Stuttgarter Schlossgarten

Stuttgarter Schlossgarten

Der 600 Jahre alte Stuttgarter Schlossgarten beginnt direkt im Zentrum von Stuttgart. Er folgt dem Lauf des (kanalisierten) Nesenbachs bis zum Neckar.

Das Gesamtareal des Schlossgartens wird offiziell in drei Teile unterteilt:

Der Obere Schlossgarten erstreckt sich vom Alten und Neuen Schloss am Schlossplatz bis zur Höhe des Hauptbahnhofs. Zentral gelegen findet sich dort am Eckensee die beiden Staatstheater, die Kunsthalle und das Haus des Landtags.

360°-Panorama des Oberen Schlossgartens
360°-Panorama des Oberen Schlossgartens
Schichtung 107 (Stuttgarter Tor) von Thomas Lenk, 1977

Im Mittleren Schlossgarten befindet sich das Carl-Zeiss-Planetarium, der Landespavillon, die Ruine des Lusthauses, der Schlossgartensee mit dem Café am See und ein großer Biergarten.

Der Untere Schlossgarten (Untere Anlagen) schließt sich nahtlos an bis zu den Mineralbädern in Stuttgart-Berg nahe dem Cannstatter Neckarufer.

An seinem östlichen Ende – nahe dem Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma – geht der Schlossgarten direkt in den Rosensteinpark über, der wiederum verbunden mit dem Höhenpark Killesberg, das sogenannte Stuttgarter „Grüne U“ bildet.

Im Rahmen von Stuttgart 21 sind größere Umgestaltungen durch die notwendigen Bauarbeiten und den darauf folgenden Zuschlag eines Teils der jetzigen Bahnanlagen zu erwarten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1350 wurde erstmals ein „gräflicher Garten“ direkt an der „Stuttgarter Burg“ (Altes Schloss) erwähnt. 1469 wurde ein Teil des Schlossgrabens als „Thiergartten“ benutzt. 1474 wird der „Gräfliche Garten“ um zwei Morgen erweitert. Mitte des 16. Jahrhunderts lässt Herzog Christoph mit dem Umbau des Alten Schlosses einen Renaissance-Lustgarten erstellen, der bis ins 18. Jahrhundert erhalten bleibt, ab 1740 wurde nach den Plänen des Hofbaumeisters Johann Christoph David Leger am Rande des Lustgartens die Militärakademie gebaut. Mit Baubeginn des Neuen Schlosses 1746 wurde der ehemalige „Lustgarten“ komplett überbaut. Am 18. November 1775 wurde die Hohe Karlsschule von Schloss Solitude in die Militärakademie verlegt. Um 1800 wurde mit dem Bau der „Königlichen Anlagen“, die von Anfang an auch für die Bevölkerung geöffnet waren, begonnen, der Schlossgarten wurde fortan zum „Volksgarten“. 1807 wurde der Bau der „Oberen Königlichen Anlagen“ (vor dem Neuen Schloss) nach den Plänen Nikolaus Friedrich von Thourets unter König Friedrich I. verwirklicht, zwischen 1813 und 1817 wurden auch die „Unteren Königlichen Anlagen“ nach den Plänen Thourets erstellt. Von 1824 bis 1840 wurde der Rosensteinpark unter König Wilhelm I. angelegt. Im 20. Jahrhundert wurden auf dem Gelände des Oberen Schlossgartens die beiden Theater gebaut und ab 1908 Umbauten für den neuen Hauptbahnhof vorgenommen. 1961 wurde der Obere Schlossgarten gegen den Widerstand der Bevölkerung wegen der Bundesgartenschau komplett umgebaut, wegen der zweiten Bundesgartenschau 1977 wurden auch die Unteren Anlagen umgestaltet.

Gartenschauen

Neben den Bundesgartenschauen 1961 und 1977 fand 1993 auch die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) im Stuttgarter Schlossgarten statt.

Literatur

  • Architektenkammer Baden-Württemberg (Hrsg.): Stück für Stück sterben die Stuttgarter Parks, Stuttgart 1980.
  • Andrea Berger-Fix, Klaus Merten: Die Gärten der Herzöge von Württemberg im 18. Jahrhundert, Worms 1981, ISBN 3-88462-006-1.
  • Timo John: Die königlichen Gärten des 19. Jahrhunderts in Stuttgart, Wernersche Verlags-GmbH, Worms 2000, ISBN 3-88462-156-4.

Weblinks

48.7844444444449.18638888888897Koordinaten: 48° 47′ 4″ N, 9° 11′ 11″ O


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