- U-Bahnlinie 6 (Wien)
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Die U-Bahnlinie U6 gehört zum Netz der Wiener U-Bahn und verbindet den südlichen 23. Bezirk Liesing mit dem nördlich gelegenen 21. Bezirk Floridsdorf. Die Strecke führt dabei großteils entlang des Wiener Gürtels. Mit 24 Stationen und einer Streckenlänge von insgesamt 17,4 Kilometern ist sie die längste U-Bahn-Linie Wiens. Sie ist seit 1996 die zweite U-Bahn-Strecke, die das nördliche Donauufer erreicht hat. Die durchschnittliche Reisezeit zwischen den beiden Endbahnhöfen Siebenhirten und Floridsdorf beträgt 36 Minuten. Ihre Kernstrecke mit den in den 1980er Jahren aufwändig sanierten Bahnhöfen entlang des westlichen Gürtels wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und zählt daher zu den ältesten Teilen des Wiener U-Bahn-Netzes, während die nördlichen und südlichen Außenstrecken erst in den 1990er Jahren errichtet wurden.
Zu den Stoßzeiten in der Früh und am Nachmittag wird an Werktagen jeder zweite Zug erst ab/bis Alterlaa geführt. Grund hierfür ist einerseits die schwache Auslastung der südlichen U6, andererseits die Abstellhalle, die sich in Alterlaa befindet. Damit ist die U6 die einzige U-Bahn-Linie, deren Züge nicht immer bis zur Endstation fahren. Weitere Besonderheiten der U6 sind, dass sie länger oberirdisch als unterirdisch fährt und dass sie nicht mit Stromschiene, sondern mit Oberleitung betrieben wird. Ihre Signalfarbe ist Braun.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Siebenhirten ↔ Floridsdorf Streckenlänge: 17,339 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 750V = Maximale Neigung: 45 ‰ Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h Legende0,000 Siebenhirten 0,771 Perfektastraße 1,419 Erlaaer Straße Betriebsbahnhof Rößlergasse 2,348 Alterlaa 3,620 Am Schöpfwerk 4,141 Tscherttegasse Anschlussgleis WLB 5,191 Philadelphiabrücke , 6,004 Niederhofstraße Betriebsgleis U4-Meidling Hauptstraße 6,582 Längenfeldgasse Eingehaust U 4 Brücke über die Zeile über den Wienfluss (220,212 m) 7,337 Gumpendorfer Straße 8,022 Westbahnhof , U 3 8,776 Burggasse Einschnitt 9,268 Thaliastraße 9,717 Josefstädter Straße derzeit gesperrt 10,352 Alser Straße 10,869 Michelbeuern Betriebsbahnhof Michelbeuern Anschlussgleis Straßenbahn 11,546 Währinger Straße 12,236 Nußdorfer Straße Heiligenstadt , U 4 bis 1996 Friedensbrücke U 4 bis 1991 12,935 Spittelau , U 4 U6-Donaukanalbrücke über den Donaukanal 13,728 Jägerstraße 14,518 Dresdner Straße 15,319 Handelskai Georg-Danzer-Steg über die Donau und die Neue Donau 16,170 Neue Donau 17,347 Floridsdorf Von Siebenhirten bis Längenfeldgasse
Die U6 beginnt in Hochlage bei der Station Siebenhirten im 23. Bezirk, Liesing. Von dort verläuft sie parallel zur Triester Straße bzw. Altmannsdorfer Straße Richtung Norden. Es folgen die Stationen Perfektastraße und Erlaaer Straße, ehe die Station Alterlaa erreicht wird. Hier befindet sich eine Abstell- und Revisionshalle. In den Hauptverkehrszeiten beginnt jeder zweite Zug hier. Nach der Station Alterlaa schwenkt die Trasse Richtung Nordosten und überquert die Altmannsdorfer Straße sowie den Altmannsdorfer Ast der Südosttangente. Es folgen die Stationen Am Schöpfwerk und Tscherttegasse. Nach Letzterer befindet sich eine Gleisverbindung von der U6 zur Badner Bahn, ehe die Trasse in einem Tunnel verschwindet. Es folgt die erste unterirdische Station Philadelphiabrücke am Bahnhof Wien Meidling. Ab hier verläuft die Trasse parallel zur Meidlinger Hauptstraße zur Station Niederhofstraße. Danach schwenkt die Trasse in Richtung Osten und erreicht die Station Längenfeldgasse, die sich parallel zum Wienfluss erstreckt. Hier besteht die Möglichkeit, zur Linie U4 umzusteigen.
