Tibetische Hochebene

Tibetische Hochebene
Das tibetische Hochland

Das geographisch definierte Hochland von Tibet bzw. offiziell Qinghai-Tibet-Hochebene (chin. 青藏高原, Qīng-Zàng gāoyuán), auch Hochasien, umfasst nicht nur den gesamten Lebensraum tibetisch-sprachiger Völkerschaften, das noch kleinere historische Tibet, oder das heutige Autonome Gebiet Tibet (AGT) der Volksrepublik China, sondern auch die es eingrenzenden Hochgebirge Himalaya, Kunlun Shan, Qilian Shan usw.

Nachdem die Hochebene im frühen Miozän entstand, erreichte es die heutige Höhe vor etwa acht Millionen Jahren. Mit der Zeit schürften Erosion und Wetter Täler und bildeten Steilwände und Klippen.

Das Hochland, das etwa 4000 bis 5500 Meter über dem Meer liegt, wird im Norden von den Wüsten des Tarimbeckens und Qaidam-Beckens begrenzt, im Süden und Westen von den Gebirgen Himalaya, Karakorum und Pamir. Obwohl der höchste Gipfel nur 7010 Meter hoch ist, ist die Ebene das höchste Plateau der Welt. Hier finden sich zahlreiche Salzseen in den Schluchten wie den Tilicho Lake, der auf 4290 Metern liegt und damit einer der höchstgelegenen Seen der Welt ist, des weiteren weite Steppen, dichte Wälder und Wüsten. Diese Naturräume bieten vielen Tieren - darunter auch gefährdeten - Schutz, so etwa Yaks, Saigaantilopen, Asiatischen Schwarzbären, Schafen und Kiangs.

Tibetischer Kulturraum und die autonomen tibetischen Verwaltungsgliederungen in China

Zum Hochland von Tibet zählen demgemäß auch die Gebiete Ladakh, Zanskar, Lahaul und Spiti, Nord-Sikkim und weite Teile von Arunachal Pradesh in Nordindien, wie auch große Teile Bhutans und der Norden Nepals. Innerhalb der Volksrepublik China sind neben dem Autonomen Gebiet Tibet auch die gesamte Provinz Qinghai, der Südwesten von Gansu sowie Randbereiche des Nordwestens dieser Provinz, der Westen Sichuans und der Nordwesten Yunnans Teil des Hochlands, während das Aksai Chin im fernen Westen des Plateaus im Autonomen Gebiet Xinjiang in den Pamir überleitet.

In Amdo, im Nordosten des tibetischen Hochlands

Der Klimawandel hat seit etwa Mitte der 1970er Jahre zu einem Abschmelzen der Gletscher in der Region um 130 km² jährlich geführt. Prognosen gehen davon aus, dass sich die Gletscher bis 2090 auf die Hälfte reduzieren könnten.[1]

Auch die Wüstenbildung schreitet seither voran. In vielen Teilen des Hochlandes wirkt sich bereits eine gewisse Austrocknung auf die spärliche Vegetation aus: einstmals gute Grasländer drohen der Desertifikation anheimzufallen, was insbesondere die Lebensgrundlage der nomadischen Bevölkerung gefährdet.[2] Dies ist ganz wesentlich als Folge von Klimaveränderungen zu sehen, wenngleich auch Überweidung und andere Probleme eine Rolle spielen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tibets Gletscher schmelzen immer schneller
  2. Rangelands and Nomadic Pastoralism

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