Tour Down Under

Tour Down Under

Die Tour Down Under ist ein Etappenrennen für Radrennfahrer im australischen Bundesstaat South Australia rund um die Hauptstadt Adelaide. Es ist das größte und wichtigste Radrennen Australiens und Ozeaniens. Das Rennen wurde 1999 zum ersten Mal ausgetragen und findet jährlich Mitte Januar statt. Mit Beginn der Saison 2008 ist die Tour Down Under ein Rennen der UCI ProTour und seit 2011 der Nachfolgeserie UCI World Tour.

Das Logo der Tour Down Under
Das Feld der Tour Down Under 2007 vor der St Peter's Cathedral in Adelaide

Inhaltsverzeichnis

Streckenführung

Das Rennen startet jedes Jahr am dritten Dienstag im Januar und umfasst sechs nicht allzu lange Tagesabschnitte. Bereits zwei Tage zuvor findet ein ungefähr 50 Kilometer langer Rundkurs in Adelaide statt, das sogenannte "Cancer Council Classic", das ab dem Jahr 2012 "Down Under Classic" heißt und in dessen Vorfeld die Teilnehmer des Rennens vorgestellt werden. Die Ergebnisse dieses Classic zählen aber weder zur Gesamtwertung noch gibt es Punkte für die Weltrangliste. Es folgen vier überwiegend flache Abschnitte. Da es in Südaustralien keine großen Erhebungen gibt, ist der schwierigste Anstieg der Willunga Hill (3 Kilometer lang; 7,6 % steil), der zumeist auf der vorletzten Etappe zweimal befahren werden muss und der das Rennen entscheidet. Am letzten Tag, einem Sonntag, endet die Tour Down Under traditionell mit einem ungefähr 80 Kilometer langen Rundkurs in Südaustraliens Hauptstadt Adelaide. Auf eine bei anderen größeren Rundfahrten durchaus übliche Zeitfahr-Etappe wird seit jeher verzichtet.

Teilnehmer

Viele europäische Profi-Mannschaften nutzen die Tour Down Under als Vorbereitung für die im März mit Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico beginnende Saison, weil in Europa noch Winter ist, während die Fahrer der australischen Teams im Hochsommer auf der Südhalbkugel mitten in ihrer Saison stehen. In den letzten Jahren nahm die Attraktivität der Rundfahrt immer weiter zu, so startete beispielsweise der siebenfache Gewinner der Tour de France, Lance Armstrong, sein Comeback 2009 in Australien. 2010 nahmen neben den Topsprintern um André Greipel, auch der amtierende Weltmeister Cadel Evans, der mittlerweile gesperrte Alejandro Valverde, und auch Lance Armstrong teil. Seit das Rennen zur UCI ProTour gehört, sind automatisch die UCI ProTeams, also die größten professionellen Mannschaften, zum Start verpflichtet. Außerdem vergibt der Veranstalter in jedem Jahr einen Startplatz an ein australisches Nationalteam, welches von der südaustralischen Universität unterstützt wird. Jedes teilnehmende Team muss sieben Fahrer an den Start schicken.

Organisation

Die Tour Down Under wurde von der South Australian Tourism Commission (der Tourismuskommission) ins Leben gerufen, um den Bundesstaat im Ausland zu repräsentieren und ist zudem das einzige bedeutende Profiradrennen Australiens. Die Tour Down Under steht jährlich im Mittelpunkt des "Festival of Cycling", einer Veranstaltungsreihe, bei der sich in South Australia alles um das Fahrrad dreht.

Renndirektor ist seit Gründung des Rennens der ehemalige Berufsradfahrer Michael Turtur, auf dessen Idee das Rennen beruht. Immer noch ist die südaustralische Tourismuskommission Inhaber der Rundfahrt. Finanziell unterstützt wird die Tour Down Under aber auch von der südaustralischen Regierung.

Geschichte

Die erste Tour Down Under wurde im Jahr 1999 ausgetragen. Rasch entwickelte sich das Rennen zum größten Radsportwettbewerb Australiens und Ozeaniens. Heute gilt die Tour Down Under sogar als das größte Radrennen der südlichen Hemisphäre[1].

