- Banská Stiavnica
-
Banská Štiavnica
Wappen Karte BasisdatenLandschaftsverband (Kraj): Banskobystrický kraj Bezirk (Okres): Banská Štiavnica Region: Pohronie Fläche: 46,74 km² Einwohner: 10.662 (31. Dezember 2006) Bevölkerungsdichte: 228,11 Einwohner je km² Höhe: 600 Meter Postleitzahl: 969 24 Telefonvorwahl: 0 45 Geographische Lage: 48° 28′ N, 18° 54′ O48.45861111111118.893055555556600Koordinaten: 48° 27′ 31″ N, 18° 53′ 35″ O Kfz-Kennzeichen: BS Gemeindekennziffer: 516643 StrukturGemeindeart: Stadt Gliederung Stadtgebiet: 5 Stadtteile Verwaltung (Stand: Mai 2008)Bürgermeister: Pavol Balžanka Adresse: Mestský úrad Banská Štiavnica
Radničné námestie 1
96924 Banská ŠtiavnicaWebpräsenz: www.banskastiavnica.sk Gemeindeinformation
auf portal.gov.skStatistikinformation
auf statistics.skBanská Štiavnica (bis 1927 slowakisch „Baňská Štiavnica“; deutsch Schemnitz, ungarisch Selmecbánya) ist die älteste Bergstadt der Slowakei. 1993 wurde die Stadt in das Weltkulturerbe-Verzeichnis der UNESCO aufgenommen.
Die Stadt liegt in den Schemnitzer Bergen, etwa 20 km von Zvolen (Altsohl) entfernt, und ist über die E 77 zu erreichen. Es leben ungefähr 11.000 Menschen auf einem Gemeindegebiet von 21 km².
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon im 13. Jahrhundert war die Stadt für ihren Gold- und Silberabbau bekannt, 1156 wurde sie zum ersten Mal erwähnt. In der Umgebung der Stadt wurde im Jahr 1627 erstmals Schwarzpulver im Bergbau eingesetzt.
1722 wurden Teile des Bergwerks, die durch Wassereinbrüche unzugänglich geworden waren, mit einer Feuermaschine trockengelegt. Der Engländer Isaac Potter und Joseph Emanuel Fischer von Erlach errichteten damit die erste Feuermaschine am Festland. Johann Georg Keyßler schrieb darüber 1751: "Sie that ihre gute Wirkung und leerete in acht Stunden so viel Wasser aus, als sich in vier und zwanzig Stunden zu sammeln pflegte. Man behauptet auch, dass sie mit gar wenigem Holze innerhalb vier und zwanzig Stunden vierzig tausend Eimer (jeder zu vierzig wienerischen Maaßen gerechnet) aus der Tiefe bringen konnte."
1873 bis 1954 war die Stadt mit dem Nachbarort Banská Belá vereinigt (offizieller Name Banská Štiavnica a Banská Belá)
Bergakademie
1735 kam es in Schemnitz (Banská Štiavnica) zur Gründung einer Bergschule (Bergschola), die auf die älteren Ausbildungsformen von zukünftigen Bergbeamten aufbaute. Erst Ende des Jahres 1762 erfolgte ein Beschluss der Wiener Zentralbehörden, welcher die Gründung einer praktischen Bergschule für das ganze Habsburgerreich verlangte. Diese Anfang des Jahres 1763 gegründete Institution wurde bis 1770 schrittweise zur späteren Bergakademie ausgebaut (Namen: bis 1770 praktische Lehrschule, 1770–1824 Bergakademie, 1824–1904 Berg- und Forstakademie, 1904–1919 Berg- und Forsthochschule).
