- Thüringerwaldbahn
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Gotha–Tabarz Streckenlänge: 21,7 km Spurweite: 1000 mm (Meterspur) Stromsystem: 600 V = Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Zweigleisigkeit: Hbf–Wagenhalle Legende0,0 Gotha Hbf Wendeschleife Gotha Bahnhofstraße Gotha Orangerie Gotha Huttenstraße Linien 2 und 3 Richtung Gotha Ostbahnhof Gotha Gartenstraße Gotha Bertha-von-Suttner-Platz Gotha Myconiusplatz Gotha 18.-März-Straße Gotha Ernststraße 3,7 Gotha Wagenhalle mit Wendeschleife 4,1 Gotha Schöne Aussicht 4,6 Gotha Am ha we ge-Markt 5,0 Thüringer Bahn 5,2 Sundhausen Gotha Kreiskrankenhaus Wendeschleife 6,4 Ausweiche 8,1 Boxberg mit Wendeschleife 9,8 A 4 9,9 Leina 11,0 Ausweiche 12,3 Wahlwinkel 14,0 Friedrichrodaer Bahn nach Waltershausen Bahnhof 14,2 Waltershausen Gleisdreieck von Waltershausen Bahnhof 14,9 Schnepfenthal 16,7 Reinhardsbrunner Teiche (ex Bf) 17,5 Reinhardsbrunn Bf 18,2 Friedrichroda (TWSB), (ex Bf) 19,3 Marienglashöhle 20,5 „Russenbrücke“ 21,7 Tabarz Wendeschleife 22,0 Tabarz Bahnhof (bis 20. Dezember 1966) Waltershausen–Gleisdreieck Streckenlänge: 2,4 km Spurweite: 1000 mm (Meterspur) Stromsystem: 600 V = Legendevon Gotha und Tabarz 0,0 Waltershausen Gleisdreieck 0,4 Waltershausen Ohrdrufer Straße 0,8 Waltershausen Goethestraße 1,5 Waltershausen Albrechtstraße Waltershausen Brühl Waltershausen Claustor Waltershausen Bahnhofstraße 2,4 Waltershausen Bahnhof heute Wendeschleife Die Thüringerwaldbahn (auch: Thüringer Waldbahn) ist eine Überlandstraßenbahn in Thüringen. Sie bedient von Gotha ausgehend den Nordrand des Thüringer Waldes. Im engeren Sinn steht der Begriff Thüringerwaldbahn für die Linie 4 der Straßenbahn Gotha. Gemeinsame Betreibergesellschaft des Stadtnetzes und der Überlandstrecke ist die Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha GmbH (TWSB).
Inhaltsverzeichnis
Streckenbeschreibung
Die Fahrt mit der Thüringerwaldbahn beginnt am Hauptbahnhof in Gotha und führt in das 21,7 Kilometer entfernte Tabarz am Fuße des Großer Inselsbergs. Die Reisezeit über die Gesamtstrecke beträgt knapp eine Stunde, dabei werden 22 Haltestellen bedient. An der Zwischenstation Waltershausen Gleisdreieck beginnt eine 2,4 Kilometer lange Zweigstrecke nach Waltershausen Bahnhof, an ihr liegen weitere vier Stationen. Der Nebenast wird seit dem 30. August 2007 als Linie 6 bezeichnet.
Geschichte
Planungen für eine Bahn gehen schon auf die 1870er-Jahre zurück. Damals plante man, den Bahnhof und die Stadtmitte mittels einer Pferdestraßenbahn zu verbinden. Da die Kosten die Möglichkeiten der Stadt überstiegen, wurden diese Planungen zunächst nicht umgesetzt. 1882 erklärte sich ein Unternehmer bereit, die Bahn zu bauen. Schleppende Verhandlungen brachten dieses Vorhaben wieder zu Fall.
