T-80

T-80
T-80U
T-80B

Sowjetische T-80BW

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3 (Fahrer, Richtschütze, Kommandant)
Länge 7,01 m
Breite 3,60 m
Höhe 2,20 m
Masse 46 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Verbundpanzerung, Reaktivpanzerung
Hauptbewaffnung 125-mm-Glattrohrkanone 2A46M
Sekundärbewaffnung 7,62-mm-PKT-MG, 12,7-mm-NSWT-Fla-MG
Beweglichkeit
Antrieb Gasturbine
930 kW (1250 PS)
Federung Torsionsstab
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h
Leistung/Gewicht 20 kW/t (27 PS/t)
Reichweite 335 km,
600 km mit externen Tanks

Der T-80 ist neben dem T-90 einer der modernsten Kampfpanzer, der noch in der Sowjetunion entworfen und in großer Stückzahl gebaut wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der T-80 wurde entwickelt, um den stets problembehafteten T-64 bei den Garde-Panzereinheiten der sowjetischen Armee zu ersetzen und dem T-72 ein stärkeres Fahrzeug zur Seite zu stellen. Gemäß den Projektvorgaben sollte der T-80 die modernste sowjetische Technik erhalten. Entworfen wurde der Panzer in den 1970er-Jahren in Leningrad. Dort und in Omsk wurde er ab 1978 produziert und dann ab 1984 an die sowjetische Armee ausgeliefert. Der T-80 basiert trotz gewisser Ähnlichkeiten nicht auf dem T-72, sondern auf dem Entwurf des T-64. In die Produktion flossen noch zahlreiche Verbesserungen ein, so dass die ersten Fahrzeuge auf den Standard der späteren Serien aufgewertet wurden. Mitte der 1990er Jahre wurde die Produktion zugunsten des T-90 eingestellt[1].

Technische Daten

Antrieb & Fahrleistungen

Als erster sowjetischer Panzer wird der T-80 nicht mehr von einem Dieselmotor, sondern von einer Gasturbine angetrieben. Nach der Meinung vieler Experten macht dies den T-80 auch heute noch zu einem der weltweit mobilsten Panzer. Die Gasturbine vom Typ GTD-1250 leistet 1250 PS. Somit stehen bei einem Gesamtgewicht von 46 Tonnen pro Tonne Gewicht 27,2 PS zur Verfügung. Mit diesem Antrieb erreicht der Panzer auf Straßen eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h, im Gelände erreicht er 42 km/h. Die Nachteile der Gasturbine sind der große Wartungsaufwand und der extrem hohe Treibstoffverbrauch. Die Reichweite liegt in der normalen Ausführung bei lediglich 335 km. Mit den für sowjetische Panzer üblichen am Heck angebrachten Zusatztanks kann die Reichweite immerhin auf ca. 600 km erhöht werden. Auch entwickelt die Gasturbine sehr heiße Abgase, der T-80 kann also mit Wärmebildgeräten bereits auf große Entfernung geortet werden. Die maximal überwindbare Steigung liegt bei 60 %. Hindernisse mit 0,9 m Höhe können überklettert, Gräben mit maximal 2,90 m Breite überschritten werden. Die Wattiefe des Panzers liegt bei 1,80 m, mit aufgesetztem Schnorchel bei 5 m. Eine dieselmotorgetriebene Version des T-80 wird von der Firma Morozow aus Charkow in der Ukraine gebaut. Diese Variante mit der Bezeichnung T-80UD ist mit einem konventionellen Gegenkolbenmotor mit 1000 PS (ähnlich dem des T-64) ausgestattet. Das Fahrwerk verfügt über ein drehstabgefedertes Rollenlaufwerk mit sechs Laufrollen und fünf Stützrollen je Seite. Die Ketten wurden für den T-80 neu entwickelt und verfügen über die Möglichkeit von Gummiauflagen zur Geräuschdämmung auf asphaltierten Straßen.

