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Straduny
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Ełk Gmina: Ełk Geographische Lage: 53° 53′ N, 22° 21′ O53.88333333333322.35Koordinaten: 53° 53′ 0″ N, 22° 21′ 0″ O Einwohner: 990
Postleitzahl: 19-325 Telefonvorwahl: (+48) 87 Kfz-Kennzeichen: NEL Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Szczytno-Szymany Straduny [straˈdunɨ] (deutsch Stradaunen) ist ein zur Gemeinde Ełk gehöriges Dorf mit 990 Einwohnern in Polen. Es liegt sieben Kilometer nördlich von Ełk (deutsch Lyck) in Richtung Gołdap an einer Biegung des Lyck im Nordosten der Masuren.
Straduny liegt inmitten dreier Naturschutzgebiete. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wirbt man seit den 1990er Jahren auch um deutsche Touristen.
Geschichte
Der Name Stradaunen leitet sich vom lateinischen strada una (= eine Straße) her. Stradaunen war also ein Straßendorf, das auf dem Weg lag, welchen der Deutsche Orden nach Litauen benutzte. Auch in der Namenswandlung nach 1945 erhielt sich der Kern der Bedeutung.
Von 1818 bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Lyck in Ostpreußen. Bis zur Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung am Ende des Zweiten Weltkrieges zählte man knapp 800 Einwohner.
Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg wurde im Versailler Vertrag festgelegt, dass Polen Gebiete mit überwiegend polnischer Bevölkerung erhalten sollte. In anderen Gegenden sollten Volksabstimmungen stattfinden. In Stradaunen sprachen sich alle 553 stimmberechtigten Bürger für den Verbleib im Deutschen Reich aus. Der zur Erinnerung an dieses Ergebnis 1936 aufgestellten Gedenkstein wurde 1945 von polnischer Seite gesprengt.
Am 29. Oktober 1944 fand in der Kirche St. Leonart von Stradaunen der letzte evangelische Gottesdienst statt. Am 3. Mai 1946 wurde sie zu einer polnischen katholischen Kirche geweiht.
Während des Zweiten Weltkrieges kam es in und um Stradaunen zu keinen Kampfhandlungen. Daher blieben die Gebäude des Dorfes weitgehend unversehrt. Lediglich das Pfarrhaus, das der Stab der deutschen Wehrmacht zuletzt genutzt hatte, wurde kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee am 18. Januar 1945 gesprengt, weil sich dort wichtige Unterlagen befanden.
Außerdem sprengte die deutsche Wehrmacht die drei Brücken über den Lyck-Fluss. Zwei davon wurden später von deutschen Kriegsgefangenen wieder aufgebaut.
Literatur
- Winfried Holzlehner: Stradaunen - Aus der Geschichte eines masurischen Dorfes, Güstrow, 2004, 156 S.
- Stradaunen (mit Domäne Stradaunen, Gut Stradaunen, Felsenhof, Johannisberg, Loebelshof), in: Reinhold Weber: Bildband des Grenzkreises Lyck, Hagen, 1985, S. 437-442
Weblinks
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