- The Boys from Brazil - Geheimakte Viertes Reich
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Filmdaten Deutscher Titel: The Boys from Brazil Originaltitel: The Boys from Brazil Produktionsland: Großbritannien,
USAErscheinungsjahr: 1978 Länge: 120 Minuten (Director's Cut),
96 MinutenOriginalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: Franklin J. Schaffner Drehbuch: Heywood Gould,
Ira Levin (Roman)Produktion: Stanley O'Toole,
Martin RichardsMusik: Jerry Goldsmith Kamera: Henri Decaë Schnitt: Robert Swink Besetzung - Gregory Peck: Dr. Josef Mengele
- Laurence Olivier: Esra Liebermann
- James Mason: Eduard Seibert
- Lilli Palmer: Esther Liebermann
- Uta Hagen: Frieda Maloney
- Steve Guttenberg: Barry Kohler
- Denholm Elliott: Sidney Beynon
- Rosemary Harris: Frau Doring
- John Dehner: Henry Wheelock
- John Rubinstein: David Bennett
- Anne Meara: Mrs. Curry
- Jeremy Black: Die „Hitler“-Jungen
The Boys from Brazil ist ein Thriller aus dem Jahr 1978, dessen Handlung trotz einiger historischer Figuren jedoch fiktiv ist. Die literarische Vorlage – der Roman Die Boys aus Brasilien (Originaltitel: The Boys from Brazil) – stammt von Ira Levin.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der junge jüdische Journalist Barry Kohler steht in Kontakt mit dem in Österreich lebenden Nazijäger Esra Liebermann. Er ist in Paraguay einem Kreis von Exilnazis auf die Spur gekommen, deren Anführer der ehemalige KZ-Arzt Dr. Josef Mengele ist. Mengele ist nach wie vor aktiv und plant das 1945 untergegangene Dritte Reich neu auferstehen zu lassen.
Mengele hat 94 Jungen aus Genen des „Führers“ geklont, die alle identisch aussehen und auch den Lebenslauf von Adolf Hitler haben sollen. Zwecks dessen gibt er den Befehl aus, die 94 65-jährigen Adoptivväter der Klone möglichst auf den Tag genau in jenem Alter umzubringen, in dem Hitlers Vater starb. Sämtliche der im Labor entstandenen Duplikate waren ihren Familien zur Adoption angeboten worden. Die Paare, die den Nachwuchs adoptierten, wurden zuvor von Mengeles Schergen ausgewählt, da ihr Hintergrund mit dem von Klara und Alois Hitler (Alter, Altersdifferenz, Beruf, Stil der Erziehung) identisch war. Auch Kohler wird von den Nazis ermordet, nachdem er noch Liebermann Details des Planes und die Beteiligung Mengeles übermitteln kann.
Liebermann spioniert daraufhin den von Kohler genannten Nazis hinterher. Anhand ihrer Mordopfer erkennt Liebermann sehr bald, dass alle Getöteten völlig gleich aussehende Söhne haben und stellt die Zusammenhänge her. Schließlich kann Liebermann den Gesuchten stellen, wird von diesem jedoch beinahe getötet. Am Ende wird Mengele von Hunden zerfleischt, die einer der Jungen auf ihn hetzt, um seinen ermordeten Adoptivvater zu rächen. Doch die von ihm gezüchteten Hitler-Klone leben weiter, obwohl eine Vereinigung junger Zionisten von Liebermann fordert, die Liste mit den Namen der „Reagenzglas-Führer“ herauszugeben. Er aber weigert sich, unschuldige Kinder zu töten und verbrennt die Liste. Die Schlussszene zeigt den Klon mit den Hunden, wie er angesichts eines Fotos des zerfleischten Mengele ein böses Lächeln aufsetzt.
Hintergrund
Im Jahr 1978, in dem der Film gedreht wurde, lebte der reale Josef Mengele noch versteckt in São Paulo. Niemand kannte den Aufenthaltsort des Mannes, der knapp 800.000 Menschen in die Gaskammern selektiert hatte und durch seine pseudowissenschaftliche Zwillingsforschung ungefähr 1.500 Kinder ermorden ließ. Darum wurde der Name Mengele zu einem Mysterium, dem sich Ira Levin in seinem Roman annahm und diese Horrorfiktion von einem künftigen „Vierten Reich“ spekulierte.
Heute weiß man, dass Mengele kurz nach der Veröffentlichung des Filmes, am 7. Februar 1979, in Bertioga verstorben ist.
Der Charakter des Esra Liebermann ist an die Person Simon Wiesenthals angelehnt. Die entsprechenden – aber auch andere – Szenen wurden in Wien gedreht (unter anderem in der Neutorgasse, demselben Stadtviertel, in dem Wiesenthal damals sein Büro betrieb).
Auszeichnungen
Der Film erhielt 1979 zwar folgende drei Oscar-Nominierungen, jedoch keinen der begehrten Filmpreise:
- Bester Hauptdarsteller: Laurence Olivier
- Bester Filmschnitt
- Beste Musik
Gregory Peck erhielt auch eine Golden Globe-Nominierung.
Laurence Olivier gewann den begehrten NBR Award als Bester Schauspieler.
Kritik
- prisma-online: Dies ist zwar eine reichlich abstruse Geschichte, die Franklin J. Schaffner 1978 vorlegte, aber trotzdem handelt es sich um einen enorm spannenden Thriller mit grandiosen Darstellern und einigen Horror- und Sciencefiction-Elementen.
Literatur
- Ira Levin: Die Boys aus Brasilien. Roman (Originaltitel: The Boys from Brazil). Deutsch von Jürgen Abel. Genehmigte Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 1992, 255 S., ISBN 3-442-41410-5
Weblinks
- The Boys from Brazil in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritiken zu The Boys from Brazil auf Rotten Tomatoes (englisch)
Filme von Franklin J. SchaffnerDie verlorene Rose | Der Kandidat | Die Normannen kommen | Der doppelte Mann | Planet der Affen | Patton – Rebell in Uniform | Nikolaus und Alexandra | Papillon | Inseln im Strom | The Boys from Brazil | Der Fluch der Sphinx | Geliebter Giorgio | Lionheart | Welcome Home – Ein Toter kehrt zurück
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