Mit dem Ziel, die Provinz Südaustralien nicht zuletzt für Touristen durch die Fernsehübertragungen in andere Länder bekannt zu machen, begann die erste Tour Down Under im Jahr 1999 mit einem ungefähr 40 Kilometer langen Rundkurs in Adelaide. Der Däne Nicolai Bo Larsen war im Massensprint am 19. Januar der erste Etappensieger, der Australier Stuart O'Grady wurde der erste Gesamtsieger. Seit dem Entstehungsjahr wird das Rennen in sechs Etappen ausgetragen, erst seit 2000 startet die Tour allerdings an einem Dienstag, die erste Austragung war noch an einem Sonntag begonnen worden.

2001 und 2002 war ein ähnlich langes Rennen wie in den ersten Jahren in Glenelg der Auftakt der Tour, bis die Tour von 2003 bis 2005 wieder mit einem ungefähr 50 Kilometer langen Rundkurs in Adelaide begann. Nachdem die Schlussetappe in Adelaide 1999 noch 120 Kilometer lang gewesen war, wurde sie ein Jahr darauf auf 90 Kilometer verkürzt. Nachdem der Abschnitt einige Jahr lang sogar nur 80 Kilometer umfasste, stockte man die Distanz 2006 wieder um zehn Kilometer auf. Neben Adelaide sind die Orte Norwood, Strathalbyn, Victor Harbor oder Tanunda häufige Etappenorte. Die "Königsetappe" über den Willunga Hill im Ort Willunga findet seit 2003 am vorletzten Tag statt.

Seit 2006 trägt der Gesamtführende ein oranges Trikot, zuvor war das Leadertrikot Gelb. Außerdem wird seit diesem Jahr darauf verzichtet, das Ergebnis der Auftaktetappe in Adelaide zur Gesamtwertung zu zählen. Stattdessen wird diese seither als "Cancer Council Classic" zwei Tage vor dem eigentlichen Beginn der Rundfahrt gesondert ausgetragen. Von 1999 bis 2004 gehörte die Tour Down Under zur UCI-Kategorie 2.3. Ab 2005 zählte das Rennen zur UCI Oceania Tour und war in die höchste Kategorie 2.HC eingestuft. Seit 2008 ist das Rennen in die UCI ProTour - heute UCI World Tour - eingestuft und damit eines der größten internationalen Rennen.

Sieger OrangesTrikot

Die Tour Down Under wird aufgrund ihrer nicht sehr schwierigen Topographie oft von Sprinter gewonnen, die sich durch die Zeitbonifikationen im Ziel einen Vorsprung erarbeiten konnten, aber auch Fahrer, die einen Ausreißversuch erfolgreich abschließen konnten, haben das Rennen schon gewonnen, zum Beispiel der Sieger von 2011, Cameron Meyer. Rekordsieger mit je zwei Erfolgen sind der Einheimische Stuart O'Grady und der Deutsche André Greipel. 2001, 2002 und 2006 konnte die gastgebende Nation alle drei Podestplätze belegen. Die Australier sind mit insgesamt sieben Gesamterfolgen auch die erfolgreichste Nation.

Siehe auch: Liste aller Sieger der Tour Down Under (mit den Gewinnern der Sonderwertungen)

Siegerliste

Klassements

Wie bei nahezu allen übrigen internationalen Radrennen gibt es auch bei der Tour Down Under verschiedene Sonderwertungen, deren Führende spezielle Wertungstrikots tragen, die sich von den übrigen Teamtrikots farblich abheben. Die Wertungstrikots werden den Führenden nach jeder Etappe auf einem Podium verliehen, auch der Etappensieger wird geehrt. Jedes Wertungstrikot wird dabei von einem Sponsor präsentiert. Die Fahrer sind verpflichtet, die entsprechenden Wertungstrikots auf der jeweils folgenden Etappe zu tragen. Wenn ein Fahrer im Besitz mehrerer Wertungstrikots ist, trägt er das wichtigere. Dabei gilt folgende Reihenfolge: Oranges, Weißes, Blaues, Schwarzes Trikot. In diesem Fall wird das nächstniedrigere Trikot von dem Zweitplatzierten in der jeweiligen Sonderwertung präsentiert. Als Träger gilt dennoch der Führende, auch wenn er es – außer bei der Siegerehrung – gar nicht tatsächlich am Leibe trägt.

