Todesstille

Todesstille
Filmdaten
Deutscher Titel Todesstille
Originaltitel Dead Calm
Produktionsland Australien, USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1989
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Phillip Noyce
Drehbuch Terry Hayes
Produktion Terry Hayes,
George Miller,
Doug Mitchell
Musik Graeme Revell,
Tim O'Connor
Kamera Dean Semler,
Geoff Burton
Schnitt Richard Francis-Bruce
Besetzung

Todesstille (Originaltitel: Dead Calm) ist ein australischer Spielfilm aus dem Jahr 1989, der nach Fertigstellung von Warner Bros. gekauft und um ein zusätzliches Ende verlängert wurde. Die Handlung des Kammer-Thrillers[1] basiert auf dem Roman Tödliche Flaute von Charles F. Williams aus dem Jahr 1963. Die Dreharbeiten fanden zwischen den Whitsunday Islands des Great Barrier Reef statt. Regie führte Phillip Noyce.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Sohn des Kriegsmarineoffiziers John Ingram verunglückt bei einem Autounfall, den seine Frau Rae schwer verletzt überlebt. Um den Tod des Sohnes zu verarbeiten, unternehmen sie eine ausgedehnte Segelreise mit ihrer Yacht auf dem Pazifik. Nach einigen Tagen sichten sie einen Schoner, der offensichtlich „havariert“ ist, und nehmen den einzigen Überlebenden Hughie Warriner an Bord.

Warriner erzählt von einer Lebensmittelvergiftung, welche die Mannschaft getötet habe, und dass der Schoner bald sinken werde. Doch der erfahrene Offizier misstraut der Geschichte des jungen Mannes und geht – als Warriner schläft – alleine an Bord des Schoners, um die Geschichte zu überprüfen. Dort bietet sich ihm ein grausiges Bild, da ein Teil des Schiffes bereits unter Wasser steht, was die Geschichte des jungen Mannes zunächst bestätigt. Doch als John tiefer in das Schiff eindringt, entdeckt er die Leichen der Besatzung, die offenbar ermordet wurde.

Eilig sucht John den Weg zu seiner Frau zurück, die auf der Segelyacht geblieben ist und ihm – misstrauisch geworden – bereits entgegenfährt. Durch den Motorenlärm erwacht jedoch der Schiffbrüchige, überwältigt Rae und lässt John mit dem sinkenden Schoner zurück.

Rae versucht das Schiff zu wenden, was ihr allerdings nicht gelingt. Sie muss vorerst kapitulieren. John gelingt es währenddessen, die Lage auf dem Schoner zu stabilisieren, die Maschine des Schiffes zu starten und die Verfolgung aufzunehmen. Über das defekte Funkgerät des Schoners (er kann empfangen, jedoch lediglich Klicks senden) kann er Kontakt zu seiner Frau herstellen.

Als John ihr schließlich mitteilen kann, dass der Schoner sinken wird, wird Rae klar, dass nur sie ihren Mann retten kann. Sie versucht daraufhin, dass Vertrauen von Hugie zu gewinnen, was so weit geht, dass sie sich schließlich gezwungen fühlt, mit ihm zu schlafen. Es gelingt ihr schließlich, ihn mit einem Beruhigungsmittel zu betäuben und in der Kabine einzusperren.

Doch Warriner kann sich erneut befreien. Rae bewaffnet sich mit einer Harpune und kann ihn nach neuerlichem Kräftemessen außer Gefecht setzen und ihn über Bord in eine ausgesetzte Rettungsinsel werfen.

John versucht zu diesem Zeitpunkt nur noch Zeit zu gewinnen und die manuelle Lenzpumpe, so gut es geht, zu bedienen. Als ihm das steigende Wasser den letzten Raum zum Atmen nimmt, bleibt ihm keine Wahl und er taucht unter, um das Leck zu suchen, durch welches das Wasser eindringt. Es gelingt ihm, durch ebendieses das Schiff zu verlassen.

Den Horizont absuchend, segelt Rae, mittlerweile in stürmischem Wetter, ihrem Mann entgegen. John sieht in der fortschreitenden Dämmerung und der Tatsache, dass der Schoner untergehen wird, keine andere Möglichkeit, als Feuer zu legen, um auf sich aufmerksam zu machen. Diesen Lichtschein kann Rae ausmachen und ihren Mann retten.

Am nächsten Morgen hat Warriner erneut Zugang zu der Yacht erlangt und es kommt zu einem Kampf zwischen Rae und ihm. Als John dies bemerkt, feuert er eine Signalpistole auf den Eindringling ab, was dessen Ende bedeutet.

Form

Die Spannung entsteht aus dem klaustrophobischen Schauplatz und den eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten der Figuren[2] sowie durch die Frage, ob sich Rae selbst wird befreien können oder jemand sie von außen befreit.[1]

John verwendet zur Bannung von Hughie eine Leuchtrakete, obwohl er auch zu einer Harpune hätte greifen können: „Er pustet den Gegner nicht großkalibrig-machtvoll von Bord, sondern hüstelt ihn gewissermassen voller Zurückhaltung von den Planken.“[1]

Auszeichnungen

  • 1989: AFI Awards des Australian Film Institute in den Kategorien Beste Kamera, Bester Schnitt, Bester Ton, Beste Musik. Außerdem Nominierungen in vier weiteren Kategorien (u.a. Bester Film)
  • 1990: Motion Picture Sound Editors Award für den Besten Tonschnitt
  • 1991: Nominiert für den Saturn Award in der Kategorie Beste Schauspielerin (Kidman)

Kritiken

  • film-dienst 11/1989: Worauf die konzentrierte, nichts dem Zufall überlassende Inszenierung hinaus will, ist das traditionelle Ziel guter Spannungsfilme: das Publikum zum Objekt eines allmählich fast körperlich erfahrbaren Schreckens zu machen.
  • Das „Große Filmlexikon“ hält den Film für einen „haarsträubenden, nervenzerrenden Thriller“, der zwar „reichlich vorhersehbar“ sei, doch die Spannung bleibe über die gesamte Filmlänge erhalten.[2]
  • Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 7. April 1989, der Thriller würde dank der einfachen Geschichte und der Leistungen der Darsteller eine starke Spannung erzeugen. Die Aufteilung des Films in zwei Handlungsstränge, in denen John Ingram auf dem verlassenen Schiff um sein Überleben kämpft, während seine Frau sich gegen den Mörder verteidigt, bezeichnete er als wirkungsvoll.

Unvollendete erste Verfilmung

Bereits im Jahre 1967 hatte Orson Welles den Versuch unternommen, die Novelle zu verfilmen. Als Drehort hatte sich dieser die Küste vor Jugoslawien ausgewählt. Die Hauptdarsteller in diesem Film wären Jeanne Moreau, Laurence Harvey und Kodar gewesen. Der Film wurde aus privaten Mitteln von Welles und Kodar finanziert. Sie konnten allerdings nicht genug finanzielle Mittel aufbringen, um das Projekt zu vollenden. Als Hauptdarsteller Harvey 1973 starb, wurde das Projekt offiziell beendet.

Einzelnachweise

  1. a b c Wacker, Holger (Hrsg.): Enzyklopädie des Kriminalfilms. Corian-Verlag, Meitingen, 8. Erg.-Lieferung 1997, ISBN 3-89048-250-3. Besprechung von Klaus-Peter Walter
  2. a b Manthey, D., Altendorf, J., Loderhose, W. (Hrsg.): Das große Filmlexikon, Verlagsgruppe Milchstraße, Hamburg 1995, Band 5, S. 2772

Weblinks


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