Von Längenfeldgasse bis Spittelau
Nach der Station Längenfeldgasse geht die Trasse wieder in Hochlage über und schwenkt wieder Richtung Norden, überquert auf der Brücke über die Zeile die Wienzeile sowie den Wienfluss und erreicht schließlich die Station Gumpendorfer Straße in Hochlage. Im Anschluss verläuft die Trasse in Tieflage des Gürtels. Es folgt die unterirdische Station Westbahnhof sowie die Station Burggasse-Stadthalle in Tieflage, ehe die Trasse wieder leicht ansteigt. Die nächste Station Thaliastraße befindet sich in etwa auf Straßenniveau; sie weist nicht das klassische Stadtbahn-Design auf, da sie erst 1980 errichtet wurde. Die Stationen Josefstädter Straße und Alser Straße befinden sich auf den Stadtbahnbögen. Vor der nächsten Station Michelbeuern sinkt die Trasse wieder auf Straßenniveau. Hier befindet sich auch der Betriebsbahnhof der Linie U6. Im Anschluss erhebt sich die Trasse wieder auf die Stadtbahnbögen und folgt dem Gürtel weiter zu den Stationen Währinger Straße-Volksoper und Nußdorfer Straße. Im Anschluss schwenkt die Trasse Richtung Osten und erreicht die Station Spittelau, wo zu S-Bahn, Regionalbahn und zur Linie U4 umgestiegen werden kann.
Von Spittelau bis Floridsdorf
Nach der Station Spittelau überquert die U6 den Donaukanal und verschwindet in einem Tunnel. Es folgen die unterirdischen Stationen Jägerstraße und Dresdner Straße. Danach erhebt sich die Trasse aus dem Tunnel und erreicht in Hochlage die nächste Station Handelskai. Hier kann zu den Linien der S-Bahn-Stammstrecke sowie zur Vorortelinie S45 umgestiegen werden. Die U6 überquert im Anschluss die Donau und die Neue Donau auf einer eigenen Brücke, parallel zur Nordbahnbrücke. Es folgt die Station Neue Donau, direkt im Naherholungsgebiet Donauinsel, ehe die Trasse wieder in einem Tunnel verschwindet und den Endbahnhof Floridsdorf erreicht.
Geschichte
Stammstrecke
Im Mittelteil der Strecke, auch Stammstrecke genannt, verläuft die U6 auf der Trasse der ehemaligen Gürtellinie der Wiener Stadtbahn, die 1898 als Dampfbahn eröffnet wurde. Sie führte von der Station Meidling Hauptstraße bis zum Bahnhof Heiligenstadt. Später wurde ein Verbindungsbogen zur Donaukanallinie von der Station Nußdorfer Straße zur Station Friedensbrücke errichtet. 1925 wurde die Strecke von der Stadt Wien übernommen und elektrifiziert.
Im Zuge des U-Bahn-Baues in den 1970er-Jahren wurde die Gürtellinie zunächst nicht miteinbezogen und verblieb als Stadtbahn. 1980 wurde die neue Station Thaliastraße errichtet. Schließlich entschloss man sich doch, die Gürtellinie auch ins U-Bahn-Netz einzugliedern. Ab 1985 verkehrten die Züge der Gürtellinie Richtung Süden nur mehr bis zur Station Gumpendorfer Straße. Südlich der Wientalquerung wurde die alte Abzweigung von der Wientallinie abgerissen und neu gebaut. An dieser Stelle wurde die Station Längenfeldgasse als neuer Knotenpunkt zwischen U4 und U6 errichtet. Von dieser wurde eine neue Tunnelstrecke zur Station Philadelphiabrücke beim Bahnhof Meidling gebaut. 1987 wurde außerdem die neue Station Michelbeuern beim Allgemeinen Krankenhaus eröffnet. Am 7. Oktober 1989 wurde die verlängerte Strecke erstmals als U6 in Betrieb genommen und führte von Philadelphiabrücke bis zur Nußdorfer Straße und von dort abwechselnd weiter nach Heiligenstadt oder zur Friedensbrücke. Damit war die Wiener Stadtbahn endgültig Geschichte. 1990 wurde im Zuge des Baues der Linie U3 die Trasse der U6 im Bereich des Westbahnhofes weiter nach Osten verschwenkt und eine neue unterirdische Station Westbahnhof zwischen den Gürtelfahrbahnen errichtet. Bereits 1991 begannen die Bauarbeiten für die Verlängerung der U6 nach Floridsdorf und der Ast zur Friedensbrücke wurde eingestellt.