Bewaffnung

Bewaffnet ist der T-80 mit einer vollstabilisierten 125-mm-Glattrohrkanone vom Typ 2A46M (später auch 2A46M-1). Die 125-mm-Kanone ist mit einer automatischen Ladeeinrichtung (Ladeautomat oder Autolader) ausgestattet. Der 6ET-KORZINA-Ladeautomat dreht auf dem Turmboden. Darin sind 28 Geschosse mit der Spitze nach innen liegend angeordnet. Die Treibladungen stehen in einem Winkel von 90° dahinter. Zum Laden muss das Geschoss und die Treibladung hinter den Verschluss angehoben werden, worauf der Ansetzer beide in das Rohr schiebt. Mit diesem Mechanismus ist eine Feuerfolge von sieben bis neun Schuss pro Minute möglich. Bei einem Ausfall des Autoladers ist ein manuelles Nachladen möglich, jedoch reduziert dies die Feuergeschwindigkeit auf etwa einen Schuss pro Minute.[2]

Wie bei allen sowjetischen Panzern ist die Munition im Kampfraum des Panzers untergebracht. Bei einer Penetration der Panzerung im Kampfraumbereich besteht dadurch die Gefahr, dass sich diese Munition entzündet und explodiert. Dies bedeutet den Tod der Besatzung sowie den Totalausfall des Panzers.

Die 125-mm-Kanone 2A46M kann folgende Munitionssorten verschießen:

  • Unterkalibergranaten (APFSDS): KE-Pfeilgeschoss mit Treibspiegel, V0=1615–1800 m/s.
  • Hohlladungsgranaten (HEAT).
  • Splitter-Spreng-Granaten (FRAG-HE): Durch Veränderung am Zünder (Detonationszeit nach Aufschlag) kann Splitter-, Spreng- oder Sprengwirkung mit Verzögerung eingestellt werden.

Der T-80 kann 45 Geschosse und Lenkwaffen für die Kanone mitführen (davon 28 im Ladeautomat). Ein normaler Kampfsatz besteht aus folgenden Geschossarten:

  • 15 Stück APFSDS-Geschosse vom Typ BM-42. Durchschlag 590−630 mm Panzerstahl auf 2000 Meter
  • 6 Stück HEAT-Granaten vom Typ BK-29M. Durchschlag 650–750 mm Panzerstahl
  • 18 Stück FRAG-HE-Granaten vom Typ OF-19 oder OF-26
  • 6 Stück AT-11-Lenkwaffen. Durchschlag 650–700 mm Panzerstahl

Optional kann folgende Munition verschossen werden:

  • HEAT-Granate BK-21M mit einer Hohlladung ausgekleidet mit einer Uraneinlage. Durchschlag 550–750 mm Panzerstahl
  • HEAT-Granate BK-27 mit Dreifach-Hohlladung. Durchschlag 700–800 mm Panzerstahl
  • APFSDS-Geschoss vom Typ BM-29 und BM-32 mit DU-Penetrator

Neben der Hauptwaffe verfügt der T-80 über ein koaxiales 7,62-mm-PKT-MG mit 1250 Schuss sowie ein 12,7-mm-Fla-MG NSWT mit 500 Schuss. Eine Nebelmittelwurfanlage ist am Turm montiert. Diese besteht aus acht Nebelwurfbechern, die seitlich in zwei Gruppen am Turm angebracht sind.

Feuerleitsysteme

T-80

Der T-80 verwendet die primärstabilisierte Feuerleitanlage des T-64A mit dem Zielfernrohr-Entfernungsmesser TPD-2-49 bei unabhängig stabilisierter Visierlinie in der Vertikalen. Der Kommandant verfügt über das unstabilisierte Periskop TKN-3 mit aktiv/passivem Nachtkanal. Nachts ist der Feuerkampf mit dem IR-Zielfernrohr TPN-1 auf eine maximale Kampfentfernung von 800–1000 m beschränkt.

