- The Boys from Brazil
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Filmdaten Deutscher Titel The Boys from Brazil Produktionsland Großbritannien,
USAOriginalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1978 Länge 125 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Franklin J. Schaffner Drehbuch Heywood Gould Produktion Stanley O’Toole,
Martin RichardsMusik Jerry Goldsmith Kamera Henri Decaë Schnitt Robert Swink Besetzung - Gregory Peck: Dr. Josef Mengele
- Laurence Olivier: Ezra Lieberman
- James Mason: Eduard Seibert
- Lilli Palmer: Esther Lieberman
- Uta Hagen: Frieda Maloney
- Steven Guttenberg: Barry Kohler
- Denholm Elliott: Sidney Beynon
- Rosemary Harris: Frau Döring
- John Dehner: Henry Wheelock
- John Rubinstein: David Bennett
- Anne Meara: Mrs. Curry
- Jeremy Black: Die „Hitler“-Jungen
- Bruno Ganz: Professor Bruckner
- Walter Gotell: Mundt
- David Hurst: Strasser
- Wolfgang Preiss: Löfquist
- Michael Gough: Mr. Harrington
- Joachim Hansen: Rechtsanwalt Fassler
- Sky du Mont: Dietrich Hessen
- Carl Duering: Trausteiner
- Linda Hayden: Nancy
- Richard Marner: Döring
- Georg Marischka: Gunther
- Günter Meisner: Farnbach
- Prunella Scales: Mrs. Harrington
- Wolf Kahler: Schwimmer
The Boys from Brazil ist ein Thriller aus dem Jahr 1978, dessen Handlung trotz einiger historischer Figuren jedoch fiktiv ist. Die literarische Vorlage – der Roman Die Boys aus Brasilien (Originaltitel: The Boys from Brazil) – stammt von Ira Levin.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der junge jüdische Journalist Barry Kohler kontaktiert den in Österreich lebenden alten Nazijäger Ezra Lieberman. Er ist in Paraguay einem Kreis von Exilnazis auf die Spur gekommen, zu denen der ehemalige KZ-Arzt Dr. Josef Mengele gehört. Mengele hat im südamerikanischen Dschungel aus Genen Adolf Hitlers 94 Jungen geklont. Die Duplikate wurden über Agenturen zur Adoption angeboten. Die Paare, die den Nachwuchs schließlich adoptierten, wurden zuvor von Mengeles Schergen so ausgewählt, dass ihr Hintergrund mit dem von Klara und Alois Hitler (Alter, Altersdifferenz, Beruf, Stil der Erziehung) möglichst identisch sein sollte. Schließlich gibt er bei einem Treffen, das Kohler belauscht, den Befehl aus, nun alle 65-jährigen Adoptivväter der Klone möglichst auf den Tag genau in jenem Alter umzubringen, in dem auch Hitlers Vater starb. Kohler wird von den Nazis ermordet, gerade als er Lieberman telefonisch Details des Planes und die Beteiligung Mengeles übermittelt.
Lieberman glaubt den Enthüllungen Kohlers anfangs nicht, sammelt aber Zeitungsausschnitte, in denen Todesfälle älterer Männer berichtet werden und besucht deren Witwen. Bald erkennt Lieberman, dass alle Getöteten völlig gleich aussehende Söhne haben und stellt die Zusammenhänge her.
Währenddessen beschließt die Nazi-Organisation wegen der bekanntwerdenden Nachforschungen, die Operation einzustellen und alle Zeugnisse zu vernichten. Mengele will das drohende Scheitern seines Schaffens nicht akzeptieren und macht sich fortan selbst auf den Weg, die Mordserie fortzusetzen. Hierbei kann Liebermann Mengele im Farmhaus eines amerikanischen Opfers stellen, wird von Mengele jedoch beinahe getötet. Mengele selbst wird von Hunden zerfleischt, die der Sohn des Opfers auf ihn hetzt, um seinen ermordeten Adoptivvater zu rächen. Liebermann kommt ins Krankenhaus. Obwohl eine Vereinigung junger Zionisten von Lieberman fordert, die Liste mit den Namen der „Reagenzglas-Führer“ herauszugeben, weigert er sich, unschuldige Kinder töten zu lassen und verbrennt die Liste. Die Schlussszene zeigt den Klon mit den Hunden, wie er angesichts eines Fotos des zerfleischten Mengele ein böses Lächeln aufsetzt.
