- Bahnstrecke Stollberg–Sankt Egidien
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Stollberg (Sachs)–St. Egidien Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen von 1902Kursbuchstrecke (DB): 523 Streckennummer: 6641; sä. StE Streckenlänge: 19,455 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 19 ‰ Minimaler Radius: 291 m Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h Legendevon Zwönitz 0,33 Stollberg (Sachs) 444 m 1,02 Stollberg Schlachthofstraße (seit 2002) 444 m nach Chemnitz 1,87 Abzw Stollberg Bogendreieck 2,048 EÜ Bundesautobahn 72 (60 m) 3,32 Niederwürschnitz (ehem. Bf) 415 m 4,220 Brücke Würschnitztal (86 m) 5,160 Brücke Höhlbach (19 m) von Wüstenbrand 5,79 Neuoelsnitz früher Höhlteich (ehem. Bf) 407 m 6,794 Brücke Wirtschaftsweg (14 m) 6,99 Mitteloelsnitz 381 m 7,59 Mitteloelsnitz 7,685 EÜ (10 m) 7,935 Brücke Hegebachtal (110 m) 8,55 Oelsnitz Bahnhofstraße (seit 2003) 8,934 EÜ Tunnelweg (10 m) Anst Deutschlandschacht von Oelsnitz Kaisergrube Anst Vereinigt-Feld-Schächte 9,44 Oelsnitz (Erzgeb) 380 m Anst Merkurschacht 10,226 EÜ Helenestraße (18 m) 11,09 Hohndorf Mitte (seit 2003) 11,208 EÜ Obere Angerstraße (11 m) 11,990 Brücke Wirtschaftsweg (10 m) 12,350 Viadukt Rödlitzbachtal (150 m) 12,75 Rödlitz-Hohndorf 350 m 14,10 Lichtenstein Hartensteiner Straße (seit 2003) 15,31 EÜ Bundesstraße 173 (29 m) 15,60 Lichtenstein (Sachs) 321 m 15,832 EÜ Rümpfstraße (12 m) 16,40 Lichtenstein Ernst-Schneller-Siedlung (seit 2003) 17,60 Awanst Gewerbegebiet Lichtenstein 17,74 Lichtenstein Gewerbegebiet (seit 2003) 18,830 Viadukt Lungwitzbachtal (114 m) 19,46 Infrastrukturgrenze RIS/DB Netz von Chemnitz 19,523 EÜ Bahnhofstraße (10 m) 19,79 St. Egidien (Inselbahnhof) 283 m nach Zwickau Die Bahnstrecke Stollberg–St. Egidien ist eine Nebenbahn in Sachsen. Hauptzweck des Streckenbaues war seinerzeit der Abtransport der im Lugau-Oelsnitzer Revier geförderten Steinkohle. Die Strecke verläuft von Stollberg über Oelsnitz nach St. Egidien an der Hauptbahn Dresden–Werdau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon um 1870 wurden erste Projekte einer Bahn von St. Egidien nach Stollberg erörtert. Ein ähnliches Vorhaben sah auch eine Bahn von Hohenstein nach Oelsnitz vor. Erst in der Sitzungsperiode 1875/76 stimmte der sächsische Landtag dem Bau einer Bahn von St. Egidien über Oelsnitz nach Stollberg zu. Genehmigt wurde auch der Bau einer Zweigbahn zu den Schächten Konkordia und Kaisergrube sowie einer kurzen Verbindungsbahn zur Chemnitz-Würschnitzer Eisenbahn nach Lugau.
Im April 1877 begannen die Bauarbeiten an der Strecke. Bei Niederwürschnitz, Oelsnitz, Lichtenstein und St. Egidien war der Bau größerer Viadukte notwendig. Am 15. Oktober 1878 konnte auf provisorische Weise der Güterverkehr aufgenommen werden; ab dem 15. Mai 1879 verkehrten dann auch Personenzüge.
Um 1905 bestanden direkte Zweiggleise zu den Schächten Merkur und Pluto in Hohndorf bzw. Deutschland, Vereinigt Feld und Vereins Glück in Oelsnitz. Über die Zweigbahn Oelsnitz–Kaisergrube waren die Schächte Hedwig, Konkordia, Frieden und Kaisergrube angeschlossen[1].
Enorme Probleme bereiteten die durch den Bergbau verursachten Geländeabsenkungen. So kam es etwa beim Viadukt Hegebachtal Anfang der 1950er Jahre zu Gewölbestauchungen, die letztlich nur durch einen Neuaufbau der Brücke repariert werden konnten. Zwischen Neuoelsnitz und Oelsnitz war die Erdoberfläche zum Teil bis zu 17 Meter (!) abgesunken. In diesem Bereich war die Gradiente der Strecke auf einigen Teilabschnitten massiv gestört. Der Bahnhof Neuoelsnitz musste deshalb nach der Einstellung des Bergbaues nach 1971 komplett neu nivelliert werden.
Infolge der politischen Wende im Osten Deutschlands 1989/90 kam es zu einem spürbaren Rückgang im Reise- und Güterverkehr. In den 1990er Jahren wurde wegen der geringen Verkehrsleistung mehrfach die Stilllegung der Strecke diskutiert. Letztlich entschied sich der im November 1997 gegründete Verkehrsverbund Mittelsachsen für die Weiterführung des Betriebes.
Im Februar 2002 wurde die Strecke durch die Regio Infra Service Sachsen gepachtet. In der Folge wurde die Strecke umfassend modernisiert, was neben der Erneuerung der Gleise auch die Sanierung der vier großen Viadukte mit einschloss. Darüber hinaus wurden in Stollberg, Oelsnitz und Lichtenstein im Vorlauf auf das Chemnitzer Modell insgesamt fünf neue Haltepunkte eingerichtet. Die Steuerung der Strecke erfolgt seitdem zentral in Stollberg, alle anderen Stellwerke wurden aufgelassen.
Am 15. Februar 2003 wurde der planmäßige Reisezugverkehr mit modernen Niederflurtriebwagen der City-Bahn Chemnitz wieder aufgenommen. Seitdem verkehren die Züge werktags in einem Stundentakt. Einzelne Züge werden bis Glauchau und Meerane durchgebunden. Im Güterverkehr wird allerdings heute nur noch das Gewerbegebiet Lichtenstein bedient.
Literatur
- Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991
Einzelnachweise
Weblinks
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