Etappensieger der Vergangenheit

Mit 12 Etappensiegen ist Robbie McEwen der erfolgreichste Fahrer in dieser Hinsicht. Ein Österreicher hat noch keine Etappe gewinnen können. Auch einen Schweizer Etappensieger gab es bislang noch nicht, jedoch konnte Martin Elmiger 2007 die Gesamtwertung für sich entscheiden. Neben Rekordsieger André Greipel gab es noch drei weitere deutsche Etappensieger - Erik Zabel, der in den ersten beiden Jahren insgesamt drei Etappen gewann, Kai Hundertmarck und Steffen Wesemann.

Oranges Trikot (Gesamtwertung)

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Der Fahrer mit der geringsten Gesamtzeit trägt das Orange Trikot, offiziell Santos Tour Down Under Ochre Leader’s Jersey. Für die wichtigste Wertung wird die Gesamtzeit eines jeden Fahrers von allen Etappen addiert. Eventuelle Zeitgutschriften werden von der Gesamtzeit des betreffenden Fahrers abgezogen: der Sieger einer Etappe erhält zehn Sekunden Bonifikation, der Etappenzweite sechs Sekunden und der -dritte vier Sekunden. Auch bei den auf jedem Abschnitt ausgefahrenen Zwischensprints gibt es Zeitgutschriften: drei Sekunden für den Ersten, zwei für den Zweiten und noch eine Sekunde für den Dritten. Wer nach der letzten Etappe die geringste Gesamtzeit aufweist, ist der Sieger der Rundfahrt. Da die Zeitabstände bei der Tour Down Under meist sehr gering sind, spielen die Zeitgutschriften eine wichtige Rolle für die Gesamtplatzierung eines Fahrers. Liegen zwei oder mehr Fahrer in der Gesamtwertung in der gleichen Zeit, so entscheiden die bessern Etappenplatzierungen über die genaue Platzierung.

Die einzigen Fahrer in der Geschichte des Rennens, denen es gelang, das Orange Trikot von der ersten bis zur letzten Etappe zu verteidigen, sind André Greipel (2010) und Simon Gerrans (2006).

Weißes Trikot (Bergwertung)

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Ebenfalls seit der ersten Austragung der Tour Down Under wird eine Bergwertung ausgefahren. Das zugehörige Führungstrikot ist weiß. Im Gegensatz zu vielen anderen Radrennen sind die Anstiege der Rundfahrt, an denen es Bergpunkte gibt, nicht in verschiedene Kategorien eingeteilt, stattdessen wird auf jedem Gipfel dieselbe Punktzahl für die ersten Fahrer vergeben, die außerdem von Jahr zu Jahr immer wieder verändert wird.

Mit drei Erfolgen in der Bergwertung ist der Australier Cadel Evans Rekordsieger dieser Sonderwertung.

Blaues Trikot (Punktewertung)

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Seit der ersten Austragung des Rennens gibt es auch eine Punktewertung, die offiziell Sprintwertung heißt und deren Führender ein Blaues Trikot erhält. Punkte für die Punktwertung gibt es aber nicht nur an den Zwischensprints, sondern auch im Ziel einer jeden Etappe für die ersten Fahrer.

Mit drei Erfolgen ist Robbie McEwen Rekordsieger der Punktewertung.

Schwarzes Trikot (Gesamtwertung der unter 25-Jährigen)

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Seit 1999 wird bei der Tour Down Under ein Schwarzes Trikot für den Führenden der Nachwuchswertung vergeben. Diese Wertung ermittelt die besten Fahrer, die im Jahr der jeweiligen Rundfahrt höchstens 25 Jahre alt sind. Bis 2007 wurde das Trikot allerdings nur für Fahrer bis zu einem Alter von 23 Jahren vergeben.

