brunn) | Buk (Böck) | Dobra (Daber) | Dołuje (Neuenkirchen) | Grzepnica (Armenheide) | Łęgi (Laack) | Mierzyn (Möhringen) | Rzędziny (Nassenheide) | Skarbimierzyce (Sparrenfelde) | Stolec (Stolzenburg) | Wąwelnica (Wamlitz) | Wołczkowo (Völschendorf)
Andere Ortschaften: Bolków (Schlangenhorst) | Kościno (Köstin) | Lubieszyn (Neu Linken) | Płochocin (Luisenhof) | Redlica (Marienthal) | Sławoszewo (Neuhaus)
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