The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz

The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz
Filmdaten
Deutscher Titel: The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz
Originaltitel: The Wild Bunch
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1969
Länge: 139 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 18, in Dtl. auf 16 herabgesetzt
Stab
Regie: Sam Peckinpah
Drehbuch: Sam Peckinpah,
Walon Green,
Roy N. Sickner
Produktion: Phil Feldman
Musik: Jerry Fielding
Kamera: Lucien Ballard
Schnitt: Lou Lombardo
Besetzung

The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz ist ein Western von Sam Peckinpah aus dem Jahr 1969.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film spielt im Jahr 1914 während der mexikanischen Revolution. Der Outlaw Pike Bishop und seine Bande sind Außenseiter. Im Zeitalter der ersten Automobile reiten sie immer noch auf Pferden, und statt sinnvollen Tätigkeiten nachzugehen, rauben sie Banken aus.

Bei einem Überfall auf die Kasse der Eisenbahngesellschaft geraten sie in einen Hinterhalt von skrupellosen Kopfgeldjägern. Diese werden von Pikes Ex-Kumpel Deke Thornton angeführt, der zu diesem Hinterhalt gezwungen wird. Kurz vor der anschließenden Schießerei beginnt eine Parade von Antialkoholikern durch die Straßen der Stadt. Die Parade führt vorbei an der Bank (in der sich Bishops Bande befindet) und auch dem Haus, auf dessen Dach sich die Kopfgeldjäger befinden. Bei der Schießerei kommen unschuldige Personen – darunter auch Frauen und Kinder – ums Leben. Ein paar werden absichtlich von den Kopfgeldjägern erschossen.

Pikes Bande kann entkommen, doch die Odyssee voller Gewalt hat gerade erst begonnen. Später machen sich die Kopfgeldjäger daran, die großteils unschuldigen Opfer auszuplündern. Thornton fragt den von der Bahn beauftragten Anführer der Kopfgeldjäger, wie es sich anfühlt, im Namen des Gesetzes Verbrechen zu begehen.

Am Ende des Films kommt es dann zu einem Showdown, der in die Filmgeschichte einging. Pike und seine Männer hatten das Pech nicht rechtzeitig erschossen zu werden, um als Legenden in die Geschichte einzugehen. Also sorgen sie für einen Abgang, der seinesgleichen sucht.

Wissenswertes

Sam Peckinpahs Meisterwerk gilt heute als einer der besten und großartigsten Western. Doch das war zur damaligen Zeit ganz anders. Sam Peckinpah zu The Wild Bunch: "Amerika verschließt seine Augen vor dem Hunger und der Gewalt; man muss diesem Amerika die Augen öffnen".

Schon eine Szene während des Vorspanns weist auf diese kritische Grundhaltung des Films hin: Kinder „spielen“ mit Skorpionen, die in einem abgegrenzten Bereich gefangen gehalten werden, mit Ameisen kämpfen müssen und von den Kindern immer wieder mit Stöcken zum Liegen gebracht werden. Damit haben die Skorpione keine Chance zu entkommen. Später wird Gras über den Bereich gelegt und angezündet. Skorpione und Ameisen verbrennen bei lebendigem Leib.

All dies tun die Kinder mit einem Grinsen in ihren Gesichtern; sie haben eine, nicht einmal böse, Freude am Töten. Schon bei der ersten Schießerei werden unschuldige Männer und Frauen absichtlich von den „Männern des Gesetzes“ getötet. Damit werden Ausmaß, Sinnlosigkeit und die Absurdität von Gewalt gezeigt.

Das finale Massaker stand außerdem Pate für den stilistisch ähnlichen Showdown in John Woos A Better Tomorrow II.

Auszeichnungen

Kritiken

Time Out urteilt: „Der Film zählt zu den packendsten Klageliedern der Wildwest-Filmgeschichte.“ Joe Hembus merkt an, The Wild Bunch sei „Peckinpahs definitiver Film über die verlorenen Helden des späten Westens und über die Gewalttätigkeit Amerikas“. Diese Gewalttätigkeit werde „bewußt abgehandelt“ und „mittels seiner Technik reflektiert.“[1] Für Phil Hardy zeigt der Film, „dass in Peckinpahs Welt Unschuld und Brutalität Seite an Seite leben“. The Wild Bunch habe geholfen, „das Ende des Westens als eines der Hauptthemen der Western der 1970er zu etablieren.“[2]

Einzelnachweise

  1. Joe Hembus: Western-Lexikon - 1272 Filme von 1894-1975. Carl Hanser Verlag München Wien 2. Auflage 1977. ISBN 3-446-12189-7. S.606f
  2. Phil Hardy: The Encyclopedia of Western Movies. Woodbury Press Minneapolis 1984. ISBN 0-8300-0405-X. S.319

Literatur

  • Steadycam (Köln), Nr.38 (Juli 1999) – umfangreiches Dossier über den Film
  • Weppen, Wolfgang von der: They play their string out to the end. The Wild Bunch von Sam Peckinpah (deutsch/englisch), in: Brave lonesome Cowboy, hrsg. v. Andreas Baur und Konrad Bitterli. Nürnberg 2007, S.61-130

Weblinks


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