Der Spanier José Joaquin Rojas Gil hat die Nachwuchswertung bereits zweimal für sich entschieden und ist damit Rekordgewinner. 2005 (Luis León Sánchez) und 2011 (Cameron Meyer) konnte ein Fahrer sowohl die Nachwuchswertung als auch das Orange Trikot erringen.

Rotes Trikot (Auszeichnung für den kämpferischsten Fahrer)

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Nach jeder Etappe der Tour Down Under ermittelt eine Jury den kämpferischsten Fahrer des Tages. Der Betreffende erhält bei der Siegerehrung des Tages ein Rotes Trikot, das er allerdings auf der nächsten Etappe nicht tragen darf, da laut dem Reglement des Radsportweltverbandes UCI während der Etappen von internationalen Rennen nur vier Wertungstrikots präsentiert werden dürfen. Der kämpferischste Fahrer des Vortages wird allerdings durch eine rote Rückennummer gekennzeichnet. Die Jury ermittelt nach dem Ende der Rundfahrt auch einen Gesamtsieger in dieser Sonderwertung.

Hellblaues Trikot (Mannschaftswertung)

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Für die seit 1999 vergebene Mannschaftswertung werden bei jeder Etappe die Zeiten der schnellsten vier Fahrer einer Mannschaft addiert. Ähnlich wie beim Preis für den kämpferischsten Fahrer wird die führende Mannschaft nur bei den Siegerehrungen in den hellblauen Führungstrikots präsentiert.

Frühere Sonderwertungen

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Von 2006 bis 2010 erhielt der Sieger des "Cancer Council Classic" ebenfalls ein Blaues Trikot, das er auf der folgenden ersten Etappe präsentierte.

Im Jahr 2003 wurde statt des Preises für den kämpferischsten Fahrer eine Gesamtwertung nach Zeit für Fahrer aus Südaustralien ausgeschrieben.

Reglement

Die Tour Down Under wird nach dem Reglement des Weltradsportverbands UCI, insbesondere den Regeln für Etappenrennen[2], ausgetragen.

Zeitnahme und Zeitlimit

Im Ziel werden die Abstände zwischen den einzelnen Fahrern beziehungsweise Fahrergruppen gemessen. Alle Fahrer einer geschlossenen Gruppe werden mit der gleichen Zeit bewertet. Bei einem Sturzauf den letzten drei Kilometern werden die darin verwickelten Fahrer mit der gleichen Zeit gewertet wie die Gruppe, der sie zum Zeitpunkt des Sturzes angehörten. Bei allen Etappen gilt ein Zeitlimit ("Karenzzeit"), innerhalb dessen jeder Fahrer das Ziel erreichen muss. Das Zeitlimit wird nach Schwierigkeitsgrad und Durchschnittsgeschwindigkeit der jeweiligen Etappen berechnet. Das Limit schwankt dementsprechend zwischen 104 und 110 Prozent der Zeit des Etappensiegers. Allerdings hat die Rennleitung die Möglichkeit, das Zeitlimit flexibel zu verlängern, wenn sonst mehr als zwanzig Prozent der Fahrer nach Kontrollschluss einträfen. Aufgrund der überwiegend flachen Etappen der Rundfahrt stellt das Zeitlimit allerdings meist kein Problem für die Fahrer dar.

Zeitgutschriften

Der Sieger einer Etappe erhält zehn Sekunden Zeitbonifikation, der Etappenzweite sechs Sekunden und der -dritte vier Sekunden. Auch bei den auf jedem Abschnitt ausgefahrenen Zwischensprints gibt es Zeitgutschriften: drei Sekunden für den Ersten, zwei für den Zweiten und noch eine Sekunde für den Dritten. Die Gutschriften werden von der Gesamtzeit des betreffenden Fahrers abgezogen.