T-80B

Beim T-80B wurde das Feuerleitsystem gegenüber dem T-64A/T-80 stark verbessert. Das 1A33-Feuerleitsystem ist mit dem Stabilisierungssystem 2Eh26 sowie dem Ballistik-Computer 1W517 ausgerüstet. Der Richtschütze verfügt über ein in zwei Ebenen blickfeldstabilisiertes periskopisches Zielfernrohr 1G42 mit Laser-E-Messer sowie der 9K112-Lenkwaffenanlage. Als Nachtzielfernrohr dient das aktiv/passive Infrarotzielfernrohr TPN-3. Der Kommandant verfügt über das unstabilisierte Periskop TKN-3 mit aktiv/passivem Nachtkanal.

T-80U

Das 1A45-Feuerleitsystem ist mit dem Stabilisierungssystem 2Eh42 sowie dem Ballistik-Computer 1W528 ausgerüstet. Der Richtschütze verfügt über ein in zwei Ebenen blickfeldstabilisiertes periskopisches Zielfernrohr 1G46 (Irtysch) mit Laser-E-Messer sowie der 9S515-Lenkeinheit für die Lenkwaffenanlage 9M119 REFLEKS (Rakete 9M119 INVAR). Ein stabilisiertes aktiv/passives Infrarotzielfernrohr vom Typ TPN-4 Buran-PA mit einer Verbindung zu einem Monitor für den Kommandanten ist ebenfalls vorhanden. Nachts ist der Feuerkampf auf eine maximale Kampfentfernung von bis zu 1300 m möglich. Das Feuerleitsystem umfasst eine digitale ballistische Rechnereinheit sowie Umweltsensoren.

Der Kommandant verfügt über eine drehbare Kuppel und fünf Winkelspiegel sowie ein vertikal stabilisiertes Periskop TKN-4S mit Tag- und passivem Infrarotnachtkanal. Der Kommandant kann dem Richtschützen Ziele übergeben und selbständig die Führung der Bewaffnung übernehmen.

Panzerung

T-80

Die Ausführung T-80 verfügt an der Turmfront über eine Verbundpanzerung. Diese besteht aus zwei Schichten Panzerstahl sowie einer Mittelschicht aus Platten einer äußerst harten Aluminiumlegierung, die mit Glasfasergewebe verstärkt sind. Die Materialstärke an der Turmfront beträgt etwa 400 mm. An der Wannenfront besteht die Verbundpanzerung aus einer inneren 20 mm starken Schicht Stahl, einer 105 mm starken Mittelschicht aus Steltexolit-GFK sowie einer Außenschicht aus 100 mm hochfestem Stahl.

Die Ausführung T-80 verfügt über folgenden Panzerschutz gegen HEAT- und KE-Geschosse (in RHA):

Bauteil Turm obere Turmfront Wannenfront oben Wannenfront unten
KE-Penetrator 280–450 mm 200 mm 335 mm 210 mm
HEAT 330–490 mm 220 mm 420 mm 210 mm
T-80B & T-80BW

Die Ausführung T-80B verfügt an der Turmfront über eine weiterentwickelte Komposit-Verbundpanzerung. Diese besteht aus zwei Schichten Panzerstahl und einem Hohlraum für die Kombination-K-Kompositpanzerung. Die Kombination-K-Kompositpanzerung enthält Kugeln aus Korundum (Aluminiumoxidkeramik / Al2O3) die in Steltexolit (GFK) eingegossen sind. Die Materialstärke an der Turmfront beträgt etwa 600 mm. Die Verbundpanzerung an der Wannenfront des T-80B und T-80BW besteht aus einer inneren, 40 mm starken Schicht Stahl, einer Mittelschicht aus 105 mm Steltexolit mit einer 60 mm starken Keramikplatte sowie einer Außenschicht aus 40 mm hochfestem Stahl. Beim T-80BW wurde die Wannenfront durch eine zusätzliche aufgeschweißte Platte aus 30 mm Panzerstahl verstärkt. Beim T-80BW sind am Turm und an der Wanne zusätzlich Elemente aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1 angebrachte. Diese Zusatzpanzerung erhöht den Panzerschutz um 25–30 %.