Am 24. Mai 1893 beschloss die Stadt Gotha den Bau einer elektrischen Straßenbahn in der Stadt. Man schloss daraufhin mit der Firma Lahmeyer&Cie., später Elektrizitäts-Actiengesellschaft, vorm W.Lahmeyer&Cie., aus Frankfurt am Main einen Vertrag zum Bau der Bahn. Die ersten Gleise wurden am 8. Oktober 1893 verlegt. Eröffnet wurde die Bahn dann am 2. Mai 1894. Betrieben wurde die Bahn durch die Elektrizitätswerke und Straßenbahn Gotha AG, kurz EAG.
1897 wurde zwischen der Landesregierung und der Gothaer Straßenbahn eine Vereinbarung zum Bau einer Überlandbahn geschlossen. Drei Jahre später erhielt die EAG die Konzession für diese Bahn. Insgesamt waren neun Strecken geplant, die aber nicht realisiert wurden. Am 21. November 1911 wurde zwischen dem Herzogtum Sachsen-Gotha und der AEG ein Vertrag über den Bau eines Überlandelektrizitätswerkes sowie der Thüringerwaldbahn abgeschlossen. 1912 übernahm die Thüringer Elektrizitäts-Lieferungsgesellschaft Gotha, kurz ThELG, eine Tochtergesellschaft der AEG, die EAG. Am 4. Juni 1914 begannen die Arbeiten. Sie wurden durch den Ersten Weltkrieg und die Inflation unterbrochen und erst ab dem 28. Juni 1928 fortgesetzt. Am 17. Juli 1929, dem Einweihungstag der Strecke, gehörten zehn Triebwagen, sieben Beiwagen und ein Gepäckwagen zum Fahrzeugbestand. Es wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h festgelegt. Die Betriebsspannung der Strecke war mit 600 Volt Gleichspannung festgelegt.
In den 1930er-Jahren erfreute sich die Bahn so großer Beliebtheit, dass bis zu 22 Fahrten täglich durchgeführt wurden. Sie wurde dabei sowohl für den Berufs- als auch für den Ausflugsverkehr rege genutzt. Der Zweite Weltkrieg verschonte die Bahn lange Zeit. Erst die Luftangriffe des 6. Februar 1945 führten zur Einstellung des Betriebs. Nachdem im April die Autobahnbrücke über die Leina gesprengt worden war, kam es zu einer Teilung in zwei Abschnitte. Der Betrieb auf den beiden Abschnitten der Strecke konnte erst im Juli 1946 wieder aufgenommen werden. Durchgehend befahrbar war sie erst ab dem 30. Oktober 1947, nachdem man die Brücke der Autobahn wieder errichtet hatte.
1951 wurde aus der Straßenbahn Gotha der VEB (K) Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha. Am 1. Oktober 1958 wurden die Linien mit Nummern versehen und die Bahn bekam die Nummer 4. Am 15. Mai 1964 wurde die Wendeschleife am Hauptbahnhof in Gotha in Betrieb genommen, eineinhalb Jahre später, am 20. Dezember 1966, folgte die Schleife in Tabarz am anderen Ende der Bahn. Am 1. November 1971 wurde die neue Strecke in der Innenstadt von Waltershausen eingeweiht. Ein Weiterbau über Fischbach bis Winterstein wurde verworfen.
Die heutige Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha GmbH (TWSB Gotha) wurde am 15. Januar 1991 gegründet. Am 23. März 2002 wurde der Abzweig zum Krankenhaus in Sundhausen in Betrieb genommen. Einige Züge der Waldbahn verkehren auch über diesen neuen Abschnitt der Linie 1. Anlässlich Sonderveranstaltungen wie Schwimmbadpartys oder Boxberg-Festivals (unter anderem Freakstock) werden gesondert Verstärkungszüge und ein Nachtverkehr eingerichtet.
Die Anschlussbahnen
In den 1980er-Jahren waren die normalspurigen Anschlussbahnen Gotha Ost ein Betriebsteil der Thüringerwaldbahn. Für Rangierarbeiten war eine Lokomotive der Baureihe V 15 vorhanden. Mit der politischen Wende in der DDR verloren viele Anschlüsse ihre Bedeutung und der Betriebsteil wurde aufgegeben.
