Tollense

Tollense
Tollense
Die Tollense

Die TollenseVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 9664
Lage Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Flusssystem Peene
Abfluss über Peene → Ostsee
Quelle Tollensesee
53° 33′ 1″ N, 13° 14′ 50″ O53.55027777777813.24722222222215.0
Quellhöhe 15 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung bei Demmin in die Peene
53.89861111111113.0347222222220.1

53° 53′ 55″ N, 13° 2′ 5″ O53.89861111111113.0347222222220.1
Mündungshöhe 0,1 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 14,9 m
Länge 68 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 1.829 km²[1]
Abflussmenge
am Pegel Klempenow[1]
NNQ: 0,66dep1
MNQ: 1,83 m³/s
MQ: 6,29 m³/s
MHQ: 20 m³/s
HHQ: 35,9 m³/s (im Jahr 1970)
Rechte Nebenflüsse Linde, Datze, Kleiner Landgraben, Großer Landgraben
Linke Nebenflüsse Aalbach (Malliner Wasser), Goldbach, Augraben
Mittelstädte Neubrandenburg
Kleinstädte Altentreptow, Demmin
Karte Tollense.png
Die Tollense unterhalb von Burow

Die Tollense (slaw.. dolenzia = Talniederung, dol oder dolina = Tal) ist ein Fluss in Mecklenburg-Vorpommern. Sie entspringt dem Tollensesee und mündet bei der Stadt Demmin in die Peene, deren wichtigster rechter Nebenfluss sie ist. Sie fließt teilweise recht windungsreich, teilweise kanalisiert durch ein etwa zwei Kilometer breites Urstromtal mit ausgeprägten, hohen Uferhängen und -terrassen. Auf ihrer Gesamtlänge von 68 Kilometern hat sie ein Gefälle von 13 Meter. Die Tollense ist ein schmaler Fluss und wegen mehrerer eingebauter Wehrstufen nicht schiffbar.

Inhaltsverzeichnis

Flusslauf

Anfänglich ist der Flusslauf aufgeteilt in den teilweise kanalisierten Ölmühlenbach und den als Kanal angelegten Ober- beziehungsweise Unterbach. Die Wasserläufe verbinden sich ungefähr 1,6 Kilometer flussabwärts zur Tollense. Nördlich Neubrandenburgs befinden sich beidseitig der Tollense mehrere Torflöcher. Dies sind geflutete, oberflächige ehemalige Torfabbaugebiete. Heute werden die künstlich entstandenen Teiche teilweise fischereiwirtschaftlich genutzt.

Im Bereich der Torflöcher verläuft die Tollense nur teilweise kanalisiert, danach, bis etwa einen Kilometer nach der Datzeeinmündung, vollständig in einem Kanalbett.

Fünf Kilometer vom Tollensesee entfernt (Anfang Ölmühlenbach) verläuft der Fluss stark mäandrierend in nördliche Richtung bis in Höhe des Dorfes Neddemin. Auf diesem Weg durchfließt er die Birkbuschwiesen, ein 132,5 Hektar großes Naturschutzgebiet mit FFH-Status. Hier gibt es wiederum aufgelassene und geflutete Torfstiche. Der Talgrund beidseitig der Tollense ist teilweise verschilft und verbuscht. Ein Wäldchen schließt sich auf der rechten Flussseite an.

Hinter Neddemin ist die Tollense linksseitig in einen Kanal und rechtsseitig in einen natürlichen, stark mäandrierenden Wasserlauf geteilt und verläuft so bis zur Stadt Altentreptow. Der Fluss ist auf diesem Streckenabschnitt von Äckern und Grünland gesäumt. In Flussnähe gibt es nur wenige Gehölzgruppen, jedoch ist der natürliche Flusslauf von Schwarzerlen und anderen Weichlaubbäumen gesäumt.

Hinter Altentreptow sind beide Wasserläufe wieder vereint. Das Flusstal ist ab hier für einen längeren Teilabschnitt schmal. Die Tollense mäandriert jetzt wieder stark. Die tieferen Talabschnitte werden hier als Grünland genutzt. Die Terrassenhänge des Stromtales sind teilweise bewaldet.

Bei Erreichen des Dorfes Klempenow mündet der Große Landgraben in die Tollense. Der Fluss ändert nun seine Richtung und fließt nach Nordwesten. Er nutzt ab hier ein altes breites Urstromtal für seinen Lauf. Die hohen und teilweise steilen Hangterrassen sind jetzt weit zurückgesetzt. Die Talsohle wird als Grünland genutzt und nur an vereinzelten feuchteren Stellen des Uferbereichs kommen kleine Gehölzgruppen vor. Die Tollense fließt hier wieder kanalisiert, jedoch nicht geradlinig, sondern sich in großen Bögen durch das breite Tal windend.

Nach der Einmündung des Augrabens in die Tollense fließt diese am südlichen Stadtrand Demmins vorbei und mündet vor der Stadt in die Peene.

Funde aus der Bronzezeit

Hauptartikel: Schlachtfeld im Tollensetal

Nördlich von Altentreptow, nahe der frühmittelalterlichen (datierbar wegen der Mauerreste) Burg mit dem slawischen Namen Conerow, wurden seit den 1990er-Jahren an Böschungen und im Flussbett menschliche Knochenreste gefunden, die vielfach Spuren von Gewalteinwirkung, wie Schädellöcher oder verbliebene Pfeilspitzen, zeigen. Über eine Strecke von 300 Metern Flusslauf bargen Archäologen der Universität Greifswald bisher Knochen, die zur Zeit mehr als 100 Individuen zugeordnet werden können. Man schätzt die Gesamtzahl der Getöteten jedoch höher und vermutet den – noch nicht gefundenen – Platz des Gefechts flussaufwärts des historischen und heute geänderten Flussverlaufs. In den bis zu drei Meter dicke Lagen Torf konnten sich die menschlichen Überreste gut erhalten.[2][3]

Paddeln auf der Tollense bei Burg Klempenow im Juli 2006

Wassersport

Ab Neubrandenburg kann die Tollense mit kleineren Booten (Kanus, Kanadier, Ruderbooten) befahren werden. Bei mehreren Wehren und Hindernissen (Steinschüttungen, niedrige Brücken und sogenannte Krautsperren) muss während der 68 Kilometer langen Bootsfahrt umgetragen werden. Es ist empfehlenswert, ab Höhe Neddemin auf dem Randkanal der Tollense weiter bis nach Altentreptow zu fahren. Nur streckenweise ist im Oberlauf der Tollense mit einer höheren Fließgeschwindigkeit zu rechnen.

Orte

Zuflüsse

Nachfolgend sind die Zuflüsse der Tollense flussabwärts geordnet aufgelistet:

Einzelnachweise

  1. a b Bestandsaufnahme 2004 nach Wasserrahmenrichtlinie in der Flussgebietseinheit Warnow / Peene, Hrsg. Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow 2005, S. 3-5
  2. Christoph Seidler: Bronzezeit-Gemetzel macht Archäologen ratlos. In: Spiegel Online. 23. September 2009, Zugriff am 24. September 2009.
  3. Neil Bowdler: Early Bronze Age battle site found on German river bank Auf: BBC, 22. Mai 2011 06:38 GMT. Abgerufen am 22. Mai 2011.

Weblink

 Commons: Tollense – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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