Verpflegung

Auf jeder Etappe gibt es ungefähr zur Hälfte der Distanz eine gekennzeichnete Verpflegungszone, in der Mitarbeiter der Teams ihren Fahrern Verpflegungsbeutel reichen dürfen. Das Entgegennehmen von Verpflegung, die Zuschauer den Profis anbieten, erfolgt wie bei allen anderen Radrennen auf eigene Gefahr. Bis zwanzig Kilometer vor Ende der Etappe dürfen zudem die sportlichen Leiter ihren Fahrern Getränke und Nahrung aus dem Teamfahrzeug reichen. Jeder Mannschaft der Tour stehen dabei zwei Fahrzeuge auf jedem Tagesabschnitt zur Verfügung.

Sicherheit

Übereinstimmend mit dem UCI-Reglement gilt auch bei der Tour Down Under seit 2004 die Helmpflicht.

Technische und ärztliche Hilfe

Eine Pannenhilfe für die Fahrer mit Defekt wird entweder durch das Team oder den neutralen Materialwagen durchgeführt. Pannenhilfe ist immer nur hinter einer Fahrergruppe und hinter dem Hauptfeld am rechten Straßenrand erlaubt. Benötigt ein Fahrer einen Arzt, darf es nur ein Arzt des offiziellen ärztlichen Dienstes sein. Der Fahrer wird dann am Ende des Pelotons behandelt. Bei Stürzen oder Pannen auf den letzten drei Kilometern werden die Fahrer mit der gleichen Zeit wie die Gruppe, der sie angehörten, gewertet.

Verstöße

Die Regeln werden von den Rennkommissaren überwacht, die auf Motorrädern das Rennen begleiten. Sehen sie Rennverstöße, können sie diese nach den Regeln des Weltradsportverbands UCI[3] ahnden. Verstöße gegen das Reglement werden mit Geldstrafen, Zeitstrafen oder der Disqualifikation geahndet. Regelwidrigkeiten bei Sprints (verlassen der Fahrlinie, anschieben eines Mannschaftskameraden usw.) werden mit Rückstufungen im Tagesklassement (ohne Zeitstrafe) bestraft.

Das Reglement untersagt, Autos oder Motorräder als Windschatten zu benutzen. Eine Ausnahme stellt dar, wenn der Fahrer während der Fahrt vom offiziellen Tourarzt medizinisch behandelt wird oder sein Rad von einem Mechaniker reparieren lässt. Wenn ein Fahrer eine Panne hatte, benutzt er oft die Autos der Sportlichen Leiter, um in deren Windschatten wieder Anschluss an das Peloton zu bekommen. Solche Verstöße werden wie bei fast allen anderen internationalen Wettbewerben fast nie geahndet.

Aufgaben

Fahrer, die das Rennen während einer Etappe aufgeben, müssen ihre am Rahmen sowie am Trikot befestigte Startnummer am Besenwagen abgeben.

Fans

Jährlich verfolgen viele Zuschauer die Tour Down Under am Straßenrand, wobei sich die Zuschauerzahl über die Jahre immer wieder erhöht hat. 2010 verfolgten insgesamt 770.500 Zuschauer die Rundfahrt, davon 39.700 Menschen aus anderen Ländern [4].

Außerdem verfolgen die Fans der Rundfahrt jedes Jahr einen besonderen Brauch, indem sie vor Rennbeginn einen unbekannten Fahrer, meist einen Profi, der Helferaufgaben im Team wahrnimmt, aus der Startliste auswählen, um ihn dann während des Rennens wie einen großen Star zu feiern und ihm auch nach Rennende eine Aufwartung vor dem Hotel zu machen.