Die Ausführung T-80B verfügt über folgenden Panzerschutz gegen HEAT- und KE-Geschosse:

Bauteil Turm obere Turmfront Wannenfront oben Wannenfront unten
KE-Penetrator 280–500 mm 290–320 mm 415 mm 270–360 mm
HEAT 450–640 mm 340–370 mm 490 mm 320 mm

Die Ausführung T-80BW (mit Kontakt-1-Reaktivpanzerung) verfügt über folgenden Panzerschutz gegen HEAT- und KE-Geschosse:

Bauteil Turm obere Turmfront Wannenfront oben Wannenfront unten
KE-Penetrator 280–530 mm 425–435 mm 500–600 mm 270–360 mm
HEAT 950–1040 mm 670–910 mm 750 mm 380 mm
T-80A & T-80AW

Der T-80A ist mit einer experimentellen Laminatpanzerung am Turm ausgerüstet. Diese besteht aus einer inneren 30 mm starken Schicht Stahl, einer Mittelschicht aus verschiedenen Hartmetallen, Keramik- und Platten aus glasfaserverstärktem Kunststoff sowie einer Außenschicht aus 60 mm Panzerstahl. Die Variante T-80AW ist zusätzlich mit Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1 ausgerüstet.

T-80U

Ab der Ausführung T-80U kommt am Turm eine Verbundpanzerung aus hochfesten Stählen, Nickel, Keramikplatten und Borcarbid zum Einsatz. Zusätzlich ist der T-80U mit weiterentwickelter Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-5 ausgerüstet.

Die Ausführung T-80UD (mit Kontakt-5-Reaktivpanzerung) verfügt über folgenden Panzerschutz gegen HEAT- und KE-Geschosse:

Bauteil Turm obere Turmfront Wannenfront oben Wannenfront unten
KE-Penetrator 280–850 mm 290–390 mm 780 mm 310–430 mm
HEAT 960–1450 mm 700–730 mm 1080 mm 500 mm

Der Innenraum des Panzers ist mit Kevlar-Schutzmatten ausgekleidet, die Splitter abfangen sollen. Der Panzer verfügt über eine automatische ABC-Überdruck-Schutzanlage zum Schutz vor chemischen und biologischen Kampfstoffen sowie zum Schutz vor den Wirkungsfaktoren einer Kernwaffendetonation, wie beispielsweise Druckwelle, Sofort- und Restkernstrahlung und radioaktiver Staub. Zur Feststellung radioaktiver Strahlung und chemischer Kampfstoffe verfügt der T-80 über ein Strahlungsmess- und Kampfstoffspürgerät.

Neuere T-80U sind mit dem Schtora-1-Abwehrsystem ausgerüstet. Dieses beinhaltet einen IR-Störgerät, ein Laserwarnsystem mit vier Laserempfängern sowie eine Nebelwurfanlage. Das System wird von einem Computer gesteuert und reagiert automatisch. Das System erkennt die Zielbeleuchtungs- und Steuersysteme gängiger Panzerabwehrlenkwaffen und stört diese Systeme.

Einsatz

Der T-80 kam bei den Konflikten in den ehemaligen Sowjetrepubliken zum Einsatz. In größerem Umfang wurde der T-80 in den Tschetschenienkriegen eingesetzt. Bei den Kämpfen gegen die Widerstandskämpfer im Stadtgebiet von Grosny erlitten die T-80B-Verbände große Verluste. In den engen Straßen wurden die Marschkolonnen der T-80B von erhöhten Positionen aus den Gebäuden mit RPG-Panzerbüchsen beschossen. Die Hohlladungssprengköpfe dieser Waffen durchschlugen mühelos die dünne Dachpanzerung der T-80B. Solche Treffer führten in der Regel zu einer sofortigen Explosion des Panzers und damit zum Tod der gesamten Besatzung. Jedoch sind nur wenige Fälle bekannt, bei denen es den Widerstandskämpfern gelang, mit infanteristischen Panzerabwehrwaffen die Frontalpanzerung des T-80BW zu durchschlagen. Der T-80 erwies sich bei Gefechten gegen tschetschenische T-72 und T-62 als überlegen.

