Barkjær

Barkjær
Schema von Barkjaer

Die Langhügel von Barkjær lagen auf einer Insel im Korup Sø, einem Rest des seit Beginn des 20. Jahrhunderts ausgetrockneten Kolindsundes, auf der ostjütländischen Halbinsel Djursland in Dänemark, zwei Kilometer westlich des Flughafen Aarhus.

Sie waren 6 beziehungsweise 7 m breit, 100 m lang, standen parallel im Abstand von 10 m und nahmen fast die gesamte Fläche, der von einer Palisade umgebenen Insel ein. Entlang der beiden Hügel gefundene faustgroße Steine, bei denen es sich vielleicht um die ehemalige Verblendung der Hügel handelt, wurden anfangs als Bürgersteige interpretiert. Jeder Hügel wurde zunächst durch 22, im Zuge eines Anbaus durch 29 auf steinerne Fundamente aufgesetzte Holzkästen mit Flechtwänden stabilisiert, deren Spuren Peter Vilhelm Glob[1] für die Wandreste einer Reihenhaussiedlung hielt. Die in Idstedt, Kreis Schleswig-Flensburg und Barkjær nachgewiesene Bauweise ist der Vorläufer der Megalithversion. Zumindest wurde die Idstedter Version später mit einer Megalithanlage überbaut. Somit geht nordischer wie bretonischer Megalithik eine in ihrem Ausmaß noch völlig unbekannte Erdhügelphase voraus. Barkjær wurde nur kurzzeitig genutzt, in der Nähe liegen ein Ganggrab und ein Dolmen.

Literatur

  • Peter Vilhelm Glob: Vorzeitdenkmäler Dänemarks. Wachholtz, Neumünster 1968 S. 56
  • Jürgen E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. europäische Kultstätten der Steinzeit. In: Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 36, Beier & Beran, Langenweißbach 2003, ISBN 3-930036-70-3.

Einzelnachweise

  1. „Die Häuser, deren Typ ein Vorbild für die Riesenbetten sind, wurden in einer Dorfanlage bei Barkjær [...] gefunden.“

Weblinks

56.30488110.552357

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