Fahrzeuge
Aktuelle Triebwagen
Triebwagen Typ Hersteller Baujahr Bemerkung 301 KT 4 D mod. ČKD Tatra 1981 Stadtausführung 302 KT 4 D mod. ČKD Tatra 1981 Stadtausführung 303 KT 4 D mod. ČKD Tatra 1981 Überlandausführung 304 KT 4 D mod. ČKD Tatra 1981 Überlandausführung 305 KT 4 D mod. ČKD Tatra 1982 Überlandausführung 306 KT 4 D mod. ČKD Tatra 1982 Überlandausführung 307 KT 4 D ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 536 308 KT 4 D ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 538 (Türtausch mit Tw 315) 309 KT 4 D ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 539 310II KT 4 D ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 537, modernisiert 311 KT 4 D ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 548 312 KT 4 D ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 552 313 KT 4 D ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 545 314 KT 4 D ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 541, modernisiert 315 KT 4 D ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 553, modernisiert (Türtausch mit Tw 308) 316 KT 4 D-Z ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 542, Planeinsatz seit 26. Mai 2011 317 KT 4 D-Z ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 543, noch im Umbau zum
Zweirichtungsfahrzeug mit einer Türseite318 GT 6 ER DUEWAG 1960 Stadtausführung, ausgemustert, Ersatzteilspender 319 KT 4 D ČKD Tatra 1990 ex Erfurt 549, modernisiert 324 GT 6 ER DUEWAG 1960 Stadtausführung, ausgemustert, Ersatzteilspender 395 GT 6 ER DUEWAG 1962 Überlandausführung, ausgemustert, Ersatzteilspender 396 GT 6 ER DUEWAG 1962 Überlandausführung, noch im Planeinsatz, letzte HU 04/2004 442 GT 6 ER DUEWAG 1967 Überlandausführung, noch im Planeinsatz, letzte HU 05/2007 Die ehemals acht Einrichtungswagen (GT 6 ER) stammen von der Mannheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) bei der sie bis in die frühen 1990er Jahre im Einsatz waren. Die Zweirichtungsfahrzeuge vom Typ GT 6 ZR wurden ausgemustert, Tw 528 ging an die IG Hirzbergbahn nach Georgenthal (Kreis Gotha).
Historische Triebwagen
Triebwagen Typ Hersteller Baujahr Bemerkung 39 ET 55 ZR Wagonbaufabrik Gotha / LEW 1955 Zwischenbauform zw. ET 54 und ET 57 43 ET 57 ER Wagonbaufabrik Gotha / LEW 1956 Prototyp ER-Tw; wegen Fristablauf und schadhaft abgestellt 56 T 1 Bothmann/Gotha 1928/29 Traditionszug mit Bw 82 und Gpl. 101
HU neu in 2010215 G4-67 Waggonfabrik Gotha / LEW 1967 Überlandausführung Arbeitstriebwagen
Arbeitstriebwagen Typ Hersteller Baujahr Bemerkung 010 T 1 Bothmann / Gotha 1928 ex Tw 51, 1975–1980 Umbau zum Fahrleitungsrevisionstriebwagen 38 ET 55 Wagonbaufabrik Gotha / LEW 1955 Werkstattwagen,
zur Aufarbeitung und HU abgestellt47 ET 57 Wagonbaufabrik Gotha / LEW 1963 Rangier-/Abschleppwagen Literatur
- Bernd Blickensdorf: Die Thüringerwaldbahn, Transpress Verlag, Berlin 1986, ISBN 3-344-00310-0
- Bernd Blickensdorf u.a.: 75 Jahre Thüringerwaldbahn, 110 Jahre Straßenbahn Gotha, Festschrift , Gotha 2004
Weblinks
- Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha GmbH - offizielle Homepage
- Kursbuch von 1944
Erfurt | Gera | Gotha • Thüringerwaldbahn | Jena | Nordhausen • Harzquerbahn
Ehemalige: Altenburg | Eisenach | Mühlhausen | Weimar
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