Die hohen Verluste in Tschetschenien resultierten auch aus dem schlechten Ausbildungsstand der Besatzungen sowie der mangelhaften Taktik. Insbesondere die fehlende Luftunterstützung sowie die mangelhafte Aufklärung wirkten sich verheerend aus. Auch erwiesen sich bei diesem Konflikt der hohe Treibstoffverbrauch und der große Wartungsaufwand des T-80 als äußerst nachteilig.

Benutzer

Zur Zeit befinden sich etwa 4500 Stück im Armeebestand der russischen Streitkräfte. Vorwiegend handelt es sich dabei um die älteren Modelle T-80B, T-80BW und T-80U. Lediglich die 14. Panzer-Gardedivision Kantemirowskaja ist mit dem modernen T-80UM ausgerüstet.

  • ArmenienArmenien Armenien – 20 T-80BW und T-80BWK
  • AgyptenÄgypten Ägypten – 20 T-80U und 14 T-80UK im Jahr 1997 beschafft.
  • KasachstanKasachstan Kasachstan – Unbekannte Anzahl T-80B und T-80BW.
  • PakistanPakistan Pakistan – Ursprünglich bestellte Pakistan im August 1996 in der Ukraine 320 T-80UD. Nach der Lieferung von 15 Fahrzeugen musste die Lieferung aufgrund russischen Drucks eingestellt werden. Russland argumentierte, dass der T-80UD ein zu 100 % russisches Produkt sei und die Ukraine somit nicht das Recht besitze, diesen zu exportieren. Die Ukraine komplettierte daraufhin die Lieferung mit 285 T-84U (Objekt 478BE) aus lokaler Produktion.
  • RusslandRussland Russland – 3044 T-80B, T-80BM, T-80U, T-80UM und T-80UD im aktiven Dienst sowie weitere 1456 T-80 in Reserve.
  • Korea SudSüdkorea Südkorea – Südkorea erhielt 80 T-80U als Ausgleich für ausstehende Rechnungen aus der Zeit der Sowjetunion.
  • UkraineUkraine Ukraine – 271 T-80BW, T-80U, T-80UD und T-84.
  • WeissrusslandWeißrussland Weißrussland – 92 T-80B und T-80BW.
  • Zypern RepublikRepublik Zypern Zypern (Nationalgarde) – 41 T-80U Mitte der 1990er-Jahre beschafft. Im Januar 2009 wurden weitere 41 T-80U bestellt.

