The Boys from Brazil

The Boys from Brazil
Filmdaten
Deutscher Titel The Boys from Brazil
Produktionsland Großbritannien,
USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1978
Länge 125 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Franklin J. Schaffner
Drehbuch Heywood Gould
Produktion Stanley O’Toole,
Martin Richards
Musik Jerry Goldsmith
Kamera Henri Decaë
Schnitt Robert Swink
Besetzung

The Boys from Brazil ist ein Thriller aus dem Jahr 1978, dessen Handlung trotz einiger historischer Figuren jedoch fiktiv ist. Die literarische Vorlage – der Roman Die Boys aus Brasilien (Originaltitel: The Boys from Brazil) – stammt von Ira Levin.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der junge jüdische Journalist Barry Kohler kontaktiert den in Österreich lebenden alten Nazijäger Ezra Lieberman. Er ist in Paraguay einem Kreis von Exilnazis auf die Spur gekommen, zu denen der ehemalige KZ-Arzt Dr. Josef Mengele gehört. Mengele hat im südamerikanischen Dschungel aus Genen Adolf Hitlers 94 Jungen geklont. Die Duplikate wurden über Agenturen zur Adoption angeboten. Die Paare, die den Nachwuchs schließlich adoptierten, wurden zuvor von Mengeles Schergen so ausgewählt, dass ihr Hintergrund mit dem von Klara und Alois Hitler (Alter, Altersdifferenz, Beruf, Stil der Erziehung) möglichst identisch sein sollte. Schließlich gibt er bei einem Treffen, das Kohler belauscht, den Befehl aus, nun alle 65-jährigen Adoptivväter der Klone möglichst auf den Tag genau in jenem Alter umzubringen, in dem auch Hitlers Vater starb. Kohler wird von den Nazis ermordet, gerade als er Lieberman telefonisch Details des Planes und die Beteiligung Mengeles übermittelt.

Lieberman glaubt den Enthüllungen Kohlers anfangs nicht, sammelt aber Zeitungsausschnitte, in denen Todesfälle älterer Männer berichtet werden und besucht deren Witwen. Bald erkennt Lieberman, dass alle Getöteten völlig gleich aussehende Söhne haben und stellt die Zusammenhänge her.

Währenddessen beschließt die Nazi-Organisation wegen der bekanntwerdenden Nachforschungen, die Operation einzustellen und alle Zeugnisse zu vernichten. Mengele will das drohende Scheitern seines Schaffens nicht akzeptieren und macht sich fortan selbst auf den Weg, die Mordserie fortzusetzen. Hierbei kann Liebermann Mengele im Farmhaus eines amerikanischen Opfers stellen, wird von Mengele jedoch beinahe getötet. Mengele selbst wird von Hunden zerfleischt, die der Sohn des Opfers auf ihn hetzt, um seinen ermordeten Adoptivvater zu rächen. Liebermann kommt ins Krankenhaus. Obwohl eine Vereinigung junger Zionisten von Lieberman fordert, die Liste mit den Namen der „Reagenzglas-Führer“ herauszugeben, weigert er sich, unschuldige Kinder töten zu lassen und verbrennt die Liste. Die Schlussszene zeigt den Klon mit den Hunden, wie er angesichts eines Fotos des zerfleischten Mengele ein böses Lächeln aufsetzt.

Hintergrund

Im Jahr 1978, in dem der Film gedreht wurde, lebte der reale Josef Mengele noch versteckt in São Paulo. Niemand kannte den Aufenthaltsort des Mannes, der Menschen in die Gaskammern selektiert hatte und durch seine pseudowissenschaftliche Zwillingsforschung ungefähr 1500 Kinder ermorden ließ. Darum wurde der Name Mengele zu einem Mysterium, dessen sich Ira Levin in seinem Roman annahm und diese Horrorfiktion von einem künftigen „Vierten Reich“ spekulierte.

Heute weiß man, dass Mengele kurz nach der Veröffentlichung des Filmes, am 7. Februar 1979, in Bertioga verstorben ist.

Der Charakter des Esra Liebermann ist an die Person Simon Wiesenthals angelehnt. Die entsprechenden – aber auch andere – Szenen wurden in Wien gedreht (unter anderem in der Neutorgasse, demselben Stadtviertel, in dem Wiesenthal damals sein Büro betrieb).

Die Dreharbeiten fanden in England, Österreich, Portugal und den U.S.A statt.

Für 2009 war ein Remake geplant.

Das Lied „We're Home Again“ wurde von Jerry Goldsmith komponiert und von Elaine Paige gesungen.

Laurence Olivier, der in diesen Film einen Nazijäger darstellt, spielte 1976 den KZ-Zahnarzt im Film „Der Marathon-Mann“.

James Mason, der einen Getreuen von Josef Mengele spielt, stellte in den Filmen „Rommel, der Wüstenfuchs (1951)“ und „Die Wüstenratten (1953)“ Erwin Rommel dar.

Sky du Mont wird im Abspann als 'Guy Dumont' aufgeführt.

Auszeichnungen

Der Film erhielt 1979 zwar folgende drei Oscar-Nominierungen, jedoch keinen der begehrten Filmpreise:

Gregory Peck erhielt auch eine Golden Globe-Nominierung.

Laurence Olivier gewann den begehrten NBR Award als Bester Schauspieler.

Kritik

  • prisma-online: Dies ist zwar eine reichlich abstruse Geschichte, die Franklin J. Schaffner 1978 vorlegte, aber trotzdem handelt es sich um einen enorm spannenden Thriller mit grandiosen Darstellern und einigen Horror- und Sciencefiction-Elementen.
  • Das große Personenlexikon des Films schrieb: Schaffner drehte mit The Boys from Brazil "einen der idiotischsten (und in seiner Vermischung von historischen Fakten und kruden Versatzstücken aus der NS-Ideologie geschmacklosesten) Filme des 20. Jahrhunderts."[1]

Anmerkung

  1. Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films, Band 7, S. 75, Berlin 2001

Literatur

  • Ira Levin: Die Boys aus Brasilien. Roman (Originaltitel: The Boys from Brazil). Deutsch von Jürgen Abel. Genehmigte Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 1992, 255 S., ISBN 3-442-41410-5

Weblinks


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