Hintergrund
Im Jahr 1978, in dem der Film gedreht wurde, lebte der reale Josef Mengele noch versteckt in São Paulo. Niemand kannte den Aufenthaltsort des Mannes, der Menschen in die Gaskammern selektiert hatte und durch seine pseudowissenschaftliche Zwillingsforschung ungefähr 1500 Kinder ermorden ließ. Darum wurde der Name Mengele zu einem Mysterium, dessen sich Ira Levin in seinem Roman annahm und diese Horrorfiktion von einem künftigen „Vierten Reich“ spekulierte.
Heute weiß man, dass Mengele kurz nach der Veröffentlichung des Filmes, am 7. Februar 1979, in Bertioga verstorben ist.
Der Charakter des Esra Liebermann ist an die Person Simon Wiesenthals angelehnt. Die entsprechenden – aber auch andere – Szenen wurden in Wien gedreht (unter anderem in der Neutorgasse, demselben Stadtviertel, in dem Wiesenthal damals sein Büro betrieb).
Die Dreharbeiten fanden in England, Österreich, Portugal und den U.S.A statt.
Für 2009 war ein Remake geplant.
Das Lied „We're Home Again“ wurde von Jerry Goldsmith komponiert und von Elaine Paige gesungen.
Laurence Olivier, der in diesen Film einen Nazijäger darstellt, spielte 1976 den KZ-Zahnarzt im Film „Der Marathon-Mann“.
James Mason, der einen Getreuen von Josef Mengele spielt, stellte in den Filmen „Rommel, der Wüstenfuchs (1951)“ und „Die Wüstenratten (1953)“ Erwin Rommel dar.
Sky du Mont wird im Abspann als 'Guy Dumont' aufgeführt.
Auszeichnungen
Der Film erhielt 1979 zwar folgende drei Oscar-Nominierungen, jedoch keinen der begehrten Filmpreise:
- Bester Hauptdarsteller: Laurence Olivier
- Bester Filmschnitt
- Beste Musik
Gregory Peck erhielt auch eine Golden Globe-Nominierung.
Laurence Olivier gewann den begehrten NBR Award als Bester Schauspieler.
Kritik
- prisma-online: Dies ist zwar eine reichlich abstruse Geschichte, die Franklin J. Schaffner 1978 vorlegte, aber trotzdem handelt es sich um einen enorm spannenden Thriller mit grandiosen Darstellern und einigen Horror- und Sciencefiction-Elementen.
- Das große Personenlexikon des Films schrieb: Schaffner drehte mit The Boys from Brazil "einen der idiotischsten (und in seiner Vermischung von historischen Fakten und kruden Versatzstücken aus der NS-Ideologie geschmacklosesten) Filme des 20. Jahrhunderts."[1]
Anmerkung
- ↑ Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films, Band 7, S. 75, Berlin 2001
Literatur
- Ira Levin: Die Boys aus Brasilien. Roman (Originaltitel: The Boys from Brazil). Deutsch von Jürgen Abel. Genehmigte Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 1992, 255 S., ISBN 3-442-41410-5
Weblinks
- The Boys from Brazil in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu The Boys from Brazil bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Vergleich der Schnittfassungen FSK16 - Franz. DVD von The Boys from Brazil bei Schnittberichte.com
Filme von Franklin J. SchaffnerDie verlorene Rose | Der Kandidat | Die Normannen kommen | Der doppelte Mann | Planet der Affen | Patton – Rebell in Uniform | Nikolaus und Alexandra | Papillon | Inseln im Strom | The Boys from Brazil | Der Fluch der Sphinx | Geliebter Giorgio | Lionheart | Welcome Home – Ein Toter kehrt zurück
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