Varianten

T-80BW der russischen Armee
T-80U
  • T-80 (Objekt 219 SP1): 1. Prototyp. Modernisierte Variante des T-64T mit SD-1000-Gasturbine mit 1000 PS.
  • T-80 (Objekt 219 SP2): Vorserienversion. Mit SD-1000T-Gasturbine mit 1000 PS. Mit analoger Feuerleitanlage mit stereoskopischem Entfernungsmesser sowie 125-mm-Glattrohrkanone 2A46-2 mit Ladeautomat und 38 Schuss Munition.
  • T-80 (Objekt 219): 1. Serienversion ab 1976. Verbesserte Version des Objekt 219SP2. Mit Nebelmittelwurfanlage, abgeänderten Optiken und Wannenbug und verstärktem Fahrwerk. Nur wenige hundert Stück produziert.
  • T-80M1: Prototyp ausgerüstet mit dem ARENA-Panzerabwehrlenkwaffen-Abwehrsystem.
  • T-80B (Objekt 219R): 2. Serienversion ab 1978. Mit modifiziertem Turm sowie diversen Detailverbesserungen, u. a. verbesserter Verbundpanzerung und zusätzlichen 30 mm starken Panzerplatten am Wannenbug. Mit moderner 1A33-Feuerleitanlage, 1W517-Feuerleitrechner und AT-8-Lenkwaffensystem. Mit Gasturbine SG-1000TF mit 1100 PS. Gefechtsgewicht 44,5 Tonnen.
  • T-80B (Objekt 219RD): Prototyp mit A-35-2 (2W-16-2)-Dieselmotor mit 985 PS Leistung.
  • T-80B (Objekt 219V-46): Prototyp mit dem W-46-Dieselmotor des T-72 mit 840 PS Leistung.
  • T-80B1: Wie T-80B, jedoch ohne AT-8-Songster-Lenkwaffensystem.
  • T-80BK (Objekt 660): Kommandantenfahrzeug ab 1978. Mit TNA-Navigationssystem und R-130-Funkausrüstung, aber ohne AT-8-Lenkwaffen. Verringerter Munitionsvorrat von 28 Schuss 125-mm-Munition.
  • T-80BW (Objekt 219RW): Weiterentwicklung des T-80B, die 1985 in Serie ging. Verbesserter T-80B mit 210 bis 222 Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
  • T-80BWK: Kommandantenfahrzeug des T-80BW, mit zusätzlicher Navigations- und Funkausrüstung. Verringerter Munitionsvorrat von 28 Schuss 125-mm-Munition.
  • T-80BA: Nachrüstprogramm für die russischen Streitkräfte. Ältere T-80B werden auf den Standard des T-80UM nachgerüstet. Inkl. voll stabilisiertem Zielfernrohr 1G46, AT-11-Lenkwaffen, Wärmebildzielfernrohr Agawa-M1 und Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-5 oder Relikt.
  • T-80YE-1: Nachrüstprogramm für die russischen Streitkräfte. T-80BW mit dem Turm des T-80UD. Ausgerüstet mit PLISA-Wärmebildgerät.
  • T-80A (Objekt 219A): Modifizierter T-80B ab 1982. Mit neuem Turm mit experimenteller Verbundpanzerung sowie GTD-1000M-Gasturbine mit 1200 PS. Mit Glattrohrkanone 2A46-1 und 1A42-Feuerleitanlage. Des Weiteren wird die modernere AT-11-Lenkwaffenanlage verwendet. Auf 45 Schuss vergrößerter Munitionsvorrat. Gefechtsgewicht 47,6 Tonnen. Vorläufer des T-80U. Nur wenige Dutzend produziert.
  • T-80AK: Kommandantenfahrzeug des T-80A. Mit zusätzlicher Navigations- und Funkausrüstung.
  • T-80AW: Version des T-80A mit Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
  • T-80AKW: Kommandantenfahrzeug des T-80AW. Mit zusätzlicher Navigations- und Funkausrüstung und Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
  • T-80AT: Modernisierter T-80U für die russischen Streitkräfte. Mit Relikt-Reaktivpanzerung sowie neuer Gasturbine GTD-1250G und verbesserter Kanone 2A46M-4. Inkl. voll stabilisiertem Zielfernrohr 1G46 und Wärmebildzielfernrohr Agawa-M1.
