- The Corporation
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Filmdaten Deutscher Titel The Corporation Produktionsland Kanada Originalsprache Englisch, Spanisch Erscheinungsjahr 2003 Länge ca. 144 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Mark Achbar, Jennifer Abbott Drehbuch Joel Bakan, Harold Crooks, Mark Achbar Produktion Mark Achbar, Bart Simpson Musik Leonard J. Paul Kamera Mark Achbar, Rolf Cutts,
Jeff Koffman, Kirk TougasSchnitt Jennifer Abbott Besetzung - Maude Barlow: Selbst
- Noam Chomsky: Selbst
- Peter Drucker: Selbst
- Samuel Epstein: Selbst
- Milton Friedman: Selbst
- Naomi Klein: Selbst
- Michael Moore: Selbst
- Franklin Delano Roosevelt: Selbst (Archivmaterial)
- Vandana Shiva: Selbst
The Corporation ist ein kanadischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2003. Der Film analysiert das Verhalten von Großunternehmen im Geschäftsleben. Er kommt dabei zu dem Schluss, das solche Unternehmen in der Regel alle Kriterien für einen Psychopathen erfüllen, wenn Bewertungsmaßstäbe für menschliches Verhalten angelegt würden. Zudem wird dargelegt, dass solch ein Vergleich durchaus seine Berechtigung habe - weil Unternehmen als Juristische Personen rechtlich größtenteils mit Menschen (Natürliche Personen) gleichgestellt sind. Einer der wesentlichen Aspekte des Films ist, dass Großunternehmen nur die eigenen Interessen verfolgen und dabei prinzipiell keinerlei Interessen anderer Personen - insbesondere von Menschen - berücksichtigen. Der Film wurde vom Rechtswissenschaftler Joel Bakan geschrieben und von Mark Achbar und Jennifer Abbott produziert.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film analysiert das Handeln großer Unternehmen unter dem Gesichtspunkt, dass sie Personen, nämlich juristische Personen sind. Dies hat den historischen Hintergrund, dass der oberste Gerichtshof der USA (Supreme Court) Unternehmen als juristischen Personen dieselben Rechte wie Menschen als natürlichen Personen zugesprochen hatte. Diese juristische Konstruktion hat sich mittlerweile fast weltweit durchgesetzt. Dies nahmen die Filmemacher zum Anlass, die Handlungen und Verhaltensweisen von real existierenden Großunternehmen (Kapitalgesellschaften) auf eine Art und Weise zu analysieren, als wären diese Menschen. Als Maßstab dienen dabei die DSM-IV-Richtlinien, die Ärzten und Psychologen zur Beurteilung des psychischen Zustands einer Person dienen. Für die Analyse wurden dabei nur tatsächlich geschehene und durch Medienberichte dokumentierte Aktivitäten bekannter Unternehmen herangezogen, vorwiegend aus den USA. Die Filmemacher kommen zu dem Schluss, dass alle Kriterien für schwerste (menschliche) psychische Störungen auf die untersuchten Kapitalgesellschaften zutreffen. Der für den Film interviewte Robert Hare, Psychologieprofessor an der University of British Columbia und FBI-Berater, schließt daraus, dass ein profitgeleiteter Konzern nach klinischen Gesichtspunkten einem Psychopathen gleichzusetzen sei.
Der Film liefert auch einen historischen Abriss der Geschichte der Rechtsformen von Unternehmen. Dabei vertritt er die Position, dass die Entwicklung zu dem im Film dokumentierten unverantwortlichen Verhalten mit der Ablösung des persönlich für sein Unternehmen haftenden Unternehmers durch die anonyme Kapitalgesellschaft, bei der niemand mehr wirklich für deren Handeln als Ganzes haftbar ist, eingeleitet wurde.
Andere Themen sind zum Beispiel: Smedley Butler und der 1933 versuchte Coup gegen Franklin D. Roosevelt; die Privatisierung der städtischen Wasserversorgung Boliviens durch die Bechtel Corporation im Jahr 2000 und die daraus resultierenden Proteste in Cochabamba.
Der Film enthält außerdem Interviews mit prominenten Kapitalismuskritikern wie Noam Chomsky, Naomi Klein, Michael Moore, Vandana Shiva und Howard Zinn einerseits, andererseits aber auch Meinungen von bekannten Managern wie Ray Anderson, sowie Standpunkte von Peter Drucker, Milton Friedman und anderen Befürwortern der freien Marktwirtschaft wie dem Fraser Institute. Weiterhin wird Dr. Samuel Epstein zum Unternehmen Monsanto interviewt, welches das umstrittene Wachstumshormon Posilac vertrieb, um die Milchproduktion zu erhöhen.
Hintergrundinformationen
Gedreht wurde in Celebration (Florida) und in Vancouver (Kanada).
Die Dokumentation wurde weltweit im Fernsehen als dreiteilige Serie ausgestrahlt und ist auf DVD erhältlich. Darüber hinaus kann die englische Originalfassung kostenlos und legal über das BitTorrent-Netzwerk heruntergeladen werden.
Kritiken
Das als sehr wirtschaftsfreundlich bekannte Magazin The Economist schrieb über den Film: „Beide Lager der Globalisierungsdebatte sollten aufmerken. The Corporation ist ein überraschend rationaler und intelligenter Angriff auf die wichtigste Institution des Kapitalismus.“[1]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2003 erreichten Mark Achbar und Jennifer Abbott den dritten Platz den People's Choice Award beim Toronto International Film Festival.
- 2003 wurde The Corporation am Vancouver International Film Festival als beliebtester kanadischer Film ausgezeichnet.
- 2004 gewannen Jennifer Abbott und Mark Achbar einen Publikumspreis beim Sundance Film Festival.
- 2005 gewann der Film einen Genie Award als bester Dokumentarfilm.
Literatur
Das Ende der Konzerne: Die selbstzerstörerische Kraft der Unternehmen (ISBN 3-203-75543-2) heißt das Buch, das Bakan während der Dreharbeiten verfasste (amerik. Original ISBN 0-74324-744-2). Dort legt er auch Vorschläge vor, wie die Macht der Konzerne zu begrenzen wäre.
Weblinks
- Offizielle Website
- The Corporation in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Interview mit dem Regisseur und Presseschau
- Sammlung von Kritiken zu The Corporation bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
Kategorien:- Filmtitel 2003
- Dokumentarfilm
- Kanadischer Film
- Wirtschaftskritischer Film
- Globalisierungskritischer Film
- Privatisierung
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