Sponsoren

Geldeinnahmen erhält die organisierende Tourismusbehörde nicht nur durch Zuschüsse von der Provinzregierung, sondern vor allem durch Sponsoren. Das Energieunternehmen Santos ist Namenssponsor der Rundfahrt und auch der Titelsponsor des orangen Trikots und der Rahmenveranstaltung Festival of Cycling. Andere Partner sind beispielsweise der Wohnwagenhersteller Jayco, der jährlich Namenssponsor eines Abschnitts ist und außerdem das blaue Sprinttrikot präsentiert. Der Autohersteller Škoda zeigt seinen Namen nicht nur auf dem Bogen, der die Ein-Kilometer-Marke einer jeden Etappe darstellt, sondern auch auf dem weißen Bergtrikot. Die Firma Hindmarsh sponsert das Trikot für den kämpferischsten Fahrer, die Initiave "Cycle Instead", die die Südaustralier dazu bewegen will, zur Fortbewegung öfter das Fahrrad zu benutzen, präsentiert das Jersey für den besten Nachwuchsfahrer [5]. Neue Sponsoren für 2012 sind die Sicherheitsfirma Colemans, ebenso Namensgeber für eine Etappe wie die private Krankenversicherung Bupa. Weitere Sponsoren können durch Bandenwerbung oder Werbung im offiziellen Tour-Dorf in Adelaide auf sich aufmemerksam machen.

Ähnlich wie bei der Tour de France fährt auf jeder Etappe eine Werbekarawane ungefähr eine halbe Stunde vor dem Fahrerfeld die Strecke ab und verteilt Geschenke. Dabei zeigt sich auch das Känguru Oppy, das offizielle Maskottchen der Rundfahrt.

Festival of Cycling

Teilnehmer an der "Be Active Tour" 2007

Die Tour Down Under ist eingebettet im jährlich stattfindenden Festival of Cycling in Adelaide, bei dem sich eine Woche lang alles um das Fahrrad und den Radsport dreht. Im Rahmen dieses Festivals werden ein Abend mit Stars des Radsports sowie weitere Angebote wie ein Mitflug im Helikopter während der Etappen oder ein Wettbewerb, bei dem der am schönsten geschmückte Etappenort gesucht wird, veranstaltet.

Seit 2003 wird während des Festival of Cycling auch ein Rennen für Jedermann-Fahrer, die sogenannten Breakaway Series, angeboten. Von 2004 bis 2007 hieß das Rennen "Be Active Tour", von 2007 bis 2011 "Mutual Community Challenge". Dabei legen die Teilnehmer eine Etappe der Tour Down Under dieses Jahres zurück und lernen so die gleiche Strecke kennen, die auch die Profis in ihrem Rennen fahren. Zudem wird ein Rennen für Kinder angeboten, das auf dem Rundkurs der letzten Etappe der Tour Down Under in Adelaide veranstaltet wird. Die Teilnehmerzahl und damit die Beliebtheit dieser Wettbewerbe stieg von Jahr zu Jahr, 2010 waren schon 8000 Athleten am Start [6].

Kriteriumsserie für Frauen

Ungefähr zeitgleich zum Rennen der Männer wurde bei der Tour Down Under auch eine Rennserie aus drei Kriterien für Frauen veranstaltet. Nach der Abschaffung dieser Veranstaltung wurde bis 2010 nur noch ein einziges Kriteriumsrennen ausgetragen, bevor 2011 wieder zwei Rennen in Adelaide, der sogenannte Rendition Homes-Santos Women’s Cup ausgerichtet wurde. Das erste Kriterium fand am selben Tag wie das Cancer Council Classic zur Eröffnung des Männerrennens statt, das zweite Kriterium einen Tag darauf [7].

Weblinks

 Commons: Tour Down Under – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Vorstellung des Rennens auf der offiziellen Webseite, abgerufen am 17. Juni 2011
  2. UCI Reglement für den Straßenradsport, dort insbesondere: 2.6. "Stage Races", abgerufen am 18. Juni 2011
  3. vgl. UCI-Reglement "Discipline and Procedures", abgerufen am 18. Juni 2011
  4. FAQ auf der offiziellen Webseite, abgerufen am 18. Juni 2011
  5. Erklärung der Trikots auf der offiziellen Webseite, abgerufen am 18. Juni 2011
  6. Vorstellung der Breakaway Series 2012 auf der offiziellen Webseite, abgerufen am 18. Juni 2011
  7. Bericht auf cyclingnews.com, abgerufen am 18. Juni 2011

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