  • T-80U (Objekt 219AS): 2. Generation der T-80-Serie ab 1985. Mit verbesserter Wannen- und Turmpanzerung sowie Kontakt-5-Reaktivpanzerung. Mit Zusatzpanzerung auf dem Turmdach sowie verbessertem Minenschutz an der Wannenunterseite. Mit moderner AT-11-Lenkwaffenanlage. Mit vollstabilisierter digitaler 1A45-Irtysch-Feuerleitanlage und verbesserten Kanone 2A42M-1. Ursprünglich wurde eine GTD-1000TF-Gasturbine mit 1100 PS verwendet, die später durch eine GTD-1250 mit 1250 PS und eine GTD-18A-Hilfsturbine ersetzt wurde. Gefechtsgewicht 46,1 Tonnen.
  • T-80U-1: Vorserienmodell des T-80U, noch mit älterer AT-8-Lenkwaffenanlage.
  • T-80UA: Modernisierter T-80U für die russischen Streitkräfte. Mit Relikt-Reaktivpanzerung sowie neuer Gasturbine GTD-1250G und verbesserter Kanone 2A46M-4. Inkl. voll stabilisiertem Zielfernrohr 1G46 und Wärmebildzielfernrohr Agawa-M1.
  • T-80UD Bereza (Objekt 478B): Version des T-80U im Malischew-Werk in Charkiw, Ukraine entwickelt, Serienfertigung ab 1988, Mit 1000-PS-Zweitakt-Dieselmotor 6TDF statt Gasturbine. Ansonsten mit T-80U identisch. Rund 500 hergestellt, von denen die russische Armee 200 erhielt.
  • T-80UK: Kommandantenversion mit R-163-50K und R-163-U-Funkausrüstung sowie TNA-4-3-Landnavigationssystem. Durch die zusätzliche Ausrüstung können nur 30 Schuss 125-mm- sowie 750 Schuss 12,7-mm-Munition mitgeführt werden.
  • T-80UM: Verbesserter T-80U. Ausgerüstet mit voll stabilisiertem Zielfernrohr 1G46, ballistischem Rechner und Wärmebildzielfernrohr Agawa-M1 für den Richtschützen. Mit Relikt-Reaktivpanzerung und optionalem Lenkwaffen-Abwehrystem TSh1-7 Schtora-1. Serienfertigung nach wenigen Modellen zugunsten des T-90 eingestellt.
  • T-80UM1 Bars: Prototyp mit Schtora- und Arena-Panzerabwehrlenkwaffenabwehrsystem. Mit moderner Relikt-Reaktivpanzerung sowie einer neuen Gasturbine GTD-1250G und verbesserter Kanone 2A46M-4. Die Panzeroberfläche ist mit einer radarabweisenden RPZ-86M-Schicht belegt.
  • T-80UM2: Prototyp eines T-80U mit Drozd-1-Verteidigungssystem. Mit moderner Relikt-Reaktivpanzerung sowie einer neuen Gasturbine GTD-1250-G und verbesserter Kanone 2A46M-6. Später nachgerüstet mit moderneren Drozd-2-Anlage. T-80UM2 war ursprünglich die Bezeichnung für den Technologiedemonstrator Black Eagle (Objekt 640).
  • T-80UE: Exportversion des T-80UM1 ohne Arena-Panzerabwehrlenkwaffen-Abwehrsystem. Mit Relikt-Reaktivpanzerung.
  • T-84 (Objekt 478DU2): In der Ukraine hergestellte Version. Mit geschweißtem Turm und französischem ALIS-Wärmebildgerät. Kann auch mit Arena- und/oder Schtora-1-Abwehrsystem ausgerüstet werden.

Literatur

  • Andrew W. Hull, David R. Markov, Steven J. Zaloga: Soviet/Russian Armor and Artillery Design Practices. 1945 to Present. Darlington Productions u. a., Darlington u. a. 1999, ISBN 1-892848-01-5.
  • Tabelle russische/sowjetische Kampfpanzer. DTIG – Defense Threat Informations Group, Dezember 2007.
  • Mikhail Baryatinsky: Main Battle Tank T-80. Allan, Hersham 2007, ISBN 978-0-7110-3238-5, (Russian Armour 3).

Weblinks

 Commons: T-80 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stephan Kotsch: Vom T-54 zum T-90 – Aus der Geschichte des sowjetischen Panzerbaus. Abgerufen am 24. Oktober 2011.
  2. Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik, Akademiethemen Heft 14, Lothar Mann

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