Außenäste
In den 1970er Jahren wurde die Schnellstraßenbahn Linie 64 errichtet, die vom Westbahnhof nach Siebenhirten führte. Bis Meidling benutzte sie das bestehende Straßenbahnnetz. Ab dort verlief sie kurz auf der Strecke der Badner Bahn und zweigte nach der Wienerbergstraße auf die heutige U6-Trasse ab. Sie führte als „Premetro“ auf einer eigenen Hochtrasse weiter nach Siebenhirten. 1995 wurde diese Hochstrecke auf U-Bahn-Betrieb umgestellt und die U6 somit bis Siebenhirten verlängert. Ein Jahr später wurde der neue Nordast von der Station Nußdorfer Straße nach Floridsdorf eröffnet und gleichzeitig die alte Strecke nach Heiligenstadt eingestellt. Im Zuge dieser Verlängerung wurden auch die Stationen Spittelau entlang der Franz-Josefs-Bahn und der U4 sowie die Station Handelskai an der S-Bahn-Stammstrecke errichtet.
Derzeit ist kein weiterer Ausbau der U6 geplant. Es wird aber immer wieder eine Verlängerung nach Stammersdorf Richtung Norden sowie zur Shopping City Süd im Süden gefordert.
Gegenwart
Die Stationen Gumpendorfer Straße, Burggasse, Josefstädter Straße, Alser Straße, Währinger Straße und Nußdorfer Straße sind heute noch beinahe im Originalzustand der Architektur Otto Wagners erhalten. Es wurden lediglich die Bahnsteige verlängert und Aufzüge eingebaut.
Im Sommer 2011 wurde erstmals in der Geschichte der Wiener U-Bahn eine Strecke über eine längere Zeit eingestellt. Von Mitte Juli bis Ende August war die U6-Strecke Westbahnhof–Alser Straße gesperrt. Grund hierfür ist die Sanierung der U-Bahn-Station Josefstädter Straße, welche auch ein Durchfahren der Station unmöglich machte. Als Ersatz wurde die Straßenbahn-Sonderlinie „E“ eingerichtet, welche zwischen Westbahnhof und U-Bahn-Station Nußdorfer Straße verkehrte. Seit 29. August 2011 verkehrt die Linie U6 wieder auf der gesamten Strecke, die Station Josefstädter Straße bleibt noch bis 25. November 2011 gesperrt, die Sanierungsarbeiten dauern noch bis 2013 an.[1]
Fuhrpark
Die Fahrzeuge der Linie U6 unterscheiden sich deutlich von den in Wien üblichen Silberpfeilen und den V-Wagen welche auf den Linien U1–U4 eingesetzt werden. Grund dafür ist, dass sich mit der Umstellung von Stadtbahn auf U-Bahn im Jahr 1989 lediglich die Bezeichnung änderte, jedoch keine Adaptierung der Strecke auf Betrieb mit Stromschiene oder Linienzugbeeinflussung durchgeführt wurde. Das System mit straßenbahnähnlichen Fahrzeugen, optischen Signalen und Betrieb mit Oberleitung wurde von der Stadtbahn übernommen. Die Stadtbahnfahrzeuge der Typen E6 und c6 verkehrten nun auf der U6. Im Volksmund wird diese Linie daher bis heute oft als Stadtbahn bezeichnet. 1995 wurden neue Niederflurfahrzeuge der Type T beschafft. Diese verkehrten erst im Verbund mit den älteren Hochflurfahrzeugen, so dass sich in jedem Zug ein Niederflurwagen befand. Später wurden auch reine T-Züge eingesetzt. Seit 2008 kommt eine Weiterentwicklung dieser als Type T1 zum Einsatz. Ein Zug wird aus vier T oder T1-Wagen gebildet. Es können auch T und T1-Wagen kombiniert eingesetzt werden. Ende 2008 wurden die alten Stadtbahnfahrzeuge der Typen E6 und c6 ausgemustert. Seit dem verkehren auf der U6 nur mehr Niederflurwagen der Typen T und T1.
Direkt neben der Station Michelbeuern befindet sich der gleichnamige Betriebsbahnhof der Linie U6. Dieser wurde 1927 errichtet und schon von der Stadtbahn benützt. Südlich der Station Alterlaa wurde ab 1994 die Abstellanlage Rößlergasse errichtet.
Literatur
- Ferdinand Klasz, U6 - Wiens längste U-Bahn. Eine Dokumentation zu Planung, Bau und Betrieb der U6 sowie allgemeine Informationen über die Wiener U-Bahn. Wien 1996.
Weblinks
Commons: U-Bahnlinie U6 (Wien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Stadtverkehr-Austria-Wiki – Linie U6
- Schnellstraßenbahn 64
- Fotoreportage der Linie U6
- Wer allzuviel auf einmal will; Artikel auf nextroom über den 1996 eröffneten Nordast der U6
Einzelnachweise
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