Bereits 1763 wurde zum ersten Lehrstuhlinhaber (am Lehrstuhl für Chemie, Mineralogie und Hüttenwesen) der aus den österreichischen Niederlanden stammende Wiener Botaniker und Chemiker Nicolaus Joseph von Jacquin ernannt. Seine Vorlesungen begann er allerdings erst ein Jahr später. 1765 berief die Wiener Hofkammer den Grazer Jesuitenpater Nicolaus Poda auf den neu errichteten Lehrstuhl für Mathematik, Physik und Mechanik. Schließlich als letzter Professor in dieser Anfangsphase der Bergakademie bekam Christoph Traugott Delius den Lehrstuhl für Bergbaukunde und Bergkameralistik.
Mit der Errichtung dieses dritten Lehrstuhls wurde das Ausbildungsangebot entsprechend der damaligen Gliederung des montanistischen Wissens komplettiert. Dem ganzen Studium wurde ein verbindlicher Rahmen in Form eines Studienplans gegeben und die Schule (wahrscheinlich dem Freiberger Modell folgend) zur Bergakademie umbenannt. Zusammen mit der 1765 gegründeten Bergakademie in Freiberg/Sachsen ist auf diese Weise die erste akademische Ausbildungsanstalt im Bereich der Montanwissenschaften entstanden.
Die Zahl der Studenten der Akademie wuchs in dieser Zeit bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich an. Diese Tatsache wirkte sich allerdings auf den Unterricht der Bergakademie nicht nur positiv aus. Die mangelnde personelle und zeitweise auch vernachlässigte materielle Ausstattung hatte immer größere negative Auswirkungen auf die Qualität der Ausbildung. Diese Entwicklungen führten zu krisenhaften Erscheinungen, denen man Anfang der dreißiger und Mitte der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts nicht ganz erfolgreich zu begegnen suchte.
Der starke Anstieg anderer technischer Bildungsangebote in der ersten Hälfte des 19. Jh., die massive Krise der Revolutionsjahre 1848/49, als die meisten Studenten nach Leoben abgezogen sind, und die Magyarisierung des Unterrichts nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich 1867 drängten die Akademie in Marginalität, die sich nun auch äußerlich mit dem Niedergang des Schemnitzer Bergbaus verband.
Die Gründung der Tschechoslowakei im Jahre 1918 führte schließlich im folgenden Jahr zum Abzug der Professoren und der ganzen Hochschule nach Sopron in Ungarn.
Stadtteile
Die Stadt setzt sich aus folgenden Stadtteilen zusammen:
- Banky (1971-1998 Gemeindeteil von Vyhne)
- Banská Štiavnica (deutsch Schemnitz)
- Počúvadlianske Jazero (deutsch Pockhauser Teich)
- Sitnianska (vorher auch „Podsitnianska“, 1971 eingemeindet; deutsch Neustift)
- Štefultov (um 1850 nach Sitnianska eingemeindet; deutsch Steffelsdorf)
Persönlichkeiten
- Jozef Karol Hell, Ingenieur
- Maximilian Hell, Astronom
- Nikolaus Joseph von Jacquin, Botaniker und Chemiker
- Samuel Mikovíny, Mathematiker, Ingenieur und Kartograf
- Joseph Russegger, Geologe
- Peter von Rittinger, Montanist
Partnerstädte
- Hünenberg, Schweiz
- Moravská Třebová, Tschechien
- Olsztynek, Polen
- Ptuj, Slowenien
- Soragna, Italien
Siehe auch
Weblinks
- Der Kalvarienberg in Banská Štiavnica (Deutsch)
Gemeinden im Okres Banská ŠtiavnicaBaďan | Banská Belá (Dilln) | Banská Štiavnica (Schemnitz) | Banský Studenec (Kohlbach) | Beluj | Dekýš | Ilija (Sankt Egidien) | Kozelník | Močiar | Počúvadlo (Pockhaus) | Podhorie | Prenčov (Prinzdorf) | Svätý Anton (Sankt Anton in der Au) | Štiavnické Bane (Siegelsberg) | Vysoká (Hochberg)
Wikimedia Foundation.